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Vermeidung Von Schäden Durch Wasserseitige Korrosion; Frostschutz - Viessmann VITOCROSSAL 200 CIB Planungsanleitung

80 bis 1400 kw
Inhaltsverzeichnis

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Planungshinweise
(Fortsetzung)
Betriebshinweise:
■ Die Inbetriebnahme einer Anlage soll stufenweise, beginnend mit
der geringsten Leistung des Heizkessels, bei hohem Heizwasser-
durchfluss erfolgen. Damit wird eine örtliche Konzentration der
Kalkablagerungen auf den Heizflächen des Wärmeerzeugers ver-
mieden.
■ Bei Mehrkesselanlagen sollen alle Heizkessel gleichzeitig in
Betrieb genommen werden, damit die gesamte Kalkmenge nicht
auf die Wärmeübertragungsfläche nur eines Heizkessels ausfällt.
■ Bei Erweiterungs- und Reparaturarbeiten sind nur die unbedingt
notwendigen Netzabschnitte zu entleeren.
■ Sind wasserseitige Maßnahmen erforderlich, muss schon die Erst-
befüllung der Heizungsanlage zur Inbetriebnahme mit aufbereite-
tem Wasser erfolgen. Dies gilt auch für jede Neubefüllung z.B.
nach Reparaturen oder Anlagenerweiterungen und für alle Ergän-
zungswassermengen.
■ Filter, Schmutzfänger oder sonstige Abschlämm- oder Abscheide-
vorrichtungen im Heizwasserkreislauf sind nach Erst- oder Neuin-
stallation öfter, später nach Bedarf in Abhängigkeit der Wasserauf-
bereitung (z.B. Härtefällung) zu kontrollieren, zu reinigen und zu
betätigen.
Vermeidung von Schäden durch wasserseitige Korrosion
Die heizwasserseitige Korrosionsbeständigkeit der in Heizungsanla-
gen und Wärmeerzeugern eingesetzten Eisenwerkstoffe beruht auf
der Abwesenheit von Sauerstoff im Heizwasser. Bei Erstbefüllung
und Nachfüllungen gelangt Sauerstoff mit dem Wasser in die Hei-
zungsanlage. Dieser Sauerstoff reagiert mit den Werkstoffen der
Anlage, ohne Schäden zu verursachen.
Die charakteristische Schwarzfärbung des Wassers nach einiger
Betriebszeit zeigt an, dass hier kein freier Sauerstoff mehr vorhan-
den ist. Die technischen Regeln, insbesondere die VDI-Richtlinie
2035-2 empfehlen, Heizungsanlagen so auslegen und betreiben,
dass der ständige Zutritt von Sauerstoff in das Heizwasser nicht
möglich ist.
Der Zutritt von Sauerstoff während des Betriebs kann nur erfolgen:
■ Über durchströmte offene Ausdehnungsgefäße
■ Durch Unterdruck in der Anlage
■ Über gasdurchlässige Bauteile
Geschlossene Anlagen sind z. B. Anlagen mit Membran- Ausdeh-
nungsgefäßen. Geschlossene Anlagen bieten bei richtiger Größe
und Systemdruck guten Schutz vor dem Eindringen von Sauerstoff
aus der Luft in die Anlage. Der Druck muss an jeder Stelle der Hei-
zungsanlage über dem Druck der umgebenden Atmosphäre liegen.
Dieser Druck gilt auch an der Saugseite der Pumpe und bei jedem
Betriebszustand. Der Vordruck des Ausdehnungsgefäßes ist min-
destens bei der jährlichen Wartung zu prüfen. Zu Druckhaltesyste-
men und Korrosion siehe auch Kapitel „Allgemeine Planungshin-
weise". Einsatz von gasdurchlässigen Bauteilen vermeiden, z. B.
nicht diffusionsdichte Kunststoffleitungen in Fußbodenheizungen.
Falls diffusionsoffene Leitungen verwendet werden, ist eine System-
trennung vorzusehen. Die Systemtrennung trennt das durch die
Kunststoffrohre fließende Wasser durch einen Wärmetauscher aus
korrosionsbeständigem Material von den anderen Heizkreisen, z. B.
vom Wärmeerzeuger.

9.9 Frostschutz

Dem Füllwasser kann ein speziell für Heizungsanlagen geeignetes
Frostschutzmittel beigefügt werden. Die Eignung ist vom Hersteller
des Frostschutzmittels nachzuweisen, da sonst Beschädigungen an
Dichtungen und Membranen sowie Geräusche im Heizbetrieb auftre-
ten können. Für hierdurch auftretende Schäden und Folgeschäden
übernimmt Viessmann keine Haftung.
Gas-Brennwertkessel
Bei Beachtung dieser Hinweise wird die Bildung von Kalkablagerun-
gen auf den Heizflächen minimiert.
Sind durch Nichtbeachtung der VDI-Richtlinie 2035 schädliche Kalk-
ablagerungen entstanden, ist eine Einschränkung der Lebensdauer
der eingebauten Heizgeräte in den meisten Fällen bereits eingetre-
ten. Die Entfernung der Kalkablagerungen kann eine Option zur
Wiederherstellung der Betriebstauglichkeit sein. Diese Maßnahme
ist durch eine Fachfirma auszuführen. Die Heizungsanlage ist vor
Neuinbetriebnahme auf Schäden zu untersuchen. Um eine erneute
übermäßige Bildung von Steinbelag zu vermeiden, müssen die feh-
lerhaften Betriebparameter unbedingt korrigiert werden.
Bei einer korrosionstechnisch geschlossenen Warmwasser-Hei-
zungsanlage, bei der die vorgenannten Punkte berücksichtigt wur-
den, sind zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen nicht erforder-
lich. Falls die Gefahr des Sauerstoffeinbruchs besteht, sind zusätzli-
che Schutzmaßnahmen durchzuführen, z. B. Sauerstoffbindemittel
Natriumsulfit zugeben (5 - 10 mg/Liter im Überschuss). Der pH-Wert
des Heizwassers soll 8,2 bis 9,5 betragen.
Falls Bauteile aus Aluminium vorhanden sind, gelten davon abwei-
chende Bedingungen.
Chemikalien, die zum Korrosionsschutz eingesetzt werden, sollten
unbedenklich sein. Wir empfehlen, sich die Unbedenklichkeit der
Zusätze gegenüber den Kesselwerkstoffen und den Werkstoffen
anderer Bauteile der Heizungsanlage vom Hersteller der Chemika-
lien bescheinigen zu lassen. Bei Fragen der Wasseraufbereitung an
entsprechende Fachbetriebe wenden.
Weitere detaillierte Angaben sind in der VDI-Richtlinie 2035-2 zu fin-
den.
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VIESMANN
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