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ULTRACURVE PRO DEQ2496 Bedienungsanleitung
4. Anwendungen
Das universelle Konzept des BEHRINGER ULTRACURVE PRO mit seinen vielfältigen
Möglichkeiten der Audio bearbeitung eröffnet Ihnen eine ganze Reihe von
Einsatz bereichen. Beispielhaft werden wir Ihnen nun einige davon mit den
jeweiligen typischen Geräteeinstellungen vorstellen.
4.1 Summen-Equalizer im Live-Betrieb
In diesem Einsatzgebiet wird der ULTRACURVE PRO wohl am häufigsten
anzutreffen sein.
B1520 PRO
Left
EP2000
ULTRACURVE PRO DEQ2496
Stereo output L + R
XENYX 2222FX
Abb. 4.1: Der ULTRACURVE PRO als Summen-Equalizer
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie einige Punkte beachten:
Bevor Sie mit der Frequenzgangkorrektur der Anlage beginnen, hat es sich in der
Praxis als nützlich erwiesen, zuerst Musik- und Sprachprogramme "unkorrigiert"
über die Anlage laufen zu lassen. Treten Verzerrungen auf, sind diese
Übersteuerungen innerhalb der Anlage als erstes zu beheben.
Sehr wichtig ist auch die Lautsprecheraufstellung. Kein Equalizer kann einen
durch Reflexionen von Wänden und Decken "verwaschenen" Klang wesentlich
verbessern. Sehr oft lassen sich aber durch Veränderung von Lautsprecher-
aufstellung und -ausrichtung drastische Verbesserungen erzielen.
Bei einer Mehrwegaktivanlage sollten auch zuerst Laufzeit- und
Phasenkorrekturen vorgenommen werden (unsere digitale Frequenzweiche
ULTRADRIVE PRO DCX2496 bietet alle dafür benötigten Funktionen).
Erst dann kommt der DEQ2496 zum Zuge. Die automatische Einmessroutine
(AEQ-Funktion) verhilft Ihnen schnell zu einer brauchbaren Grundeinstellung.
Achten Sie auf eine korrekte Position des Messmikrofons. Das Mikrofon sollte
im direkten Beschallungsfeld der Anlage platziert und nicht durch störende
akustische Gegebenheiten beeinträchtigt werden. Ein Standort hinter
Vorhängen, weniger als einen Meter von Seiten- und Rückwänden entfernt oder
auf einem offenen Balkon ist ungeeignet, da das Messergebnis verfälscht wird.
Hinter grundgeräusche müssen mindestens 12 dB unterhalb des Messpegels
liegen, da sonst keine aussagefähige Messung erfolgen kann.
B1520 PRO
Right
Outputs L + R
Inputs L + R
Nach der automatischen Einmessung mit der AEQ-Funktion haben Sie eine
Grundeinstellung, von der ausgehend Sie den manuellen Feinabgleich
vornehmen sollten.
Dafür gilt:
Nicht für jeden Einsatzzweck ist eine lineare Übertragungs kurve ideal.
Bei Sprachübertragungen z. B. ist die Verständlichkeit am wichtigsten.
Im Bassbereich sollte deshalb die Übertragungs kurve abfallen, da unterhalb
des Grundtonbereichs der Stimme nur noch Störungen (Trittschall)
übertragen werden.
Extrem tiefe und extrem hohe Frequenzen werden in der Regel sehr viel
schwächer übertragen. Es hat keinen Zweck, einer kleinen Gesangsbox einen
Frequenzgang bis unter 50 Hz "aufzwingen" zu wollen, das Ergebnis sind neben
höherem Leistungsbedarf höchstens teure Lautsprecherreparaturen.
◊
Berücksichtigen Sie bei allen Einstellungen die physikalischen Grenzen
Ihrer Systeme.
Wenn es die Zeit erlaubt, sollten Sie ruhig mehrere Messungen mit verschiedenen
Positionen des Messmikrofons machen.
B1520 PRO
Position 1
Position 2
ULTRACURVE PRO DEQ2496
Position 4
Position 5
XENYX 2222FX
Abb. 4.2: Positionierung des Messmikrofons
Position 1 und 3 befinden sich ca. einen Meter axial vor den Lautsprechern auf
halber Höhe zwischen Mittelton- und Hochtonsystem. Diese Messungen dienen
zur Funktionskontrolle der Lautsprechersysteme. Position 2 liegt ca. 2 m vor der
Bühnenmitte. Die Messung sollte im Bereich über 250 Hz das gleiche Ergebnis
haben wie auf Position 1 und 3. Unterhalb von ca. 250 Hz sollte sich durch die
Summierung im Bassbereich eine Pegelerhöhung von etwa 3 dB ergeben.
Position 4 ist direkt vor dem PA-Mischpult. Die Messung sollte hier die gleiche
Kurve aufweisen wie auf Position 2, wegen der größeren Entfernung natürlich
mit geringerem Pegel.
B1520 PRO
Stage
Position 3
Position 6