Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden. Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann. Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft.
Unter folgendem Link gibt es Informationen, wie Sie Dokumentation auf Basis der Siemens Inhalte individuell zusammenstellen und für die eigene Maschinendokumentation anpassen: http://www.siemens.com/mdm Training Unter folgendem Link gibt es Informationen zu SITRAIN - dem Training von Siemens für Produkte, Systeme und Lösungen der Automatisierungstechnik: http://www.siemens.com/sitrain FAQs Frequently Asked Questions finden Sie in den Service&Support-Seiten unter...
Planen/Projektieren Projektierungs-Tool SIZER • Projektierungshandbücher Motoren • Entscheiden/Bestellen SINAMICS S120 Kataloge SIMOTION, SINAMICS S120 und Motoren für • Produktionsmaschinen (Katalog PM 21) SINAMICS und Motoren für Einachsantriebe (Katalog D 31) • SINUMERIK & SINAMICS • Ausrüstungen für Werkzeugmaschinen (Katalog NC 61) SINUMERIK 840D sl Typ 1B •...
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Die vorliegende Dokumentation wendet sich an Maschinenhersteller, Inbetriebnehmer und Servicepersonal, die das Antriebssystem SINAMICS einsetzen. Nutzen Dieses Handbuch vermittelt die für Inbetriebnahme und den Service von SINAMICS S120 benötigten Informationen, Vorgehensweisen und Bedienhandlungen. Standardumfang Der Umfang der in der vorliegenden Dokumentation beschriebenen Funktionalitäten kann vom Umfang der Funktionalitäten des gelieferten Antriebssystems abweichen.
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Vorwort Schreibweisen In dieser Dokumentation gelten folgende Schreibweisen und Abkürzungen: Schreibweisen bei Parametern (Beispiele): Einstellparameter 918 • p0918 Beobachtungsparameter 1024 • r1024 Einstellparameter 1070 Index 1 • p1070[1] Einstellparameter 2098 Index 1 Bit 3 • p2098[1].3 Einstellparameter 99 Index 0 bis 3 •...
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Vorwort EGB-Hinweise Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) sind Einzelbauteile, integrierte Schaltungen, Baugruppen oder Geräte, die durch elektrostatische Felder oder elektrostatische Entladungen beschädigt werden können. ACHTUNG Schädigung durch elektrische Felder oder elektrostatische Entladung Elektrische Felder oder elektrostatische Entladung können Funktionsstörungen durch geschädigte Einzelbauteile, integrierte Schaltungen, Baugruppen oder Geräte verursachen. •...
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Vorwort Sicherheitstechnische Hinweise GEFAHR Lebensgefahr durch Berühren unter Spannung stehender Teile Beim Berühren unter Spannung stehender Teile erleiden Sie Tod oder schwere Verletzungen. • Arbeiten Sie an elektrischen Geräten nur, wenn Sie dafür qualifiziert sind. • Halten Sie bei allen Arbeiten die landesspezifischen Sicherheitsregeln ein. Generell gelten sechs Schritte zum Herstellen von Sicherheit: 1.
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Vorwort GEFAHR Generelle sicherheitstechnische Hinweise • Die Inbetriebnahme ist solange untersagt, bis festgestellt wurde, dass die Maschine, in welche die hier beschriebenen Komponenten eingebaut werden sollen, den Bestimmungen der EG-Maschinenrichtlinie entspricht. • Nur entsprechend qualifiziertes Personal darf an den SINAMICS-Geräten und den Drehstrommotoren die Inbetriebsetzung durchführen.
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Vorwort ACHTUNG Sachschaden durch unsachgemäße Spannungsprüfungen • SINAMICS-Geräte mit Drehstrommotoren werden im Rahmen der Stückprüfung einer Spannungsprüfung entsprechend IEC 61800-5-1 unterzogen. Während der Spannungsprüfung der elektrischen Ausrüstung von Industriemaschinen nach EN 60204-1, Abschnitt 18.4 müssen alle Anschlüsse der SINAMICS-Geräte abgeklemmt/abgezogen werden, um eine Beschädigung der Geräte zu vermeiden. •...
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Vorwort Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Inhaltsverzeichnis Vorwort ..............................3 Einspeisung ............................. 25 Active Infeed ..........................25 1.1.1 Active Infeed-Regelung Booksize ....................26 1.1.2 Active Infeed-Regelung Chassis....................28 1.1.3 Funktionspläne und Parameter....................29 1.1.4 Parametrierbare Bandsperren für Active Infeed Regelung Bauform Chassis ......31 1.1.5 Netz- und Zwischenkreisidentifikation ..................33 1.1.6 Steuerung Active Infeed.......................34 1.1.7 Blindstromregelung ........................37 1.1.8...
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Inhaltsverzeichnis Stromregler ..........................98 Stromsollwertfilter........................101 Hinweis zum elektronischen Motormodell................. 108 U/f-Steuerung..........................109 3.10 Optimierung des Strom- und Drehzahlreglers ................113 3.11 Geberloser Betrieb ........................115 3.12 Motordatenidentifikation ......................119 3.12.1 Motordatenidentifikation Asynchronmotor................. 122 3.12.2 Motordatenidentifikation Synchronmotor .................. 124 3.13 Pollageidentifikation ........................
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Inhaltsverzeichnis 4.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren .................212 4.17 Hinweise zur Inbetriebnahme von Asynchronmotoren (ASM)...........216 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren ........219 4.18.1 Geberjustage im Betrieb ......................224 4.18.2 Automatische Geberjustage.......................225 4.18.3 Pollageidentifikation ........................226 4.18.4 Funktionspläne und Parameter....................228 4.19 Hinweise zur Inbetriebnahme von fremderregten Synchronmotorren ........229 4.20 Fangen ............................230 4.21...
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Inhaltsverzeichnis 6.11.2 Gleichstrombremsung ....................... 295 6.11.2.1 Aktivierung über Parameter ...................... 296 6.11.2.2 Aktivierung über Störreaktion....................297 6.11.2.3 Aktivierung über AUS-Störreaktionen ..................297 6.11.2.4 Aktivierung über Drehzahlschwelle................... 298 6.11.3 Projektieren der Störreaktion ....................299 6.11.4 Funktionspläne und Parameter....................300 6.12 Motor Module als Braking Module .................... 301 6.12.1 Merkmale...........................
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Inhaltsverzeichnis 6.23 Terminal Module 41 ........................351 6.23.1 SIMOTION-Modus ........................351 6.23.2 SINAMICS-Modus........................352 6.23.3 Nullmarkenemulation .........................354 6.23.4 Synchronisation der Nullmarken ....................357 6.23.5 Grenzfrequenzen bei TM41 .......................358 6.23.6 Beispiel im SINAMICS-Modus ....................359 6.23.7 Funktionspläne und Parameter....................360 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten ....................362 6.24.1 Übersicht ............................362 6.24.2 Firmware über Webserver aktualisieren ..................363...
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Inhaltsverzeichnis 10.1.2.5 Steuer- und Zustandswörter für Geber ..................675 10.1.2.6 Erweiterte Geberauswertung .....................685 10.1.2.7 Zentrale Steuer- und Zustandswörter ..................686 10.1.2.8 Motion Control mit PROFIdrive ....................696 10.1.2.9 Diagnosekanäle bei zyklischer Kommunikation.................699 10.1.3 Parallelbetrieb von Kommunikationsschnittstellen..............700 10.1.4 Azyklische Kommunikation ......................705 10.1.4.1 Allgemeines zur azyklischen Kommunikation................705 10.1.4.2 Aufbau der Aufträge und Antworten ..................707 10.1.4.3 Ermittlung der Antriebsobjekt-Nummern..................712 10.1.4.4 Beispiel 1: Parameter lesen .......................713...
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Inhaltsverzeichnis 10.3.9 PROFIenergy ..........................799 10.3.9.1 Funktionspläne und Parameter....................801 10.3.10 Meldungen über Diagnosekanäle ..................... 801 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link ..................805 10.4.1 Grundlagen des SINAMICS Link ....................805 10.4.2 Topologie........................... 807 10.4.3 Projektierung und Inbetriebnahme.................... 807 10.4.4 Beispiel............................811 10.4.5 Ausfall der Kommunikation beim Hochlauf oder im zyklischen Betrieb........
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Kopierschutz .........................931 12.14.2.2 Know-how-Schutz konfigurieren ...................932 12.14.2.3 Daten Know-how-geschützt ins Dateisystem laden .............936 12.14.3 Übersicht wichtiger Parameter....................942 Anhang ..............................943 Verfügbarkeit von Hardware-Komponenten ................943 Verfügbarkeit der SW-Funktionen....................946 Funktionen SINAMICS S120 Combi..................956 Abkürzungsverzeichnis ......................958 Index..............................969 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Inhaltsverzeichnis Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Einspeisung Active Infeed Merkmale ● Geregelte und in der Höhe einstellbare Zwischenkreisspannung (unabhängig von Netzspannungsschwankungen) ● Rückspeisefähig ● Gezielte Blindstromvorgabe ● Geringe Netzrückwirkungen, sinusförmiger Netzstrom (cos φ = 1) ● Parallelschaltung mehrerer Active Line Modules ● Master/Slave-Betrieb mehrerer Active Line Modules ●...
Einspeisung 1.1 Active Infeed 1.1.1 Active Infeed-Regelung Booksize Bild 1-1 Schematischer Aufbau Active Infeed Booksize Active Infeed-Regelung bei Active Line Modules Booksize Das Active Line Module arbeitet in Abhängigkeit von der parametrierten Netzspannung (p0210) in zwei unterschiedlichen Betriebsarten: ● Active Mode Im Active Mode wird die Zwischenkreisspannung auf einen einstellbaren Sollwert (p3510) geregelt und ein sinusförmiger Netzstrom realisiert (cos φ...
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Einspeisung 1.1 Active Infeed Voltage Sensing Module 10 (VSM10) in Betrieb mit S120 Active Line Module Mit einem "Voltage Sensing Module 10" (VSM10) zur Erfassung der Netzspannung können Antriebe auch an Netzen mit starken Frequenzänderungen, die über die Norm IEC 61000-2- 4 hinausgehen, unter bestimmten Randbedingungen betrieben werden.
Einspeisung 1.1 Active Infeed 1.1.2 Active Infeed-Regelung Chassis Bild 1-2 Schematischer Aufbau Active Infeed Chassis Betriebsart der Active Infeed-Regelung bei Active Line Modules Chassis Active Line Modules Chassis arbeiten ausschließlich im Active Mode. Im Active Mode wird die Zwischenkreisspannung auf einen einstellbaren Sollwert (p3510) geregelt und ein sinusförmiger Netzstrom realisiert (cos φ...
Überhitzung von Bauteilen Der Hochsetzfaktor für Active Line Modules Chassis darf aus thermischen Gründen auf maximal 2,00 eingestellt werden. 1.1.3 Funktionspläne und Parameter Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Übersichten - Active Infeed • 1774 Active Infeed - Steuerwort Ablaufsteuerung Einspeisung • 8920 Active Infeed - Signale und Überwachungsfunktionen,...
Nach Aktivierung der Identifikation wird die Warnung A06400 ausgegeben. Identifikationsarten Weitere Identifikationsarten sind im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch zu finden. ● p3410 = 4: Identifizieren und Reglereinstellung mit L-Adaption speichern Mit der nächsten Impulsfreigabe wird eine Identifikation der Gesamtinduktivität und der Zwischenkreiskapazität angestoßen (zwei Messroutinen mit unterschiedlichen...
Einspeisung 1.1 Active Infeed Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Einspeisung Identifizierungsart • p3410 Einspeisung Induktivität identifiziert • r3411 Einspeisung Zwischenkreiskapazität identifiziert • r3412 Einspeisung Vdc-Regler Proportionalverstärkung • p3560 1.1.6 Steuerung Active Infeed Das Active Line Module kann über BICO-Verschaltung z. B. durch Klemmen oder Feldbus gesteuert werden.
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Einspeisung 1.1 Active Infeed Einschalten des Active Line Module Bild 1-3 Ablauf Hochlauf Active Infeed Hinweis Unter der Voraussetzung, dass mit dem STARTER in Betrieb genommen wurde und kein PROFIdrive-Telegramm aktiviert wurde, kann durch Freigabe an den EP-Klemmen und eine positive Signalflanke auf AUS1 (p0840) die Einspeisung eingeschaltet werden.
Einspeisung 1.1 Active Infeed Ausschalten des Active Line Module Das Ausschalten funktioniert grundsätzlich in entgegengesetzter Reihenfolge zum Einschalten. Beim Ausschalten gibt es jedoch keine Vorladung. Das Ausschalten der Regelung mit dem Signal AUS1 wird durch die Zeit in p3490 verzögert. Damit wird ein geführtes Abbremsen der angeschlossenen Antriebe ermöglicht.
Einspeisung 1.2 Smart Infeed Smart Infeed Merkmale ● Für Smart Line Modules mit einer Leistung ≥ 16 kW ● Ungeregelte Zwischenkreisspannung ● Rückspeisefähig Beschreibung Die Firmware des Smart Line Module befindet sich auf der zugeordneten Control Unit. Smart Line Module und Control Unit kommunizieren über DRIVE-CLiQ. Bild 1-4 Schematischer Aufbau Smart Infeed Booksize Antriebsfunktionen...
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Einspeisung 1.2 Smart Infeed Bild 1-5 Schematischer Aufbau Smart Infeed Chassis Inbetriebnahme Bei der Inbetriebnahme ist die Geräteanschlussspannung (p0210) zu parametrieren. Hinweis Bei nicht rückspeisefähigen Netzen (z. B. Generator) muss der generatorische Betrieb der Einspeisung durch den Binektoreingang p3533 deaktiviert werden. Bei einem Smart Line Module ist eine kinetische Pufferung im generatorischen Betrieb nicht möglich.
Nach erfolgreichem Beenden einer der beiden Identifikationen (p3410 = 4 oder p3410 = 5) wird automatisch p3410 = 0 gesetzt. Weitere Identifikationsarten sind im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch zu finden. Ein Rücksetzen der Regelung auf Werkseinstellung kann beispielsweise nach einem fehlgeschlagenen Identifizierungslauf notwendig sein.
Einspeisung 1.2 Smart Infeed Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Einspeisung Identifizierungsart • p3410 Einspeisung Induktivität • p3421 Einspeisung Zwischenkreiskapazität • p3422 1.2.2 Steuerung Smart Infeed Das Smart Line Module kann über BICO-Verschaltung z. B. durch Klemmen oder Feldbus gesteuert werden.
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Einspeisung 1.2 Smart Infeed Einschalten des Smart Line Module Bild 1-6 Ablauf Hochlauf Smart Infeed Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Einspeisung 1.2 Smart Infeed Hinweis Unter der Voraussetzung, dass mit dem STARTER in Betrieb genommen wurde und kein PROFIdrive-Telegramm aktiviert wurde, kann durch Freigabe an den EP-Klemmen und einer positiven Flanke auf AUS1 (p0840) die Einspeisung eingeschaltet werden. Ausschalten des Smart Line Module Das Ausschalten funktioniert grundsätzlich in entgegengesetzter Reihenfolge zum Einschalten.
Einspeisung 1.3 Basic Infeed Basic Infeed Merkmale ● Für Basic Line Modules Chassis und Booksize ● Ungeregelte Zwischenkreisspannung ● Ansteuerung externer Bremswiderstände bei Basic Line Modules 20 kW und 40 kW integriert (mit Temperaturüberwachung) Beschreibung Mit der Basic Infeed-Steuerung kann das Basic Line Module ein- und ausgeschaltet werden. Das Basic Line Module ist eine nicht rückspeisefähige ungeregelte Einspeiseeinheit.
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Einspeisung 1.3 Basic Infeed Bild 1-8 Schematischer Aufbau Basic Infeed Chassis Inbetriebnahme Bei der Inbetriebnahme ist die Netznennspannung (p0210) zu parametrieren. Bei Basic Line Modules Booksize mit 20 kW und 40 kW muss der Temperaturschalter des externen Bremswiderstands an X21 des Basic Line Module angeschlossen werden. Wenn bei Basic Line Modules Booksize 20 kW und 40 kW kein Bremswiderstand angeschlossen wird, muss das Braking Module über p3680 = 1 deaktiviert werden.
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Einspeisung 1.3 Basic Infeed Einschalten des Basic Line Module Bild 1-9 Ablauf Hochlauf Basic Infeed Hinweis Unter der Voraussetzung, dass mit dem STARTER in Betrieb genommen wurde und kein PROFIdrive-Telegramm aktiviert wurde, kann durch Freigabe an den EP-Klemmen und einer positiven Flanke auf AUS1 (p0840) die Einspeisung eingeschaltet werden.
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Einspeisung 1.3 Basic Infeed Ausschalten des Basic Line Module Das Ausschalten funktioniert grundsätzlich in entgegengesetzter Reihenfolge wie das Einschalten. Beim Ausschalten gibt es jedoch keine Vorladung. Steuer- und Zustandsmeldungen Tabelle 1- 7 Steuerung Basic Infeed Signalname internes Binektoreingang Anzeige internes PROFIdrive- Steuerwort Steuerwort...
Einspeisung 1.4 Netzschützansteuerung Netzschützansteuerung Mit dieser Funktion kann ein externes Netzschütz angesteuert werden. Das Schließen und Öffnen des Netzschützes kann durch die Auswertung des Rückmeldekontakts des Netzschützes überwacht werden. Mit folgenden Antriebsobjekten kann das Netzschütz angesteuert werden: ● Bit r0863.1 beim Antriebsobjekt INFEED ●...
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Inbetriebnahmeschritte: 1. Steuerkontakt Netzschütz an DI/DO 8 anschließen. Hinweis Die Strombelastbarkeit des Digitalausgangs ist zu beachten (siehe SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten). Eventuell muss ein Hilfsschütz eingesetzt werden! 2. DI/DO 8 als Ausgang parametrieren (p0728.8 = 1).
Beim Smart Line Module ist die Vorladung selbst Bestandteil des Smart Line Module, allerdings muss das Überbrückungsschütz extern realisiert werden. Weitere Informationen: siehe SINAMICS S120 Gerätehandbuch Leistungsteile Chassis. Ablauf während des Ein- und Ausschaltens Einschalten: ● Das Vorladeschütz wird geschlossen und der Zwischenkreis wird über die Vorladewiderstände aufgeladen.
Erweiterter Sollwertkanal Der erweiterte Sollwertkanal ist bei der Servoregelung durch die Werkseinstellung deaktiviert. Sollte ein erweiterter Sollwertkanal benötigt werden, muss dieser aktiviert werden. Bei der Vektorregelung ist der erweiterte Sollwertkanal immer aktiviert. Eigenschaften der Servoregelung ohne Funktionsmodul "Erweiterter Sollwertkanal" ● Sollwert wird direkt auf p1155[D] verschaltet (z. B. von übergeordneter Steuerung oder Technologieregler) ●...
Im Parameter r0108.8 kann die aktuelle Konfiguration geprüft werden. Nach Einstellung der Konfiguration muss diese in die Control Unit geladen und nichtflüchtig gespeichert werden (siehe SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). Hinweis Durch die Aktivierung des Funktionsmoduls "Erweiterter Sollwertkanal" für Servoregelung reduziert sich im Mehrachsverband u.
Erweiterter Sollwertkanal 2.2 Beschreibung Beschreibung Im erweiterten Sollwertkanal werden Sollwerte aus der jeweiligen Sollwertquelle für die Motorregelung aufbereitet. Der Sollwert für die Motorregelung kann auch vom Technologieregler kommen (siehe Kapitel Technologieregler (Seite 409)). Bild 2-1 Erweiterter Sollwertkanal Eigenschaften des erweiterten Sollwertkanals ●...
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Erweiterter Sollwertkanal 2.2 Beschreibung Sollwertquellen Der Sollwert der Regelung kann aus verschiedenen Quellen über BICO-Technik verschaltet werden, z. B. auf p1070 CI: Hauptsollwert (siehe Funktionsplan 3030). Es gibt folgende Möglichkeiten der Sollwertvorgabe: ● Drehzahlfestsollwerte ● Motorpotenziometer ● Tippen ● Feldbus –...
Erweiterter Sollwertkanal 2.4 Motorpotenziometer Motorpotenziometer Mit dieser Funktion wird ein elektromechanisches Potenziometer für die Sollwertvorgabe nachgebildet. Zur Sollwertvorgabe kann zwischen Handbetrieb und Automatikbetrieb umgeschaltet werden. Der vorgegebene Sollwert wird einem internen Hochlaufgeber zugeführt. Setzwerte und Anfangswerte sowie Bremsen mit AUS1 erfolgt ohne Hochlaufgeber des Motorpotenziometers.
Erweiterter Sollwertkanal 2.5 Tippen Tippen Diese Funktion kann über Digitaleingänge oder Feldbus (z. B. PROFIBUS) angewählt werden. Damit wird der Sollwert über p1058[0...n] und p1059[0...n] vorgegeben. Bei Anliegen eines Tipp-Signals beschleunigt der Motor mit der Beschleunigungsrampe des Hochlaufgebers (bezogen auf die Maximaldrehzahl p1082; siehe Bild "Ablaufdiagramm Tippen 1 und Tippen 2") auf den Tipp-Sollwert.
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Erweiterter Sollwertkanal 2.5 Tippen Eigenschaften Tippen ● Werden beide Tipp-Signale gleichzeitig gegeben, wird die augenblickliche Drehzahl beibehalten (Konstantdrehzahlphase). ● Das Anfahren und Verlassen von Tippsollwerten erfolgt über den Hochlaufgeber. ● Tippen ist aus dem Zustand "Einschaltbereit" heraus möglich. ● Falls EIN/AUS1 = "1" und Tippen gleichzeitig angewählt werden, hat EIN/AUS1 Priorität. Damit das Tippen aktiviert werden kann, darf also EIN/AUS1 = "1"...
/Zusatzsollwert im Sollwertkanal gelöst werden. Beide Größen werden dabei gleichzeitig über zwei getrennte bzw. eine Sollwertquelle eingelesen und im Sollwertkanal addiert. Bild 2-5 Sollwertaddition, Sollwertskalierung Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Übersichten - Sollwertkanal • 1550 Sollwertkanal - Hauptsollwert/Zusatzsollwert, Sollwertskalierung, Tippen •...
Erweiterter Sollwertkanal 2.7 Drehrichtungsbegrenzung und Drehrichtungsumkehr Drehrichtungsbegrenzung und Drehrichtungsumkehr Ein Reversiervorgang ist mit einer Drehrichtungsumkehr verbunden. Durch Anwahl der Sollwert-Invertierung p1113[C] kann eine Drehrichtungsumkehr im Sollwertkanal erreicht werden. Soll hingegen verhindert werden, dass ein negativer oder positiver Sollwert über den Sollwertkanal vorgegeben wird, so kann dies über den Parameter p1110[C] bzw.
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2.7 Drehrichtungsbegrenzung und Drehrichtungsumkehr Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Übersichten - Sollwertkanal • 1550 Sollwertkanal - Richtungsbegrenzung und Richtungsumkehr • 3040 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) BI: Richtung negativ sperren • p1110[0...n] BI: Richtung positiv sperren • p1111[0...n] BI: Sollwert Invertierung •...
Erweiterter Sollwertkanal 2.8 Ausblendbänder und Sollwertbegrenzungen Ausblendbänder und Sollwertbegrenzungen Im Bereich von 0 U/min bis zur Solldrehzahl kann ein Antriebsstrang (z. B. Motor, Kupplung, Welle, Maschine) eine oder mehrere Resonanzstellen besitzen. Diese Resonanzen führen zu Schwingungen. Die Ausblendbänder können eingesetzt werden, um den Betrieb im Bereich von Resonanzfrequenzen zu unterdrücken.
Erweiterter Sollwertkanal 2.9 Hochlaufgeber Hochlaufgeber Funktion des Hochlaufgebers Der Hochlaufgeber dient zur Beschleunigungsbegrenzung bei sprunghaften Änderungen des Sollwertes und hilft somit, Laststöße im gesamten Antriebsstrang zu vermeiden. Mit der Hochlaufzeit p1120[0...n] bzw. Rücklaufzeit p1121[0...n] lassen sich unabhängig voneinander eine Beschleunigungsrampe und eine Rücklauframpe einstellen. Damit ist ein geführter Übergang bei Sollwertänderungen möglich.
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Erweiterter Sollwertkanal 2.9 Hochlaufgeber Eigenschaften des Einfachhochlaufgebers Bild 2-8 Hoch- und Rücklauf beim Einfachhochlaufgeber ● Hochlaufzeit Tup p1120[0...n] ● Rücklaufzeit Tdn p1121[0...n] ● AUS 3-Rücklauframpe: – AUS 3-Rücklaufzeit p1135[0...n] ● Hochlaufgeber setzen: – Setzwert Hochlaufgeber p1144[0...n] – Signal Hochlaufgeber setzen p1143[0...n] ●...
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Erweiterter Sollwertkanal 2.9 Hochlaufgeber ● Endverrundung FR p1131[0...n] ● Effektive Hochlaufzeit Tup_eff = Tup + (IR/2 + FR/2) ● Effektive Rücklaufzeit Tdn_eff = Tdn + (IR/2 + FR/2) – AUS 3-Rücklauframpe – AUS 3-Rücklaufzeit p1135[0...n] – AUS 3-Anfangsverrundung p1136[0...n] – AUS 3-Endverrundung p1137[0...n] ●...
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Erweiterter Sollwertkanal 2.9 Hochlaufgeber Übersteuern des Hochlaufgebers ● Rücklauframpe bei Safety Integrated Functions: Wenn Safety Integrated Functions aktiviert sind und die Auslauframpe überwachen, wirkt nur die AUS3-Rampe nach p1135. Die Solldrehzahlgrenze wird dabei mit p1051/p1052 ausgewählt. ● Rücklauframpe bei ESR: Wenn ESR aktiviert ist, wird mit p0893 der Sollwert für die Rücklaufdrehzahl des Hochlaufgebers vorgegeben.
Servoregelung Diese Regelungsart ermöglicht für einen Motor mit Motorgeber einen Betrieb mit hoher Genauigkeit und Dynamik. Vergleich Servoregelung - Vektorregelung In der folgenden Tabelle werden die charakteristischen Eigenschaften von Servo- und Vektorregelung gegenübergestellt. Tabelle 3- 1 Vergleich Servoregelung - Vektorregelung Thema Servoregelung Vektorregelung...
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300 Hz mit 250 μs / 2 kHz • Falls höhere Ausgangsfrequenzen Hinweis: notwendig sind, konsultieren Sie die Die genannten Werte können von Fachberatung von SIEMENS. SINAMICS S ohne Optimierung erreicht werden. Höhere Frequenzen sind mit folgenden Randbedingungen und zusätzlichen Optimierungen einstellbar: bis 1500 Hz •...
Servoregelung 3.1 Drehzahlregler Drehzahlregler Der Drehzahlregler regelt die Drehzahl des Motors anhand der Istwerte des Gebers (Betrieb mit Geber) oder von berechneten Drehzahlistwerten (Betrieb ohne Geber). Eigenschaften ● Drehzahlsollwertfilter ● Drehzahlregler-Adaption Hinweis Die Regelung von Drehzahl und Drehmoment ist nicht gleichzeitig möglich. Ist die Drehzahlregelung aktiviert, ist die Drehmomentregelung unterlagert.
Servoregelung 3.2 Drehzahlsollwertfilter Drehzahlsollwertfilter Sie können zwei Drehzahlsollwertfilter über den Parameter p1414[0...n] aktivieren. Die Drehzahlsollwertfilter sind identisch aufgebaut und können über die Parameter p1415[0...n] (Filter 1) und p1421[0...n] (Filter 2) wie folgt eingestellt werden: ● Bandsperre ● Tiefpass 1. Ordnung (PT1) ●...
Servoregelung 3.3 Drehzahlregler-Adaption Drehzahlregler-Adaption Es stehen zwei Arten der Adaption zur Verfügung: Die freie Kp_n-Adaption und die drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption. Die freie Kp_n-Adaption ist auch im Betrieb ohne Geber aktiv und dient im Betrieb mit Geber als zusätzlicher Faktor für die drehzahlabhängige Kp_n-Adaption. Die drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption ist nur im Betrieb mit Geber aktiv und wirkt auch auf den Tn_n-Wert ein.
