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Siemens Siprotec Handbuch Seite 46

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Funktionen
2.2 Spannungsschutz
Überspannungsschutz Mitsystem U1
Bei dreiphasigem Spannungswandleranschluss kann für den Überspannungsschutz mittels Parameter 614
KENNGR U>(>) durch Projektierung auf U1 das Mitsystem bewertet werden. Die Schwellwerte des Überspan-
nungsschutzes werden in diesem Fall für die beiden Stufen in den Parametern 5019 U1> bzw. 5020 U1>> ein-
gestellt. Als dritte Stufe kann unter Adresse 5032 Up> V1 eine Stufe aktiviert werden, die mit einer anwender-
spezifischen Kennlinie (Adresse 5035) arbeitet.
Überspannungsschutz Gegensystem U2
Bei dreiphasigem Spannungswandleranschluss kann für den Überspannungsschutz mittels Parameter 614
KENNGR U>(>) auch die Gegensystemspannung U2 als Messgröße bewertet werden. Das Gegensystem
erfasst Spannungsunsymmetrien.
Der Überspannungsschutz ist dreistufig ausgeführt. Bei Projektierung auf das Gegensystem der unteren Stufe
(Adresse 5015, U2>) kann eine längere (Adresse 5004, T U>) und der oberen Stufe (Adresse 5016, U2>>)
eine kurze (Adresse 5007, T U>>) Verzögerungszeit zugeordnet werden. Als dritte Stufe kann unter Adresse
5033 Up> V2 eine Stufe aktiviert werden, die mit einer anwenderspezifischen Kennlinie (Adresse 5035) ar-
beitet.
Für die Ansprechwerte U2> bzw. U2>> können keine allgemein verbindlichen Angaben gemacht werden, da
sie von der jeweiligen konkreten Anlagenkonfiguration abhängig sind
Die Zeiteinstellungen 5004 T U> und 5007 T U>> sind so zu wählen, dass durch Schalthandlungen hervor-
gerufene zulässige kurzzeitige Spannungsspitzen nicht zur Abschaltung führen, andererseits stationäre Über-
spannungen rechtzeitig abgeschaltet werden.
Rückfallschwelle des Überspannungsschutzes
Die Rückfallschwellen der U>–Stufe und der U>>-Stufe lassen sich über das Rückfallverhältnis r =
U
/U
Rückfall
Anregung
r · (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 150 V bei Bewertung unmittelbar gemessener Spannungen (Leiter-Leiter-
Spannungen oder Leiter-Erde-Spannungen) bzw.
r · (parametrierte Anregeschwelle) ≤ 260 V von aus gemessenen Spannungen berechneten Größen (z.B.
Leiter-Leiter-Spannungen berechnet aus den angeschlossenen Leiter-Erde-Spannungen).
Die Mindesthysterese beträgt 0,6 V.
Unterspannungsschutz Mitsystem U1
Für den Unterspannungsschutz kann das Mitsystem (U1) bewertet werden. Insbesondere, wenn es um Stabi-
litätsprobleme geht, ist dessen Erfassung von Vorteil, weil das Mitsystem für die Grenze der stabilen Energie-
übertragung maßgebend ist. Hinsichtlich der Ansprechwerte können keine allgemein verbindlichen Angaben
gemacht werden. Da der Schutz jedoch in erster Linie Verbraucher (Induktionsmaschinen) gegen die Folgen
von Spannungseinbrüchen schützen und Stabilitätsproblemen vorbeugen soll, werden die Einstellwerte i.Allg.
zwischen 60 % und 85 % der Nennspannung liegen.
Der Schwellwert wird als Mitsystemspannung multipliziert mit √3 eingestellt und damit der Bezug zur Nenn-
spannung hergestellt.
Der Unterspannungsschutz mit Bewertung der Mitsystemgrößen ist zweistufig ausgeführt. Damit kann der
unteren Schwelle (Adresse 5110 oder 5111, U<<, je nachdem, ob Leiter–Erde– oder Leiter–Leiter–Spannun-
gen angeschlossen sind) eine kurze (Adresse 5112, TU<<) und der oberen Stufe (Adresse 5102 oder 5103,
U<) eine etwas längere (Adresse 5106, T U<) Verzögerungszeit zugeordnet werden und damit eine nähe-
rungsweise Anpassung an das Stabilitäts–Verhalten der Verbraucher erreicht werden.
Die Zeiteinstellungen sind so zu wählen, dass Spannungseinbrüche, die zu einem instabilen Betrieb führen,
abgeschaltet werden. Die Verzögerungen sollten aber groß genug sein, um Abschaltungen bei zulässigen
kurzzeitigen Spannungseinbrüchen zu vermeiden.
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parametrieren (5017 RV U> bzw. 5018 RV U>>). Hierbei gilt für r stets die Randbedingung:
SIPROTEC, 7RW80, Handbuch
C53000-G1100-C233-1, Ausgabedatum 10.2010

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