Handbuch Public Spot
3 Einrichtung und Betrieb
3.3.10 Abrechnung über RADIUS-Accounting-Server
Bei Abrechnung über einen RADIUS-Server können Sie den Public Spot so einstellen, dass er regelmäßig aktuelle
Verbindungsinformationen über jeden aktiven Benutzer an den angegebenen Accounting-Server ausgibt. Ein Accounting
wird immer dann gestartet, wenn ein Client über RADIUS authentifiziert wurde und in der Anmelde-Server-Liste für
den betreffenden Authentifizierungs-Server auch ein gültiger Accounting-Server konfiguriert ist. Es ist daher auch
möglich, verschiedene RADIUS-Server für Accounting und Authentifizierung zu verwenden.
Jedes der regelmäßigen Meldepakete an den Accounting-Server enthält Angaben darüber, welche Ressourcen (Zeit,
übertragene Datenmenge, etc.) der Benutzer seit der letzten Meldung verbraucht hat. So gehen bei einem Ausfall eines
Public Spots (etwa durch Stromausfall o. ä.) auch im schlimmsten Fall nur wenige Abrechnungsinformationen verloren.
Die regelmäßige Meldung der Abrechnungsinformationen an den Accounting-Server (Interim-Updates) ist in der
Voreinstellung ausgeschaltet. Die Aktivierung erfolgt, wenn Sie den Meldezyklus größer 0 festlegen.
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LANconfig: Public-Spot > Benutzer > Update-Zyklus
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Der Meldezyklus wird in Sekunden angegeben. Er bestimmt den Zeitabstand, in dem Ihr Gerät regelmäßig
Verbindungsinformationen an den Accounting-Server sendet. Ein Meldezyklus von 0 Sekunden deaktiviert die
Funktion. In diesem Fall sendet Ihr Gerät nur zu Beginn und am Ende einer Sitzung Abrechnungsinformationen.
Bei Einsatz von Abrechnungsmodellen auf Guthabenbasis (PrePaid) übernimmt der RADIUS-Server die Überwachung der
festgelegten Nutzungsbeschränkungen (Kontingente für Verbindungszeit oder Transfervolumen, Ablaufdatum). Sobald
ein Benutzer sein Guthaben aufgebraucht hat, sperrt der RADIUS-Server das Benutzerkonto. Ihr Gerät weist künftige
Anmeldeversuche des Benutzers daraufhin ab.
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Zeitkontingente für PrePaid-Modelle kann der Public Spot auch während der aktiven Sitzungen überwachen.
Wird ein Zeitguthaben vollständig aufgebraucht, so beendet der Public Spot automatisch die betreffende Sitzung.
Die Guthabenüberwachung wird eingeschaltet, indem der RADIUS-Server zum Sitzungsbeginn eines Benutzers
dessen Zeitguthaben als Attribut "Session Timeout" an den Public Spot übermittelt.
Anfragetypen
Ihr Gerät ist in der Lage, verschiedene Typen von RADIUS-Anfragen an einen Accounting-Server zu senden. Diese Anfragen
unterscheiden sich nach je nach Sitzungsstatus eines Benutzers:
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Ein Accounting-Start wird nach einer erfolgreichen Authentifizierung gesendet.
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Ein Accounting-Stop wird nach Beenden einer Public Spot-Sitzung gesendet.
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Optional: Zwischenzeitliche Aktualisierungen (Interim-Updates) werden während der Sitzung gesendet.
Es gibt zwei Arten von Interim-Updates: Ein initiales Update wird im direkten Anschluss an die Start-Anfrage gesendet,
da einige RADIUS-Server dieses benötigen, um eine Sitzung in ihrer Accounting-Datenbank anzulegen. Alle weiteren
Updates sind davon abhängig, ob ein Accounting-Zyklus für die jeweilige Sitzung definiert wurde (unter Public-Spot >
Benutzer > Update-Zyklus).
Alternativ kann dieser Wert auch Bestandteil einer RADIUS-Authentifizierungs-Antwort sein: Dabei bietet der RADIUS-Server
einem RADIUS-Client (also z. B. Ihrem Public Spot) ein Accounting-Interim-Intervall an, welches der Client bei
entsprechender Unterstützung übernimmt, sofern für ihn lokal kein eigenes Intervall definiert wurde.
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Sofern ein lokaler Wert gesetzt wurde, wird dieser immer höher priorisiert als der von einem RADIUS-Server
gelieferte Wert, welchen die RADIUS RFCs standardmäßig fordern!
Im
Anhang
finden Sie eine Liste, welche Attribute Ihr Gerät an einen RADIUS-Server senden kann und welche Attribute
einer RADIUS-Antwort Ihr Gerät versteht.
Accounting-Backup
Die Backup-Lösung für das RADIUS-Accounting entspricht der für die RADIUS-Authentifizierung, d. h. Ihr Gerät arbeitet
die in der Anmelde-Server-Liste angelegten Einträge nach und nach ab (siehe Kapitel
Die Backup-Einträge für die Accouting-Server sollten dabei mit derselben Umsicht gewählt werden wie die für die
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Verkettung von Backup-Servern
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