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Servoregelung 3.3 Drehzahlregler-Adaption Beispiel drehzahlabhängige Adaption Hinweis Diese Anpassung ist nur im Betrieb mit Geber aktiv! Bild 3-4 Drehzahlregler-Kp_n/Tn_n-Adaption Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Servoregelung - Drehzahlregleradaption (Kp_n-/Tn_n-Adaption) • 5050 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Servoregelung 3.4 Drehmomentgeregelter Betrieb Drehmomentgeregelter Betrieb Über Betriebsarten-Auswahl (p1300) oder über einen Binektoreingang (p1501) wird von der Drehzahlregelung zum drehmomentgeregelten Betrieb umgeschaltet. Alle Drehmomentsollwerte aus der Drehzahlregelung sind damit unwirksam. Die Sollwerte für den drehmomentgeregelten Betrieb werden über Parameter ausgewählt. Eigenschaften ●...
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Servoregelung 3.4 Drehmomentgeregelter Betrieb AUS-Reaktionen ● AUS1 und p1300 = 23 – Reaktion wie bei AUS2 ● AUS1, p1501 = "1"-Signal und p1300 ≠ 23 – Keine eigene Bremsreaktion, die Bremsreaktion erfolgt durch einen Antrieb, der das Drehmoment vorgibt. – Nach Ablauf der Motorbremsen-Schließzeit (p1217) werden die Impulse gelöscht. Stillstand wird erkannt, wenn der Drehzahlistwert die Drehzahlschwelle (p1226) unterschreitet oder wenn die bei Drehzahlsollwert ≤...
Servoregelung 3.5 Drehmomentsollwertbegrenzung Drehmomentsollwertbegrenzung Die Begrenzung des Drehmomentsollwertes erfolgt in folgenden Stufen: 1. Vorgabe des Drehmomentsollwertes und eines Drehmomentzusatzsollwertes 2. Bildung von Drehmomentgrenzen Die Begrenzung des Drehmomentsollwertes auf einen maximal zulässigen Wert ist in allen vier Quadranten möglich. Für motorischen und generatorischen Betrieb können unterschiedliche Grenzen über Parameter eingestellt werden.
Servoregelung 3.5 Drehmomentsollwertbegrenzung Eigenschaften Die Konnektoreingänge der Funktion sind mit festen Drehmomentgrenzwerten voreingestellt. Wahlweise lassen sich die Drehmomentgrenzwerte auch dynamisch (während des Betriebes) ändern. ● Der Modus für die Momentenbegrenzung kann über ein Steuerbit gewählt werden. Es gibt folgende Alternativen: –...
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Negative Werte an r1534 oder positive Werte an r1535 stellen ein Mindestmoment für die anderen Momentenrichtungen und können bei fehlendem Gegenmoment zum Durchdrehen der Antriebe führen (siehe Funktionsplan 5630 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch). Beispiel: Drehmomentgrenzen ohne bzw. mit Offset Die über p1522 und p1523 gewählten Signale schnüren die über p1520 und p1521 parametrierten Momentengrenzen zusätzlich ein.
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– Zusätzliche Begrenzungen auswählen und aktivieren – Drehmoment-Offset einstellen Beispiele ● Fahren auf Festanschlag ● Zugregelung bei durchlaufenden Warenbahnen und Wicklern Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Servoregelung - Momentenbegrenzung/-reduzierung/-Interpolator • 5610 Servoregelung - Motorische/Generatorische Momentengrenze • 5620 Servoregelung - Obere/Untere Momentengrenze •...
Servoregelung 3.6 Stromregler Stromregler Eigenschaften ● Stromregler als PI-Regler ● Vier identische Stromsollwertfilter ● Strom- und Momentenbegrenzung ● Stromregleradaption ● Flussregelung Stromregler Am Stromregler sind für den Betrieb keine Einstellungen notwendig. Für spezielle Anwendungsfälle können Optimierungen erfolgen. Strom- und Momentenbegrenzung Die Strom- und Momentenbegrenzungen werden bei der Erstinbetriebnahme vorbelegt und sind entsprechend dem Anwendungsfall anzupassen.
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Servoregelung 3.6 Stromregler Stromregleradaption Stromregleradaption Einsatzpunkt KP • p0391[0...n] Stromregleradaption Einsatzpunkt KP adaptiert • p0392[0...n] Stromregleradaption P-Verstärkung Adaption • p0393[0...n] Flussregler P-Verstärkung • p1590[0...n] Flussregler Nachstellzeit • p1592[0...n] Inbetriebnahme mit dem STARTER Im Inbetriebnahme-Tool STARTER wird die Parametriermaske "Stromregler" in der Funktionsleiste mit diesem Symbol angewählt.
Servoregelung 3.7 Stromsollwertfilter Stromsollwertfilter Stromsollwertfilter aktivieren und einstellen Standardmäßig sind die Stromsollwertfilter 1 bis 4 vorhanden. Die Stromsollwertfilter 5 bis 10 können bei Bedarf über das Bit 21 (Erweiterte Stromsollwertfilter) des Funktionsmoduls zugeschaltet werden. Zur Aktivierung der zusätzlichen sechs Stromsollwertfilter nehmen Sie in der Expertenliste der Control Unit folgende Einstellung vor: "p0108.21 = 1".
Servoregelung 3.7 Stromsollwertfilter Bild 3-9 Stromsollwertfilter Übertragungsfunktion: Nenner-Eigenfrequenz f Nenner-Dämpfung D Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Servoregelung 3.7 Stromsollwertfilter Tabelle 3- 3 Beispiel PT2-Filter STARTER- Amplitudengang Phasengang Filterparameter Kennfrequenz f 500 Hz Dämpfung D 0,7 dB Bandsperre mit unendlicher Kerbtiefe Tabelle 3- 4 Beispiel Bandsperre mit unendlicher Kerbtiefe STARTER- Amplitudengang Phasengang Filterparameter Sperrfrequenz f 500 Hz Bandbreite (-3 dB) f 500 Hz Kerbtiefe K = -∞...
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Servoregelung 3.7 Stromsollwertfilter Bandsperre mit definierter Kerbtiefe Tabelle 3- 5 Beispiel Bandsperre mit definierter Kerbtiefe STARTER- Amplitudengang Phasengang Filterparameter Sperrfrequenz f 500 Hz Bandbreite f = 500 Hz Kerbtiefe K = -20 dB Absenkung Abs = 0 dB Vereinfachte Umrechnung in Parameter für Filter allgemeiner Ordnung: ●...
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Servoregelung 3.7 Stromsollwertfilter Allgemeine Umrechnung in Parameter für Filter allgemeiner Ordnung: ● Zähler-Eigenfrequenz: ω π ● Zähler-Dämpfung: ⎛ ⎞ ⎜ ⎟ • • − ⎜ ⎟ ⎜ ⎜ ⎟ ⎟ • ⎝ ⎠ ● Nenner-Eigenfrequenz: ● Nenner-Dämpfung: Allgemeiner Tiefpass mit Absenkung Tabelle 3- 7 Beispiel Tiefpass mit Absenkung STARTER- Amplitudengang...
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Zählerfrequenz f 500 Hz Zählerdämpfung D 0.02 dB Nennerfrequenz f 900 Hz Nennerdämpfung D 0.15 dB Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Servoregelung - Stromsollwertfilter 1...4 • 5710 Servoregelung - Stromsollwertfilter 5...10 (r0108.21 = 1) • 5711 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Servoregelung 3.8 Hinweis zum elektronischen Motormodell Hinweis zum elektronischen Motormodell Innerhalb des Drehzahlbereichs p1752 × (100 % - p1756) und p1752 findet ein Modellwechsel statt. Im Bereich höherer Drehzahlen wird bei Asynchronmotoren mit Geber die Drehmomentabbildung besser, der Einfluss des Läuferwiderstandes und die Sättigung der Hauptfeldinduktivität werden korrigiert.
Servoregelung 3.9 U/f-Steuerung U/f-Steuerung Bei der U/f-Steuerung wird der Antrieb mit einem offenen Regelkreis betrieben. Der Antrieb benötigt in dieser Steuerung keine Drehzahlrückführung und keine Stromistwerterfassung. Der Betrieb ist mit wenigen Motordaten möglich. Mit der U/f-Steuerung können folgende Komponenten und Daten überprüft werden: ●...
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Servoregelung 3.9 U/f-Steuerung Voraussetzungen für U/f-Steuerung ● Erstinbetriebnahme ist erfolgt: Die Parameter für die U/f-Steuerung sind mit sinnvollen Werten vorbesetzt. ● Erstinbetriebnahme ist nicht erfolgt: Es sind die folgenden relevanten Motordaten zu überprüfen und richtigzustellen: – r0313 Motor-Polpaarzahl aktuell (oder berechnet) –...
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Servoregelung 3.9 U/f-Steuerung U/f-Steuerung in Betrieb nehmen 1. Prüfen Sie die Voraussetzungen für den U/f-Betrieb. 2. Stellen Sie die Motornenndrehzahl über den Parameter p0311 ein. 3. Aktivieren Sie die Funktion mit der Parametereinstellung p1317 = 1. 4. Geben Sie die Freigaben für den Betrieb. 5.
Servoregelung 3.10 Optimierung des Strom- und Drehzahlreglers 3.10 Optimierung des Strom- und Drehzahlreglers Hinweis Das Optimieren des Reglers darf nur von Fachpersonal mit regelungstechnischen Kenntnissen durchgeführt werden. Zum Optimieren der Regler gibt es folgende Hilfsmittel: ● "Funktionsgenerator" im STARTER ● "Trace" im STARTER ●...
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Servoregelung 3.10 Optimierung des Strom- und Drehzahlreglers Beispiel Messung des Drehzahlreglerführungsfrequenzgangs Durch Messen des Drehzahlreglerführungsfrequenzgangs und der Regelstrecke können gegebenenfalls kritische Resonanzfrequenzen an der Stabilitätsgrenze des Drehzahlregelkreises ermittelt und mit Hilfe eines oder mehrerer Stromsollwertfilter bedämpft werden. Dadurch kann in der Regel eine Erhöhung der Proportionalverstärkung erreicht werden (z.
Servoregelung 3.11 Geberloser Betrieb 3.11 Geberloser Betrieb Hinweis Instabiler Betrieb Der Betrieb von Synchronmotoren ohne Geber muss durch eine Test-Applikation verifiziert werden. Ein stabiler Betrieb in dieser Betriebsart kann nicht für alle Applikationsfälle gewährleistet werden. Der Einsatz der Betriebsart erfolgt daher in eigener Verantwortung des Anwenders.
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Servoregelung 3.11 Geberloser Betrieb Um auch im gesteuerten Bereich ein hohes Lastmoment aufnehmen zu können, kann der Motorstrom über p1612 erhöht werden. Dazu muss das Moment (z. B. Reibmoment) des Antriebs bekannt sein oder abgeschätzt werden. Eine zusätzliche Reserve von ca. 20 % sollte additiv eingestellt werden.
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Servoregelung 3.11 Geberloser Betrieb Umschaltung gesteuerter/geregelter Betrieb, Betrieb mit/ohne Geber Mit der Parameter-Einstellung p1300 = 20 wird der Betrieb ohne Geber aktiviert. Wenn p1300 = 20 oder p1404 = 0, ist im gesamten Drehzahlbereich der geberlose Betrieb aktiv. Ist der Drehzahlbetrag dabei kleiner als die Umschaltdrehzahl p1755, so wird der Motor strom- /frequenzgesteuert gefahren.
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Servoregelung - Drehzahlregleradaption (Kp_n-/Tn_n-Adaption) • 5050 Servoregelung - Momentensollwert, Umschaltung Regelungsart • 5060 Servoregelung - Drehzahlregler ohne Geber • 5210 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Motor-Trägheitsmoment • p0341[0...n] Trägheitsmoment Verhältnis Gesamt zu Motor • p0342[0...n] Motor-Vorschaltinduktivität • p0353[0...n] Motortemperatursensor für Überwachung...
Servoregelung 3.12 Motordatenidentifikation 3.12 Motordatenidentifikation Beschreibung Die Motordatenidentifikation (MotID) dient als Hilfsmittel zur Bestimmung der Motordaten z. B. von Fremdmotoren und kann zur Verbesserung der Drehmomentgenauigkeit (k Schätzer) beitragen. Als Grundlage für die Motordatenidentifikation muss die Erstinbetriebnahme bereits abgeschlossen sein. Dazu müssen entweder die elektrischen Motordaten (Motordatenblatt) oder die Typenschilddaten eingegeben werden und die Berechnung der Motor-/Regelungsparameter (p0340) abgeschlossen sein.
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Servoregelung 3.12 Motordatenidentifikation Wenn der erweiterte Sollwertkanal vorhanden ist (r0108.08 = 1), p1959.14 = 0 und p1959.15 = 0 sind und dort eine Richtungsbegrenzung (p1110 oder p1111) aktiv ist, wird diese zum Zeitpunkt des Starts über p1960 beachtet. Ebenso wird bei p1958 = -1 die Hoch- und Rücklaufzeit des Sollwertkanals (p1120 und p1121) für die Motordatenidentifikation übernommen.
Servoregelung 3.12 Motordatenidentifikation Da die Typenschilddaten die Initialisierungswerte für die Identifikation darstellen, ist für die Bestimmung der obigen Daten die korrekte bzw. konsistente Eingabe der Typenschilddaten erforderlich. Parameter zur Steuerung der Motordatenidentifikation Folgende Parameter beeinflussen die Motordatenidentifikation: Tabelle 3- 11 Parameter zur Steuerung Stehende Messung (Motordatenidentifikation) Drehende Messung p0640 Stromgrenze...
Servoregelung 3.12 Motordatenidentifikation 3.12.2 Motordatenidentifikation Synchronmotor Tabelle 3- 14 Ermittelte Daten durch p1910 bei Synchronmotoren (stehende Messung) Ermittelte Daten Daten, die übernommen werden (p1910 = 1) r1912 Ständerwiderstand identifiziert p0350 Motor-Ständerwiderstand kalt + p0352 Leitungswiderstand r1925 Schwellenspannung identifiziert r1932 d-Induktivität p0356 Motor-Ständerstreuinduktivität + p0353 Motor-Vorschaltinduktivität p1715 Stromregler P-Verstärkung...
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Servoregelung 3.12 Motordatenidentifikation Ermittelte Daten Daten, die übernommen werden (p1960 = 1) r1973 Geber Strichzahl identifiziert Hinweis: Die Geberstrichzahl wird nur sehr ungenau ermittelt und ist nur zur groben Kontrolle (p0407/p0408) geeignet. Das Vorzeichen ist negativ, wenn eine Invertierung notwendig ist (p0410.0). r1984 Pollageidentifikation Winkeldifferenz p0431 Kommutierungswinkeloffset Hinweis:...
2. Starten Sie die einmalige Pollageidentifikation mit dem Setzen von p1990 = 1. Der Wert in p1982 wird dabei nicht berücksichtigt. Bei den Siemens Linearmotoren 1FN1, 1FN3 und 1FN6 erfolgt das Setzen von p1990 = 1 automatisch nach der Inbetriebnahme oder nach einem Gebertausch.
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Servoregelung 3.13 Pollageidentifikation Hinweise zu den Verfahren der Pollageidentifikation Über Parameter p1980 ist das jeweilige Verfahren auswählbar. Folgende Verfahren der Pollageidentifikation stehen zur Verfügung: ● Sättigungsbasiert 1. + 2. Harmonische (p1980 = 0) ● Sättigungsbasiert 1. Harmonische (p1980 = 1) ●...
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(r1438) das gleiche Vorzeichen haben. Vor Benutzung der Pollageidentifikation muss der Regelsinn des Drehzahlregelkreises richtiggestellt sein (p0410.0). Bei Linearmotoren siehe SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch. ACHTUNG Ungenauigkeit bei der Ermittlung des Kommutierungswinkels Wenn mehrere Linearmotoren des Typs 1FN3 gleichzeitig eine sättigungsbasierte Pollage- ID für die Kommutierung benutzen (p1980 ≤...
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Servoregelung 3.13 Pollageidentifikation Anwahl der Referenzmarke für die Feinsynchronisation für die Pollageermittlung mit Nullmarken Eine Voraussetzung für die Pollageermittlung mit Nullmarken ist, dass der Nullmarkenabstand des Gebers ein ganzzahliges Vielfaches der Polteilung/Polpaarweite des Motors ist. Der Antrieb erlaubt z. B. bei Linearmotoren mit Messsystemen, bei denen dies nicht gegeben ist, die Nullmarke, die für die Referenzpunktfahrt verwendet wird, zur Feinsynchronisation zu verwenden.
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Servoregelung 3.13 Pollageidentifikation Tabelle 3- 16 Wirkungsweise von p0431 Inkrementell ohne Inkrementell mit einer Inkrementell mit Absolutwertgeber Nullmarke Nullmarke abstandscodierten Nullmarken C/D-Spur Verschiebt die Verschiebt die Derzeit nicht verfügbar Nicht erlaubt Kommutierung Kommutierung gegenüber C/D-Spur gegenüber C/D-Spur und Nullmarke Hallsensor Beeinflusst den Beeinflusst den Beeinflusst den Hallsensor...
Servoregelung 3.14 Vdc-Regelung 3.14 Vdc-Regelung Prinzip Die Vdc-Regelung überwacht die Gleichspannung im Gleichspannungszwischenkreis auf Über- und Unterspannung. Bei erkannter Über- bzw. Unterspannung des Zwischenkreisverbandes ist mit der Vdc-Regelung über p1240 eine Folgereaktion einstellbar. Die Drehmomentgrenzen der Motoren, bei denen der Vdc-Regler aktiviert ist, können bei entsprechender Abweichung der Zwischenkreisspannung beeinflusst werden.
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Servoregelung 3.14 Vdc-Regelung Vdc_min-Regelung Bild 3-16 Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung (Kinetische Pufferung) Bei Netzausfall kann das Line Module die Zwischenkreisspannung nicht mehr aufrechterhalten, insbesondere dann, wenn die Motor Modules im Zwischenkreisverband Wirkleistung entnehmen. Um die Zwischenkreisspannung bei Netzausfall z. B. für einen geordneten Notrückzug aufrecht zu erhalten, kann man den Vdc_min-Regler für eine oder mehrere Antriebe aktivieren (p1240 = 2, 3).
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Servoregelung 3.14 Vdc-Regelung Vdc_max-Regelung Bild 3-17 Ein-/Ausschalten der Vdc_max-Regelung Bei Einspeisemodulen ohne Rückspeisung oder bei Netzausfall kann durch Abbremsen von Antrieben im Zwischenkreisverband die Zwischenkreisspannung bis zur Abschaltschwelle ansteigen. Um eine Abschaltung wegen Zwischenkreisüberspannung zu verhindern, kann man den Vdc_max-Regler für eine oder mehrere Antriebe aktivieren (p1240 = 1, 3). Üblicherweise aktiviert man den Vdc_max–Regler für Antriebe, die selbst große kinetische Energien abbremsen und beschleunigen müssen.
Folgende PROFIdrive-Telegramme unterstützen DSC: ● Standardtelegramme 5 und 6 ● SIEMENS-Telegramme 105, 106, 116, 118, 125, 126, 136, 138, 139 Darüber hinausgehende PZD können über die Telegrammerweiterung genutzt werden. Dabei ist zu beachten, das SERVO maximal 20 PZD-Sollwerte und 28 PZD-Istwerte unterstützt.
Servoregelung 3.15 Dynamic Servo Control (DSC) Betriebszustände Folgende Betriebszustände sind bei DSC möglich (Details siehe Funktionsplan 3090 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch): Betriebszustand bei DSC Bedeutung Drehzahl-/Drehmomentvorsteuerung Durch die stufenförmige Drehmomentvorsteuerung im mit linearer Interpolation Lagereglertakt ergibt sich ein im Anregungstakt gepulster Momentenverlauf.
Servoregelung 3.15 Dynamic Servo Control (DSC) Bei der Aktivierung von Dynamic Servo Control kontrollieren Sie die Lagereglerverstärkung KPC im Master. Eine Korrektur der Einstellung kann notwendig sein. Hinweis KPC bei aktiviertem DSC Kontrollieren Sie nach der Aktivierung von Dynamic Servo Control die Lagereglerverstärkung KPC im Master.
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Servoregelung 3.15 Dynamic Servo Control (DSC) Windup-Effekt Wenn der Antrieb im DSC-Betrieb z. B. bei zu schnellen Sollwertvorgaben, an seine Momentengrenzen stößt, kann es zu Überschwingungen in den Positionierbewegungen kommen. Bei diesem sogenannten WindUp-Effekt gerät der Antrieb über das vorgegebene Ziel hinaus, die Steuerung gibt eine Korrektur vor, der Antrieb fährt zurück, überschreitet wieder das Ziel, usw.
Servoregelung 3.16 Fahren auf Festanschlag 3.16 Fahren auf Festanschlag Mit dieser Funktion kann ein Motor mit einem vorgegebenen Moment auf einen festen Anschlag gefahren werden, ohne dass eine Störung gemeldet wird. Beim Erreichen des Anschlags wird das vorgegebene Moment aufgebaut und steht danach dauerhaft an. Die gewünschte Momentenreduzierung wird durch entsprechende Skalierung der oberen/motorischen Momentengrenze und der unteren/generatorischen Momentengrenze bewirkt.
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Servoregelung 3.16 Fahren auf Festanschlag Bild 3-18 Signale bei "Fahren auf Festanschlag" Bei Verwendung der PROFIdrive-Telegramme 2 bis 6 wird keine Momentenreduktion übertragen. Bei Aktivierung der Funktion "Fahren auf Festanschlag" wird auf die Momentengrenzen in p1520 und p1521 gefahren. Wenn erforderlich, kann eine Momentenreduktion z.
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Servoregelung 3.16 Fahren auf Festanschlag Signalverlauf Bild 3-19 Signalverlauf bei "Fahren auf Festanschlag" PROFIdrive-Telegramme 2 bis 6 in Betrieb nehmen 1. Aktivieren Sie die Funktion "Fahren auf Festanschlag" über die Parametereinstellung p1545 = "1". Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Servoregelung 3.16 Fahren auf Festanschlag 2. Stellen Sie die Drehmomentgrenze wie gewünscht ein. Beispiel: p1400.4 = 0 → Obere oder untere Drehmomentgrenze p1520 = 100 Nm → wirkt in obere positive Momentenrichtung p1521 = –1500 Nm → wirkt in untere negative Momentenrichtung 3.
Servoregelung 3.18 Variable Meldefunktion 3.18 Variable Meldefunktion Definition: Attribut "traceable" Ein Parameter, dessen Wert mit der Trace-Funktion des STARTER oder des SCOUT erfassbar ist, bekommt das Attribut "traceable". Diese Parameter sind unter der Funktion "Gerätetrace" im STARTER oder SCOUT aufrufbar. Das Attribut selbst ist nicht sichtbar. Variable Meldefunktion zur Überwachung Mit der Funktion "Variable Meldefunktion"...
Instanz erfasst und abgespeichert. Anschließend interpoliert die Steuerung aus den vorliegenden Abtastwerten der Positionssignale der verschiedenen Achsen die Zeiten der Positionsistwerte zum Messtasterzeitpunkt. Im SINAMICS S120 sind dafür drei Auswerteverfahren implementiert. Die Auswerteverfahren sind mit dem Parameter p0684 einstellbar: Auswerteverfahren Parametereinstellung Erläuterung...
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Gemeinsamkeiten für zentrales Messen mit und ohne Handshake Die folgenden Punkte sind beiden Messverfahren gemeinsam: ● Einstellen der Eingangsklemme in p0680. ● Signalquelle Synchronisationssignal in p0681. ● Signalquelle Steuerwort Messtaster in p0682. ● Übertragung mit Kommunikationsinterface PROFIdrive. ●...
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Zentrales Messen mit Handshake Mit p0684 = 0 aktivieren Sie das Auswerteverfahren mit Handshake für die zentrale Messtasterauswertung. Sie können maximal eine positive und/oder negative Flanke pro Messtaster innerhalb von vier DP-Takten auswerten. = PROFIBUS-Takt (auch DP-Takt) = Master-Applikations-Zykluszeit (Zeitraster, in dem die Masterapplikation neue MAPC Sollwerte generiert).
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Zentrales Messen ohne Handshake, mehr als zwei Flanken Mit p0684 = 16 aktivieren Sie das Auswerteverfahren ohne Handshake für die zentrale Messtasterauswertung. Sie können bis zu 16 Signalflanken von maximal 2 Messtastern gleichzeitig innerhalb eines DP-Takts auswerten. DP-Takt = PROFIBUS-Takt = T = Master-Applikations-Zykluszeit (Zeitraster, in dem die Masterapplikation neue MAPC...
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Nach der Aktivierung der Messfunktion für mehrere Messwerte pro DP-Takt werden die erfassten Zeitstempel entsprechend ihrer zeitlichen Abfolge beginnend mit dem ältesten Messwert zur Übertragung in die Indizes von r0565[0...15] abgelegt. Messtaster-Zeitstempelbezüge Für das Telegramm 395 werden die Messtaster-Zeitstempel MT_ZS_1...16 den Telegrammplätzen mittels der Messtaster-Zeitstempelbezüge MT_ZSB1...4 zugeordnet.
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Bezug-Zeitstempel Messtaster-Bit, Werte binär Flankenauswahl-Bit 000: MT_ZS2 vom MT1 0: MT_ZS2 fallende Flanke 001: MT_ZS2 vom MT2 1: MT_ZS2 steigende Flanke 110: MT_ZS2 vom MT7 111: MT_ZS2 vom MT8 Bezug MT_ZS3 Bit 8...10 Bit 11: 000: MT_ZS3 vom MT1 0: MT_ZS3 fallende Flanke 001: MT_ZS3 vom MT2 1: MT_ZS3 steigende Flanke...
Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung 3.19.1 Beispiele Beispiele für Messtasterauswertung Hexwerte in MT_ZSB aus dem obigen Beispiel: ● 0 = Zeitstempel von Messtaster 1, fallende Flanke ● 8 = Zeitstempel von Messtaster 1, steigende Flanke ● 1 = Zeitstempel von Messtaster 2, fallende Flanke ●...
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Servoregelung 3.19 Zentrale Messtasterauswertung Beispiel 2 MT_STW = 101H: steigende und fallende Flanken für Messtaster 1 gesucht Bild 3-22 Steigende und fallende Flanken für Messtaster 1 gesucht Es werden im DP-Takt alle Zeitstempel für steigende und fallende Flanken entsprechend ihrer zeitlichen Abfolge für Messtaster 1 übertragen. Beispiel 3 MT_STW = 303H: steigende und fallende Flanken für Messtaster 1 und 2 gesucht.
Vektorregelung Die Vektorregelung hat gegenüber der Vektor U/f-Steuerung folgende Vorteile: ● Stabilität bei Last- und Sollwertänderungen ● Kurze Anregelzeiten bei Sollwertänderungen (→ besseres Führungsverhalten) ● Kurze Ausregelzeiten bei Laständerungen (→ besseres Störverhalten) ● Beschleunigen und Bremsen ist mit maximal einstellbarem Drehmoment möglich ●...
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Vektorregelung Vergleich Servoregelung - Vektorregelung In der folgenden Tabelle werden die charakteristischen Eigenschaften von Servo- und Vektorregelung gegenübergestellt. Tabelle 4- 1 Vergleich Servoregelung - Vektorregelung Thema Servoregelung Vektorregelung Typische Anwendungen Antriebe mit hochdynamischer Drehzahl- und drehmomentgeregelte • • Bewegungsführung Antriebe mit hoher Drehzahl- und Drehmomentgenauigkeit, insbesondere Antriebe mit hoher Drehzahl- und •...
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300 Hz mit 250 μs / 2 kHz • Falls höhere Ausgangsfrequenzen Hinweis: notwendig sind, konsultieren Sie die Die genannten Werte können von Fachberatung von SIEMENS. SINAMICS S ohne Optimierung erreicht werden. Höhere Frequenzen sind mit folgenden Randbedingungen und zusätzlichen Optimierungen einstellbar: bis 1500 Hz •...
Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Beim Betrieb über die Funktion "Vektorregelung ohne Geber" (SLVC) muss die Lage des Flusses bzw. die Istdrehzahl über das elektrische Motormodell ermittelt werden. Dabei wird das Motormodell durch die zugänglichen Ströme bzw. Spannungen gestützt. Bei kleinen Frequenzen (um ca.
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Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Wenn das Trägheitsmoment des Antriebs nahezu konstant ist, ist die Beschleunigungs- vorsteuerung mit p1496 vorteilhafter als das Beschleunigungszusatzmoment mit p1611. Das Trägheitsmoment des Antriebs ermitteln Sie mit der drehenden Messung: p1900 = 3 und p1960 = 1. Folgende Merkmale besitzt die Vektorregelung ohne Drehzahlistwertgeber im Bereich von kleinen Frequenzen: ●...
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Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Hinweis Wenn im geregelten Betrieb der Start ab 0 Hz oder das Reversieren länger dauert als 2 s oder als in p1758 eingestellt, wird automatisch vom geregelten in den gesteuerten Betrieb umgeschaltet. Hinweis Der Betrieb in geberloser Drehmomentregelung ist nur sinnvoll, wenn im Drehzahlbereich unterhalb der Umschaltdrehzahl des Motormodells (p1755) das Solldrehmoment größer ist als das Lastmoment.
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Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Die Regelung ohne Umschaltung zwischen Drehzahlregelung und -steuerung beschränkt sich auf Anwendungen mit passiver Last: Eine passive Last wirkt im Anfahrpunkt nur reaktiv auf das Antriebsmoment des antreibenden Motors z. B. träge Massen, Pumpen, Lüfter, Zentrifugen, Extruder, Fahrantriebe, Horizontalförderer.
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Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Aktive Lasten Aktive Lasten, mit denen der Antrieb reversiert werden kann, z. B. Hub-Werke, müssen drehzahlgesteuert angefahren werden. Dazu muss das Bit p1750.6 = 0 (gesteuert bei blockiertem Motor) gesetzt werden. Der statische Drehmomentsollwert p1610 muss dabei größer als das maximal auftretende Lastmoment sein.
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4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Erweitertes Verfahren: geregelter Betrieb bis 0 Hz Die fortlaufende Rotorlage ist bis 0 Hz (Stillstand) ermittelbar. Mit Siemens-Torquemotoren der Baureihe 1FW4, 1PH8 kann die Last im Stillstand gehalten oder aus dem Stillstand heraus bei beliebiger Last bis zum Nennmoment beschleunigt werden.
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Vektorregelung 4.1 Vektorregelung ohne Geber (SLVC) Randbedingungen für den Einsatz von Fremdmotoren ● Das Verfahren ist für Motoren mit im Rotoreisen vergrabenen Magneten (Interior Permanent Magnet Synchronous Motors - IPMSM) sehr gut geeignet. ● Das Verhältnis von Stator-Querreaktanz (Lsq) : Stator-Längsreaktanz (Lsd) muss > 1,5 sein.
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• 6030 Vektorregelung - Schnittstelle zum Motor Module (ASM, p0300 = 1) • 6730 Vektorregelung - Schnittstelle zum Motor Module (PEM, p0300 = 2) • 6731 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Motor-Bemessungsstrom • p0305[0...n] Motor-Magnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom aktuell • r0331[0...n] Technologische Anwendung (Applikation) •...
Vektorregelung 4.2 Vektorregelung mit Geber Vektorregelung mit Geber Vorteil der Vektorregelung mit Geber: ● Regelung der Drehzahl bis 0 Hz (also im Stillstand) ● Konstantes Drehmoment im Nenndrehzahlbereich ● Gegenüber einer Drehzahlregelung ohne Geber ist die Dynamik bei Antrieben mit Geber deutlich erhöht, da die Drehzahl direkt gemessen wird und in die Modellbildung der Stromkomponenten eingeht.
Vektorregelung 4.3 Drehzahlregler Drehzahlregler Beide Regelungsverfahren mit und ohne Geber (VC, SLVC) besitzen die gleiche Drehzahlreglerstruktur, die als Kern folgende Komponenten enthält: ● PI-Regler ● Drehzahlregler-Vorsteuerung ● Statik Die Summe der Ausgangsgrößen bildet den Drehmomentsollwert, der mittels der Drehmomentsollwertbegrenzung auf die zulässige Größe reduziert wird. Funktion des Drehzahlreglers Der Drehzahlregler erhält seinen Sollwert r0062 vom Sollwertkanal, den Istwert r0063 entweder direkt vom Drehzahlistwertgeber bei Regelung mit Geber (VC) oder indirekt durch...
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Vektorregelung 4.3 Drehzahlregler Wenn das Trägheitsmoment vorgegeben wurde, kann der Drehzahlregler (Kp, Tn) mittels automatischer Parametrierung (p0340 = 4) berechnet werden. Die Reglerparameter werden dabei nach dem symmetrischen Optimum wie folgt festgelegt: Tn = 4 * Ts Kp = 0,5 * r0345 / Ts = 2 * r0345 / Tn Ts = Summe der kleinen Verzögerungszeiten (beinhaltet p1442 bzw.
Vektorregelung 4.4 Drehzahlregler-Adaption Drehzahlregler-Adaption Grundlagen Mit der Drehzahlregler-Adaption werden eventuell auftretende Schwingungen des Drehzahlreglers unterdrückt. Die Drehzahlabhängige Kp_n/Tn_n-Adaption ist in Werkseinstellung aktiviert. Die benötigten Werte werden bei der Inbetriebnahme und der drehenden Messung automatisch berechnet. Wenn trotzdem noch Drehzahlschwingungen auftreten, kann zusätzlich der Kp_n-Anteil mit der Freien Kp_n-Adaption optimiert werden.
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Vektorregelung 4.4 Drehzahlregler-Adaption Die Kp_n/Tn_n-Adaption kann mit p1400.5 = 0 deaktiviert werden. Dadurch wird die Dynamikreduktion des Drehzahlreglers ausgeschaltet. Bild 4-7 Kp_n-/Tn_n-Adaption Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Vektorregelung 4.4 Drehzahlregler-Adaption Beispiel drehzahlabhängige Adaption Bild 4-8 Drehzahlregler-Kp_n/Tn_n-Adaption Beim Betrieb ohne Geber steht in p1464 ein höherer Wert als in p1465. Damit dreht sich das Verhalten um: Kp steigt bei steigender Drehzahl und Tn fällt. Sonderfall geberloser Betrieb im Feldschwächbereich Im geberlosen Betrieb ist mit p1400.0 = 1 eine Dynamikreduktion für den Feldschwächbereich zuschaltbar.
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Vektorregelung 4.4 Drehzahlregler-Adaption Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Vektorregelung - Drehzahlregleradaption (Kp_n-/Tn_n-Adaption) • 6050 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Drehzahlregelung Konfiguration: Automatische Kp-/Tn-Adaption aktiv • p1400.0 Drehzahlregelung Konfiguration: Kp-/Tn-Adaption aktiv • p1400.5 Drehzahlregelung Konfiguration: Freie Tn-Adaption aktiv • p1400.6 Drehzahlregler Geberloser Betrieb P-Verstärkung...
Vektorregelung 4.5 Drehzahlreglervorsteuerung und Referenzmodell Drehzahlreglervorsteuerung und Referenzmodell Drehzahlreglervorsteuerung Das Führungsverhalten des Drehzahlregelkreises kann dadurch verbessert werden, dass das Beschleunigungsmoment aus dem Drehzahlsollwert berechnet und dem Drehzahlregler vorgeschaltet wird. Der Momentensollwert "mv" berechnet sich folgendermaßen: Der Momentensollwert "mv" wird dem Stromregler über Anpassglieder direkt als additive Führungsgröße aufgeschaltet/vorgesteuert (Freigabe über p1496).
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Vektorregelung 4.5 Drehzahlreglervorsteuerung und Referenzmodell Bei richtiger Anpassung führt das dazu, dass der Drehzahlregler nur noch Störgrößen in seinem Regelkreis ausregeln muss und dies mit einer relativ kleinen Stellgrößenänderung erreicht wird. Drehzahlsollwertänderungen werden dagegen am Drehzahlregler vorbeigeleitet und dadurch schneller ausgeführt. Über den Bewertungsfaktor p1496 kann die Wirkung der Vorsteuergröße je nach Anwendung angepasst werden.
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Vektorregelung 4.5 Drehzahlreglervorsteuerung und Referenzmodell Referenzmodell Bild 4-10 Referenzmodell Das Referenzmodell wird aktiviert mit p1400.3 = 1. Das Referenzmodell dient zur Nachbildung der Strecke des Drehzahlregelkreises mit einem P-Drehzahlregler. Die Streckennachbildung ist in p1433 bis p1435 einstellbar. Sie wird wirksam, wenn p1437 mit dem Ausgang des Modells r1436 verbunden wird.
Vektorregelung 4.6 Statik Statik Die Statik (Freigabe über p1492) bewirkt, dass bei zunehmendem Lastmoment der Drehzahlsollwert proportional zurückgenommen wird. Bild 4-11 Drehzahlregler mit Statik Die Statik wirkt momentbegrenzend bei einem mechanisch an eine andere Drehzahl gekoppelten Antrieb (z. B. Leitwalze an einer Warenbahn). In Verbindung mit dem Momentensollwert eines führenden drehzahlgeregelten Antriebs ist so auch eine sehr effektive Lastverteilung realisierbar.
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● Für die mechanisch gekoppelten Antriebe darf nur ein gemeinsamer Hochlaufgeber verwendet werden. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Vektorregelung - Drehzahlsollwert, Statik • 6030 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CO: Drehmomentsollwert • r0079 CO: Drehzahlregler I-Drehmomentausgang • r1482 Statikeingang Quelle •...
Vektorregelung 4.7 Offener Drehzahlistwert Offener Drehzahlistwert Über den Parameter p1440 (CI: Drehzahlregler Drehzahlistwert) wird die Signalquelle für den Drehzahlistwert des Drehzahlreglers vorgegeben. In der Werkseinstellung ist der ungeglättete Drehzahlistwert r0063[0] als Signalquelle voreingestellt. Über den Parameter p1440 kann anlagenspezifisch beispielsweise ein Filter in den Istwertkanal eingeschaltet oder ein externer Drehzahlistwert eingespeist werden.
Vektorregelung 4.8 Drehmomentregelung Drehmomentregelung Bei der geberlosen Drehzahlregelung SLVC (p1300 = 20) bzw. Drehzahlregelung mit Geber VC (p1300 = 21) besteht die Möglichkeit, über den BICO-Parameter p1501 auf Drehmomentregelung (Folgeantrieb) umzuschalten. Eine Umschaltung zwischen Drehzahl- und Drehmomentregelung ist nicht möglich, wenn mit p1300 = 22 bzw. 23 direkt die Drehmomentregelung gewählt wird.
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Vektorregelung 4.8 Drehmomentregelung Eine "echte" Drehmomentregelung (mit sich selbständig einstellender Drehzahl) ist nur im geregelten, nicht aber im gesteuerten Bereich der geberlosen Vektorregelung (SLVC) möglich. Im gesteuerten Bereich verstellt der Drehmomentsollwert die Solldrehzahl über einen Hochlaufintegrator (Integrationszeit ~ p1499 x p0341 x p0342). Aus diesem Grund ist die geberlose Drehmomentregelung im Bereich des Stillstands nur für Anwendungen geeignet, die dort ein Beschleunigungsmoment und kein Lastmoment benötigen (z.
Vektorregelung 4.9 Drehmomentbegrenzung Drehmomentbegrenzung Beschreibung Der Wert der Drehmomentbegrenzung gibt das maximal zulässige Moment an. Dabei sind unterschiedliche Grenzen für den motorischen und generatorischen Betrieb parametrierbar. ● p0640[0...n] Stromgrenze ● p1520[0...n] CO: Drehmomentgrenze oben/motorisch ● p1521[0...n] CO: Drehmomentgrenze unten/generatorisch ● p1522[0...n] CI: Drehmomentgrenze oben/motorisch ●...
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Drehmoment an. Findet im Motor Module eine Begrenzung des Drehmomentsollwerts statt, so wird dies über folgende Diagnoseparameter angezeigt: ● r1407.8 Drehmomentbegrenzung oben aktiv ● r1407.9 Drehmomentbegrenzung unten aktiv Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Vektorregelung - Momentensollwert • 6060 Vektorregelung - Obere/Untere Momentengrenze •...
Vektorregelung 4.10 Vdc-Regelung 4.10 Vdc-Regelung Mit der Funktion "Vdc-Regelung" kann bei Über- bzw. Unterspannung des Zwischenkreises durch entsprechende Maßnahmen reagiert werden. ● Überspannung im Zwischenkreis – Typische Ursache Der Antrieb arbeitet generatorisch und speist zu viel Energie in den Zwischenkreis. –...
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Vektorregelung 4.10 Vdc-Regelung Vdc_min-Regelung Bild 4-15 Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung (Kinetische Pufferung) Bei Netzausfall wird nach Unterschreiten der Vdc_min-Einschaltpegel die Vdc_min-Regelung aktiviert. Dabei wird die Zwischenkreisspannung geregelt und konstant gehalten. Die Motordrehzahl wird sich dabei verringern. Wenn das Netz wieder funktioniert, steigt die Zwischenkreisspannung wieder an und 5 % oberhalb der Vdc_min-Einschaltpegel wird die Vdc_min-Regelung wieder ausgeschaltet.
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Vektorregelung 4.10 Vdc-Regelung Vdc_max-Regelung Bild 4-16 Ein-/Ausschalten der Vdc-max-Regelung Der Einschaltpegel der Vdc_max-Regelung (r1242) wird wie folgt berechnet: ● bei ausgeschalteter automatischer Erfassung Einschaltpegel (p1254 = 0) r1242 = 1,15 * p0210 (Geräte-Anschlussspannung, Zwischenkreis) ● bei eingeschalteter automatischer Erfassung Einschaltpegel (p1254 = 1) r1242 = Vdc_max - 50 V (Vdc_max: Überspannungsschwelle des Motor Module) Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Vektorregelung 4.10 Vdc-Regelung WARNUNG Ungeplante Beschleunigung einzelner Antriebe Werden mehrere Motor Modules von einer nicht-rückspeisefähigen Einspeisung (z. B. einem Basic Line Module) oder bei Netzausfall bzw. Überlast (bei SLM/ALM) gespeist, darf die Vdc_max-Regelung nur bei einem Motor Module aktiviert sein, dessen Antrieb ein hohes Trägheitsmoment haben sollte.
Filterdaten auch dann nicht ausgeführt, wenn Filterparameter ändert werden. Erst mit Parametereinstellung p1699 = 0 wird dann die Berechnung ausgeführt. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Vektorregelung - Stromsollwertfilter • 6710 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CI: Stromsollwertfilter Eigenfrequenz Tuning • p1655[0...n] Stromsollwertfilter Aktivierung • p1656[0...n] Stromsollwertfilter 1 Typ •...
Vektorregelung 4.13 Stromregler-Adaption 4.13 Stromregler-Adaption Mit der Stromregleradaption kann die P-Verstärkung des Stromreglers und die dynamische Vorsteuerung des Iq-Stromreglers abhängig vom Strom adaptiert werden. Die Stromregleradaption wird über die Einstellung p1402.2 = 1 direkt aktiviert bzw. über p1402.2 = 0 deaktiviert. Über p1959.5 wird sie automatisch aktiviert (p1959.5 = 1) bzw. deaktiviert (p1959.5 = 0).
Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung 4.14.1 Überblick Es gibt zwei Arten der Motordatenidentifikation, die aufeinander aufbauen: ● Motordatenidentifikation (Seite 204) mit p1910 (Stillstandsmessung) ● Drehende Messung (Seite 207) mit p1960 Hinweis Für beide Arten der Motordatenidentifikation gilt: Falls eine Motorbremse vorhanden ist, muss diese geöffnet sein (p1215 = 2).
Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung WARNUNG Gefährliche Bewegung des Motors durch Motordatenidentifikation Bei der Motordatenidentifikation können vom Antrieb Bewegungen des Motors ausgelöst werden. Die Not-Aus-Funktionen müssen bei der Inbetriebnahme funktionsfähig sein. Es müssen die einschlägigen Sicherheitsvorschriften beachtet werden, um Gefahren für Mensch und Maschine auszuschließen.
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Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung Da aus den Typenschilddaten die Initialisierungswerte für die Identifikation ermittelt werden, ist für die Bestimmung der obigen Daten die korrekte bzw. konsistente Eingabe der Typenschilddaten unter Beachtung der Anschlussart (Stern/Dreieck) erforderlich. Es empfiehlt sich, den Widerstand der Motorzuleitung (p0352) vor der Stillstandsmessung (p1910) einzugeben, damit dieser bei der Berechnung des Ständerwiderstandes p0350 vom gemessenen Gesamtwiderstand abgezogen werden kann.
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Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung Neben den Ersatzschaltbilddaten kann mit der Motordatenidentifikation (p1910 = 3) bei Asynchronmaschinen die Magnetisierungskennlinie des Motors ermittelt werden. Aufgrund der höheren Genauigkeit sollte die Magnetisierungskennlinie nach Möglichkeit im Rahmen der drehenden Messung bestimmt werden (ohne Geber: p1960 = 1, 3; mit Geber: p1960 = 2, 4).
Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung 4.14.3 Drehende Messung Drehende Messung (p1960) Die "Drehende Messung" kann über p1960 oder über p1900 = 1 aktiviert werden. Hauptunterschied der drehenden Messung zur normalen Motordatenidentifikation ist die Drehzahlregleroptimierung, bei der das Trägheitsmoment des Antriebs ermittelt und der Drehzahlregler eingestellt wird.
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Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung Drehende Messung (p1960 > 0): Ablauf Folgende Messungen werden bei gesetzten Freigaben und dem nächsten Einschaltbefehl gemäß den Einstellungen in p1959 und p1960 durchgeführt. ● Gebertest Bei vorhandenem Drehzahlgeber wird die Drehrichtung und die Strichzahl überprüft. ●...
Vektorregelung 4.14 Motordatenidentifikation und Drehende Messung 4.14.4 Verkürzte drehende Messung Bei angekuppelter Last kann nicht immer eine normale drehende Messung durchgeführt werden. Mit einem vereinfachten Messverfahren kann beim ersten Einschalten des Motors eine kurze Trägheitsmomentmessung und die Messung des Magnetisierungsstroms und der Sättigungskennlinie durchgeführt werden.
Vektorregelung 4.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren 4.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren Bei Krananwendungen wird häufig ein Frequenzumrichter abwechselnd auf verschiedene Motoren aufgeschaltet. Nach einer Aufschaltung auf einen anderen Motor muss im Frequenzumrichter ein neuer Datensatz geladen und danach der Motor aufmagnetisiert werden. Dabei entstehen unerwünschte Wartezeiten, die durch eine Schnellmagnetisierung erheblich verkürzt werden.
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Vektorregelung 4.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren Bild 4-22 Kennlinien zur Schnellmagnetisierung Hinweise Bei angewählter Schnellmagnetisierung (p1401.6 = 1) wird der Sanftanlauf intern deaktiviert und die Warnung A07416 angezeigt. Bei aktiver Identifikation des Ständerwiderstands (siehe p0621 "Identifikation Ständerwiderstand nach Wiedereinschaltung") wird die Schnellmagnetisierung intern deaktiviert und die Warnung A07416 angezeigt.
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Vektorregelung 4.16 Schnellmagnetisierung bei Asynchronmotoren Warnungen und Störungen Konfiguration Flussregler Bei der Aktivierung einer über Parameter p1401 (Flussregelung Konfiguration) und p0621 (Identifikation Ständerwiderstand nach Wiedereinschaltung) gesteuerten Funktion wird geprüft, ob eine andere dazu im Widerspruch stehende Funktion angewählt ist. Ist dies der Fall, so wird die Warnung A07416 angezeigt mit der Parameternummer des Parameters, der zur Konfiguration im Widerspruch steht (also p0621 oder p1401).
Vektorregelung 4.17 Hinweise zur Inbetriebnahme von Asynchronmotoren (ASM) 4.17 Hinweise zur Inbetriebnahme von Asynchronmotoren (ASM) Ersatzschaltbild Asynchronmotor und Kabel Bild 4-23 Ersatzschaltbild Asynchronmotor und Kabel Asynchronmotoren rotatorisch Folgende Parameter müssen in den Inbetriebnahmeassistenten des STARTER eingegeben werden: Tabelle 4- 3 Motordaten Typenschild Parameter Beschreibung Bemerkung...
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Vektorregelung 4.17 Hinweise zur Inbetriebnahme von Asynchronmotoren (ASM) Folgende Parameter können optional eingegeben werden: Tabelle 4- 4 Optionale Motordaten Parameter Beschreibung Bemerkung p0320 Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/- kurzschlussstrom p0322 Motor-Maximaldrehzahl p0341 Motor-Trägheitsmoment p0342 Trägheitsmoment Verhältnis Gesamt zu Motor p0344 Motorgewicht p0352 Leitungswiderstand (Anteil vom Insbesondere bei der Vektorregelung ohne •...
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Vektorregelung 4.17 Hinweise zur Inbetriebnahme von Asynchronmotoren (ASM) Merkmale ● Feldschwächung bis ca. 1,2 * Nenndrehzahl (abhängig von Anschlussspannung des Umrichters und Motordaten, siehe auch Randbedingungen). ● Fangen ● Vektor Drehzahl- und Drehmomentregelung ● Vektor U/f-Steuerung ● Motoridentifikation ● Drehzahlregler-Optimierung (drehende Messung) ●...
Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren Ersatzschaltbild Synchronmotor und Kabel Bild 4-24 Ersatzschaltbild Synchronmotor und Kabel Permanenterregte Synchronmotoren rotatorisch Es werden permanenterregte Synchronmotoren mit oder ohne Geber unterstützt. Es werden folgende Gebertypen unterstützt: ●...
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Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren Tabelle 4- 6 Motordaten Parameter Beschreibung Bemerkung p0304 Motor-Bemessungsspannung Sollte dieser Wert nicht bekannt sein, kann auch eine "0" eingegeben werden. Mit diesem Wert kann die Ständerstreuinduktivität (p0356, p0357) genauer berechnet werden. p0305 Motor-Bemessungsstrom p0307...
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Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren WARNUNG Gefährliche Spannung Sobald der Motor sich dreht, wird eine Spannung erzeugt. Bei Arbeiten am Umrichter muss der Motor sicher abgetrennt werden. Ist dies nicht möglich, muss der Motor z. B. durch eine Haltebremse gesichert sein. Betreten Sie nicht den Arbeitsbereich des Motors.
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Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren Randbedingungen ● Maximale Drehzahl bzw. maximales Drehmoment sind abhängig von der verfügbaren Umrichterausgangsspannung und der Gegenspannung des Motors (Berechnungsvorschriften: EMK darf U Umrichter nicht überschreiten) Nenn ● Berechnung der Maximaldrehzahl: π Bild 4-25 Formel Vektor Maximaldrehzahl Berechnung von k siehe Abschnitt Inbetriebnahme...
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Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren Inbetriebnahme Es werden folgende Punkte zur Inbetriebnahme empfohlen: ● Inbetriebnahmeassistent im STARTER Während der Inbetriebnahme des Antriebes mit dem Assistenten im STARTER kann die Motoridentifizierung und die "Drehende Messung" (p1900) aktiviert werden. Die Geberjustage (p1990) wird automatisch mit der Motoridentifikation aktiviert.
Vektorregelung 4.18 Hinweise zur Inbetriebnahme von permanenterregten Synchronmotoren 4.18.1 Geberjustage im Betrieb Diese Funktion ist ausschließlich für permanenterregte Synchronmotoren in der Betriebsart "Vektorregelung" nutzbar. Mit dieser Funktion können Sie ausgetauschte Geber während des Betriebs neu justieren. Die Geber sind innerhalb eines Motorverbunds justierbar. Die Justage ist auch mit gekuppelter Lastmaschine möglich.
Permanent erregte Synchronmotoren Typ 1FW4 Der Motortyp "1FW4" ist für den Betrieb mit dieser Funktion optimiert. Während der Inbetriebnahme mit dem Inbetriebnahmetool STARTER werden alle erforderlichen Daten automatisch an die Control Unit übermittelt (siehe auch SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). 4.18.2 Automatische Geberjustage Die polradorientierte Regelung der Synchronmaschine benötigt die Information des...
Durch die Messung wird eine Verdrehung des Motors ausgelöst. Es wird mindestens eine volle Umdrehung des Motors ausgeführt. Betreten Sie nicht den Arbeitsbereich des Motors. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Geberkonfiguration wirksam; Kommutierung mit Nullmarke • p0404.15 (nicht ASM) Kommutierungswinkeloffset •...
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Durch die Messung kann eine Verdrehung bzw. Bewegung des Motors um bis zu einer halben Umdrehung elektrisch ausgelöst werden. Betreten Sie nicht den Arbeitsbereich des Motors. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Motor-Pollageidentifikation Strom 1. Phase • p0325 Motor-Pollageidentifikation Strom •...
Vektorregelung 4.19 Hinweise zur Inbetriebnahme von fremderregten Synchronmotorren 4.19 Hinweise zur Inbetriebnahme von fremderregten Synchronmotorren Hinweis Fremderregter Synchronmotor Wenn Sie einen fremderregten Synchronmotor in Betrieb nehmen wollen, konsultieren Sie die Fachberatung von Siemens. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Vektorregelung 4.20 Fangen 4.20 Fangen Die Funktion "Fangen" schaltet ein Motor Module nach dem Einschalten auf einen eventuell drehenden Motor selbstständig auf. Diese Funktion ist beim Betrieb mit oder ohne Geber aktivierbar. Ablauf beim normalen Fangen 1. Aktivieren Sie die Funktion "Fangen" insbesondere bei nachlaufender Last über den Parameter p1200.
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Vektorregelung 4.20 Fangen Applikationsbeispiel Ein Lüfterantrieb kann mittels der Funktion "Fangen" nach einem Netzausfall schnellstmöglich auf den laufenden Lüftermotor wieder zugeschaltet werden. Bild 4-26 Fangen, Beispiel Asynchronmotor ohne Geber Bild 4-27 Fangen, Beispiel Asynchronmotor mit Geber Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Vektorregelung 4.20 Fangen Fangen im geberlosen Betrieb bei langen Leitungen Grundsätzlich ist es wichtig, den Leitungswiderstand zu berücksichtigen. Der Leitungswiderstand ist für die Berechnung des thermischen Motormodels notwendig. 1. Geben Sie den Leitungswiderstand im Parameter p0352 ein, bevor Sie die Motoridentifikation durchführen.
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Vektorregelung 4.20 Fangen In der Expertenliste können die Einstellungen für das schnelle Fangen vorgenommen werden. 1. Um das Fangverfahren auf das "schnelle Fangen" umzuschalten, nehmen Sie folgende Einstellung vor: "p1780.11 = 1". Das normale Fangen würde mit der Parametereinstellung "p1780.11 = 0" parametriert. Beim Betrieb mit Geber werden Einstellungen dieses Bits ignoriert, da hier kein schnelles Fangen möglich ist.
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Vektorregelung 4.20 Fangen Übersicht wichtiger Störungen und Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Übersicht wichtiger Störungen Fangen: Gemessener Suchstrom zu klein • F07330 Fangen: Funktion nicht unterstützt • F07331 Übersicht wichtiger Parameter Leitungswiderstand • p0352[0...n] Maximaldrehzahl • p1082[0...n] Fangen Betriebsart • p1200[0...n] Fangen Suchstrom •...
Vektorregelung 4.21 Synchronisieren 4.21 Synchronisieren Voraussetzung ● Antrieb in Vektorregelung mit Voltage Sensing Module (VSM10) ● Asynchronmotor ohne Geber ● Vektorregelung Merkmale ● Konnektoreingänge für die Istspannungserfassung des Motors über VSM10 (r3661, r3662) ● Einstellung einer Phasendifferenz (p3809) ● Aktivierbar über Parameter (p3802) Beschreibung Mit der Funktion "Synchronisieren"...
Module (VSM) benötigt (siehe SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units). Topologie-Sicht Bei den SINAMICS S120-Antrieben wird das VSM auf der Geberseite verwendet. Das VSM wird am Antriebsobjekt VECTOR nur in den geberlosen Betriebsarten eingesetzt. Das VSM wird in der Topologie an der Stelle des Motorgebers eingebunden.
