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Motordatenidentifikation - Siemens MICROMASTER 420 Betriebsanleitung

0,12kw-11kw
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3 Funktionen
3.5.4
Motordatenidentifikation (Ständerwiderstand)
MICROMASTER besitzt ein Messverfahren zur Bestimmung des Ständer-
widerstandes.
Aus regelungstechnischen Gründen wird unbedingt empfohlen die Identifikation
durchzuführen. So ist zum Beispiel der Ständerwiderstand für die Spannungs-
anhebung bei der U/f-Kennlinie von sehr hoher Bedeutung. Vor allem bei langen
Zuleitungen oder bei Verwendung von Fremdmotoren ist die Motordaten-
identifikation durchzuführen.
Nach der Anwahl der Motordatenidentifikation über Parameter P1910 wird
unmittelbar der Alarm A0541 generiert. Durch den EIN-Befehl wird die Motordaten-
identifikation gestartet und der Motor mit unterschiedlichen Anregesignalen
(Gleich- bzw. Wechselspannungen) beaufschlagt. Die Messung wird im Stillstand
(des Motors) ausgeführt und dauert einschließlich der Datenberechnung pro
Anwahl (P1910 = 1) zwischen 20 s ... 4 min. Die Identifikationszeit ist dabei
abhängig vom Motor und nimmt mit dessen Größe zu.
Die Motordatenidentifikation ist bei kaltem Motor durchzuführen, damit die abge-
speicherten Motorwiderstände dem Parameter der Umgebungstemperatur
zugeordnet werden können. Nur dann ist während des Betriebs eine korrekte
Temperaturadaption der Widerstände möglich.
Die Motordatenidentifikation arbeitet mit den Ergebnissen der "komplette Parame-
trierung" P0340 = 1 bzw. mit den zuletzt abgespeicherten Motor-Ersatzschaltbild-
daten. Bei mehrmaliger Durchführung der Identifizierung (bis zu 3 mal) werden die
Ergebnisse deshalb immer besser.
WARNUNG
Die Motordatenidentifikation darf bei gefahrbringenden Lasten (z.B. hängende
Lasten bei Kranapplikationen) nicht durchgeführt werden. Vor dem Start der
Motordatenidentifikation muss die gefahrbringende Last gesichert werden (z.B.
Absenken der Last auf den Boden oder ein Festklemmen der Last über die
Motorhaltebremse).
Beim Starten der Motordatenidentifikation kann sich der Läufer in die
Vorzugslage bewegen. Dies ist insbesondere bei großen Motoren stärker
ausgeprägt.
HINWEIS
Für die Motordatenidentifikation ist das Festklemmen des Motors nicht erforder-
lich. Besteht jedoch die Möglichkeit den Motor während der Identifikation
festzuklemmen (z.B. geschlossene Motorhaltebremse), so sollte dies für die
Bestimmung der Ersatzschaltbilddaten genutzt werden.
Die Richtigkeit der Typenschilddaten des Motors kann durch folgende Formel
überprüft werden:
P
N
mit
70
= √3 ∗ U
∗ I
∗ cosϕ ∗ η ≈ √3 ∗ U
N Υ
P
Motornennleistung
N
U
, U
Motornennspannung (Stern / Dreieck)
N Υ
N ∆
I
, I
Motornennstrom (Stern / Dreieck)
N Υ
N ∆
cosϕ
Leistungsfaktor
η
Wirkungsgrad
Ausgabe 10/06
∗ I
∗ cosϕ ∗ η
N ∆
N∆
MICROMASTER 420
Betriebsanleitung
6SE6400-5AA00-0AP0

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