4 Spannungsregelung an Transformatoren mit TAPCON® 260
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Zusätzliche Leistungsmerkmale des TAPCON® 260
4.2.4
Leitungskompensation:
LDC und Z-Kompensation
Für die Energieversorgungsqualität des Kunden ist nicht
ausschließlich die Spannung an der Sammelschiene des
speisenden Transformators (Messwert U), sondern vielmehr
die Spannung direkt an den Betriebsmitteln des Kunden
relevant.
Deshalb muss in ausgewählten Fällen die Zuleitungsimpedanz
(in den Kabeln oder Freileitungen zum Kunden) bei der
Spannungsregelung mit berücksichtigt werden. In diesen
Zuleitungen kann sich ein erheblicher (lastabhängiger!)
Spannungsabfall ergeben.
Dieser Spannungsabfall ist von der Impedanz (Scheinwider-
stand) der Leitung, der Stromstärke und dem Phasenwinkel
am Verbraucher abhängig.
Der TAPCON® 260 bietet Ihnen die zwei unterschiedlichen
Möglichkeiten einen lastbedingten Leitungspannungsabfall
zwischen Transformator und Verbraucher zu kompensieren.
a) Die Line-Drop-Kompensation (LDC) erfordert die genauen
Leitungsdaten. Mit der LDC können die Spannungsverluste
in den Zuleitungen sehr genau kompensiert werden.
Die richtige Einstellung des LDC erfordert eine Be-
rechnung des ohmschen und induktiven Spannungsab-
falls, bezogen auf die Sekundärseite des Spannungs-
wandlers in V sowie die korrekte Einstellung der
vorhandenen Messschaltung.
b) Die Z-Kompensation kann z. B. bei geringen Änderungen
des Phasenwinkels
eingesetzt werden und ist auch bei
vermaschten Netzen einsetzbar.
Die richtige Einstellung der Z-Kompensation erfordert
eine Berechnung der Spannungserhöhung ΔU unter
Berücksichtigung des Strombetrages.
261-002/01/00/0
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Zusätzliche Leistungsmerkmale des
TAPCON® 260
5.1
NORMset
Hinter der NORMset-Funktion verbirgt sich ein Automatis-
mus, mit dessen Hilfe die Konfiguration des TAPCON® 260
stark vereinfacht wird.
Sie müssen lediglich den Sollwert, die Primär- und Sekundär-
spannung und ggf. die Spannungswandlerdaten eingeben, um
das Gerät in Betrieb zu nehmen.
Entsprechend der festgelegten Einheit kV bzw. V wird der
Sollwert mit der Primärspannung bzw. der Sekundärspan-
nung des Spannungswandlers verglichen.
Die richtige Anzeige hängt von der richtigen Eingabe der
Spannungswandlerdaten ab.
Nach Eingabe des Spannungssollwertes und ggf. Spannungs-
wandlerwerten, untersucht der TAPCON® 260 bei aktiviertem
NORMset (LED leuchtet grün) die Netzgegebenheiten und
passt die weiteren Eingaben, wie sie beim herkömmlichen
Regler notwendig waren, automatisch an (zum Teil aus der
Vorparametrierung und Standardwerten bestehend).
5.2
Schutzfunktionen
Durch die vorhandene Unterspannungs- bzw. Überstrom-
blockierung („<U" und „>I") sowie durch die Überspannungs-
überwachung („>U") wird ein störungsfreier Betrieb gewähr-
leistet.
Eingabe der Grenzwerte:
Die Grenzwerteingabe in Prozent/% bezieht sich bei der
Unter- und Überspannung auf den Sollwert U
Die Grenzwerteingabe in kV bzw. V bezieht sich bei der
Unter- und Überspannung auf die Primär- bzw. Sekundär-
spannung des Spannungswandlers.
Die Grenzwerteingabe in Prozent/% bzw. A beim Überstrom
bezieht sich auf den eingestellten Nennstrom des Strom-
wandlers.
5.2.1
Unterspannungsblockierung
Die Unterspannungsblockierung verhindert Stufenschal-
tungen des Laststufenschalters bei Netzzusammenbruch.
Die Ausgangsimpulse des TAPCON® 260 werden blockiert und
die rote Leuchtdiode „<U" spricht an, sobald die Ausgangs-
spannung des Transformators den eingestellten Blockierwert
unterschreitet.
Nach einer Verzögerungszeit von ca. 10 s spricht das zuge-
hörige Melderelais (Kontakte IO-X1/18; IO-X1/19; IO-X1/20)
bleibend an. Fällt die Ausgangsspannung des Transformators
und/oder die Versorgungsspannung aus „<30 V", spricht das
Melderelais nicht an (diese Standardstellung kann aufge-
hoben werden (siehe: Parameter
unter 30 V").
.
Soll
Grenzwerte
„U< auch
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