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Voltage Sensing Module (VSM) - Analogeingänge (AI 0 ... AI 3) • 9880 Voltage Sensing Module (VSM) - Temperaturauswertung • 9886 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Voltage Sensing Module Komponentennummer • p0151[0...n] Voltage Sensing Module aktivieren/deaktivieren • p0155[0...n] Voltage Sensing Module Firmware-Version •...
Vektorregelung 4.23 Simulationsbetrieb 4.23 Simulationsbetrieb Der Simulationsbetrieb ermöglicht in erster Linie die Simulation des Antriebs ohne angeschlossenen Motor und ohne Zwischenkreisspannung. Dabei ist darauf zu achten, dass der Simulationsbetrieb nur unter einer tatsächlichen Zwischenkreisspannung von 40 V aktiviert werden kann. Liegt die Spannung über dieser Schwelle, wird der Simulationsbetrieb zurückgesetzt und es erfolgt eine Störmeldung F07826.
Vektorregelung 4.25 Bypass 4.25 Bypass Die Bypass-Funktion arbeitet als Ansteuerung von zwei Schützen über digitale Ausgänge des Umrichters und wertet die Rückmeldungen der Schütze über digitale Eingänge aus (z. B. über TM31). Diese Schaltung erlaubt es, den Motor über den Umrichter oder direkt am Netz zu betreiben.
Vektorregelung 4.25 Bypass Voraussetzung Die Bypass-Funktion ist nur bei geberloser Drehzahlregelung (p1300 = 20) oder U/f- Steuerung (p1300 = 0...19) und bei Einsatz eines Asynchronmotors möglich. Merkmale ● Verfügbar für die Regelungsart Vektor ● Verfügbar für Asynchronmaschinen ohne Geber Inbetriebnahme der Bypass-Funktion Die Bypass-Funktion ist ein Bestandteil des Funktionsmoduls "Technologieregler", das beim Durchlaufen des Inbetriebnahmeassistenten aktiviert werden kann.
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Vektorregelung 4.25 Bypass Aktivierung Die Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1) kann nur über ein Steuersignal aktiviert werden, eine Aktivierung über eine Drehzahlschwelle bzw. eine Störung ist nicht möglich. Beispiel Nach Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung (p1260 = 1) müssen noch folgende Parameter eingestellt werden: Tabelle 4- 9 Parametereinstellung für Bypass-Funktion mit Synchronisierung mit Überlappung Parameter...
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Vektorregelung 4.25 Bypass Übergabe des Motors an das Netz (die Ansteuerung der Schütze K1 und K2 erfolgt über den Umrichter): ● Ausgangszustand ist folgender: Schütz K1 ist geschlossen, Schütz K2 ist geöffnet und der Motor wird über den Umrichter betrieben. ●...
Vektorregelung 4.25 Bypass 4.25.2 Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung Bei Aktivierung "Bypass mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2)" wird das zu schließende Schütz K2 erst geschlossen, wenn das Schütz K1 geöffnet ist (anticipatory type synchronization). In dieser Zeit ist der Motor an keinem Netz anschlossen, so dass dessen Drehzahl von der Last und der Reibung bestimmt wird.
Vektorregelung 4.25 Bypass Beispiel Nach Aktivierung der Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung (p1260 = 2) müssen noch folgende Parameter eingestellt werden: Tabelle 4- 10 Parametereinstellung für Bypass-Funktion mit Synchronisierung ohne Überlappung Parameter Beschreibung p1266 = Einstellung des Steuersignals bei p1267.0 = 1 p1267.0 = 1 Bypass-Funktion wird durch Steuersignal ausgelöst.
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Vektorregelung 4.25 Bypass Bild 4-31 Beispielschaltung Bypass ohne Synchronisierung Aktivierung Die Aktivierung des Bypass ohne Synchronisierung (p1260 = 3) kann über folgende Signale ausgelöst werden (p1267): ● Bypass durch Steuersignal (p1267.0 = 1): Das Einschalten des Bypass wird über ein Digitalsignal (p1266), z. B. von einer übergeordneten Steuerung, ausgelöst.
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Vektorregelung 4.25 Bypass Beispiel Nach Aktivierung der Bypass-Funktion ohne Synchronisierung (p1260 = 3) müssen noch folgende Parameter eingestellt werden: Tabelle 4- 11 Parametereinstellung für unsynchronisierte Bypass-Funktion mit Überlappung Parameter Beschreibung p1262 = Einstellung der Totzeit für unsynchronisierten Bypass p1263 = Einstellung der Verzögerungszeit für das Zurückschalten auf Umrichterbetrieb bei unsynchronisiertem Bypass p1264 =...
Vektorregelung 4.26 Asynchrone Pulsfrequenz 4.26 Asynchrone Pulsfrequenz Die Pulsfrequenz ist an den Stromreglertakt gekoppelt und ist nur in ganzzahligen Schritten einstellbar. Für die meisten Standardanwendungen ist diese Einstellung sinnvoll und sollte nicht geändert werden. Für bestimmte Anwendungsfälle kann es vorteilhaft sein, die Pulsfrequenz vom Stromreglertakt abzukoppeln.
Vektorregelung 4.26 Asynchrone Pulsfrequenz Beispiel für einen Anwendungsfall Situation: Ein großes (>250 kW) Motor Module der Bauform Chassis und ein kleines (< 250 kW) Motor Module, z. B. der Bauform Booksize, sollen an einen DRIVE CLiQ-Strang angeschlossen werden. Die Werkseinstellung des Stromreglertakts des kleinen Motor Modules beträgt 250 µs, entsprechend einer Pulsfrequenz von 2 kHz.
U/f-Steuerung (Vektorregelung) Die einfachste Steuerung eines Asynchronmotors ist die Steuerung nach der U/f-Kennlinie. Die U/f-Steuerung wird bei der Konfiguration des Antriebs mit dem Inbetriebnahme-Tool STARTER in der Maske "Regelungsstruktur" aktiviert (siehe auch p1300). Die Ständerspannung des Asynchronmotors wird proportional zur Ständerfrequenz eingestellt.
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) Bei der U/f-Kennlinie gibt es mehrere Ausprägungen, die in folgender Tabelle dargestellt sind: Tabelle 5- 1 U/f-Kennlinie (p1300) Parameter- Bedeutung Einsatz / Eigenschaft werte Lineare Standardfall (ohne Spannungsanhebung) Charakteristik Lineare Kennlinie, die die Spannungsverluste des Charakteristik mit Statorwiderstands bei statischen / flux current control dynamischen Belastungen kompensiert (FCC)
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) Parameter- Bedeutung Einsatz / Eigenschaft werte Programmierbare Kennlinie, die den Drehmomentverlauf des Charakteristik Motors / der Maschine (z. B. Synchronmotor) berücksichtigt Lineare Kennlinie siehe Parameter 0 und Eco-Mode in einem konstanten Arbeitspunkt. Charakteristik und Im ECO-Mode wird der Wirkungsgrad in einem konstantem Arbeitspunkt optimiert. •...
U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.1 Spannungsanhebung Spannungsanhebung Die Steuerung nach der U/f-Kennlinie liefert bei einer Ausgangsfrequenz von 0 Hz eine Ausgangsspannung von 0 V. Der Motor kann bei 0 V kein Moment erzeugen. Es gibt mehrere Gründe für den Einsatz der Funktion "Spannungsanhebung": ●...
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.1 Spannungsanhebung ACHTUNG Überlastung der Motorwicklung durch zu starke Spannungsanhebung Ein zu hoher Wert der Spannungsanhebung kann zu einer thermischen Überlastung der Motorwicklung führen. Spannungsanhebung permanent Bild 5-3 Spannungsanhebung permanent (Beispiel: p1300 = 0 und p1310 > 0) Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Bei Einsatz einer Motorhaltebremse kann über p1351 ein Setzwert am Ausgang der Schlupfkompensation vorgegeben werden. Durch Setzen des Parameters p1351 > 0 wird automatisch die Schlupfkompensation eingeschaltet (p1335 = 100 %). Bild 5-5 Schlupfkompensation Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Motor-Bemessungsschlupf • r0330[0...n] U/f-Steuerung Schlupfkompensation Startfrequenz • p1334[0...n] Schlupfkompensation Skalierung •...
U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.4 Vdc-Regelung Vdc-Regelung Mit der Funktion "Vdc-Regelung" kann bei Über- bzw. Unterspannung des Zwischenkreises durch entsprechende Maßnahmen reagiert werden. Bild 5-7 Vdc-Regelung U/f 1. Unterspannung im Zwischenkreis Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.4 Vdc-Regelung – Typische Ursache: Ausfall der Netzspannung oder der Einspeisung für den Zwischenkreis. – Abhilfe: Durch Vorgabe eines generatorischen Momentes für den drehenden Antrieb werden die vorhandenen Verluste kompensiert und damit die Spannung im Zwischenkreis stabilisiert. Dieses Verfahren heißt kinetische Pufferung. 2.
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.4 Vdc-Regelung Vdc_min-Regelung Bild 5-8 Ein-/Ausschalten der Vdc_min-Regelung (Kinetische Pufferung) Bei Netzausfall wird nach Unterschreiten der Vdc_min-Einschaltpegel die Vdc_min-Regelung aktiviert. Dabei wird die Zwischenkreisspannung geregelt und konstant gehalten. Die Motordrehzahl wird sich dabei verringern. Wenn das Netz wiederkehrt, steigt die Zwischenkreisspannung wieder an. 5 % oberhalb des Vdc_min-Einschaltpegels wird die Vdc_min-Regelung wieder ausgeschaltet.
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.4 Vdc-Regelung Vdc_max-Regelung Bild 5-9 Ein-/Ausschalten der Vdc-max-Regelung Der Einschaltpegel der Vdc_max-Regelung (r1282) wird wie folgt berechnet: p1294 (Automatische Erfassung Einschaltpegel der Kommentar des EIN-Pegels (U/f)) Vdc_max-Regelung (r1282) Wert Bedeutung Ausgeschaltet r1282 = 1,15 × p0210 p0210 ≙ Geräte- Anschlussspannung Eingeschaltet r1282 = Vdc_max - 50 V...
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U/f-Steuerung (Vektorregelung) 5.4 Vdc-Regelung WARNUNG Ungeplante Beschleunigung einzelner Antriebe Werden mehrere Motor Modules von einer nicht-rückspeisefähigen Einspeisung (z. B. einem Basic Line Module) oder bei Netzausfall bzw. Überlast (bei SLM/ALM) gespeist, darf die Vdc_max-Regelung nur bei einem Motor Module aktiviert sein, dessen Antrieb ein hohes Trägheitsmoment haben sollte.
Basisfunktionen Einheitenumschaltung Mit Hilfe der Einheitenumschaltung können Parameter und Prozessgrößen zur Ein- und Ausgabe auf ein passendes Einheitensystem (US-Einheiten oder in bezogene Größen (%)) umgeschaltet werden. Bei der Einheitenumschaltung gelten folgende Randbedingungen: ● Parameter des Typenschildes des Umrichters bzw. des Motors sind zwischen SI/US- Einheiten umschaltbar, jedoch nicht in bezogene Darstellung.
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Jeder umschaltbare Parameter ist einer Einheitengruppe zugeordnet, die je nach Gruppe innerhalb bestimmter Grenzen umgeschaltet werden kann. In der Parameterliste im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch ist diese Zuordnung und die Einheitengruppen für jeden Parameter nachlesbar. Die Einheitengruppen können über vier Parameter (p0100, p0349, p0505 und p0595) einzeln umgeschaltet werden.
Basisfunktionen 6.2 Bezugsparameter/Normierungen Bezugsparameter/Normierungen Für die Darstellung von Einheiten in Prozent werden Bezugsgrößen benötigt, die 100% entsprechen. Diese Bezugsgrößen werden in die Parameter p2000 bis p2007 eingetragen. Sie werden bei der Berechnung über p0340 = 1 oder im STARTER bei der Antriebskonfiguration berechnet.
Basisfunktionen 6.3 Modulares Maschinenkonzept Modulares Maschinenkonzept Das modulare Maschinenkonzept basiert auf einer im STARTER "offline" erstellten maximalen Solltopologie. Als maximale Konfiguration wird der Maximalausbau eines bestimmten Maschinentyps bezeichnet. Bei diesem sind alle Maschinenkomponenten, die zum Einsatz kommen könnten, in der Solltopologie vorkonfiguriert. Durch Deaktivieren/Entfernen von Antriebsobjekten (p0105 = 2) können Teile des Maximalausbaus entfernt werden.
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Basisfunktionen 6.3 Modulares Maschinenkonzept Bild 6-2 Beispiel einer Teiltopologie Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Fall r9774 nicht richtig ausgegeben, da die Signale des deaktivierten Antriebs nicht mehr aktualisiert werden. Nehmen Sie deshalb vor dem Deaktivieren diesen Antrieb aus der Gruppierung heraus (siehe Kapitel Safety Integrated Basic Functions (Seite 559)). Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antriebsobjekt aktivieren/deaktivieren • p0105 Antriebsobjekt aktiv/inaktiv •...
● Weitere Einschränkungen: siehe in den Gerätehandbüchern – SINAMICS S120 AC Drive – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis Liquid Cooled Hinweis Lässt sich kein Filter parametrieren (p0230 < 3), so ist für die Komponente kein Filter vorgesehen.
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Basisfunktionen 6.4 Sinusfilter Tabelle 6- 6 Parametereinstellungen beim Einsatz von Sinusfiltern Parameternummer Name Einstellung p0233 Leistungsteil Motordrossel Filterinduktivität p0234 Leistungsteil Sinusfilter Kapazität Filterkapazität p0290 Leistungsteil Überlastreaktion Sperren Pulsfrequenzreduktion p1082 Maximaldrehzahl Fmax Filter / Polpaarzahl p1800 Pulsfrequenz Nominale Pulsfrequenz des Filters p1802 Modulator Modi Raumzeigermodulation ohne...
● Maximal zulässige Motorleitungslängen sind begrenzt und von der Anzahl der in Reihe geschalteten Motordrosseln abhängig. Details hierzu finden Sie in den Gerätehandbüchern SINAMICS S120 AC Drive, SINAMICS S120 Leistungsteile Booksize, SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis, SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis Liquid Cooled.
– ungeschirmte Leitung: max. 450 m ● Weitere Einschränkungen: siehe in den Gerätehandbüchern – SINAMICS S120 AC Drive – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis Liquid Cooled ACHTUNG Beschädigung des du/dt-Filters durch zu hohe Pulsfrequenz beim Einsatz mit Voltage Peak Limiter Beim Einsatz eines du/dt-Filters mit Voltage Peak Limiter darf die Pulsfrequenz des Power Modules bzw.
Basisfunktionen 6.7 du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter Der du/dt-Filter compact plus Voltage Peak Limiter setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Der du/dt-Drossel und dem Spannungsbegrenzungs-Netzwerk (Voltage Peak Limiter, kurz: VPL). Ein VPL kappt die Spannungsspitzen und speist die Energie zurück in den Zwischenkreis.
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– ungeschirmte Leitung: max. 150 m ● Weitere Einschränkungen: siehe in den Gerätehandbüchern – SINAMICS S120 AC Drive – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis – SINAMICS S120 Leistungsteile Chassis Liquid Cooled Inbetriebnahme Während der Inbetriebnahme müssen Sie den du/dt-Filter mit p0230 = 2 aktivieren. Antriebsfunktionen...
> 0 ist die maximal mögliche Pulsfrequenz p1800 = 1/Stromreglertakt (1000/p0115[0]). Diese Bedingungen gelten für alle Indizes. Hinweis Wenn das Pulsfrequenzwobbeln deaktiviert ist, wird der Parameter p1811 in allen Indizes auf "0" gesetzt. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Modulator Konfiguration • p1810 Pulsfrequenzwobbelung Amplitude • p1811[0...n]...
Basisfunktionen 6.9 Richtungsumkehr ohne Änderung des Sollwertes Richtungsumkehr ohne Änderung des Sollwertes Mit der Richtungsumkehr über p1821 kann die Drehrichtung des Motors gedreht werden, ohne durch Vertauschen zweier Phasen am Motor das Drehfeld zu ändern und über p0410 die Gebersignale zu invertieren. Die Richtungsumkehr über p1821 ist anhand der Motordrehrichtung erkennbar.
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Basisfunktionen 6.9 Richtungsumkehr ohne Änderung des Sollwertes Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Phasenstrom Istwert • r0069 Phasenspannung Istwert • r0089 Ausgangsphasenfolge umkehren • p1820 Drehsinn • p1821 Drehende Messung Konfiguration • p1959[0...n] LR Absolutwertgeberjustage Status • p2507 Antriebsfunktionen...
Basisfunktionen 6.10 Wiedereinschaltautomatik 6.10 Wiedereinschaltautomatik Die Wiedereinschaltautomatik dient dem automatischen Wiederanlauf des Antriebs/Antriebsverbands, z. B. bei Netzwiederkehr nach einem Netzausfall. Alle anstehenden Störungen werden dabei automatisch quittiert und der Antrieb wieder eingeschaltet. Da die Funktion nicht nur auf Netzstörungen beschränkt ist, kann sie auch zur automatischen Störquittierung und Neustart des Motors nach beliebigen Störabschaltungen eingesetzt werden.
Basisfunktionen 6.10 Wiedereinschaltautomatik p1210 Modus Bedeutung Wiedereinschalten nach Netzausfall Ein automatischer Wiederanlauf wird nur dann durchgeführt, wenn ohne weitere Anlaufversuche zusätzlich die Störung F30003 am Motor Module aufgetreten ist oder ein High-Signal am Binektoreingang p1208[1] ansteht, oder wenn im Falle eines Antriebsobjektes Einspeisung (X_INF ) die Störung F06200 aufgetreten ist.
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Tragen Sie die Nummern dieser Störungen in p1206[0...9] ein. Bei Auftreten einer dieser Störung wird das automatische Wiedereinschalten unterdrückt. Die Antriebe müssen dann nach Beseitigung der Störursache auf andere Weise eingeschaltet werden. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CO/BO: Antriebskopplung Zustands-/Steuerwort • r0863.0...2 Störungen ohne automatische Wiedereinschaltung •...
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung Mit dem Parameter p1231[0...n] sind die Funktionen "Ankerkurzschlussbremsung" oder "Gleichstrombremsung" einstellbar. Der aktuelle Zustand der Ankerkurzschlussbremsung oder der Gleichstrombremsung ist in r1239 sichtbar. Ankerkurzschlussbremsung Mit dieser Funktion können Sie permanenterregte Synchronmotoren abbremsen. Die Ständerwicklungen der Synchronmotoren werden dabei kurzgeschlossen.
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.1 Ankerkurzschlussbremsung für pemanenterregte Synchronmotoren Voraussetzungen ● Diese Funktion ist für Motor Modules der Bauform Booksize und Chassis freigegeben. ● Kurzschlussfeste Motoren (p0320 < p0323) ● Einer der folgenden Motortypen wird verwendet: – rotierender, permanenterregter Synchronmotor (p0300 = 2xx) –...
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.1.2 Externe Ankerkurzschlussbremsung Diese Funktion steuert über Ausgangsklemmen ein externes Schütz an, das die Motorwicklungen über Widerstände kurzschließt. Einstellung Die externe Ankerkurzschlussbremsung wird über p1231 = 1 mit Schützrückmeldung oder über p1231 = 2 ohne Schützrückmeldung eingestellt. Aktivierung Die Funktion wird folgendermaßen aktiviert: ●...
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Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung Berechnung der externen Bremswiderstände Um die höchste Bremswirkung zu erzielen, berechnen Sie die Werte der Widerstände nach folgender Formel: = 5,2882 × 10 × p0314 × p0356 × n - p0350 = maximale genutzte Drehzahl Parametrierung Sie können mit dem Inbetriebnahme-Tool STARTER das Motor Module und die Control Unit parametrieren.
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung Beispiel einer externen Ankerkurzschlussbremsung Vor der Parametrierung der externen Ankerkurzschlussbremsung haben Sie ein neues Projekt mit einem Motor Module und einem Motor erstellt. Folgende Bedingungen müssen erfüllt werden: ● Es wird ein Kurzschluss-Schütz mit einem zusätzlichen Rückmeldekontakt verwendet. (p1231 = 1).
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung Parametrierung des Beispiels: 1. Stellen Sie p1231 = 1 ein. 2. Definieren Sie DI 14 als Eingang mit p0728.14 = 0. 3. Verdrahten Sie das Rückmeldesignal des externen Ankerkurzschluss-Schützes mit der Klemme 12 der Klemmenleiste X132 (DI 14). 4.
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.2.1 Aktivierung über Parameter Einstellung Die Gleichstrombremsung wird mit Parameter p1231 = 4 eingestellt. ● Einstellung des Bremsstroms der Gleichstrombremsung mit p1232[0..n] ● Einstellung der Dauer des Bremsstroms der Gleichstrombremsung mit p1233[0..n] ● Einstellung Startdrehzahl für die Gleichstrombremsung mit p1234[0..n] Aktivierung Wenn die Signalquelle von p1230 auf "1"...
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.2.2 Aktivierung über Störreaktion Wenn die Gleichstrombremsung als Störreaktion aktiviert ist, werden folgende Reaktionen ausgeführt: 1. Der Motor wird an der Bremsrampe bis zur Schwelle in p1234 abgebremst. Die Steilheit der Bremsrampe entspricht der Steilheit der Rücklauframpe (einstellbar über p1121). 2.
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.2.4 Aktivierung über Drehzahlschwelle Einstellung Wenn p1231 = 14 eingestellt wird, wird die Gleichstrombremsung als Reaktion aktiviert, sobald die Istdrehzahl unter p1234 sinkt. Aktivierung Vor der Aktivierung muss die Istdrehzahl > p1234 sein. Dann kann die Gleichstrombremsung aktiviert werden, wenn beide folgenden Bedingungen erfüllt sind: ●...
Basisfunktionen 6.11 Ankerkurzschlussbremsung, Gleichstrombremsung 6.11.3 Projektieren der Störreaktion Störreaktion ändern Mit den Parametern p2100 und p2101 sind die Reaktionen auf ausgewählte Störungen einstellbar. Es sind nur die Reaktionen einstellbar, die für die entsprechenden Störungen vorgesehen sind. Mit dem Parameter p0491 sind die Reaktionen auf Geberfehler eines Motorgebers einstellbar (F07412 und viele F3yxxx, y = 1, 2, 3).
Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module 6.12.2 Widerstände projektieren Regeln und Werte ● Sie dürfen die in diesen Tabellen aufgeführten Widerstandswerte für die Spitzenbremsleistung in keinem Fall unterschreiten! ● Die Widerstandswerte gelten für jeden einzelnen der drei Widerstände in Sternschaltung in kaltem Zustand.
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Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module Baugröße Bemes- Bemes- Brems- Dauer- Spitzen- Widerstand Widerstand Motor sungs- sungs- strom Chopper- brems- brems- bei Dauer- bei Spitzen- Module spannung strom schwelle leistung leistung bremsleistung bremsleistung [kW] [kW] [Ω] [Ω] 1405 1365 1115 1673 0,199...
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Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module Baugröße Bemes- Bemes- Brems- Dauer- Spitzen- Widerstand Widerstand Motor sungs- sungs- strom Chopper- brems- brems- bei Dauer- bei Spitzen- Module spannung strom schwelle leistung leistung bremsleistung bremsleistung [kW] [kW] [Ω] [Ω] 1070 380,0 570,1 1,506 1,004...
Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module Anschluss der Bremswiderstände Verdrahten Sie die Bremswiderstände bevorzugt im Stern. Bild 6-5 Bremswiderstände Einstellung der Braking Module Einsatzschwelle Der Wert der Braking Module Einsatzschwelle p1362[0] und die Hysterese p1362[1] sind einstellbar. Je nach Spannungstyp sind die Parameter sind abhängig von der Werkseinstellung des p0210 unterschiedlich vorbelegt.
Projekt geöffnet. Braking Module aktivieren 1. Konfigurieren Sie die Control Unit und das Einspeisemodul wie gewohnt (siehe SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). 2. Stellen Sie als Antriebsobjekt-Typ "Vector" ein. 3. Stellen Sie als Reglerstruktur die "U/f-Steuerung" ein. 4. Wählen Sie unter Regelungsart "(15) Betrieb mit Bremswiderstand" aus.
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Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module 4. Prüfen Sie in der Topologie die Anzahl der Motor Modules, die Sie eingestellt haben. Für jedes Motor Module müssen die Bremswiderstände gemäß der Widerstandstabelle oben ausgelegt werden. Bild 6-6 Parallelschaltung von Motor Modules als Braking Module 5.
Basisfunktionen 6.12 Motor Module als Braking Module 6.12.4 Schutzeinrichtungen Die Schutzfunktionen sind im Kapitel Thermische Überwachung und Überlastreaktionen (Seite 530) ausführlich erläutert. Weitere Schutzvorrichtungen sind: ● Erdschluss Überwachung der Summe aller Phasenströme. ● Leitungsbruch Eine Schieflast von 20 % und mehr verursacht eine Strom-Unsymmetrie, die von der I*T-Überwachung erkannt wird.
Basisfunktionen 6.14 Technologiefunktion Reibkennlinie 6.14 Technologiefunktion Reibkennlinie Die Reibkennlinie dient der Kompensation des Reibmoments von Motor und Arbeitsmaschine. Eine Reibkennlinie ermöglicht die Vorsteuerung des Drehzahlreglers und verbessert das Führungsverhalten. Für die Reibkennlinie werden jeweils 10 Stützpunkte verwendet. Die Koordinaten jedes Stützpunktes werden durch einen Drehzahl- (p382x) und einen Drehmoment-Parameter (p383x) beschrieben (Stützpunkt 1 = p3820 und p3830).
Das Motor Module führt dann die Aktion aus und steuert den Ausgang für die Haltebremse entsprechend an. Die genaue Ablaufsteuerung ist im Funktionsplan 2701 und 2704 (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) dargestellt. Über Parameter p1215 kann die Funktionsweise der Haltebremse konfiguriert werden.
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Hinweis Die Überwachung der Bremsensteuerung darf nur bei Leistungsteilen der Bauform Booksize und bei der Bauform Blocksize mit Safe Brake Relay aktiviert sein (p1278 = 0). Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Bremsensteuerung - Einfache Bremsensteuerung (r0108.14 = 0) • 2701 Bremsensteuerung - Erweiterte Bremsensteuerung, •...
Basisfunktionen 6.16 Laufzeit (Betriebsstundenzähler) 6.16 Laufzeit (Betriebsstundenzähler) Systemlaufzeit gesamt Die gesamte Systemlaufzeit wird in p2114 (Control Unit) angezeigt. Index 0 zeigt die Systemlaufzeit in Millisekunden an, nach Erreichen von 86.400.000 ms (24 Stunden) wird der Wert zurückgesetzt. Index 1 zeigt die Systemlaufzeit in Tagen an. Der Zählerwert wird beim Ausschalten gespeichert.
Energie verbrauchen, als mit einer herkömmlichen Prozessregelung. Das gilt insbesondere für Strömungsmaschinen mit parabolischen Lastkennlinien, z. B. Kreiselpumpen und Ventilatoren. Mit dem SINAMICS S120-System wird eine Regelung der Fördermenge oder des Drucks über eine Drehzahlregelung der Strömungsmaschine erreicht. Dadurch wird die Anlage im gesamten Betriebsbereich in der Nähe des maximalen Wirkungsgrades betrieben.
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Basisfunktionen 6.17 Energiesparanzeige Legende obere Kennlinie: H[%]: Förderhöhe, P[%]: Förderdruck, Q[%]: Fördermenge, V[%]: Volumenstrom Legende untere Kennlinie: P[%]: Aufnahmeleistung der Fördermaschine, n[%]: Drehzahl der Fördermaschine Stützpunkte p3320 ... p3329 für Anlagenkurve mit n = 100%: P1 ... P5: Aufnahmeleistung, n1 ... n5: Drehzahl entsprechend drehzahlgeregelter Maschine Funktion der Energieeinsparung Diese Funktion ermittelt die verbrauchte Energie und vergleicht sie mit der hochgerechneten benötigten Energie einer Anlage mit einer herkömmlichen Drosselklappensteuerung.
