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Fullstall; Übersteuern; Gebrauch Des Beschleunigers; Fliegen Ohne Bremsleineneinsatz - Niviuk HOOK 2 Betriebsanleitung

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7.4 sacKflUG
Die möglichkeit, dass ein sackflug unabsichtlich passiert, ist aufgrund der
auslegung des HooK 2 äußerst unwahrscheinlich. Falls es doch passiert,
fühlt es sich an, als ob das segel nicht mehr vorwärts fliegen würde.
Das segel fühlt sich weich an und der bremsdruck lässt nach, obwohl
die Kappe vollständig gefüllt ist. Die korrekte reaktion besteht aus dem
nachlassen der bremsen und dem Vordrücken der a-tragegurte oder der
Gewichtsverlagerung zu einer seite, ohne an der bremse zu ziehen.

7.5 fUllstall

es ist praktisch unmöglich mit dem HooK 2 unabsichtlich in einen
Fullstall zu geraten, solange die bremsleineneinstellung nicht geändert
wurde. Um einen Fullstall zu fliegen, musst du den schirm auf die
minimalgeschwindigkeit herunter bremsen. nachdem dieser Punkt erreicht
worden ist, ziehst Du die bremse symmetrisch weiter bis auf 100% und
hältst sie dort. Der schirm wird erst nach hinten wegkippen und sich dann
wieder über dich positionieren, leicht schlagend, je nachdem wie das
manöver ausgeführt wurde. Wenn Du diese Flugfigur durchführen willst,
handle entschlossen und ohne zweifel. Die bremse darf auf keinen Fall auf
gelöst werden, während der schirm nach hinten kippt. Wird die bremse
in dem moment gelöst, wenn die Kappe hinter dem Piloten ist, schießt der
schirm sehr weit nach Vorne mit der Gefahr, dass der Pilot in die Kappe fällt.
Deshalb ist es sehr wichtig den bremsdruck zu halten, bis der schirm wieder
über dem Piloten steht.
Um wieder in die normale Fluglage zu gelangen wird die bremse progressiv
und symmetrisch gelöst. Dies erfolgt idealerweise, wenn sich der schirm vor
dem Piloten befindet. Der schirm muss dann nach Vorne nicken, damit sich
die strömung wieder komplett anlegt. Das nach-Vorne-nicken darf nicht
durch Überbremsen verhindert werden. Falls es dabei zu einem Frontstall
kommt, kann dieser durch einen kurzen, symmetrischen bremsleinenzug
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schneller geöffnet werden.
7.6 leINeNKNoteN Im flUG
Die beste methode um Verknotungen oder Verhänger zu vermeiden ist eine
gute startvorbereitung. solltest du trotzdem beim aufziehen eine störung
bemerken, brich den start ab.
Falls du trotz einer Kappenstörung gestartet bist, wird dein Flügel
wahrscheinlich nach einer seite ziehen. Versuche die Flugrichtung über
Gewichtsverlagerung und gefühlvollem bremsleineneinsatz zu korrigieren.
bei genügend Geländeabstand kannst du versuchen durch ziehen an der
verknoteten Leine die störung zu beseitigen. achtung: ziehe dabei nicht zu
stark an den Leinen, vor allem nicht an der bremsleine! achte auf richtung
und Geschwindigkeit sowie ausreichend abstand zu Hindernissen.
Falls sich die störung nicht beheben lässt, fliege den nächstmöglichen
Landeplatz an. achte dabei auf gefühlvolle steuerung.
7.7 VerhäNGer
Von allen situationen, die beim Flugbetrieb mit dem HooK 2 auftauchen
können, ist dies die unwahrscheinlichste. Dies liegt in der richtigen
auslegung der streckung und der Leinenpositionierung des schirmes
begründet.
ein Verhänger könnte nach einem einseitigen Klapper auftreten, bei dem sich
ein Flügelende in den Leinen verhängt. Diese situation kann sehr schnell
zu einem gefährlichen wegdrehen des schirmes führen. Die ausleitung ist
die gleiche wie bei einem einseitigen Klapper: die Drehung muss durch
Gegenbremsen und Gewichtsverlagerung gestoppt werden. Danach suche
die stabiloleine. sie hat eine andere Farbe und ist auf dem b-tragegurt
aufgehängt. ziehe an der stabiloleine, bis sie straff ist. Dadurch sollte sich
der Verhänger lösen. Falls sich der Verhänger nicht lösen lässt, versuche
durch Gewichtsverlagerung und gefühlvollem bremsleineneinsatz auf der
nicht verhängten seite den nächst gelegenen Landeplatz anzufliegen. achte
auf genügend abstand zum Gelände und zu anderen Flugobjekten beim
Lösen des Verhängers, da du eventuell die Flugrichtung änderst.
7.8 ÜbersteUerN
Die meisten Flugunfälle passieren dadurch, dass die Piloten zu stark an den
bremsen ziehen und dadurch abnormale Flugzustände erzeugen. Denke
immer daran, dass der HooK 2 so ausgelegt ist, dass er selbsttätig in eine
normale Fluglage zurückkehrt.

