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Einführung in die Klangerzeugung
Wie Sie sicherlich schon weiter oben gelesen haben, ist
eine Pulswelle mit 50%iger Pulsweite (Rechteckwelle) ein
Sonderfall. Sie hat einen nahezu punktsymmetrischen
Gehalt an Harmonischen, da alle anderen Pulsweiten
Frequenzspitzen oder -löcher erzeugen. Ein anderer Son-
derfall ist eine Pulswelle mit extrem kleiner Pulsweite
unter einem Prozent, wie in der Abbildung dargestellt. Ein
unendlich kleiner Puls erzeugt ein Klangspektrum, das alle
Harmonischen mit der gleichen Lautstärke enthält. Inner-
halb eines digitalen Synthesizers bedeutet unendlich die
Wiedergabe eines einzigen Samples.
Die Pulswelle ist eine künstliche Wellenform. Sie kommt
also in der „Natur" der akustischen Instrumente nicht vor.
Sie wurde deshalb in Synthesizer integriert, da sie eine
Vielzahl verschiedener Klangspektren ermöglichte und
auch technisch relativ einfach zu realisieren war. Trotz-
dem erinnert der Klang einiger Pulswellen an bestimmte
akustische (oder halbakustische) Instrumente, zum Bei-
spiel an eine (Bass-)Gitarre, ein E-Piano oder teilweise
auch an eine Flöte.
Das sicherlich interessanteste Merkmal einer Pulswelle ist
die Veränderung der Pulsweite in Echtzeit, die so genann-
te Pulsweitenmodulation (PWM). Wenn die Pulsweite
geändert wird, scheint der Klang dichter zu klingen. Das
passiert deshalb, weil im Prinzip der gleiche Vorgang wie
Nave Bedienhandbuch
beim Verstimmen zweier Oszillatoren untereinander
stattfindet, nämlich ein gegenseitiges Auslöschen be-
stimmter Frequenzen in der erzeugten Wellenform.
Einführung Filter
Nachdem das Audiosignal die Oszillatoren verlässt,
gelangt es in die Filtersektion. Das Filter gehört zu den
wichtigsten Komponenten des Nave und prägt den
Klangcharakter ganz entscheidend.
Zur Erklärung der Grundfunktionen eines Filters nutzen
wir den wohl bekanntesten und am meisten verwendeten
Filtertyp: das Tiefpassfilter.
Das Tiefpassfilter dämpft Frequenzen oberhalb einer be-
stimmten Eckfrequenz. Darunter liegende Frequenzen
werden nur minimal beeinflusst. Den Bereich unterhalb
der Eckfrequenz nennt man Durchlassbereich, den Be-
reich darüber Sperrbereich. Die Filter des Nave dämpfen
die Frequenzen im Sperrbereich mit einer bestimmten
Flankensteilheit. Die nachstehende Abbildung zeigt die
prinzipielle Arbeitsweise eines solchen Tiefpassfilters:
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