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Vermeidung Von Schäden Durch Wasserseitige Korrosion - Viessmann VITOCROSSAL 300 Typ CM3 Planungsanleitung

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Inhaltsverzeichnis

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Planungshinweise
(Fortsetzung)
Bei Heizungsanlagen mit folgenden Gegebenheiten ist das Füll- und
Ergänzungswasser zu enthärten:
■ Die Summe Erdalkalien des Füll- und Ergänzungswassers liegt über
dem Richtwert.
■ Höhere Füll- und Ergänzungswassermengen sind zu erwarten.
■ Das spezifische Anlagenvolumen ist höher als 20 Liter/kW Heizleis-
tung. Bei Mehrkesselanlagen ist dabei die Leistung des kleinsten
Heizkessels einzusetzen.
Bei der Planung ist folgendes zu beachten:
■ Abschnittsweise sind Absperrventile einzubauen. Damit wird ver-
mieden, dass bei jedem Reparaturfall oder jeder Anlagenerweite-
rung das gesamte Heizwasser abgelassen werden muss.
■ Bei Anlagen > 50 kW ist zur Erfassung der Füll- und Ergänzungs-
wassermenge ein Wasserzähler einzubauen. Die eingefüllten Was-
sermengen und die Wasserhärte sind in die Serviceanleitungen der
Heizkessel einzutragen.
■ Bei Anlagen mit einem spezifischen Anlagenvolumen höher als 20
Liter/kW Heizleistung (Bei Mehrkesselanlagen ist dabei die Leistung
des kleinsten Heizkessels einzusetzen) sind die Anforderungen der
nächsthöheren Gruppe der Gesamtheizleistung gemäß Tabelle
anzuwenden. Bei gravierenden Überschreitungen (> 50 Liter/kW) ist
auf Summe der Erdalkalien ≤ 0,02 mol/m
Bei Anlagen mit Umlauf-Wasserheizern mit einer Gesamtheizleistung
von < 50 kW und einer Summe Erdalkalien des Füll- und Ergänzungs-
wassers > 3,0 mol/m
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ist zusätzlich eine der nachstehenden Maßnah-
men erforderlich:
■ Vorzugsweise Enthärtung des Füll- und Ergänzungswassers.
■ Installation eines Filters oder einer Abscheidevorrichtung im Hei-
zungsvorlauf.
Betriebshinweise:
■ Die Inbetriebnahme einer Anlage soll stufenweise, beginnend mit
der geringsten Leistung des Heizkessels, bei hohem Heizwasser-
durchfluss erfolgen. Damit wird eine örtliche Konzentration der Kalk-
ablagerungen auf den Heizflächen des Wärmeerzeugers vermie-
den.
■ Bei Mehrkesselanlagen sollen alle Heizkessel gleichzeitig in Betrieb
genommen werden, damit die gesamte Kalkmenge nicht auf die
Wärmeübertragungsfläche nur eines Heizkessels ausfällt.
Vermeidung von Schäden durch wasserseitige Korrosion
Die heizwasserseitige Korrosionsbeständigkeit der in Heizungsanla-
gen und Wärmeerzeugern eingesetzten Eisenwerkstoffe beruht auf
der Abwesenheit von Sauerstoff im Heizwasser. Der mit der Erstbe-
füllung und bei Nachfüllungen mit dem Wasser in die Heizungsanlage
gelangende Sauerstoff reagiert, ohne Schäden zu verursachen, mit
den Werkstoffen der Anlage.
Die charakteristische Schwarzfärbung des Wassers nach einiger
Betriebszeit zeigt an, dass hier kein freier Sauerstoff mehr vorhanden
ist. Die technischen Regeln, insbesondere die VDI-Richtlinie 2035-2
empfehlen daher, Heizungsanlagen so auszulegen und zu betreiben,
dass der ständige Zutritt von Sauerstoff in das Heizwasser nicht mög-
lich ist.