8. Gebrauch des beschleuniGers

Das Profil des HooK 2 ist so ausgelegt, dass es über den gesamten
Geschwindigkeitsbereich stabil fliegt. bei der erfüllung der
zulassungsanforderungen en-b wurde dies bestätigt. Die benutzung des
beschleunigers ist sinnvoll bei starkem Wind oder in fallender Luftmasse.
Durch die benutzung des beschleunigers wird das Profil allerdings
empfindlicher für turbulenzen und Klapper. Falls der segeldruck nachlässt
sollte der beschleuniger nicht mehr getreten werden und der schirm evtl.
leicht angebremst werden.
Der einsatz des beschleunigers wird nicht empfohlen bei geringem
bodenabstand und in turbulenten bedingungen. Das angepasste treten
und nachlassen des beschleunigers gekoppelt mit einem angepassten,
gefühlvollen bremsleineneinsatz, ist die hohe schule des aktiven Fliegens.
beim beschleunigen sollte nicht angebremst werden, da es sonst leichter zu
Frontklappern kommt.

9. flieGen ohne bremsleineneinsatZ

Falls aus irgendeinem Grund die bremsleinen nicht benutzt werden können,
kann der HooK 2 auch über die D-tragegurte und über Gewichtsverlagerung
gesteuert werden. Die D-tragegurte sind dabei vorsichtig zu bedienen, da
sie sehr wenig Last haben und ein Überziehen zu einem strömungsabriss
oder zum trudeln führen können. bei der Landung sollte der schirm
mit voller Geschwindigkeit anfliegen und erst kurz vor dem boden über
einen symmetrischen zug an den D-tragegurten gebremst werden. Diese
bremsmethode ist nicht so effektiv, wie der normale bremsleineneinsatz und
somit wird die Landegeschwindigkeit höher sein.
10. schnellabstieGsmethoden
Die schnellabstiegsmethoden solltest du im rahmen eines
sicherheitstrainings erlernen.
10.1 ohreN aNleGeN
Das ohrenanlegen stellt eine moderate abstiegshilfe dar. Die erzielten
sinkgeschwindigkeiten liegen bei 3 bis 4 m/s. Die Vorwärtsgeschwindigkeit
verringert sich dabei geringfügig um 3-5 km/h, was durch den einsatz des
beschleunigungssystems ausgeglichen werden kann. Die steuerung erfolgt
nur noch über Gewichtsverlagerung.
Um die ohren anzulegen, nimm die äußeren a-Leinen so hoch wie möglich
in die Hand und ziehe sie nach außen unten. Die Flügelenden werden nach
innen klappen.
zum Lösen wird zunächst der beschleuniger und danach die a-Leinen
wieder frei gegeben. Die Flügelenden füllen sich dann von alleine. soll das
Füllen beschleunigt werden, wird erst eine andere bremsleine leicht gezogen
und wieder freigegeben und anschließend die andere. Wir empfehlen ein
ohr nach dem anderen zu öffnen, um den anstellwinkel nicht zu plötzlich zu
ändern.
Der HooK 2 ist mit einem ohren-anlege-Hilfssystem ausgerüstet, welches
auf Wunsch auch abmontiert werden kann.
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