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Mesa/Boogie RECTO-VERB 25 Bedienungsanleitung Seite 10

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MID
Der MID-Regler dosiert im Klangbild den Anteil der Mittenfrequenzen, und obwohl seine Wirkungsweise weniger dra-
matisch erscheint als die des TREBLE-Reglers, spielt er beim Einstellen jedes einzelnen Sounds Ihres Recto eine wichtige Rolle.
MID
ADDS PUNCH TO
WEAKER PICK-UPS
SCOOPED AND
EASY TO PLAY
der Klang runder, fülliger und es entsteht rasch ein in den Mitten stark gebündeltes Anschlagssignal. Erwartungsgemäß ver-
ändert sich damit auch das Spielgefühl - der (empfundene) Widerstand wird stärker. Oberhalb dieses mittleren Regelbereichs
sollte man diesen Regler verwenden, um etwa leistungsschwächeren Tonabnehmern auf die Sprünge zu helfen, oder falls
durch Extremstellungen der übrigen Klangregler oder durch ungünstige Raumresonanzen klangliche Defizite auftreten. Solche
extremen Einstellungen des MIDDLE-Potis (im Bereich 2.00 bis 5.00 Uhr) können zusätzliches Gain freimachen und fokussieren
das Signal stärker, dafür muss man allerdings auch ein steiferes, eher direktes und ungnädigeres Spielgefühl in Kauf nehmen.
Im Gegensatz zu Kanal 2 wird im Kanal 1 ein anderes MIDDLE-Poti mit einer speziell entworfenen Kennlinie und einer speziellen
Regelcharakteristik verwendet. Im unteren Bereich (unterhalb der 12.00-Uhr-Stellung) arbeitet es wie ein gewöhnliches Mitten-
poti, wobei der Regelweg eine besonders feinfühlige Dosierung der entsprechenden Frequenzen erlaubt. Bei cleanen Sounds
verwenden die meisten Gitarristen ohnehin eine ziemlich radikale Absenkung der Mitten (07.00 bis 10.30 Uhr Position) und
geben stattdessen den Bässen und Brillanzen den Vorzug. Durch die Dominanz dieser Frequenzbereiche entstehen die glitzernden
Höhen und der typische luftige Charakter, der für einen makellos sauberen Sound so wichtig ist.
Oberhalb der 1.00 Uhr Stellung des MIDDLE-Potis werden die mittleren Frequenzen schnell stark verdichtet, sodass sich Schärfe
und Durchsetzungskraft erhöhen. In Maximalstellungen (3.00 bis 5.00 Uhr Position) wird MIDDLE zum zusätzlichen Gain-Regler,
wodurch man den CLEAN- und PUSHED-Modus zum Äußersten treiben kann. Wenn Sie mit dieser Extremeinstellung experi-
mentieren, wählen Sie für die übrigen Klangregler eine gemäßigtere Position, um die Balance zwischen Sound und Spielgefühl
zu finden.
BASS
Kommen wir nun noch zum BASS-Poti, das den Abschluss der EQ-Sektion bildet. Dieser Regler arbeitet in allen
zwei Kanälen auf ähnliche Weise, indem er den Anteil tiefer Frequenzen des jeweiligen Sounds regelt. Dennoch unterscheiden
BASS
VARIABLE ACCORDING
TO TREBLE & MID CONTROL
gabe der tiefen Frequenzen zu erreichen wie bei seinen großen 6L6 getriebenen Brüdern. Gerade auch deswegen sollte man den
BASS-Regler mit Bedacht einsetzen. Eine gute Faustregel, an die Sie sich halten können ist: Geht GAIN hoch, sollte der BASS
runter. Eine höhere GAIN-Einstellung fügt Ihrem Sound Fülle und Wärme (und Bass) hinzu, was ein niedrigeres BASS-Setting
leicht kompensiert. Außerdem zehrt zuviel Bass am Headroom. Tiefe Frequenzen brauchen bei gleicher Lautstärke wesentlich
mehr Leistung aufgrund ihrer größeren Wellenlänge und dies wiederum fährt die Endstufe schneller ins Cliping. Am deutlichsten
kommt dies im CLEAN-Mode in Kanal 1 zu tragen, wenn es um einen unverzerrten Rhythmus-Sound geht. Den größten Hea-
droom erreichen Sie wenn GAIN und BASS- Regler irgendwo zwischen 11 Uhr und 12:30 Uhr liegen. Somit stellen Sie sicher,
dass das Signal nicht schon von vornherein mit zu viel GAIN und Tiefen angeheizt wird und sich das Clipping in Grenzen hält.
Dieser ist nämlich in der Lage, das Spielgefühl drastisch zu verändern, indem er Frequenzen
zublendet, die einen Sound nachgiebiger oder steifer erscheinen lassen.
Die meisten Gitarristen bevorzugen eine niedrige Einstellung des MIDDLE-Potis (7.00 bis 11.00
Uhr Stellung) wodurch ein Mittenloch und ein insgesamt breiteres Klangbild entsteht (da nun
eher die Bässe die Oberhand gewinnen). Durch dieses „Loch" wirkt das Signal komprimierter
und gleichmäßiger, und man hat den Eindruck, die Saiten setzen der Anschlagshand weniger
Widerstand entgegen. Dreht man das MIDDLE-Poti auf (11.30 bis 13.30 Uhr Position) wird
sich faktisch die Einsatzpunkte der bearbeiteten Frequenzen und damit der Charakter dieser Bässe
von Kanal zu Kanal. Wie das MIDDLE-Poti, so folgt auch das BASS-Poti im Signalweg hinter dem
TREBLE-Regler. Es gelten also die gleichen Einschränkungen. Ist TREBLE weit auf, reduziert sich der
Einfluss von BASS und MIDDLE-Poti. Ist das TREBLE-Poti eher niedrig eingestellt, dominieren die
beiden anderen Regler.
Für ein möglichst ausgewogenes Klangbild und ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis aller drei Klangreg-
ler, sollte das TREBLE-Poti im mittleren Regelbereich stehen. Mit dieser Einstellung lassen sich dann
alle Frequenzen auch gleichermaßen mit dem entsprechenden Poti regulieren, was eine solide und
neutrale Ausgangsbasis für weitere Experimente mit der Klangregelung schafft.
Mit der EL84 Bestückung des RECTO-VERB 25 ist es leider nicht möglich, eine so brachiale Wieder-
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