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Atrotech Atrostim PNS Anwenderhandbuch Seite 104

Zwerchfellnervenstimulator
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Atrostim PNS
Anwenderhandbuch
Narbengewebe kann auch bei sonst gewebsverträglichem Material entstehen.
Elektroden können auch deshalb Narbenbildung verursachen, wenn sie so
angebracht sind, dass Körperbewegungen ständig einen mechanischen Reiz
verursachen. Auch durch chirurgische Manipulation verursachte Gewebsreaktionen
um den Nerv herum können zu strangulierenden Narben führen, die die
Nervenfunktion beeinträchtigen, wenn sie nicht chirurgisch entfernt werden.
Hauterosionen durch Verbindungsdrähte und Wanderung von implantierten
Stimulatoren sind bei hoher Tetraplegie ein besonderes Problem, weil der Patient
selbst von der drohenden Gefahr keine Information von seinem Körper erhält.
Atrotech hat Unterlagen erhalten aus drei europäischen Zentren, die seit ungefähr 10
Jahren Atrostim- Geräte implantieren. In der Abteilung für Rückenmarkverletzte im
BG-Unfallkrankenhaus Hamburg hat Chefarzt Dr.Exner zur Anlage der Elektroden
eine Pleurataschentechnik entwickelt, wodurch Manipulationen in Nervennähe auf
ein Minimum beschränkt werden. Er und Dr. Moreno im Hospital Nacional de
Paraplejicos, Toledo, verwenden die parasternale Eröffnung der Pleurahöhle nach
Glenn. Dr.Moreno kann sich auf weitere 6 Jahre Erfahrung von Dr.Garrido stützen.
Dr. Soni im Spinal Injuries Unit in Southport, England, eröffnet den Thorax durch
eine mediale Sternotomie. Die Zentren hatten zusammen 36 Patienten mit 272
Kontakten. Davon mussten 2 abgeschaltet werden, weil kein Kontakt zum Nerven
bestand; 13 weitere waren zwischenzeitlich instabil. In den meisten Fällen sinken
die Schwellenwertströme ab, offensichtlich eine Folge problemlosen Einheilens.
Stromstärke und –Form, Kontaktmaterial der Elektrode
Bei zu hoher Stromdichte können Gewebsverbrennungen eintreten. Aus
Sicherheitsgründen muss deshalb immer eine gewisse Mindestgröße der
Kontaktoberfläche eingehalten werden. Bei Nervenstimulatoren wird die maximal
mögliche Stromdichte durch die hardware begrenzt. Es können allerdings höhere
Stromstärken in die Verbindungskabel des Stimulators induziert werden. Das ist
möglich wenn der Patient einem starken magnetischen Feld ausgesetzt wird.
Ausreichend starke magnetische Felder kann man sich praktisch nur innerhalb von
Kernspinntomografen vorstellen, die deshalb auch für Patienten mit einem PNS
nicht benutzt werden können. Ein elektrisches Stimuliersystem muss auch
elektrochemisch sicher sein, d.h., es darf keine elektrolytischen Produkte im
Gewebe freisetzen. Im Atrostim PNS ist elektrochemische Sicherheit durch
entsprechende Metallauswahl und die Form des Reizstroms erreicht worden.
Röntgenstrahlen
Strahlentherapie würde den CMOS-Kreis des Stimulators zerstören, wenn der
Stimulator im Zentrum des bestrahlten Gebietes läge, d.h., mehr als 10Gy ausgesetzt
wäre. Strahlendosen unter 5Gy werden mit Sicherheit ertragen. Diagnostischer
Gebrauch von Röntgenstrahlen kann den Stimulator also auf keinen Fall schädigen.
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Februar 2012

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