● Anzeige der zuletzt geschriebenen BIN-Datei ● Anzahl der noch möglichen Schreibvorgänge (von 10000 abwärts). Hinweis Die Auswertung der BIN-Dateien kann nur Siemens-intern erfolgen. Während einer aktiven Aufzeichnung der Diagnosedaten wird die Warnung A3x930 angezeigt. Schalten Sie das System währenddessen nicht aus.
(Kontrollsignal) des Gerätes. Eine Parametrierung ist nicht erforderlich. Hinweis Bei einem Drahtbruch wird der Eingang automatisch auf High-Pegel gesetzt: Der Geber wird dadurch bei einem Drahtbruch als "gut" befunden. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Sensor Module Konfiguration erweitert • p0437[0...n] Antriebsfunktionen...
Wenn Sie Ihren Geber aus der Liste des Parameters p0400 ausgewählt haben, sind die obigen Werte voreingestellt und können nicht verändert werden (siehe auch Informationen zu p0400 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch). Deaktivieren der Spurüberwachung Bei aktivierter Geberspurüberwachung können Sie die Funktion durch Setzen von p0437.26 = 1 deaktivieren.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung Auswertung der Meldungen Alle Spurüberwachungen sind einzeln auswertbar. Dabei können Sie sowohl HTL- als auch TTL-Geber verwenden. Wenn ein Fehler erkannt wird, wird die Störung F3x117 ausgegeben. Im Störwert sind Bit codiert die fehlerhaften Spuren enthalten. Hinweis Bei den Modulen CU310-2, CUA32, D410-2 und SMC30 (nur Bestellnummern 6SL3055-0AA00-5CA0 und 6SL3055-0AA00-5CA1) ist lediglich eine Summenmeldung...
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.3 Einfrieren des Drehzahlrohwerts Wenn bei hohen Drehzahländerungen die dn/dt-Überwachung anspricht, gibt Ihnen die Funktion "Einfrieren des Drehzahlrohwerts" die Möglichkeit, den Drehzahlistwert kurzfristig festzuschreiben und somit die Drehzahländerung auszugleichen. Inbetriebnahme 1. Um die Funktion "Einfrieren des Drehzahlrohwerts" zu aktivieren, setzen Sie den Parameter p0437.6 = 1.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung Wird ein Wert eingestellt, der nicht einem der oben stehenden diskreten Werte entspricht, stellt die Firmware automatisch den am nächsten liegenden diskreten Wert ein. Dabei gibt der Antrieb keine Warn- oder Störungsmeldungen aus. 2. Die aktive, wirksame Filterzeit sehen Sie im Parameter r0452. Hinweis Die Nullmarken-Warnungen F3x100, F3x101 und F3x131 , die bei einer ¼...
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.5 Flankenauswertung der Nullmarke Diese Funktionalität ist für Geber geeignet, bei denen die Nullmarke ≥ 1 Strich breit ist. In diesem Fall würde es sonst durch die Flankenerkennung der Nullmarke zu Fehlern kommen. Bei positiver Drehrichtung wird die positive Flanke, bei negativer Drehrichtung die negative Flanke der Nullmarke ausgewertet.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.6 Pollageadaption Der Antrieb addiert z. B. bei verschmutzter Geberscheibe anhand der immer wiederkehrenden Nullmarke die fehlenden Impulse in der Pollage dazu, um die Fehler in der Pollage zu korrigieren. Wenn, z. B. bedingt durch EMV-Störungen, zu viele Impulse dazugezählt werden, werden diese bei Überschreiten der Nullmarke wieder abgezogen.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung Wenn die Abweichung die Größe des Toleranzfensters überschreitet, wird die Störung F3x131 ausgegeben. Hinweis Bei eingeschalteter Funktion "Kommutierung mit Nullmarke" (p0404.15 = 1) wird mit der Korrektur gewartet, bis die Feinsynchronisation abgeschlossen ist (r1992.8 = 1). Die Pollage für die Kommutierung wird ebenfalls korrigiert.
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Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 3. Anzeige der nicht korrigierten Geberstriche Bei p0437.7 = 1 wird die Anzahl der korrigierten Fehlimpulse vorzeichenrichtig in r4688 angezeigt. Um die Anzahl der korrigierten Fehlimpulse pro Nullmarkenabstand in r4688 anzuzeigen, setzen Sie p0437.7 = 0. Wenn bei einer Drift nach einer Umdrehung die Toleranzbandgrenze nicht erreicht wird, erfolgt keine Warnung.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.9 Signalflankenauswertung (1-fach, 4-fach) Die "Signalflankenauswertung" erlaubt den Einsatz von Rechteckgebern mit höheren Fertigungstoleranzen oder älteren Gebern. Durch diese Funktion wird bei Impulsgebern mit ungleichem Tastverhältnis der Gebersignale ein "ruhigerer" Drehzahlistwert berechnet. Damit können Sie z. B. bei Anlagenmodernisierungen alte Motoren samt Geber beibehalten. Inbetriebnahme 1.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.10 Einstellung der Messzeit für die Auswertung von Drehzahl "0" Diese Funktion ist für langsam laufende Antriebe (bis 40 1/min Bemessungsdrehzahl) notwendig, um Ist-Drehzahlen nahe 0 korrekt ausgeben zu können. Hiermit wird verhindert, dass bei einem stillstehenden Antrieb der I-Anteil des Drehzahlreglers langsam ansteigt und der Antrieb dann unnötigerweise Drehmoment aufbaut.
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.12 Fehlersuche Tabelle 6- 12 Fehlerbilder und ihre möglichen Ursachen Fehlerbild Fehlerbeschreibung Abhilfe Kein Fehler – F3x101 (Nullmarke Überprüfen Sie, ob die ausgefallen) Anschlussbelegung richtig ist (A mit –A vertauscht bzw. B mit –B vertauscht) F3x100 Überprüfen Sie, ob die (Nullmarkenabstand Anschlussbelegung...
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Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung Fehlerbild Fehlerbeschreibung Abhilfe Zu breite Nullmarke Flankenauswertung der Nullmarke verwenden EMV-Störungen Einstellbares Hardware- Filter verwenden Nullmarke zu früh/spät Pollageadaption oder Impulszahlkorrektur bei (Störimpuls bzw. Störungen verwenden Impulsverlust auf der A/B-Spur) Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung 6.19.13 Toleranzfenster und Korrektur R eferenz Marke (oder Null-Marke) Korrekturschritt pro Korrekturschritt pro Nullmarke = -1 Nullmarke = +1 Quadrant Quadrant Toleranzfenster Nullmarke negativ Toleranzfenster Nullmarke positiv Rotorlageadaption (p0430.22 = 1): -30°el. Rotorlageadaption (p0430.22=1): +30°el. XIST-Korrektur (p0437.2 = 1): p4682 XIST-Korrektur (p0437.2=1): p4681 Wenn A3x131 als Warnung parametriert ist,...
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Basisfunktionen 6.19 Tolerante Geberüberwachung Parameter Funktionalität Diese Funktionen können frei untereinander Diese Funktionen kombiniert werden bauen von links nach rechts aufeinander auf und können mit Nebenstehenden kombiniert werden Indices p0405.2 Spurüberwachung p0430.20 Drehzahlberechnungsmodus p0430.21 Nullmarkentoleranz p0430.22 Rotorlage Adaption p0437.1 Nullmarke Flankenerkennung p0437.2 Korrektur Lageistwert XIST1 p0437.4...
Basisfunktionen 6.20 Parkende Achse und parkender Geber 6.20 Parkende Achse und parkender Geber Die Funktion "Parken" wird in zwei Varianten eingesetzt: ● "Parkende Achse" – Die Überwachung aller Geber und Motor Modules, die der Applikation "Motorregelung" eines Antriebs zugeordnet sind, wird ausgeblendet. –...
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Basisfunktionen 6.20 Parkende Achse und parkender Geber Parken eines Gebers Beim Parken eines Gebers wird der angesprochene Geber inaktiv geschaltet (r0146 = 0). ● Die Steuerung erfolgt über die Gebersteuer-/Geberzustandsworte des zyklischen Telegramms (Gn_STW.14 und Gn_ZSW.14). ● Im Falle eines geparkten Motormesssystems muss der zugehörige Antrieb durch die übergeordnete Steuerung stillgesetzt werden (Impulse sperren z.
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Im folgenden Beispiel wird ein Motorgeber geparkt. Damit das Parken des Motorgebers wirksam wird, muss der Antrieb z. B. über STW1.0 (AUS1) stillgesetzt werden. Bild 6-12 Ablaufdiagramm parkende Geber Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antriebsobjekt aktivieren/deaktivieren • p0105 Antriebsobjekt aktiv/inaktiv •...
Basisfunktionen 6.21 Lageverfolgung 6.21 Lageverfolgung 6.21.1 Allgemeines Begriffe ● Geberbereich Der Geberbereich ist der Lagebereich, den der Absolutwertgeber selbst darstellen kann. ● Singleturn-Geber Ein Singleturn-Geber ist ein rotatorischer Absolutwertgeber, der ein absolutes Abbild der Lage innerhalb einer Geberumdrehung liefert. ● Multiturn-Geber Unter Multiturn-Geber versteht man einen Absolutwertgeber, der über mehrere Geberumdrehungen (z.
Basisfunktionen 6.21 Lageverfolgung Der Geberlageistwert in r0483 (muss über GnSTW.13 angefordert werden) ist auf 2 Stellen begrenzt. Der Geberlageistwert r0483 setzt sich bei ausgeschalteter Lageverfolgung (p0411.0 = 0) aus folgenden Lageinformationen zusammen: ● Geberstriche pro Umdrehung (p0408) ● Feinauflösung pro Umdrehung(p0419) ●...
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Basisfunktionen 6.21 Lageverfolgung Beispiel: Getriebeübersetzung 1:3 (Motorumdrehungen p0433 zu Geberumdrehungen p0432), Absolutwertgeber kann 8 Geberumdrehungen (p0421 = 8) zählen. Bild 6-15 Antrieb mit ungeradzahligem Getriebe ohne Lageverfolgung In diesem Fall entsteht pro Geberüberlauf ein lastseitiger Versatz von 1/3 einer Lastumdrehung, nach 3 Geberüberläufen fallen Motor- und Lastnulllage wieder zusammen. Die Lastlage lässt sich nach einem Geberüberlauf nicht mehr eindeutig reproduzieren.
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Basisfunktionen 6.21 Lageverfolgung Konfiguration Messgetriebe (p0411) Mit der Konfiguration dieses Parameters können folgende Punkte eingestellt werden: ● p0411.0: Aktivierung der Lageverfolgung ● p0411.1: Einstellung des Achstyps (Linearachse oder Rundachse) Unter einer Rundachse versteht man hier eine Modulo-Achse (Modulokorrektur kann durch übergeordnete Steuerung bzw. EPOS aktiviert werden). Bei einer Linearachse wird die Lageverfolgung hauptsächlich benutzt, um den Lagebereich zu erweitern (siehe Absatz Virtueller Multiturn-Geber (p0412)).
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Basisfunktionen 6.21 Lageverfolgung Toleranzfenster (p0413) Nach dem Einschalten wird die Differenz zwischen der gespeicherten Position und der aktuellen Position ermittelt und abhängig davon Folgendes ausgelöst: ● Differenz innerhalb Toleranzfenster: Die Position wird aufgrund des aktuellen Geberistwerts reproduziert. ● Differenz außerhalb Toleranzfenster: Es wird die Meldung F07449 ausgegeben.
● STARTER V4.1.5 oder höher ● Projekt mit einer CU320-2 Das Projekt kann auch OFFLINE erstellt werden. Die Beschreibung dazu finden Sie im Kapitel "Inbetriebnahme" im SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch. Anschlussbedingungen für Antriebsobjekte ENCODER ● Alle Geber, die einem Antrieb zugeordnet werden können, sind einsetzbar.
Basisfunktionen 6.22 Geber als Antriebsobjekt anlegen 6.22.2 Antriebsobjekt ENCODER anlegen Am Beispiel einer CU320-2 wird das Anlegen/Einfügen eines Antriebsobjekts ENCODER (=Geber) beschrieben. Das Projekt wird in diesem Beispiel OFFLINE mit dem Inbetriebnahmetool STARTER angelegt. Im Projektnavigator finden Sie die Anwahl des Antriebsobjekts ENCODER zwischen "Ein/Ausgabe-Komponenten"...
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Basisfunktionen 6.22 Geber als Antriebsobjekt anlegen 5. Klicken Sie auf "OK". Das Konfigurationsfenster für Geber wird geöffnet. 6. Wählen Sie Ihren Geber aus der "Liste für Standardgeber" aus oder geben Sie die Basisdaten des Gebers unter "Daten eingeben" ein. 7. Folgen Sie dem Konfigurations-Assistenten zum Einrichten des Gebers. 8.
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 6.23 Terminal Module 41 Das Terminal Module 41 wird durch folgende Merkmale gekennzeichnet: ● Impulsgebernachbildung TTL-Signale nach RS422-Standard (X520) ● 1 Analogeingang ● 4 Digitaleingänge ● 4 bidirektionale Digitalein-/-ausgänge Das Terminal Module 41 (TM41) bildet Inkrementalgebersignale (TTL) nach und gibt sie über die Schnittstelle X520 aus.
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Bild 6-18 Funktionsplan Gebernachbildung Spezielle Merkmale ● PROFIdrive-Telegramm 3 ● Eigenes Steuerwort (r0898) ● Eigenes Zustandswort (r0899) ● Ablaufsteuerung (siehe Funktionsplan 9682) ● Einstellbare Nullmarkenposition (p4426) ● Betriebsanzeige (r0002) 6.23.2 SINAMICS-Modus Der SINAMICS-Modus wird mit dem Parameter p4400 = 1 eingestellt. Die Inkrementalgebernachbildung basiert auf dem Geberlageistwert des führenden Gebers.
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Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Die Laufzeit des Geberlageistwertes bis zur Impulsgebernachbildung wird über die Totzeitkompensation mit dem Parameter p4421 kompensiert. Wenn p4422 = 1 ist, wird das Eingangssignal p4420 invertiert. Das Nullmarkensignal für das TM41 wird aus der Nullposition des führenden Gebers generiert.
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 6.23.3 Nullmarkenemulation Zur Bestimmung der Nullmarkenposition für die Nullmarkenemulation des TM41 sind alle Referenziermodi nutzbar, die über die Geberschnittstelle des Antriebsobjekts zulässig sind. Das TM41 verwendet dann denselben im Antriebsobjekt parametrierten Modus. Mögliche Referenziermodi sind z B.: ●...
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Beispiel einer Strichzahl-Übersetzung Der führende Geber gibt drei Impulse und eine Nullmarke pro Umdrehung aus. Für die Applikation werden aber 8 Impulse pro Umdrehung benötigt. Durch Einstellen von p4408 und p4418 stehen am X520 des TM41 die benötigten 8 Impulse pro Umdrehung zur Verfügung.
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Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Beispiel einer Strichzahl-Übersetzung mit mehreren Nullpositionen Hat der Originalgeber mehrere Nullpositionen/Nullmarken pro Umdrehung (z. B. Resolver mit mehreren Polpaaren) muss die richtige Nullmarke über eine Zusatzbedingung ausgewählt werden. Andernfalls ergibt sich keine reproduzierbare Beziehung zwischen der Position des Originalgebers und der Nullmarkenposition der Gebernachbildung.
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Freigabe der Nullmarkenausgabe des TM41 Mit p4401.1 = 1 wird eingestellt, dass die Nullmarke vom führenden Geber auch vom TM41 ausgegeben wird. Bei p4401.1 = 0 wird der Nullimpuls vom TM41 bei der Position ausgegeben, auf der das TM41 beim Einschalten stand. 6.23.4 Synchronisation der Nullmarken Nach dem Einschalten des Antriebs stellt sich ein statischer Versatz ein, der sich aus dem...
Basisfunktionen 6.23 Terminal Module 41 Layout der Synchronisation: ● Nach dem Hochlauf des SINAMICS-System fordert das Antriebsobjekt TM41 über das Geberinterface die Nullposition des führenden Gebers an. Die Gebernachbildung folgt den Bewegungen des führenden Gebers und gibt die Spursignale A/B aus. Zu diesem Zeitpunkt wird noch keine Nullmarke ausgegeben.
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten 6.24.1 Übersicht Die Hochrüsten der Firmware ist erforderlich, wenn in einer neueren Firmware-Version ein erweiterter Funktionsumfang zur Verfügung steht, den Sie nutzen wollen. Die Hochrüstung der Firmware und der Projekte funktioniert prinzipiell bei der CU310-2 und der CU320-2 gleich.
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten Hochrüstvorgang Dieser Vorgang kann einige Minuten dauern. Er wird über das grün/rote Blinken der RDY- LED auf der jeweiligen Komponente und durch oranges Blinken mit 0,5 Hz der RDY-LED der Control Unit angezeigt. Eine Fortschrittsanzeige ist in Parameter p7827 realisiert. Das Update ist beendet, wenn die RDY-LED der Control Unit aufhört, im 0,5 Hz-Rhythmus zu blinken.
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten 6.24.2.2 Firmware/Projektierung auf Speicherkarte aktualisieren Mit Hilfe des Webserver können Sie eine Firmware oder eine Projektierung auf die Speicherkarte des Antriebs laden. Bei Bedarf können Firmware und Projektierung auch gleichzeitig geladen werden. Voraussetzungen ● Vorhandenes Antriebsprojekt ●...
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten Über diesen Anzeigebereich können Sie neue Daten senden oder das vorherige Update wiederherstellen. Firmware oder Projektierung hochrüsten Sie können sowohl die Firmware, als auch eine Projektierung über eine Zip-Datei separat hochrüsten. Die Projektierungsdaten müssen über den STARTER (über die Funktion "Laden ins Dateisystem") gezippt worden sein.
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten 3. Aktivieren Sie alle gewünschten Update-Optionen per Mausklick. 4. Klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche "Send update data". Beim Update wird geprüft, ob auf der Speicherkarte genügend freier Speicher vorhanden ist. Zusätzlich wird der Zustand der Antriebsobjekte der Control Unit geprüft. Solange die Hochrüstung der Projektierung läuft, wird vom SINAMICS der Hinweis "A1070 Projekt-/Firmwaredownload auf Speicherkarte läuft"...
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Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten – Webserver starten (Seite 386) – Firmware über den Webserver auf die Speicherkarte übertragen (Seite 364) Nach der Aktualisierung der Daten auf der Speicherkarte werden die neuen Daten automatisch entpackt und geprüft. Anschließend wird ein Reset ausgelöst. 2.
3. Projekt auf die aktuelle Firmware-Version konvertieren: – Im Projektnavigator rechten Mausklick auf das "Antriebsgerät" > "Zielgerät" > "Geräteversion/Geräteausprägung hochrüsten" – Gewünschte Firmware-Version auswählen, z. B. Version "SINAMICS S120 Firmware- Version 4.x" > "Version ändern" 4. Projekt in die neue Hardware übertragen –...
Basisfunktionen 6.24 Firmware und Projekt hochrüsten 6.24.5 Netzausfallsicherheit beim Hochrüsten über den Webserver Um beim Hochrüsten über den Webserver eine Netzausfallsicherheit zu gewährleisten, werden die Daten ab der Firmware V4.6 auf der Speicherkarte von der Arbeitspartition auf eine Sicherungspartition dupliziert. Damit ist gewährleistet, dass beim Aktualisieren der Daten auf der Speicherkarte durch eine Störung kein Datenverlust stattfinden kann.
Hinweis • Nähere Informationen zur Control Unit CU320-2 und zum SMC30 finden Sie im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units. • Nähere Informationen zur Control Unit CU310-2 finden Sie im SINAMICS S120 Gerätehandbuch AC Drive. Anwendungsfall: Drehzahlgeregelter Antrieb Der Antrieb wird an der Steuerung in Drehzahlregelung betrieben. Die Taktfrequenz gibt den Drehzahlsollwert vor.
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Spurüberwachung, keine Nullmarke, ...) treffen Sie im Konfigurations-Assistenten des STARTER im Dialog "Geberdaten". Hinweis Die Aktivierung der Puls-/Richtungsschnittstelle erfolgt mit p0405.5 = 1 (z. B. über die Expertenliste des STARTER). Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antrieb Inbetriebnahme Parameterfilter • p0010 CO: Drehzahlistwert ungeglättet • r0061 Gebertyp Auswahl •...
Die Derating-Funktion ist wirksam bei Motor Modules und Power Modules der Bauform Chassis. Parallelschaltgeräte verhalten sich identisch wie Einzelgeräte. Die Abhängigkeit des Ausgangsstroms von der Pulsfrequenz bei den Chassis-Leistungsteilen ist im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Leistungsteile Chassis beschrieben. Funktionsprinzip Damit das Leistungsteil auch bei Temperaturen unterhalb der maximal zulässigen Umgebungstemperatur optimal ausgenutzt werden kann, ist der maximale Ausgangsstrom eine Funktion der Betriebstemperatur.
Basisfunktionen 6.27 Parallelschaltung von Motoren 6.27 Parallelschaltung von Motoren Zur einfachen Inbetriebnahme von Gruppenantrieben (mehrere identische Motoren an einem Leistungsteil), kann die Anzahl der parallelgeschalteten Motoren über den STARTER (nur bei Vektorregelung) oder über die Expertenliste (bei Servo- oder Vektorregelung) eingegeben werden (p0306).
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Basisfunktionen 6.27 Parallelschaltung von Motoren Inbetriebnahme über STARTER bei Vektorregelung Hinweis Motoren mit Servoregelung können nur über die Expertenliste parallel geschaltet werden. Über eine Inbetriebnahmemaske im STARTER wird der Parameter p0306 belegt. In der Folgeparametrierung geht p0306 in die Berechnung der Stromgrenze p0640 und in den Referenzstrom p2002 ein.
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Steuerung abgeschaltet oder das Leistungsteil geht bei Windungsschluss des Motors in Störung. Danach muss der Motor aus dem Verbund geschaltet werden. Der Parameter p0306 wird durch die DDS/MDS-Umschaltung verändert. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Motortyp Auswahl • p0300[0...n] Motor-Anzahl parallelgeschaltet •...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28 Webserver 6.28.1 Überblick Der Webserver liefert über seine Web-Seiten Informationen zu einem SINAMICS-Gerät. Der Zugriff erfolgt über einen Internet-Browser. Die Informationen auf den Web-Seiten werden in englischer Sprache angezeigt. Bei Informationen zu Meldungstexten, Antriebsobjekt- Zuständen und Parameterbezeichnungen ist eine Sprachauswahl hinterlegt, die ein Umschalten der Anzeige auf die Sprachen ermöglichen, die auf der Speicherkarte hinterlegt sind.
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.2 Voraussetzungen und Adressierung Voraussetzungen für den Betrieb eines Webserver: Der Webserver ist bei allen Control Units CU310-2 und CU320-2 über die LAN-Schnittstelle verfügbar. Bei Control Units mit PROFINET-Schnittstelle ist der Webserver zusätzlich auch über diese Schnittstellen verfügbar. Adressierung Die Adressierung der einzelnen Antriebe im Webserver erfolgt über die IP-Adresse.
Modus, als auch im Offline-Modus des STARTER durchführen. Alternativ können Sie die Konfiguration des Webservers mit Hilfe der entsprechenden Parameter auch über die Expertenliste vornehmen. Die Konfigurationsparameter für den Webserver entnehmen Sie bitte dem SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch. Der Parameter p8986 aktiviert den Webserver. Konfigurationsdialog des Webserver aufrufen 1.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver Webserver deaktivieren 1. Deaktivieren Sie im Konfigurationsdialog das Optionskästchen "Webserver aktivieren". 2. Klicken Sie anschließend auf "OK", um den Konfigurationsdialog zu schließen und die Einstellungen zu übernehmen. Zugriff des Webservers auf sichere Verbindung einschränken Mit der Standardkonfiguration des Webservers können Sie sowohl über eine http- Verbindung, als auch über die abgesicherte https-Verbindung auf SINAMICS-Daten zugreifen.
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.3.2 Passwort vergeben Voraussetzung Im STARTER wurde der Konfigurationsdialog für den Webserver geöffnet und der Webserver ist aktiviert (siehe Basiskonfiguration (Seite 378)). Bild 6-26 Webserver konfigurieren mit Standardeinstellung Während der Erstinbetriebnahme kann die Passwortvergabe auch über den Webserver (Anzeigebereich "Setup") stattfinden.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver Der Benutzer "Administrator" hat standardmäßig die vollen Rechte. Für den Standard- Benutzer "SINAMICS" gelten dagegen nur eingeschränkte Zugriffsrechte. Hinweis Sichere Passwörter Für die Vergabe von Passwörtern schreibt SINAMICS keine Passwortregeln vor. Sie können also ohne Einschränkung beliebige Passwörter vergeben. Der STARTER nimmt keine Prüfungen auf unerlaubte Zeichen oder auf vorhandene Passwörter vor.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 5. Wiederholen Sie die Eingabe im Feld "Passwortbestätigung". Aus Sicherheitsgründen werden die Passworteingaben in den beiden Eingabefeldern verschlüsselt dargestellt. 6. Klicken Sie auf "OK", um die Eingabe zu bestätigen. Falls die beiden Passworteingaben identisch waren, wird der Eingabedialog geschlossen. Stimmen beide Eingaben nicht überein, bleibt der Eingabedialog geöffnet und es erscheint eine Fehlermeldung.
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.4 Zugriffschutz und -rechte 6.28.4.1 SINAMICS-Zugriffschutz Die vorgebenen Einstellungen des Schreib- und Know-how-Schutz (Seite 926) inklusive Passwortschutz gelten auch beim Zugriff über den Webserver auf Antriebsparameter und Projektierung. Über den Webserver kann dieser Schutz nicht umgangen werden. Ist aufgrund dieser Einstellungen kein Zugriff möglich, wird ein entsprechender Meldetext auf den Webseiten angezeigt.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver Für einen in Betrieb genommenen Antrieb gelten dagegen folgende Zugriffsrechte: Funktionen des Webservers Zugriffsrechte Alle SINAMICS Administrator Startseite/Passworteingabe Diagnoseseiten (Versionsübersicht, DO-Zustand, – Alarme, Diagnosepuffer) Störspeicher zurücksetzen – Trace-Dateien hochladen – – – Parameterlisten erstellen/erweitern/entfernen – Parameter lesen –...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.4.3 Zugriffsrechte bei Parameterlisten Standardrechte für Parameterlisten Für die anwenderdefinierten Parameterlisten sind drei Standardrechte definiert: Standardrecht Erläuterung Change Der Anwender darf die Liste erstellen, verändern und löschen. Read Der Anwender darf die Parameter aus der Liste lesen. Write Der Anwender darf die Parameter aus der Liste schreiben (und sichern).
Basisfunktionen 6.28 Webserver 5. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Access". Der Dialog "Access rights" mit den Zugriffseinstellungen der Parameterliste wird geöffnet. Bild 6-28 Access rights Für Anwender "SINAMICS" und Anwender "Administrator" sind hier die voreingestellten Zugriffsrechte zu sehen. Bei den aktivierten Zugriffsrechten ist das Optionskästchen mit einem Haken versehen.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 2. Bestätigen Sie mit <Return>. Daraufhin öffnet sich die Startseite des Webservers. Die wichtigsten Daten Ihres Antriebs werden angezeigt. Bild 6-29 Startseite Webserver Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 3. Geben Sie anschließend links oben den Login-Namen und das Passwort ein. 4. Klicken Sie auf "Login", um die Eingabe zu bestätigen. Bild 6-30 Startseite nach Einloggen Nach dem Einloggen können Sie weitere Anzeigebereiche aufrufen. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Basisfunktionen 6.28 Webserver Bereiche der Webserver-Anzeige Die Anzeige des Webservers ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: ● Navigation Über die Navigation können Sie die verschiedenen Anzeigebereiche direkt durch Mausklick anwählen. ● Anzeigebereich In den verschiedenen Anzeigebereichen werden unterschiedliche Informationen in Tabellen angezeigt. Beispiel "Parameter". In verschiedenen Anzeigebereichen ist die Anzeige durch Register weiter unterteilt.