Der Zutritt von Sauerstoff während des Betriebs kann üblicherweise
nur erfolgen:
■ über durchströmte offene Ausdehnungsgefäße
■ durch Unterdruck in der Anlage
■ über gasdurchlässige Bauteile.
Gas-Brennwertkessel
■ Bei Erweiterungs- und Reparaturarbeiten sind nur die unbedingt
■ Sind wasserseitige Maßnahmen erforderlich, muss schon die Erst-
■ Filter, Schmutzfänger oder sonstige Abschlämm- oder Abscheide-
Bei Beachtung dieser Hinweise wird die Bildung von Kalkablagerun-
gen auf den Heizflächen minimiert.
Sind durch Nichtbeachtung der VDI-Richtlinie 2035 schädliche Kalk-
ablagerungen entstanden, ist eine Einschränkung der Lebensdauer
der eingebauten Heizgeräte in den meisten Fällen bereits eingetreten.
Die Entfernung der Kalkablagerungen kann eine Option zur Wieder-
herstellung der Betriebstauglichkeit sein. Diese Maßnahme ist durch
eine Fachfirma auszuführen. Die Heizungsanlage ist vor Neuinbe-
triebnahme auf Schäden zu untersuchen. Um eine erneute übermä-
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ßige Bildung von Steinbelag zu vermeiden, müssen die fehlerhaften
zu enthärten.
Betriebparameter unbedingt korrigiert werden.
Geschlossene Anlagen – z. B. mit Membran- Ausdehnungsgefäßen
– bieten bei richtiger Größe und richtigem Systemdruck einen guten
Schutz vor dem Eindringen von Sauerstoff aus der Luft in die Anlage.
Der Druck muss an jeder Stelle der Heizungsanlage, auch an der
Saugseite der Pumpe, und bei jedem Betriebszustand über dem Druck
der umgebenden Atmosphäre liegen. Der Vordruck des Ausdeh-
nungsgefäßes ist mindestens bei der jährlichen Wartung zu prüfen. Zu
Druckhaltesystemen und Korrosion siehe auch Kapitel 2.1 Allgemeine
Planungshinweise. Der Einsatz von gasdurchlässigen Bauteilen,
z. B. nicht diffusionsdichte Kunststoffleitungen in Fußbodenheizungen
ist zu vermeiden. Werden sie doch verwendet, dann ist eine System-
trennung vorzusehen. Diese muss das durch die Kunststoffrohre fließ-
ende Wasser durch einen Wärmetauscher aus korrosionsbeständi-
gem Material von den anderen Heizkreisen – z. B. vom Wärmeerzeu-
ger trennen.
Bei einer korrosionstechnisch geschlossenen Warmwasser-Hei-
zungsanlage, bei der die vorgenannten Punkte berücksichtigt wurden,
sind zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen nicht erforderlich.
Besteht jedoch die Gefahr des Sauerstoffeinbruchs, dann sind zusätz-
liche Schutzmaßnahmen durchzuführen, z. B. durch Zugeben von
Sauerstoffbindemittel Natriumsulfit (5 - 10 mg/Liter im Überschuss).
Der pH-Wert des Heizwassers soll 8,2 bis 9,5 betragen.
Sind Bauteile aus Aluminium vorhanden, gelten davon abweichende
Bedingungen.
notwendigen Netzabschnitte zu entleeren.
befüllung der Heizungsanlage zur Inbetriebnahme mit aufbereitetem
Wasser erfolgen. Dies gilt auch für jede Neubefüllung z.B. nach
Reparaturen oder Anlagenerweiterungen und für alle Ergänzungs-
wassermengen.
vorrichtungen im Heizwasserkreislauf sind nach Erst- oder Neuin-
stallation öfter, später nach Bedarf in Abhängigkeit der Wasserauf-
bereitung (z.B. Härtefällung) zu kontrollieren, zu reinigen und zu
betätigen.
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VIESMANN
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