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Renishaw XC-80 Bedienungsanleitung Seite 10

Umweltkompensationseinheit

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XC-80
Umweltkompensationseinheit
Besondere Vorsicht ist bei der Ermittlung des Ausdehnungskoeffizienten geboten,
wenn zwei Materialien mit unterschiedlichen Koeffizienten miteinander verbunden
sind. Beispielsweise im Fall eines Ritzel-Zahnstangen-Rückmeldesystems
kann der Ausdehnungskoeffizient vorwiegend durch die Gusseisenschiene
bestimmt werden, an der das Ritzel befestigt ist. Bei großen Gantry-Maschinen
mit Schienen im Boden kann der Ausdehnungskoeffizient der Schiene durch
die hemmende Wirkung des Betonfundaments reduziert werden. Außerdem
sind viele moderne Maßverkörperungen aus einer Reihe unterschiedlicher
Materialien zusammengesetzt, beispielsweise kann ein Glasmaßstab auf einem
Aluminiummaßstab aufgeklebt und der wiederum an einem gusseisernen
Maschinenteil montiert sein. In solchen Fällen kann die Auswahl des geeigneten
Koeffizienten schwierig sein. Sie sollten den Hersteller der Maßverkörperung und/
oder der Maschine, auf der sie eingesetzt wird, diesbezüglich um Rat fragen.
Positionierung des Materialsensors
VORSICHT
Zur Gewährleistung der thermischen Stabilisierung sollte der
Materialtemperatursensor 25 Minuten vor Beginn der Messung am Material
befestigt werden.
Bei der Anordnung der Materialtemperatursensoren ist zunächst festzulegen,
welches vorrangige Ziel Sie mit der Kompensation der Materialausdehnung
verfolgen. In der Regel ist dies eine von vier möglichen Zielsetzungen.
1. Schätzung der linearen Positioniergenauigkeit, die beim Betrieb der Maschine
in einer Raumumgebung von 20 °C erhalten werden würde. Dies ist häufig
die Zielsetzung während Maschinenbau, Abnahme, Inbetriebnahme oder
Nachkalibrierung, und in den meisten Fällen entspricht sie den Bestimmungen
einer nationalen oder internationalen Norm für die Maschinenabnahme.
2. Durchführung einer Kalibrierung entsprechend einer nationalen oder
internationalen Norm für die Maschinenabnahme.
3. Schätzung der linearen Genauigkeit, die das Maschinen-Feedbacksystem
erreichen könnte, wenn das Feedbacksystem auf einer Temperatur von 20 °C
wäre. Dies ist bei der Fehlerdiagnose im Feedbacksystem nützlich.
4. Schätzung der Genauigkeit der von der Maschine produzierten Teile, wenn
diese Teile zur Prüfung auf 20 °C gebracht werden. Diese Zielsetzung
ist besonders bei der Produktion genauer Nichteisenteile in nicht
temperierten Maschinenhallen wichtig, wo Maschinenrückmeldungen und
Ausdehnungskoeffizienten des Werkstücks stark abweichen.
Die Unterschiede zwischen diesen Zielsetzungen sind oft erheblich, vor
allem wenn sich das Positionsmessgerät der Maschine während des
Maschinenbetriebs erhitzt (zum Beispiel eine Kugelumlaufspindel) oder wenn
der Ausdehnungskoeffizient des Werkstücks von dem des Positionsmessgerätes
stark abweicht, beispielsweise im Fall eines Aluminiumwerkstücks und
Wegmesssystemen mit Glasmaßstab.
Der mit der XC Kompensationseinheit gelieferte Materialtemperatursensor besitzt
einen starken Magnetfuß zur Befestigung an der zu prüfenden Maschine. Stellen
Sie einen guten thermischen Kontakt zwischen dem Materialtemperatursensor
und dem gemessenen Material sicher.
Schätzung der Maschinengenauigkeit im Fall des Betriebs bei einer
Umgebungstemperatur von 20 °C
Zur Schätzung der Maschinengenauigkeit für den Fall des Betriebs bei einer
Umgebungstemperatur von 20 °C sollten der Materialtemperatursensor bzw.
die Materialtemperatursensoren auf dem Maschinentisch oder einem anderen
massiven Teil des Maschinenaufbaus platziert sein, der sich NICHT in der Nähe
von Wärmequellen wie Motoren, Getrieben, Lagergehäusen, Auslassöffnungen
usw. befindet. Der Materialausdehnungskoeffizient sollte auf den des
Feedbacksystems eingestellt sein.
Kalibrierung gemäß nationalen und internationalen Normen
Um die Genauigkeit der Maschine nach einer nationalen bzw. internationalen
Norm zu kalibrieren, sollte die in der Norm angegebene Vorgehensweise
befolgt werden. Darin sollten auch die Positionierung des Materialsensors,
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