Basisfunktionen 6.28 Webserver Ausloggen Wenn Sie den Webserver nicht mehr benötigen oder die detaillierten Anzeigebereiche sperren wollen können Sie sich ausloggen. Klicken Sie Sie links oben in der Navigation auf "Logout". 6.28.6 Geräteinformationen anzeigen Mit Hilfe des Webservers können die wichtigsten Geräteinformationen angezeigt werden. Informationen anzeigen Klicken Sie in der Navigation auf den Eintrag "Device Info".
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.7 Diagnosefunktionen anzeigen 6.28.7.1 Zustands- und Betriebsanzeige des Antriebsobjekts Mit Hilfe des Webservers kann die Zustands- und -Betriebsanzeige des Antriebsobjekts aufgerufen werden. Diagnosepuffer anzeigen Klicken Sie in der Navigation auf den Eintrag "Diagnostics". Das Register "Service overview" ist automatisch aktiv. Im Internet-Browser werden alle Antriebsobjekte des Antriebs aufgelistet.
Basisfunktionen 6.28 Webserver Für jedes Antriebsobjekt werden folgende Informationen dargestellt: ● Nr. des Antriebsobjekts ● Name des Antriebsobjekts ● Typ des Antriebsobjekts ● Grafische Anzeige des Status Störung Warnung ● Status des Antriebsobjekts (über r0002) 6.28.8 Meldungen anzeigen 6.28.8.1 Diagnosepuffer anzeigen Mit Hilfe des Webservers können Sie den Diagnosepuffer anzeigen.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 2. Klicken Sie auf das Register "Diagbuffer". Daraufhin wird der Diagnosepuffer auf dem Register "Diagbuffer" angezeigt. Bild 6-33 Diagnosepuffer anzeigen Folgende Informationen werden dargestellt: Spalte Erläuterung Nummer des Ereignisses Time Zeitpunkt des Ereignisses Date Datum des Ereignisses Event Anzeige des Ereignisses als Text Über die Schaltfläche "Refresh"...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.8.2 Störungen und Warnungen anzeigen Mit Hilfe des Webservers können Sie die aktuellen Störungen und Warnungen des Antriebs anzeigen und quittieren. Alarmmeldungen anzeigen 1. Klicken Sie in der Navigation auf den Eintrag "Messages and Logs". 2. Klicken Sie auf das Register "Alarms drive". Daraufhin werden die aktuellen Störungen und Warnungen des Antriebsobjekts auf dem Register "Alarms drive"...
Ein bestehender Zugriffs- und Passwortschutz gilt uneingeschränkt auch beim Parameterzugriff über den Webserver. Hinweis Im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch im Kapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz" erhalten Sie ausführliche Informationen zu folgenden Parametern: • Bei aktivem Know-how-Schutz änderbare Parameter siehe Unterkapitel "Parameter mit KHP_WRITE_NO_LOCK"...
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Basisfunktionen 6.28 Webserver Daraufhin wird rechts im Internet-Browser der Anzeigebereich "Parameter" aktiv. Beim Aufruf dieses Anzeigebereichs ist das Register "Define" aktiv. Bild 6-35 Antriebsparameter - Parameterliste definieren 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Add new list" Bild 6-36 Parameter_neue Liste 3.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 5. Wählen Sie in der Klappliste "DO" das Antriebsobjekt aus. Bild 6-37 Antriebsparameter - Parameterliste erfassen 6. Geben Sie in den nachfolgenden Eingabefeldern den Parameter des Antriebsobjekts ein (z. B. 601:0). – Erstes Feld: Parameter-Nummer – Zweites Feld: Index –...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.9.2 Parameterliste löschen Im Anzeigebereich "Parameter" des Webservers können entweder die ganze Parameterliste oder einzelne Zeilen einer ausgewählten Parameterliste gelöscht werden. Hinweis Für das Löschen benötigen Sie die entsprechenden Change-Rechte für die ausgewählte Parameterliste (siehe Zugriffsrechte bei Parameterlisten (Seite 385)). Parameterliste löschen 1.
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 2. Klicken Sie in der Parameterliste vor der Zeile, die Sie löschen wollen, auf die Schaltfläche "DEL" Bild 6-39 Antriebsparameter - Einzelliste löschen Falls Sie das erforderliche Change-Recht für diese Parameterliste besitzen wird die Zeile gelöscht. In gleicher Weise können Sie weitere Listenelemente löschen. Nach dem Löschen aller gewünschten Listenelemente muss die Parameterliste gespeichert werden.
Change-Rechte (siehe Zugriffsrechte bei Parameterlisten (Seite 385)). Zudem gilt auch ein bestehender Zugriffs- und Passwortschutz. Hinweis Im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch im Kapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz" erhalten Sie ausführliche Informationen zu folgenden Parametern: • Bei aktivem Know-how-Schutz änderbare Parameter siehe Unterkapitel "Parameter mit KHP_WRITE_NO_LOCK"...
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Basisfunktionen 6.28 Webserver 2. Klicken Sie im Anzeigebereich "Parameter" auf das Register der gewünschten Parameterliste. Die Parameterliste wird angezeigt. Bild 6-40 Antriebsparameter ändern 3. Klicken Sie rechts neben dem Parameter, dessen Werte Sie ändern wollen, auf die Schaltfläche "Change". Ein Dialogfeld wird geöffnet. Bild 6-41 Antriebsparameter ändern - neuer Wert Antriebsfunktionen...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 4. Geben Sie den neuen Parameterwert in das Eingabefeld "New Value" ein. Klicken Sie anschließend auf "Submit", um die Eingabe zu bestätigen. Ist die Eingabe dieses Wertes nicht möglich oder zulässig, bleibt das Dialogfeld geöffnet. Zusätzlich wird ein Meldetext angezeigt. Bei erfolgreicher Eingabe eines Parameterwertes wird das Dialogfeld geschlossen.
War der Know-how-Schutz aktiviert, benötigen Sie zur Feinjustierung an den einzelnen Antrieben für alle Parameter ein Passwort, die nicht in der Ausnahmeliste geführt sind. Hinweis Im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch im Kapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz" erhalten Sie ausführliche Informationen zu folgenden Parametern: • Bei aktivem Know-how-Schutz änderbare Parameter siehe Unterkapitel "Parameter mit KHP_WRITE_NO_LOCK"...
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.11.2 Schlüsseldateien Verschlüsselungsverfahren Für das dem Secure Socket Layer Protocol zu Grunde liegende Verschlüsselungsverfahren benötigen Sie zwei Schlüsseldateien: ● ein öffentliches Zertifikat (Public Certificate) ● einen privaten Schlüssel (Private Key) Das Schlüsselpaar wird individuell für die entsprechende Schnittstelle des SINAMICS- Antriebs erstellt.
Basisfunktionen 6.28 Webserver 6.28.11.4 Schlüsseldateien mit Script erstellen Überblick Sollte keine Certification Authority (CA) in Ihrem Unternehmen vorhanden sein, so empfehlen wir Ihnen die in diesem Kapitel beschriebene Vorgehensweise. Die Erstellung des Zertifikates und der Schlüsseldateien erfolgt mittels des Tools OpenSSL und eines Scripts/Tools.
Basisfunktionen 6.28 Webserver 3. Führen Sie das Script/Tool mit folgenden Optionen aus: "cert. -c <IP-Adresse> -s -p" Es wird eine Certification Authority angelegt und anschließend ein Server-Schlüssel und Zertifikat erzeugt und das Zertifikat signiert. Folgende Dateien werden in dem Ordner (z. B. "c:\MySSL") abgelegt: "c:\MySSL\CA\cakey.pem"...
Funktionsmodule Ein Funktionsmodul ist eine Funktionserweiterung eines Antriebsprojekts, die bei der Inbetriebnahme aktiviert werden kann. Beispiele für Funktionsmodule: ● Technologieregler ● Sollwertkanal ● Erweiterte Bremsensteuerung Funktionsmodule haben eigene Parameter und eventuell auch eigene Warn- und Störmeldungen. Diese Parameter und Meldungen sind nur dann sichtbar, wenn das Funktionsmodul aktiviert ist.
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Funktionsmodule Inbetriebnahme über Parameter (nur mit BOP20) Funktionsmodule können über den Parameter p0108 der Control Unit (CU) aktiviert/deaktiviert werden. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/150 Listenhandbuch) Antriebsobjekte Funktionsmodul • p0108[0..23] Hauptkomponente Erkennung über LED • p0124[0...23] Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Funktionsmodule 7.1 Technologieregler Technologieregler Mit dem Technologieregler können einfache Regelungsfunktionen realisiert werden, z. B.: ● Füllstandsregelung ● Temperaturregelung ● Tänzerlageregelung ● Druckregelung ● Durchflussregelung ● Einfache Regelungen ohne übergeordnete Steuerung ● Zugregelung Der Technologieregler besitzt folgende Eigenschaften: ● Zwei skalierbare Sollwerte ●...
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Funktionsmodule 7.1 Technologieregler Der Istwert kann z. B. über einen Analogeingang der TB30 eingespeist werden. Wenn es aus regelungstechnischer Sicht erforderlich wird, einen PID-Regler einzusetzen, so wird der D-Anteil abweichend von der Werkseinstellung in die Soll-Ist-Differenz geschaltet (p2263 = 1). Dies ist immer dann erforderlich, wenn der D-Anteil auch bei Führungsgrößenänderungen wirken soll.
Funktionsmodule 7.2 Erweiterte Überwachungsfunktionen Erweiterte Überwachungsfunktionen Durch Aktivierung der Erweiterung werden die Überwachungsfunktionen folgendermaßen erweitert: ● Drehzahlsollwert-Überwachung: |n_soll| ≤ p2161 ● Drehzahlsollwert-Überwachung: n_soll > 0 ● Lastüberwachung Lastüberwachung Diese Funktion erlaubt die Überwachung der Kraftübertragung zwischen Motor und Arbeitsmaschine. Typische Anwendungen sind Keilriemen, Flachriemen oder Ketten, die Riemenscheiben oder Kettenräder von An- und Abtriebswellen umschlingen und dabei Umfangsgeschwindigkeiten und Umfangskräfte übertragen.
Funktionsmodule 7.3 Erweiterte Bremsensteuerung Erweiterte Bremsensteuerung Merkmale ● Zwangsöffnung der Bremse (p0855, p1215) ● Schließen der Bremse bei 1-Signal "Haltebremse unbedingt schließen" (p0858) ● Binektoreingänge zum Öffnen oder Schließen der Bremse (p1218, p1219) ● Konnektoreingang für Schwellwert zum Öffnen und Schließen der Bremse (p1220) ●...
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Funktionsmodule 7.3 Erweiterte Bremsensteuerung Bei Bremsen mit einem Rückmeldesignal (p1222) muss das invertierte Signal auf den BICO- Eingang für die zweite (p1223) Rückmeldung verschaltet werden. Die Schaltzeiten der Bremse können in p1216 und p1217 eingestellt werden. ACHTUNG Beschädigung der Haltebremse durch falsche Parametrierung Wird bei vorhandener Bremse der Parameter p1215 = 0 (keine Bremse vorhanden) gesetzt, fährt der Antrieb gegen die geschlossene Bremse.
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Funktionsmodule 7.3 Erweiterte Bremsensteuerung Beispiele Anfahren gegen geschlossene Bremse Beim Einschalten wird der Sollwert sofort (wenn die notwendigen Freigaben gegeben sind) freigegeben, auch wenn die Bremse noch nicht geöffnet ist (p1152 = 1). Die Werkseinstellung p1152 = r0899.15 muss dabei aufgetrennt werden. Der Antrieb baut zunächst gegen die geschlossene Bremse Moment auf.
Funktionsmodule 7.4 Braking Module Extern Braking Module Extern Dieses Funktionsmodul kann über den Inbetriebnahme-Assistenten der Einspeisung aktiviert werden. Im Parameter r0108.26 kann die aktuelle Konfiguration geprüft werden. Dabei müssen die entsprechenden Binektoren über Digitalein-/ausgänge (z. B: Control Unit, TM31 oder TB30) mit dem Braking Module verschaltet werden. Um die maximale Leistung eines Braking Modules zu erhalten, muss die Vdc_max-Regelung abgeschaltet werden.
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Beendet wird die Schnellentladung durch das Schließen des Netzschützkontaktes. Hinweis Voraussetzung für eine Zwischenkreis-Schnellentladung ist der Einsatz eines Netzschützes mit Rückmeldekontakt (p0860), das über r0863.1 angesteuert wird. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antriebsobjekte Funktionsmodul; Braking Module Extern • r0108.26 Braking Module Anzahl parallelgeschalteter Module •...
Funktionsmodule 7.5 Rückkühlanlage Rückkühlanlage Eine Rückkühlanlage (RKA) ist zuständig für die Kühlung und die (Nicht-)Leitfähigkeit im Feinwasserkühlkreis eines flüssigkeitsgekühlten Leistungsteils. Gesteuert und überwacht wird die Anlage von einer SPS, die Bestandteil der RKA ist. Das hier beschriebene Funktionsmodul "Rückkühlanlage" dient als Interface zwischen der Control Unit und der externen SPS sowie externen Sensoren der RKA.
Funktionsmodule 7.6 Erweiterte Momentenregelung (kT-Schätzer, Servo) Erweiterte Momentenregelung (kT-Schätzer, Servo) Das Funktionsmodul "Erweiterte Momentenregelung" besteht aus zwei Modulen, dem k Schätzer und der Kompensation des Spannungsabbildungsfehlers des Umrichters. Dadurch wird die Drehmomentengenauigkeit erhöht. Hinweis Die Aktivierung dieses Funktionsmoduls reduziert die maximale Anzahl der regelbaren Antriebe einer Control Unit um mindestens einen Antrieb.
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Funktionsmodule 7.6 Erweiterte Momentenregelung (kT-Schätzer, Servo) Beschreibung k -Schätzer Die Adaption der Drehmomentkonstante bei Synchronmotoren dient der Verbesserung der absoluten Momentengenauigkeit bei der Regelung von Synchronmotoren. Bedingt durch Fertigungstoleranzen, Temperaturschwankungen und Sättigungseffekte variiert die Magnetisierung der Permanentmagnete. Die Funktion "k -Schätzer"...
Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Lageregelung 7.7.1 Allgemeine Merkmale Der Lageregler besteht im Wesentlichen aus den Teilen: ● Lageistwertaufbereitung (inklusive unterlagerter Messtasterauswertung und Referenzmarkensuche) ● Lageregler (inklusive Begrenzungen, Adaption und Vorsteuerberechnung) ● Überwachungen (inklusive Stillstands-, Positionier-, dynamische Schleppabstandsüberwachung und Nockensignale) ● Lageverfolgung des Lastgetriebes (Motorgeber) bei Einsatz von Absolutwertgebern für Rundachsen (Modulo) wie auch Linearachsen.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Folgende Verschaltungen werden nach Zuordnung automatisch ausgeführt: ● p0480[0] (G1_STW) = Gebersteuerwort r2520[0] ● p0480[1] (G2_STW) = Gebersteuerwort r2520[1] ● p0480[2] (G3_STW) = Gebersteuerwort r2520[2] Bild 7-6 Lageistwerterfassung mit rotatorischen Gebern Der Zusammenhang zwischen den physikalischen Größen und der neutralen Längeneinheit LU erfolgt bei rotatorischen Gebern über den Parameter p2506 (LU pro Lastumdrehung).
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Bild 7-7 Lageistwerterfassung mit linearen Gebern Bei linearem Geber wird der Zusammenhang zwischen der physikalischen Größe und der neutralen Längeneinheit LU über Parameter p2503 (LU / 10 mm) konfiguriert. Beispiel: Linearmaßstab, 10 mm sollen auf 1 µm aufgelöst werden (d. h. 1 LU = 1 µm) ->...
Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Über p2730 kann der über den Konnektoreingang p2513 anstehende Korrekturwert negiert und aktiviert werden. Mit dem p2516 kann ein Lageoffset aufgeschaltet werden. Der p2516 wird durch EPOS automatisch mit r2667 verschaltet. Durch diese Verschaltung wird die Umkehrlosekompensation realisiert. Über den Konnektoreingang p2515 (Lagesetzwert) und ein "1"-Signal am Binektoreingang p2514 (Lageistwert setzen) kann ein Lagesetzwert vorgegeben werden.
Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Die aktuellen Lageistwerte der verschiedenen Geber können mit dem Parameter r2521[0...3] ausgelesen werden. Diese Lageistwerte können nach einem 0/1-Signal der Signalquelle in p2512[0...3] mit einem vorzeichenbehafteten Wert aus p2513[0...3] korrigiert werden. Zusätzlich können Geschwindigkeitsistwert (r2522[0...3]) und Lageoffset für Absolutwertgeber p2525[0...3] geberabhängig von der übergeordneten Steuerung verarbeitet werden.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Der Lastlageistwert in r2723 (muss über Gn_STW.13 angefordert werden, siehe Kapitel "Steuer- und Zustandswörter für Geber") setzt sich aus folgenden Informationen zusammen: ● Geberstriche pro Umdrehung (p0408) ● Feinauflösung pro Umdrehung (p0419) ● Virtuelle Anzahl von gespeicherten Umdrehungen eines rotatorischen Absolutwertgebers (p2721) ●...
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Im folgenden Bild wird ein Absolutwertgeber gewählt, der 8 Geberumdrehungen darstellen kann (p0421 = 8). Bild 7-9 Lageverfolgung (p2721 = 24), Einstellung p2504 = p2505 =1 (Getriebefaktor = 1) In diesem Beispiel bedeutet dies: ● Ohne Lageverfolgung kann die Lage für +/- 4 Geberumdrehungen um r2521 = 0 LU reproduziert werden.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Hinweis Wird die Lageverfolgung des Lastgetriebes nach einer erfolgten Justage (p2507 = 3) über Parameter p2720[0] = 1 (Lagegetriebe Lastverfolgung) aktiviert, so wird die Justage zurückgesetzt. Eine erneute Justage des Gebers bei aktivierter Lageverfolgung der Last führt zum Zurücksetzen der Lastgetriebeposition (Überläufe).
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Toleranzfenster (p2722) Nach dem Einschalten wird die Differenz zwischen der gespeicherten Position und der aktuellen Position ermittelt und abhängig davon folgendes ausgelöst: Differenz innerhalb Toleranzfenster --> Die Position wird aufgrund des aktuellen Geberistwertes reproduziert. Differenz außerhalb Toleranzfenster --> Es wird eine entsprechende Störung (F07449) ausgegeben.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Einschränkungen ● Wird ein Geberdatensatz in verschiedenen Antriebsdatensätzen als Geber1 bei unterschiedlichem Getriebe verwendet, so kann dort die Lageverfolgung nicht aktiviert werden. Wird versucht die Lageverfolgung dennoch zu aktivieren, so wird die Störung "F07555 (Antrieb Geber: Konfiguration Lageverfolgung)" mit Störwert 03 hex ausgegeben.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung DDS p0186 p0187 p0188 p0189 Geber für Mechan. Lagever- Umschaltverhalten Lageregel Verhältnisse folgung (MDS) (Geber_1) (Geber_2) (Geber_3) p2504/ p2505/ Lastgetriebe p2502 p2506/ p2503 EDS0 EDS3 EDS2 Geber_2 Aktiviert Impulssperre/Betrieb: Lageverfolgung für EDS0 wird fortgeführt und Referenzierbit wird zurückgesetzt.
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Funktionsmodule 7.7 Lageregelung DDS p0186 p0187 p0188 p0189 Geber für Mechan. Lagever- Umschaltverhalten Lageregel Verhältnisse folgung (MDS) (Geber_1) (Geber_2) (Geber_3) p2504/ p2505/ Lastgetriebe p2502 p2506/ p2503 EDS0 EDS1 EDS2 Geber_1 deaktiviert Impulssperre/ Betrieb: Referenzierbit wird zurückgesetzt. Lageverfolgung für EDS0 wird nicht mehr gerechnet und infolge dessen ändert sich auch der Lageistwert...
Funktionsmodule 7.7 Lageregelung Definitionen: Lageverfolgung wird fortgeführt ● Das Verhalten der Lageverfolgung bei der Umschaltung gleicht dem Verhalten, als wenn man den Datensatz gar nicht umgeschaltet hätte. Lageverfolgung setzt neu auf ● (Der Lageistwert kann sich bei der Umschaltung ändern!) Das Verhalten bei der Umschaltung gleicht dem Verhalten nach einem POWER ON.
● Vorsteuerung (p2534) ● Adaption (p2537, p2538) Hinweis Die Benutzung der Funktionen des Lagereglers ohne Einsatz des Einfachpositionierers empfiehlt sich nur für Experten. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Lageregelung - Lageregler (r0108.3 = 1) • 4015 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Einfachpositionierer Der Einfachpositionierer (EPOS) dient zum absoluten/relativen Positionieren von Linear- und Rundachsen (Modulo) mit Motorgeber (indirektes Messsystem) oder Maschinengeber (direktes Messsystem). EPOS steht bei Servoregelung und Vektorregelung zur Verfügung. Der STARTER bietet für die Funktionalität Einfachpositionierer grafische Führungen durch die Konfigurations-, Inbetriebnahme- und Diagnosefunktionen.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Funktionen des Einfachpositionierers Zusätzlich können mit dem Einfachpositionierer folgende Funktionen ausgeführt werden: ● Mechanik – Umkehrlosekompensation – Modulo-Korrektur – Lageverfolgung des Lastgetriebes (Motorgeber) bei Absolutwertgebern ● Begrenzungen – Verfahrprofilbegrenzungen – Verfahrbereichsbegrenzungen – Ruckbegrenzung ● Referenzieren bzw. Justieren –...
110), bei deren Anwahl die interne "Verdrahtung" zum Einfachpositionierer automatisch vorgenommen wird. ● Steuerung über PROFIdrive-Telegramme 7 und 110 (weitere Informationen siehe Kapitel Zyklische Kommunikation (Seite 628) und SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) 7.8.1 Mechanik Bei der Kraftübertragung zwischen einem bewegten Maschinenteil und seinem Antrieb tritt in der Regel Umkehrlose (Spiel) auf, da eine völlig spielfreie Einstellung der Mechanik einen zu...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Tabelle 7- 5 Aufschaltung des Kompensationswertes in Abhängigkeit von p2604 p2604 Verfahrrichtung Aufschaltung Kompensationswert positiv kein negativ sofort positiv sofort negativ kein Bild 7-14 Modulokorrektur Eine Moduloachse hat einen unbeschränkten Verfahrbereich. Der Wertebereich der Position wiederholt sich nach einem bestimmten parametrierbaren Wert (dem Modulobereich bzw. Achszyklus), z.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer 7.8.2 Begrenzungen Es können die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und die Verzögerung begrenzt werden, sowie die Software-Endschalter und STOP-Nocken gesetzt werden. Merkmale ● Verfahrprofilbegrenzungen – Maximalgeschwindigkeit (p2571) – Maximalbeschleunigung (p2572) / Maximalverzögerung (p2573) ● Verfahrbereichsbegrenzungen – Software-Endschalter (p2578, p2579, p2580, p2581, p2582) –...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Maximalbeschleunigung/-verzögerung Die Parameter p2572 (Maximalbeschleunigung) und p2573 (Maximalverzögerung) legen die maximale Beschleunigung sowie die maximale Verzögerung fest. In beiden Fällen ist die Einheit 1000 LU/s Beide Werte sind relevant bei: ● Tippbetrieb ● Bearbeitung der Verfahrsätze ● Sollwertdirektvorgabe/MDI für Positionieren und Einrichten ●...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer STOP-Nocken Ein Verfahrbereich kann einerseits softwareseitig über die Software-Endschalter begrenzt werden, andererseits kann der Verfahrbereich hardwareseitig begrenzt werden. Hierfür wird die Funktionalität der STOP-Nocken (Hardware-Endschalter) genutzt. Die Funktion der STOP-Nocken wird mit dem 1-Signal am Binektoreingang p2568 (Aktivierung STOP- Nocken) aktiviert.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Bild 7-16 aktivierte Ruckbegrenzung Die maximale Steigung r kann in Parameter p2574 (Ruckbegrenzung) in der Einheit LU/s für den Beschleunigungs- und Bremsvorgang gemeinsam vorgegeben werden. Die Auflösung beträgt 1000 LU/s . Zur permanenten Aktivierung der Begrenzung ist Parameter p2575 (Aktivierung Ruckbegrenzung) auf 1 zu setzen.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Die Safety-Funktionen bieten EPOS mit dem Parameter r9733 Sollwertbegrenzungswerte an, deren Berücksichtigung die Safety-Grenzwertverletzung verhindert. Um eine Safety-Grenzwertverletzung durch die EPOS-Sollwertvorgabe zu verhindern, müssen Sie den Sollwertbegrenzungswert (r9733) folgendermaßen an die maximale Sollgeschwindigkeit von EPOS (p2594) übergeben: ●...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Merkmale ● Referenzpunktverschiebung (p2600) ● Umkehrnocken (p2613, p2614) ● Referenznocken (p2612) ● Binektor-Eingang Start (p2595) ● Binektor-Eingang Setzen (p2596) ● Geschwindigkeitsoverride (p2646) ● Referenzpunkt-Koordinate (p2598, p2599) ● Anwahl des Referenziertyps (p2597) ● Absolutwertgeberjustage (p2507) Hinweis Das Referenzieren von abstandscodierten Nullmarken wird nicht unterstützt. Referenzpunkt setzen Der Referenzpunkt kann durch eine 0/1-Flanke am Binektoreingang p2596 (Referenzpunkt setzen) gesetzt werden, wenn kein Verfahrbefehl aktiv ist und der Lageistwert gültig ist...
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Absolutwertgeber angeschlossen, erfolgt ein Referenzieren auf den Nulldurchgang der Singleturn-Position. Weitere Informationen zur Inbetriebnahme von DRIVE-CLiQ-Gebern finden Sie im SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch. Referenzpunktfahrt von inkrementellen Messsystemen Mit der Referenzpunktfahrt (im Falle eines inkrementellen Messsystems) wird der Antrieb auf seinen Referenzpunkt gefahren. Der gesamte Referenzierzyklus wird dabei vom Antrieb selbst gesteuert und überwacht.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Bild 7-17 Beispiel Referenzpunktfahrt mit Referenznocken Über das Signal am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) bei gleichzeitiger Anwahl der Referenzpunktfahrt (0-Signal am Binektoreingang p2597 (Anwahl Referenziertyp)) wird die Fahrt auf den Referenznocken ausgelöst (p2607 = 1). Das Signal am Binektoreingang p2595 (Start Referenzieren) muss während des gesamten Referenziervorgangs gesetzt sein, andernfalls bricht der Vorgang ab.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Wird während der Referenzpunktfahrt ein Signal am Binektoreingang p2613 (Umkehrnocken MINUS) oder am Binektoreingang p2614 (Umkehrnocken PLUS) erkannt, kehrt die Suchrichtung um. Wird der Umkehrnocken minus in positiver Verfahrrichtung angefahren oder der Umkehrnocken plus in negativer Verfahrrichtung angefahren, so wird die Störung F07499 (EPOS: Umkehrnocken mit falscher Verfahrrichtung angefahren) ausgegeben.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Schritt 2: Synchronisation auf die Referenznullmarke (Geber-Nullmarke oder externe Nullmarke) Referenznocken vorhanden (p2607 = 1): In Schritt 2 beschleunigt der Antrieb auf die in p2608 (Nullmarke-Anfahrgeschwindigkeit) vorgegebene Geschwindigkeit entgegen der über den Binektoreingang p2604 (Referenzpunktfahrt Startrichtung) angegebenen Richtung. Die Nullmarke wird im Abstand p2609 (Max.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Schritt 3: Fahren auf Referenzpunkt Mit der Fahrt auf den Referenzpunkt wird begonnen, wenn sich der Antrieb erfolgreich auf die Referenznullmarke synchronisiert hat (siehe Schritt 2). Nachdem die Referenznullmarke erkannt wurde, beschleunigt der Antrieb fliegend auf die in Parameter p2611 eingestellte Referenzpunkt-Anfahrgeschwindigkeit.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Mit dem Messtasterimpuls wird der Konnektoreingang p2660 (Messwert Referenzieren) über Parameter r2523 mit dem Messwert versorgt. Die Gültigkeit des Messwertes wird über r2526.2 am Binektoreingang p2661 (Messwert gültig Rückmeldung) gemeldet. Hinweis Für die Fenster für das "fliegende Referenzieren" muss stets gelten: p2602 (äußeres Fenster) >...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Hinweise zur Datensatzumschaltung Mit der Antriebsdatensatz-Umschaltung (DDS) können die Motordatensätze (MDS, p0186) und die Geberdatensätze (EDS, p0187 bis p0189) umgeschaltet werden. In folgender Tabelle ist dargestellt, wann das Referenzbit (r2684.11) oder der Status der Justage bei Absolutwertgebern (p2507) zurückgesetzt werden. In folgenden Fällen wird bei einer DDS-Umschaltung der aktuelle Lageistwert ungültig (p2521 = 0) und der Referenzpunkt (r2684.11 = 0) zurückgesetzt: ●...
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer 7.8.5 Referenzieren mit mehreren Nullmarken pro Umdrehung Durch den Einsatz von Untersetzungsgetrieben oder Messgetrieben detektiert der Antrieb mehrere Nullmarken pro Umdrehung. Ein zusätzliches BERO-Signal ermöglicht es in diesen Fällen, die korrekte Nullmarke auszuwählen. Beispiel mit Untersetzungsgetriebe PR OF Idrive Geberschnittstelle BER O M oM o...
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Beispiel mit Messgetriebe PR OF Idrive Geberschnittstelle BER O M oM o SM C N ullm arke Getriebe Motor Geber 2 : 7 Position Bild 7-19 Messgetriebe zwischen Motor und Geber Die Abbildung zeigt ein Anwendungsbeispiel für den Einsatz des Referenzierens mit mehreren Nullmarken pro Umdrehung in Verbindung mit einem Messgetriebe zwischen Motor/Last und Geber.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Auswertung des BERO-Signals Sie haben die Möglichkeit, die positive oder negative Flanke des BERO-Signals auswerten zu lassen: ● Positive Flanke (Werkseinstellung) Bei einem Referenziervorgang mit positiver Flankenauswertung des BERO-Signals liefert die Geberschnittstelle die Position derjenigen Referenzmarke, die unmittelbar nach der positiven Flanke des BERO-Signals erkannt wird.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Die Übersetzung für das verwendete Getriebe müssen Sie in p9521/p9522 für Safety Integrated Extended Functions und in p2504/p2505 für EPOS parametrieren. Für ein Getriebe zur Umsetzung von 2 Motorumdrehungen auf 1 Lastumdrehung stellen Sie p9521 = 1, p9522 = 2, p2504 = 2 und p2505 = 1 ein. Beispiel 2: Safety Integrated Extended Functions überwacht die Linearachse über den rotierenden Motorgeber.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Mit der im Parameter p9520 parametrierten Spindelsteigung wird von der rotatorischen auf die lineare Bewegung umgerechnet. EPOS berücksichtigt keine Spindelsteigung. Stattdessen werden die LUs in Anzahl der Lastumdrehungen in p2506 festgelegt. Die Lastumdrehungen beziehen sich dabei auf die Bewegung der Kugelrollspindel, also der Bewegung hinter dem Getriebe.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Parametersätze Die Parametrierung von Verfahrsätzen erfolgt über Parametersätze, die eine feste Struktur haben: ● Verfahrsatznummer (p2616[0...63]) Jedem Verfahrsatz muss eine Verfahrsatznummer (im STARTER "Nr.") zugewiesen werden. Die Verfahrsätze werden in der Reihenfolge der Verfahrsatznummern abgearbeitet. Nummern mit dem Wert "-1" werden ignoriert, um z. B. Platz für spätere weitere Verfahrsätze zu reservieren.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer ● Auftragsmodus (p2623[0...63]) Die Bearbeitung eines Verfahrauftrags kann durch den Parameter p2623 (Auftragsmodus) beeinflusst werden. Dieses wird durch das Programmieren der Verfahrsätze im STARTER automatisch beschrieben. Wert = 0000 cccc bbbb aaaa – aaaa: Kennungen 000x → Satz ein-/ausblenden (x = 0: einblenden, x = 1: ausblenden) Ein ausgeblendeter Satz kann nicht über die Binektoreingänge p2625 bis p2630 binärcodiert angewählt werden, wenn dies dennoch getan wird, kommt eine Warnung.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer – cccc: Positioniermodus Legt bei dem Auftrag POSITONIEREN (p2621 = 1) fest, wie die im Verfahrauftrag angegebene Position angefahren werden soll. 0000, ABSOLUT: Die angegebene Position in p2617 wird angefahren 0001, RELATIV: Die Achse wird um den Wert in p2617 verfahren. 0010, ABS_POS: Nur bei Rundachsen mit Modulokorrektur! Die angebende Position in p2617 wird in positiver Richtung angefahren.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer FESTANSCHLAG Der Auftrag FESTANSCHLAG löst eine Verfahrbewegung mit reduziertem Moment auf einen Festanschlag aus. Folgende Parameter sind wirksam: ● p2616[x] Satznummer ● p2617[x] Position ● p2618[x] Geschwindigkeit ● p2619[x] Beschleunigungsoverride ● p2620[x] Verzögerungsoverride ● p2623[x] Auftragsmodus ● p2622[x] Auftragsparameter Klemmmoment [0.01 Nm] bei rotatorischen Motoren oder Klemmkraft in [0.01 N] bei Linearmotoren.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Unabhängig von der parametrierten Fortsetzbedingung des dem RUCK-Auftrag vorangegangenen Auftrags wird dort immer ein Genauhalt ausgeführt. Folgende Parameter sind relevant: ● p2616[x] Satznummer ● p2622[x] Auftragsparameter = 0 oder 1 Alle Fortsetzbedingungen sind möglich. WARTEN Mit dem Auftrag WARTEN kann eine Wartezeit eingestellt werden, die vor der Bearbeitung des nachfolgenden Auftrags verstreichen soll.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer 7.8.8 Fahren auf Festanschlag Mit der Funktion "Fahren auf Festanschlag" können z. B. Pinolen gegen das Werkstück mit einem vorgegebenen Moment gefahren werden. Dadurch wird das Werkstück sicher geklemmt. Das Klemmmoment ist im Fahrauftrag (p2622) parametrierbar. Ein einstellbares Überwachungsfenster für den Festanschlag verhindert, dass bei einem Wegbrechen des Festanschlags der Antrieb über das Fenster hinaus fährt.
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AUS1 ausgegeben, die Momentengrenze aufgehoben und der Antrieb bricht den Verfahrsatz Hinweis Die Störung kann in eine Warnung geändert werden (siehe Kapitel "Projektierung von Meldungen" im SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch), so dass der Antrieb mit der angegebenen Satzweiterschaltung die Bearbeitung fortsetzt. Der Zielpunkt muss sich genügend weit im Werkstück befinden.
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Unterbrechen von "Fahren auf Festanschlag" Der Fahrauftrag "Fahren auf Festanschlag" kann durch das Signal am Binektoreingang p2640 "Zwischenhalt" unterbrochen und fortgesetzt werden. Ein Abbruch des Satzes erfolgt durch das Signal am Binektoreingang p2641 "Fahrauftrag verwerfen" bzw. durch Wegnahme der Reglerfreigabe.
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● p2649 ist "1" und positive Flanke auf p2647 ● p2649 ist "0" und p2647 ist "1" – positive Flanke auf p2650 oder – positive Flanke auf p2649 Eine Übersicht der Sollwertübernahme/Sollwertdirektvorgabe finden Sie im Funktionsplan 3620 (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch). Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer 7.8.11 Zustandssignale Im Folgenden werden die für den Positionierbetrieb relevanten Zustandssignale beschrieben. Nachführbetrieb aktiv (r2683.0) Das Zustandssignal "Nachführbetrieb aktiv" zeigt an, dass der Nachführbetrieb eingenommen wurde, was durch den Binektoreingang p2655 "Nachführbetrieb" oder durch eine Störung geschehen kann. In diesem Zustand wird der Lagesollwert dem Lageistwert nachgeführt, d.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Achse fährt vorwärts (r2683.4) Achse fährt rückwärts (r2683.5) Achse beschleunigt (r2684.4) Antrieb verzögert (r2684.5) Antrieb steht (r2199.0) Der aktuelle Bewegungszustand wird mit diesen Signalen angezeigt. Ist der aktuelle Betrag der Drehzahl kleiner oder gleich p2161, dann wird das Zustandssignal "Antrieb steht" gesetzt, andernfalls gelöscht.
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Funktionsmodule 7.8 Einfachpositionierer Referenzpunkt gesetzt (r2684.11) Das Signal wird gesetzt, sobald ein Referenziervorgang erfolgreich beendet wurde. Es wird gelöscht, sobald keine Referenz vorhanden ist oder beim Start des Referenzpunktfahrens. Quittierung Verfahrsatz aktiviert (r2684.12) Mit einer positiven Flanke wird quittiert, dass in der Betriebsart "Verfahrsätze" ein neuer Fahrauftrag oder Sollwert übernommen wurde (gleicher Signal-Pegel wie Binektoreingang p2631 Fahrauftrag aktivieren).
Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Master/Slave-Funktion für Active Infeed 7.9.1 Funktionsprinzip Diese Funktion ermöglicht Antriebe mit einer redundanten Einspeisung zu betreiben. Redundanz ist nur in den nachfolgend aufgeführten Komponenten, wie Line Module, Motor Module und Control Units möglich. Für folgende Applikationen kann diese Funktion angewendet werden: ●...
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Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Merkmale ● Die Funktion "Master/Slave" funktioniert nur für Active Line Modules. ● Ein Active Line Module ist Master, bis maximal drei weitere Active Line Modules sind Slaves. ● Beim Ausfall des Masters wird ein Slave-ALM zum Master umgeschaltet. ●...
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Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Topologie Bild 7-23 Topologieaufbau und Kommunikationsvernetzung über PROFIBUS für Master/Slave- Betrieb bei redundanten Einspeisungen (4 Einspeisungsstränge) Der Master/Slave-Betrieb ist für max. 4 Active Line Modules vorgesehen. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Galvanische Trennung der Einspeisungen Zur Realisierung des Aufbaus ist neben den SINAMICS-Komponenten noch eine galvanische Trennung vom Netz erforderlich, damit die Ausbildung von Kreisströmen durch nicht synchronisierte Pulsmuster der Active Line Modules verhindert wird. Für die galvanische Trennung sind zwei Lösungen möglich: ●...
Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Damit bei Ausfall einer CU nicht auch die restlichen Einspeisungen in Störung gehen, muss die mögliche Störungsmeldung F01946 "Verbindung zum Publisher abgebrochen" deaktiviert werden. Durch Einstellung der Nummer "1946" in einem der Parameter p2101[0..19] und setzen von p2101[x] = 0, wird die Störungsmeldung F01946 blockiert.
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Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Nach dem Deaktivieren von Active Line Modules ist beim Einschalten darauf zu achten, dass die maximale Zwischenkreiskapazität C für die verbliebenen Active Line Modules nicht überschritten wird (Gefahr der Überlastung der Vorladewiderstände). Der Parameter p3422 (C -Kapazität) ist im Betrieb änderbar.
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7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Funktionspläne Die Funktionsweise des Funktionsmoduls "Master/Slave Einspeisungen" ist in den Funktionsplänen 8940 und 8948 (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) dargestellt. Erläuterungen zu den Funktionsplänen ● Verschaltung Stromsollwert Zur Aufschaltung des Sollwerts für die Stromregelung (Wirkstromsollwert vom Master) wird der Parameter p3570 verwendet.
Zwischenkreisidentifikation (Seite 33)) für jeden Einspeisestrang durchgeführt werden. Es gelten dabei die entsprechenden Anweisungen für die Inbetriebnahme für Einspeisungen im SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch. Nach der Identifikation jeder einzelnen Einspeisung ist die korrekte Induktivität für die Stromregelung, sowie die Zwischenkreiskapazität für die Spannungsregelung eingestellt.
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Funktionsmodule 7.9 Master/Slave-Funktion für Active Infeed Der Vdc-Sollwert p3510 muss so hoch gewählt werden, dass der Reserveregler auch bei Netzüberspannung nicht anspricht (die Ansprechschwelle von 97 % kann ggf. auch erhöht werden, allerdings treten bei Übersteuerung dann Oberschwingungen in Strom und Spannung auf).
Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Um das Leistungsspektrum zu erweitern, unterstützt SINAMICS S120 das Parallelschalten von gleichen Leistungsteile wie Line Modules und/oder Motor Modules. Die Voraussetzungen zur Parallelschaltung der Leistungsteile sind: ● Gleicher Typ ● Gleiche Typleistung ●...
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Motoren mit getrennten Wicklungssystemen werden empfohlen. – Parallelschaltung von mehreren Motor Modules auf einen Motor mit Einwicklungssystem (p7003 = 0) ist möglich. Hinweis Die zusätzlichen Hinweise im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Leistungsteile Chassis müssen berücksichtigt werden. ● Parallelschaltung von bis zu vier Leistungsteilen auf Einspeisungsseite (geregelt/ungeregelt).
Bemessungsstroms berücksichtigen. Die Reduzierung des Bemessungsstroms (Derating) eines Leistungsteils beträgt bei Parallelschaltung: ● 7,5 % bei der Parallelschaltung von SINAMICS S120 Basic Line Modules und SINAMICS S120 Smart Line Modules, die jeweils keine Stromausgleichsregelung besitzen. ● 5,0 % bei der Parallelschaltung von SINAMICS S120 Active Line Modules und SINAMICS S120 Motor Modules, die jeweils mit Stromausgleichsregelung arbeiten.
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Hinweis Weitergehende Informationen zur Parallelschaltung von Leistungsteilen, insbesondere zu deren Projektierung, finden Sie im "SINAMICS Low Voltage Projektierungshandbuch (https://www.automation.siemens.com/mcms/infocenter/dokumentencenter/ld/Documentsu2 0Catalogs/lv-umrichter/sinamics-projektierungshandbuch-lv-de.pdf)". Einspeisekonzepte - parallel (eine CU) und redundant parallel (zwei CUs) In manchen Applikationen besteht die Forderung nach redundanten Einspeisungen für einen DC-Verband.
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Parallelbetrieb muss so dimensioniert sein, dass die Kapazität des Zwischenkreises von einem einzelnen Umrichtersystem vollständig vorgeladen werden kann. Ansonsten ist eine separate Vorladeeinrichtung vorzusehen. Projektierung einer Parallelschaltung Weiterführende Informationen zur Projektierung von Parallelschaltungen von Leistungsteilen finden Sie im "SINAMICS Low Voltage Projektierungshandbuch (https://www.automation.siemens.com/mcms/infocenter/dokumentencenter/ld/Documentsu2 0Catalogs/lv-umrichter/sinamics-projektierungshandbuch-lv-de.pdf)". Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen 7.10.1.1 Parallelschaltung von Basic Line Modules Merkmale von Basic Line Modules: ● Die Zwischenkreisspannung liegt um den Faktor 1,35 höher als der Effektivwert der Netznennspannung. ● Einsatz in Fällen, wo keine Energie ins Netz zurück gespeist werden muss. ●...
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Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Die relativ hohen Anforderungen an den Dreiwicklungstransformator können in der Regel nur durch die Verwendung eines Doppelstocktransformators hinreichend erfüllt werden. Beim Einsatz anderer Ausführungsformen von Dreiwicklungstransformatoren sind auf jeden Fall Netzdrosseln erforderlich. Alternative Lösungen zur Erzeugung einer Phasenverschiebung von 30 °, wie z.
Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen 7.10.1.2 Parallelschaltung von Smart Line Modules Smart Line Modules sind Ein-/Rückspeiseeinheiten. Wie das Basic Line Module versorgen sie die angeschlossenen Motor Modules mit Energie, sind aber darüber hinaus in der Lage, generatorische Energie ins Netz zurückzuspeisen. Die Zwischenkreisspannung liegt um den Faktor 1,3 höher als der Effektivwert der Netznennspannung.
Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen 12-pulsige Parallelschaltung von Smart Line Modules Bei der 12-pulsigen Parallelschaltung werden bis zu vier Smart Line Modules eingangsseitig von einem Dreiwicklungstransformator gespeist, wobei eine gerade Anzahl von Smart Line Modules ─ also zwei oder vier ─ gleichmäßig auf die beiden Sekundärwicklungen aufgeteilt sein muss.
Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Die Symmetrierung der Ströme wird bei den parallelgeschalteten Active Line Modules erreicht durch: ● Drosseln in den Clean Power Filtern der Active Interface Modules. ● Verwendung einer symmetrischen Leistungsverkabelung zwischen Transformator und den parallelgeschalteten Active Interface Modules / Active Line Modules (Kabel gleichen Typs mit gleichem Querschnitt und gleicher Länge).
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Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Wicklungssysteme bei Motoren für SINAMICS Parallelschaltungen Zulässig sind: ● Motoren mit galvanisch getrennten Wicklungssystemen (Mehrwicklungssystem), bei denen keine galvanischen Verbindungen zwischen den einzelnen Systemen bestehen. ● Motoren mit einem gemeinsamen Wicklungssystem (Einwicklungssystem), bei dem alle parallelen Wicklungen innerhalb des Motors so verschaltet sind, dass sie nach außen hin als ein einziges Wicklungssystem in Erscheinung treten.
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Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Diese Anordnung bietet aufgrund der galvanischen Trennung der Systeme folgende Vorteile: ● Um mögliche Kreisströme zwischen den parallelgeschalteten Motor Modules zu begrenzen, sind keine Entkopplungsmaßnahmen am Einspeiseausgang erforderlich (keine Mindestleitungslängen und keine Motordrosseln). ● Als Modulationssysteme sind sowohl die Raumzeigermodulation als auch die Flankenmodulation möglich, d.
Weitere Einzelheiten zur Inbetriebnahme, Einschränkungen beim Betrieb und Parametriermöglichkeiten finden Sie in folgender Literatur ● SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch ● SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch Parameter r7002 ff. 7.10.3 Zusätzlicher Antrieb neben Parallelschaltung Häufig wird zu den Hauptantrieben ein geregelter Hilfsantrieb benötigt, z.B. als Erregersteller beim Wellengenerator im Schiffsbau oder als Schmierpumpenantrieb, Lüfterantrieb usw.
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Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Bedingungen für die Zuschaltung eines Hilfsantriebs Die Randbedingungen für die Zusammenschaltung von einem zusätzlichen Antriebsobjekt als Hilfsantrieb zu einer Parallelschaltung sind: ● In den Parallelschaltungen dürfen nur Leistungsteile gleicher Art und gleicher Leistung zusammengeschaltet werden. ●...
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Funktionsmodule 7.10 Parallelschaltung von Leistungsteilen Beispiel der geforderten Topologie Unten sehen Sie ein mit dem STARTER erstelltes Beispiel. Es sind 3 Basic Line Modules, 2 Motor Modules und ein Hilfsantrieb projektiert. Deutlich ist im Topologiebaum zu erkennen, dass die Parallelschaltungen jeweils als eine Einspeisung und ein Antrieb dargestellt werden.
Wenn erweitertes Stillsetzen und Rückziehen gleichzeitig neben Safety Integrated Functions aktiviert werden soll, müssen zusätzliche Bedingungen erfüllt sein. Weitere Informationen finden Sie im SINAMICS S120 Safety Integrated Funktionshandbuch. Beispiel Bei einer Werkzeugmaschine sind mehrere Antriebe gleichzeitig in Betrieb, z. B. ein Werkstückantrieb und verschiedene Vorschubantriebe für ein Werkzeug.
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen 7.11.1 Funktionsmodul ESR aktivieren und freigeben PG/PC und Antrieb sind über PROFIBUS oder PROFINET miteinander verbunden. Vorgehensweise 1. Wählen Sie mit dem Parameter p0888 die ESR-Funktion aus: – p0888 = 0: Keine Funktion – p0888 = 1: Erweitertes Stillsetzen (antriebsautark) –...
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen Auslösung für alle Antriebe einer Control Unit Bedingungen zur Funktionsauslösung: ● ESR-Funktion ist im Antrieb projektiert, z. B. Stillsetzen oder Rückziehen. ● ESR-Funktion im Antrieb ist frei gegeben. ● Die Impulsfreigabe ist gesetzt. Folgende Fehlerquellen werden unterschieden: ●...
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen 7.11.4 ESR-Reaktionen 7.11.4.1 Erweitertes Stillsetzen Ziel im Fehlerfall ist das definierte Stillsetzen des Antriebs. Die Stillsetzmethode wird eingesetzt, solange der Antrieb noch funktionsbereit ist. Die Funktion wird achsspezifisch parametriert und arbeitet achsspezifisch. Eine Verkopplung der Achsen ist nicht gegeben. "Erweitertes Stillsetzen"-Reaktion projektieren 1.
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen 7.11.4.2 Erweitertes Rückziehen Ziel im Fehlerfall ist das Anfahren einer Rückzugsposition. Die Rückzugsmethode wird eingesetzt, solange der Antrieb noch funktionsbereit ist. Die Funktion wird achsspezifisch parametriert und arbeitet achsspezifisch. Eine interpolierende Verkopplung der Achsen ist nicht gegeben.
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen 7.11.4.3 Generatorbetrieb Ziel im Fehlerfall ist es, den Zwischenkreis so lange zu stützen, bis alle am Zwischenkreis angeschlossenen und von ESR frei gegebenen Antriebe ihre projektierte Endposition erreicht haben. Dazu wird ein geeigneter Antrieb aus dem Antriebsverband, z. B. ein Spindelantrieb, generatorisch gebremst.
Funktionsmodule 7.11 Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen 7.11.5 Einschränkungen für ESR ● Mehrere Achsen generatorisch betreiben Setzen Sie nur eine drehzahlgeregelte Achse zur Stützung des Zwischenkreises ein. Wenn Sie mehrere Achsen parametriert haben, können Störungen auftreten, die sich gegenseitig und damit den Antriebsverband unerwünscht beeinflussen. ●...
Funktionsmodule 7.12 Trägheitsschätzer 7.12 Trägheitsschätzer Merkmale Hinweis Diese Funktion ist nur für Antriebe mit Servoregelung freigegeben und aktivierbar. Die Beschreibung gilt auch für lineare Bewegung (Drehmoment -> Kraft, Trägheitsmoment, Trägheit -> Masse, Drehzahl -> Geschwindigkeit) Die Funktion "Trägheitsschätzer" wird benötigt, wenn sich die Trägheitsmomente des Antriebs ändern (z.
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Funktionsmodule 7.12 Trägheitsschätzer Im geberlosen Betrieb muss das Trägheitsmoment auf das größte erwartete Trägheitsmoment parametriert werden (p0341 * p0342 + p1498), damit der Motor bei der ersten Beschleunigung im gesteuerten Bereich nicht kippt. Solange die Impulse nicht gelöscht werden, wird im Motormodell immer der aktuell geschätzte Wert des Trägheitsmoments verwendet.
Überwachungs- und Schutzfunktionen Leistungsteilschutz allgemein SINAMICS-Leistungsteile besitzen einen umfassenden Schutz der Leistungskomponenten. Tabelle 8- 1 Allgemeiner Schutz der Leistungsteile Schutz gegen Schutzmaßnahmen Reaktionen Überstrom Überwachung mit zwei Schwellen: A30031, A30032, A30033 Erste Schwelle überschritten • Strombegrenzung einer Phase hat angesprochen. Die Pulsung in der betreffenden Phase wird für eine Pulsperiode gesperrt.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.2 Thermische Überwachungen und Überlastreaktionen Thermische Überwachungen und Überlastreaktionen Die thermische Leistungsteilüberwachung hat die Aufgabe, kritische Zustände zu erkennen. Es stehen nach Überschreiten von Warnschwellen parametrierbare Reaktionsmöglichkeiten zur Verfügung, die ein weiteres Betreiben (z. B. mit reduzierter Leistung) ermöglichen und ein sofortiges Abschalten verhindern.
Abschaltung ist jedoch nicht definiert und hängt von der Höhe der Überlast ab. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Signale und Überwachungsfunktionen - Thermische Überwachung Leistungsteil • 8014 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CO: Leistungsteil Überlast I2t • r0036 CO: Leistungsteil Temperaturen •...
Über p2144 kann die Freigabe der Blockierüberwachung deaktiviert werden. Bild 8-1 Blockierschutz Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) • 8012 Signale und Überwachungsfunktionen - Drehmomentmeldungen, Motor blockiert/gekippt Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) BI: Motor Blockierüberwachung Freigabe (negiert) • p2144 Motor blockiert Drehzahlschwelle • p2175 Motor blockiert Verzögerungszeit •...
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz Thermischer Motorschutz Der thermische Motorschutz überwacht die Motortemperatur und reagiert bei Übertemperatur mit Warnungen oder Störungen. Die Motortemperatur wird entweder mit Sensoren im Motor gemessen, oder ohne Sensoren mittels eines Temperaturmodells aus den laufenden Betriebsdaten des Motors errechnet. Auch Kombinationen aus der Temperaturmessung und der Berücksichtigung eines Motortemperaturmodells sind möglich.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz ACHTUNG Überhitzungsgefahr durch Motorbetrieb ohne Sensor Ein thermisches Motormodell kann einen Sensor nicht vollständig ersetzen. Bei falschem Einbau, bei erhöhter Umgebungstemperatur oder bei Fehlparametrierung kann das thermische Modell den Motor nicht schützen. Thermische Motormodelle sind nicht in der Lage, ohne Temperatursensoren die Umgebungstemperaturen oder die Anfangstemperatur des Motors zu erkennen oder zu berücksichtigen.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.1.2 Thermisches Motormodell 2 Das Thermische Motormodell 2 wird für Asynchronmotoren eingesetzt. Es ist ein thermisches 3-Massen-Modell. Das thermische 3-Massen-Modell wird mit p0612.01 = 1 aktiviert. Die Motorgesamtmasse tragen Sie in p0344 ein. Das 3-Massen Modell teilt die Motorgesamtmasse folgendermaßen auf: ●...
Funktion des PTC Der Temperatursensor wird am Sensor Module an den entsprechenden Klemmen (-Temp) und (+Temp) angeschlossen (siehe entsprechenden Abschnitt im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten). Der Schwellenwert für die Umschaltung auf Warnung oder Störung ist 1650 Ω.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz Funktion des Bimetall-Öffners Ein Bimetallschalter betätigt bei einer bestimmten Nennansprechtemperatur einen Schalter. Der Auslösewiderstand beträgt <100 Ohm. Nicht jeder Sensoreingang ist Bimetall-Öffner fähig. ● p0600 = 1 aktiviert die Motortemperaturerfassung über Geber 1 ● p0601 = 4 stellt den Temperatursensortyp Bimetall-Öffner ein Temperatursensortyp bei mehreren Temperaturkanälen Wenn Sie mehrere Temperaturkanäle einsetzen, setzen Sie p0601 = 10.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.3.1 Sensor Module Cabinet-Mounted Ein Sensor Module Cabinet-Mounted (SMCx0) wertet Gebersignale aus. Die Ergebnisse werden zur weiteren Verarbeitung per DRIVE-CLiQ an den Antrieb übertragen. Ein SMCx0 ist für den Betrieb innerhalb eines Schaltschranks vorgesehen. SMC10, SMC20, SMC30 und SMC40 unterscheiden sich in den Geberschnittstellen.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.3.4 Sensor Module External 120/125 Ein Sensor Module External 120 (SME120) oder Sensor Module External 125 (SME125) wird für folgende Einsatzbedingungen benötigt: ● Die Geberschnittstelle wird motornahe außerhalb eines Schaltschranks installiert ● Mehrere Motortemperaturkanäle werden benötigt ●...
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz ● p4601[0...n] bis p4603[0...n] = 10/11/12 stellt den Temperatursensortyp PTC ein, stellt die Auswertungsart ein und aktiviert die Auswertung. – p4601[0...n] = 10 PTC Störung – p4601[0...n] = 11 PTC Warnung – p4601[0...n] = 12 PTC Warnung und Zeitstufe ●...
Temperaturistwerte und wertet sie aus. Die Stör- bzw. Warnschwellen (p4102) der Temperaturistwerte sind von -48 °C bis 251 °C einstellbar. Die Temperatursensoren werden am TM120 an der Klemmenleiste X521 gemäß oben stehender Tabelle angeschlossen. Weitere Informationen finden Sie im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten. Antriebsfunktionen...
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Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz Temperaturerfassung ● p0600[0...n] = 20 oder 21 aktiviert die Motortemperaturerfassung über einen externen Sensor. ● p0601[0...n] = 11 stellt die Auswertung für mehrere Temperaturkanäle ein. ● p0608[0...3] ordnen die Temperaturkanäle für die Motortemperaturen der Signalquelle 2 ●...
-99 °C bis 251 °C einstellbar. Die Temperatursensoren werden an den Klemmenleiste X531 bis X536 gemäß unten stehender Tabelle angeschlossen. Die Temperatureingänge des TM150 sind nicht galvanisch getrennt. Weitere Informationen finden Sie in den Funktionsplänen 9625, 9626 und 9627 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Bei Verwendung von 2-Leiter Sensoren kann zur Erhöhung der Messgenauigkeit der Leitungswiderstand gemessen und abgespeichert werden. Dazu schließen Sie die Sensorleitung möglichst sensornahe kurz. Die Vorgehensweise ist im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch beschrieben unter p4109[0...11]. Der gemessene Leitungswiderstand wird anschließend bei der Temperaturauswertung berücksichtigt. In p4110[0...11] ist der Wert des Leitungswiderstands abgelegt.
Mit p4108[0...5] = 3 erfassen Sie einen Sensor in 4-Leiter-Technik an einem 4-Leiter- Anschluss an Klemme 3 und 4. Der Messleiter wird an Klemme 1 und 2 angeschlossen. Weitere Informationen finden Sie im Funktionsplan 9626 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch. 8.5.7.2 Messung mit bis zu 12 Kanälen...
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz Beispiel für 8 Temperaturkanäle: 2x2 Leiter an Klemme X531: p4108[0] = 1 ≙ Sensor 1 ist an Kanal 0 und Sensor 2 ist an Kanal 6 2x2 Leiter an Klemme X532: p4108[1] = 1 ≙ Sensor 1 ist an Kanal 1 und Sensor 2 ist an Kanal 7 1x3 Leiter an Klemme X533: p4108[2] = 2 ≙...
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.7.4 Auswertung der Temperaturkanäle Für jeden einzelnen der 12 Temperaturkanäle ist in p4102[0...23] eine Warnschwelle und eine Störschwelle einstellbar. Die geraden Parameterindices beinhalten die Warnschwelle, die Ungeraden die Störschwelle. Die Temperaturschwellen sind für jeden Kanal zwischen - 99°C und +251°C einstellbar.
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Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz Aktivierung der Temperaturerfassung Mit p0600[0...n] = 11 wird die Motortemperaturerfassung über ein Motor Module aktiviert. Temperatursensor einstellen Mit p0601[0...n] wird der Temperatursensortyp eingestellt. Beim Anschluss eines Temperatursensors an die Klemme X41 eines Chassisgeräts muss bei parallelgeschalteten Leistungsteilen noch festgelegt werden, an welches der Leistungsteile der Temperatursensor angeschlossen ist.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.9 CU310-2/CUA31/CUA32 Die Control Unit Adapter CUA31 und CUA32 haben einen Temperaturkanal. Die CUA31 hat in der Klemmleiste eine Schnittstelle für einen Motortemperatursensor. An der CUA32 kann der Temperatursensor alternativ auch über die Geberschnittstelle angeschlossen werden. Die Control Unit CU310-2 DP/PN hat zwei unabhängige Temperaturkanäle.
Überwachungs- und Schutzfunktionen 8.5 Thermischer Motorschutz 8.5.10 Motor mit DRIVE-CLiQ In einem Motor mit DRIVE-CLiQ Anschluss sind die Motor- und Geberdaten als elektronisches Typenschild abgespeichert. Diese Daten werden während der Inbetriebnahme an die Control Unit übertragen. Dadurch werden während der Inbetriebnahme dieses Motortyps automatisch alle notwendigen Parameter vorbelegt und eingestellt.
● Wenn der in p0600 eingestellte Motortemperatursensor nicht angeschlossen ist, wird die Warnung A07820 "Temperatursensor nicht angeschlossen" ausgelöst. 8.5.12 Funktionspläne und Parameter Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Signale und Überwachungsfunktionen - Thermische Überwachung Motor • 8016 Signale und Überwachungsfunktionen - Thermische Motormodelle •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.1 Aktuelle Informationen 7. Öffnen Sie den Themenbereich "Sicherheitstechnik - Safety Integrated". Nun wird Ihnen angezeigt, welche Newsletter für diesen Themenbereich zur Verfügung stehen. Durch Anklicken des Kästchens können Sie den entsprechenden Newsletter abonnieren. Wenn Sie noch detaillierte Informationen zu den Newslettern haben wollen, klicken Sie diesen bitte an.
9.2 Allgemeines Allgemeines Hinweis Weiterführende Literatur Innerhalb dieses Handbuches werden die Safety Integrated Basic Functions aufgeführt. Mehr Informationen dazu finden Sie im SINAMICS S120 Safety Integrated Funktionshandbuch. 9.2.1 Erklärungen, Normen und Begriffe Safety Integrated Mit den Sicherheitsfunktionen von "Safety Integrated" kann ein hochwirksamer Personen- und Maschinenschutz praxisgerecht realisiert werden.
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• Kategorie 3 nach EN 954-1/ ISO 13849-1. • Sicherheitsintegritätsgrad 2 (SIL 2) nach IEC 61508. Darüber hinaus werden die Sicherheitsfunktionen des SINAMICS S120 in der Regel von unabhängigen Instituten zertifiziert. Eine Liste der jeweils aktuell bereits zertifizierten Komponenten ist auf Anfrage in Ihrer zuständigen Siemens-Niederlassung erhältlich.
● Sicherheitsintegritätsgrad 2 (SIL 2) nach IEC 61508 ● EN 61800-5-2 Darüber hinaus werden die Sicherheitsfunktionen des SINAMICS S in der Regel von unabhängigen Instituten zertifiziert. Eine Liste der jeweils aktuell bereits zertifizierten Komponenten ist auf Anfrage in Ihrer zuständigen Siemens-Niederlassung erhältlich. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Safety Integrated Basic Functions 9.2 Allgemeines Es gibt folgende Safety Integrated Functions (SI-Funktionen): ● Safety Integrated Basic Functions Folgende Funktionen sind im Standard-Umfang des Antriebs enthalten und ohne zusätzliche Lizenz nutzbar: – Safe Torque Off (STO) STO ist eine Sicherheitsfunktion zur Vermeidung von unerwartetem Anlauf nach EN 60204-1:2006 Abschnitt 5.4.
– Übertragung sicherer Positionswerte (SP) – Sicherer Bremsentest (SBT) Die Safety Integrated Extended Functions finden Sie in folgender Literatur beschrieben: Literatur: /FHS/ SINAMICS S120 Safety Integrated Funktionshandbuch 9.2.3 Ansteuerung der Safety Integrated Functions Es gibt folgende Möglichkeiten zur Ansteuerung der Safety Integrated Functions:...
Safety Integrated Basic Functions 9.2 Allgemeines Hinweis PROFIsafe oder TM54F Mit einer Control Unit ist die Ansteuerung entweder über PROFIsafe oder TM54F möglich. Ein Mischbetrieb ist nicht zulässig. 9.2.4 Parameter, Prüfsumme, Version, Passwort Eigenschaften der Parameter für Safety Integrated Bei den Parametern für Safety Integrated gilt: ●...
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Safety Integrated Basic Functions 9.2 Allgemeines Überprüfung der Prüfsumme Innerhalb der Safety-Parameter gibt es für jeden Überwachungskanal je einen Parameter für die Ist-Prüfsumme über die checksummengeprüften Safety-Parameter. Bei der Inbetriebnahme muss die Ist-Prüfsumme in den entsprechenden Parameter der Soll- Prüfsumme übertragen werden. Dies kann für alle Prüfsummen eines Antriebsobjektes gleichzeitig mit Parameter p9701 erfolgen.
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3. Safety Integrated neu in Betrieb nehmen. Oder wenden Sie sich an Ihre Zweigniederlassung für eine Löschung des Passwortes (Antriebsprojekt muss vollständig zur Verfügung gestellt werden). Übersicht wichtiger Parameter zu "Passwort" (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) SI Passwort Eingabe • p9761 SI Passwort neu •...
Safety Integrated Basic Functions 9.2 Allgemeines 9.2.5 Zwangsdynamisierung Zwangsdynamisierung bzw. Test der Abschaltpfade bei Safety Integrated Basic Functions Die Zwangsdynamisierung der Abschaltpfade dient der rechtzeitigen Fehleraufdeckung in der Software und Hardware der beiden Überwachungskanäle und wird durch die An-/Abwahl der Funktion "Safe Torque Off" automatisch durchgeführt. Um die Anforderungen aus der ISO 13849-1 nach rechtzeitiger Fehlererkennung zu erfüllen, sind die beiden Abschaltpfade innerhalb eines Zeitintervalls mindestens einmal auf korrekte Wirkungsweise zu testen.
Safety Integrated Basic Functions 9.3 Sicherheitshinweise Sicherheitshinweise Weitere Sicherheitshinweise und Restrisiken Es gibt weitere Sicherheitshinweise und Restrisiken außerhalb dieses Kapitels, die an den relevanten Stellen dieses Funktionshandbuches aufgeführt sind. GEFAHR Risikominimierung durch Safety Integrated Mit Safety Integrated kann das Risiko von Maschinen und Anlagen reduziert werden. Ein sicherer Betrieb der Maschine bzw.
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Safety Integrated Basic Functions 9.3 Sicherheitshinweise WARNUNG Vorschriften durch EN 60204-1 Durch Not-Halt muss ein Stillsetzen nach Stop-Kategorie 0 oder 1 (STO oder SS1) erfolgen. Nach Not-Halt darf kein automatischer Wiederanlauf erfolgen. Die Abwahl einzelner Sicherheitsfunktionen (Extended Functions) darf ggfs. einen automatischen Wiederanlauf zulassen, abhängig von der Risikoanalyse (außer bei Rücksetzen von Not-Halt).
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Safety Integrated Basic Functions 9.3 Sicherheitshinweise WARNUNG Antrieb trudelt bei STO bzw. STOP A aus Die Stop-Funktion Kategorie 0 nach EN 60204-1 (STO bzw. STOP A nach Safety Integrated) bedeutet, dass die Antriebe nicht abgebremst werden; sie trudeln abhängig von der kinetischen Energie entsprechend lange aus.
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Safety Integrated Basic Functions 9.3 Sicherheitshinweise WARNUNG Betrieb des Umrichters trotz anstehender Meldungen Bei aktivierten Safety-Funktionen gibt es eine Reihe von Systemmeldungen, die ein Verfahren des Antriebs weiterhin ermöglichen. Sie müssen in diesen Fällen umgehend für die Beseitung der Meldungsursachen sorgen. Zu diesen Meldungen gehören u. a. die Folgenden: •...
Safety Integrated Basic Functions 9.4 Safe Torque Off (STO) Safe Torque Off (STO) Die Funktion "Safe Torque Off" (STO) dient in Verbindung mit einer Maschinenfunktion oder im Fehlerfall zum sicheren Abtrennen der momentenbildenden Energiezufuhr zum Motor. Nach der Anwahl der Funktion befindet sich das Antriebsgerät im "Sicheren Zustand". Das Wiedereinschalten ist über eine Einschaltsperre verriegelt.
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Safety Integrated Basic Functions 9.4 Safe Torque Off (STO) WARNUNG Gefahr durch kurzzeitige begrenzte Bewegungen Das gleichzeitige Durchlegieren von zwei Leistungstransistoren (davon einer in der oberen und einer versetzt in der unteren Wechselrichterbrücke) im Leistungsteil kann eine kurzzeitige begrenzte Bewegung bewirken. Die Bewegung kann maximal betragen: •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.4 Safe Torque Off (STO) An-/Abwahl von "Safe Torque Off" Bei Anwahl "Safe Torque Off" wird Folgendes ausgeführt: ● Jeder Überwachungskanal löst über seinen Abschaltpfad die sichere Impulslöschung aus. ● Eine Motorhaltebremse wird geschlossen (falls angeschlossen und projektiert). Die Abwahl von "Safe Torque Off"...
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Bei gleichzeitiger Anwahl hat die Sicherheitsfunktion "STO" die höhere Priorität. Wenn die Funktion "STO" ausgelöst wird, wird ein aktivierter "interner Ankerkurzschluss" abgeschaltet. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CU Ein-/Ausgänge Abtastzeit • p0799 SI Freigabe antriebsintegrierte Funktionen (Control Unit) •...
Safety Integrated Basic Functions 9.5 Safe Stop 1 (SS1, time controlled) Safe Stop 1 (SS1, time controlled) 9.5.1 SS1 (time controlled) mit AUS3 Beschreibung allgemein Mit der Funktion "Safe Stop 1" (SS1) kann ein Stillsetzen nach EN 60204-1 der Stop- Kategorie 1 realisiert werden.
Safety Integrated Basic Functions 9.5 Safe Stop 1 (SS1, time controlled) ● Die Anwahl ist zweikanalig realisiert, das Abbremsen an der AUS3-Rampe aber nur einkanalig. Voraussetzung ● Freigabe der Basic Functions bzw. STO über Klemmen und/oder PROFIsafe. – p9601.0/p9801.0 = 1 (Freigabe über Klemmen) –...
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Safety Integrated Basic Functions 9.5 Safe Stop 1 (SS1, time controlled) Unterschiede zwischen "Safe Stop 1 (time controlled) mit AUS3 und mit externem Stop" Mit externem Stop funktioniert "Safe Stop 1 (time controlled)" prinzipiell genauso, wie im vorigen Kapitel "Safe Stop 1 (time controlled) mit AUS3" beschrieben wurde. Beachten Sie jedoch folgende Unterschiede: ●...
Safety Integrated Basic Functions 9.6 Safe Brake Control (SBC) Safe Brake Control (SBC) Die Funktion "Safe Brake Control" (SBC) dient zur Ansteuerung von Haltebremsen, die nach dem Ruhestromprinzip arbeiten (z. B. Motorhaltebremse). Der Befehl zum Öffnen oder Schließen der Bremse wird über DRIVE-CLiQ an das Motor Module/Power Module übertragen.
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Safety Integrated Basic Functions 9.6 Safe Brake Control (SBC) Freigabe der Funktion "Safe Brake Control" Die Funktion "Safe Brake Control" wird über folgende Parameter freigegeben: ● p9602 SI Freigabe sichere Bremsenansteuerung (Control Unit) ● p9802 SI Freigabe sichere Bremsenansteuerung (Motor Module) Die Funktion "Safe Brake Control"...
Safety Integrated Basic Functions 9.6 Safe Brake Control (SBC) Reaktionszeit bei der Funktion "Safe Brake Control" Für die Reaktionszeiten bei An-/Abwahl der Funktion über Eingangsklemmen siehe Tabelle im Kapitel "Reaktionszeiten". Hinweis Ansteuerung der Bremse über ein Relais bei "Safe Brake Control": Wenn Sie "Safe Brake Control"...
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Safety Integrated Basic Functions 9.6 Safe Brake Control (SBC) Um dieses Leistungsteil dem System bekanntzumachen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Automatische Bremsenidentifikation bei Erstinbetriebnahme – Voraussetzungen: - Keine Safety Integrated Funktionen freigegeben - p1215 = 0 (Keine Motorhaltebremse vorhanden) – Bei der Erstinbetriebnahme prüft SINAMICS, an welchem Leistungsteil ein SBA angeschlossen ist.
Safety Integrated Basic Functions 9.7 Reaktionszeiten Reaktionszeiten Die Basic Functions werden im Überwachungstakt (r9780) ausgeführt. Die PROFIsafe- Telegramme werden im PROFIsafe-Scan-Zyklus, der dem doppelten Überwachungstakt entspricht, ausgewertet (PROFIsafe-Scan-Zyklus = 2 × r9780). Hinweis Aktueller Wert des Überwachungstakts (r9780) Den jeweils aktuellen Wert des Überwachungstakts (r9780) sehen Sie erst, wenn Sie ONLINE mit dem Antrieb verbunden sind.
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Safety Integrated Basic Functions 9.7 Reaktionszeiten Ansteuerung der Basic Functions über PROFIsafe (CU310-2 und CU320-2) Die folgende Tabelle gibt die Reaktionszeiten vom Empfang des PROFIsafe-Telegramms auf der Control Unit bis zum Einleiten der Reaktion wieder. Tabelle 9- 3 Reaktionszeiten bei Ansteuerung über PROFIsafe Funktion typisch worst case...
● Automatische UND-Verknüpfung von bis zu 8 Digitaleingängen (p9620[0...7]) auf der Control Unit bei Parallelschaltung von Leistungsteilen der Bauform Chassis Übersicht der Klemmen für Sicherheitsfunktionen bei SINAMICS S120 Die verschiedenen Leistungsteil-Bauformen von SINAMICS S120 besitzen unterschiedliche Klemmenbezeichnungen für die Eingänge der Sicherheitsfunktionen. Diese sind in folgender Tabelle dargestellt: Tabelle 9- 4 Eingänge für Sicherheitsfunktionen...
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Safety Integrated Basic Functions 9.8 Ansteuerung über Klemmen auf Control Unit und Motor/Power Module Die gewünschte Eingangsklemme wird über BICO-Verschaltung (BI: p9620[0]) ausgewählt. 2. Abschaltpfad Motor Module/Power Module (mit CUA3x oder CU310-2) Die Eingangsklemme ist die Klemme "EP" ("Enable Pulses", Impulsfreigabe). Die EP-Klemme wird periodisch abgefragt mit einer Abtastzeit, die auf ein ganzzahliges Vielfaches des Stromreglertaktes aufgerundet wird, mindestens jedoch 1 ms beträgt.
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Safety Integrated Basic Functions 9.8 Ansteuerung über Klemmen auf Control Unit und Motor/Power Module Hinweis Parametrierung der Gruppierung Die Gruppierung muss in beiden Überwachungskanälen gleich projektiert (DI auf Control Unit) und verdrahtet (EP-Klemmen) werden. Hinweis Verhalten STO bei Gruppierung Wenn ein Fehler in einem Antrieb zum "Safe Torque Off" (STO) führt, werden die anderen Antriebe derselben Gruppe nicht automatisch in den "Safe Torque Off"...
Safety Integrated Basic Functions 9.8 Ansteuerung über Klemmen auf Control Unit und Motor/Power Module Hinweise zur Parallelschaltung von Motor Modules der Bauform Chassis Bei der Parallelschaltung von Motor Modules der Bauform Chassis wird ein sicheres UND- Glied auf dem parallel geschalteten Antriebsobjekt angelegt. Die Anzahl der Indizes in p9620 entspricht der Anzahl der parallel geschalteten Chassis-Komponenten in p0120.
Testpulse mit Hilfe des F-DI-Eingangsfilters (p9651/p9851) ausgeblendet werden. Dazu ist in p9651/p9851 ein Wert einzutragen, der größer als die Dauer eines Testpulses ist. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) SI STO/SBC/SS1 Entprellzeit (Control Unit) • p9651 SI STO/SBC/SS1 Entprellzeit (Motor Module) •...
(bzw. SCOUT) Offline nur die Safety-relevanten Parameter der Control Unit einstellen. Um die Safety-relevanten Parameter des Motor Module einzustellen, stellen Sie eine Online- Verbindung zu SINAMICS S120 her und kopieren Sie die Parameter mit Hilfe des Buttons "Parameter kopieren" auf der Startmaske der Safety-Konfiguration in das Motor Module.
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Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Voraussetzungen für die Inbetriebnahme der Sicherheitsfunktionen ● Die Inbetriebnahme der Antriebe muss abgeschlossen sein. ● Die nichtsichere Impulslöschung muss anstehen, z. B. über AUS1 = "0" oder AUS2 = "0" Bei einer angeschlossenen und parametrierten Motorhaltebremse ist dann die Haltebremse geschlossen.
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Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Austausch von Motor Modules mit neuerer Firmware-Version ● Nach Ausfall eines Motor Modules kann auf dem Ersatz-Motor Module eine neuere Firmware-Version installiert sein. ● Bei unterschiedlichen Firmware-Versionen auf Alt- und Ersatzgerät kann eine Anpassung der Soll-Prüfsummen (p9899) notwendig sein (siehe die folgende Tabelle).
Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" 9.9.2 Reihenfolge zur Inbetriebnahme von "STO", "SBC" und "SS1" Zur Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" über Klemmen sind die folgenden Schritte auszuführen: Tabelle 9- 5 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Parameter Beschreibung und Anmerkungen p0010 = 95...
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Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Parameter Beschreibung und Anmerkungen Funktion "Sichere Bremsenansteuerung" freigeben. p9602 = 1 Freigabe "SBC" auf Control Unit p9802 = 1 Freigabe "SBC" auf Motor Module Eine Änderung der Parameter wird erst nach dem Verlassen des Safety- •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Parameter Beschreibung und Anmerkungen Toleranzzeit F-DI-Umschaltung einstellen. p9650 = "Wert" Toleranzzeit F-DI-Umschaltung auf Control Unit p9850 = "Wert" Toleranzzeit F-DI-Umschaltung auf Motor Module Eine Änderung der Parameter wird erst nach dem Verlassen des Safety- •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" Parameter Beschreibung und Anmerkungen Neues Safety-Passwort einstellen. p9762 = "Wert" Neues Passwort eingeben. p9763 = "Wert" Neues Passwort bestätigen. Das neue Passwort wird erst wirksam, nachdem es in p9762 eingetragen und in p9763 •...
Safety Integrated Basic Functions 9.9 Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" 9.9.3 Safety-Störungen Die Störmeldungen der Safety Integrated Basic Functions werden im Standard- Meldungspuffer gespeichert und können dort ausgelesen werden. Bei den Störungen von Safety Integrated Basic Functions können folgende Stopreaktionen ausgelöst werden: Tabelle 9- 6 Stopreaktionen bei Safety Integrated Basic Functions Stopreaktion...
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Ist die Ursache der Störung noch nicht behoben, dann erscheint die Störung nach dem Hochlauf sofort wieder. Beschreibung der Störungen und Warnungen Hinweis Die Störungen und Warnungen für SINAMICS Safety Integrated Functions sind im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch beschrieben. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Hinweis Abnahmetestunterstützung im STARTER Nach Inbetriebnahme der Safety Integrated Funktionen können Sie sich im STARTER eine Abnahmeprotokoll-Vorlage erzeugen, die die zu dokumentierenden Parameter enthält (siehe STARTER > "Antriebsgerät" > "Dokumentation"). Die Anforderungen an einen Abnahmetest (Konfigurationsprüfung) für Sicherheitsfunktionen elektrischer Antriebe gehen aus DIN EN 61800-5-2, Kapitel 7.1 Punkt f) hervor.
• Es sind die Informationen im Kapitel "Inbetriebnahme der Funktionen "STO", "SBC" und "SS1" (Seite 593)" zu beachten. • Das nachfolgende Abnahmeprotokoll stellt ein Beispiel bzw. eine Empfehlung dar. • Eine Vorlage für das Abnahmeprotokoll in elektronischer Form kann über Ihre Siemens- Vertriebsniederlassung bezogen werden. Hinweis...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Notwendigkeit eines Abnahmetests Bei Erstinbetriebnahme der Safety Integrated-Funktionalität an einer Maschine ist ein vollständiger (wie in diesem Kapitel beschriebener) Abnahmetest erforderlich. Die Abnahmetests müssen für jeden einzelnen Antrieb durchgeführt werden. Sicherheitsbezogene Funktionserweiterungen, Übertragung der Inbetriebnahme auf weitere Serienmaschinen, Hardware-Änderungen, Software-Hochrüstungen o.
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll C) Funktionstest Zwangsdynamisierung Überprüfung der Zwangsdynamisierung der Sicherheitsfunktionen auf jedem Antrieb (bei jeder Ansteuerungsart). ● Test der Zwangsdynamisierung der Sicherheitsfunktion auf dem Antrieb – Wenn Sie die Basic Functions nutzen, müssen Sie STO an- und wieder abwählen. –...
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Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll C) Funktionstest Zwangsdynamisierung Überprüfung der Zwangsdynamisierung der Sicherheitsfunktionen auf jedem Antrieb (bei jeder Ansteuerungsart). ● Test der Zwangsdynamisierung der Sicherheitsfunktion auf dem Antrieb – Wenn Sie die Basic Functions nutzen, müssen Sie STO an- und wieder abwählen. –...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10.1.3 Testtiefe bei bestimmten Maßnahmen Tiefe des partiellen Abnahmetests bei bestimmten Maßnahmen Die in der Tabelle angegebenen Maßnahmen und Punkte beziehen sich auf die Angaben aus dem Kapitel Inhalt des partiellen Abnahmetests (Seite 605). Tabelle 9- 7 Tiefe des partiellen Abnahmetests bei bestimmten Maßnahmen Maßnahme A) Dokumentation...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10.2 Safety-Logbuch Beschreibung Die Funktion "Safety-Logbuch" wird verwendet, um Veränderungen an Safety-Parametern zu erkennen, die sich auf die zugehörigen CRC-Summen auswirken. Die CRC-Bildung wird nur durchgeführt, wenn p9601/p9801 (SI Freigabe antriebsintegrierte Funktionen CU/Motor Module) >...
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Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Spindeln Übersichtsbild Maschine Tabelle 9- 9 Werte aus relevanten Maschinendaten Parameter FW-Version Control Unit r0018 = Antriebsnummer FW-Version SI-Version r9770 = r0128 = r9870 = Parameter r0128 = r9870 = Motor Modules r0128 = r9870 = r0128 =...
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Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Tabelle 9- 10 SI-Funktionen pro Antrieb Antriebsnummer SI-Funktion Tabelle 9- 11 Beschreibung der Sicherheitseinrichtungen Beispiele: Verdrahtung der STO-Klemmen (Schutztür, Not-Aus), Gruppierung der STO-Klemmen, Haltebremse für hängende Achse, usw. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10.4 Abnahmetests 9.10.4.1 Abnahmetest allgemein Hinweis Bedingungen für den Abnahmetest Die Abnahmetests sollen so weit wie möglich bei den maximalen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen erfolgen, die an der Maschine möglich sind, um die zu erwartenden maximalen Bremswege und Bremszeiten zu ermitteln.
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Beschreibung Status Während des Verfahrbefehls STO anwählen und Folgendes überprüfen: Antrieb trudelt aus bzw. wird von der mechanischen Bremse abgebremst und gehalten. • • Keine Safety-Störungen und -Warnungen (r0945[0...7], r2122[0...7]) r9772.17 = 1 (STO Anwahl über Klemme - DI CU/EP-Klemme Motor Module); nur •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Beschreibung Status r9773.0 = r9773.1 = 0 (STO abgewählt und inaktiv – Antrieb) • r9773.5 = r9773.6 = 0 (SS1 abgewählt und inaktiv – Antrieb) • r9774.0 = r9774.1 = 0 (STO abgewählt und inaktiv – Gruppe); nur relevant bei •...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10.4.4 Abnahmetest für Safe Brake Control (Basic Functions) Tabelle 9- 14 Funktion "Safe Brake Control" Beschreibung Status Hinweis: Der Abnahmetest muss für jede konfigurierte Ansteuerung einzeln durchgeführt werden. Die Ansteuerung kann über Klemmen und/oder über PROFIsafe erfolgen. Anfangszustand Antrieb im Zustand "Bereit"...
Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll 9.10.5 Protokollabschluss SI-Parameter Vorgegebene Werte kontrolliert? Nein Control Unit Motor Module Checksummen Basic Functions Antriebsname Antriebsnummer SI Soll-Prüfsumme SI- SI Soll-Prüfsumme SI- Parameter (Control Unit) Parameter (Motor Module) p9799 = p9899 = p9799 = p9899 = p9799 =...
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Safety Integrated Basic Functions 9.10 Abnahmetest und Abnahmeprotokoll Safety-Logbuch Funktional Prüfsummen zur Änderungsverfolgung funktional r9781[0] = Prüfsummen zur Änderungsverfolgung hardware-abhängig r9781[1] = Zeitstempel zur Änderungsverfolgung funktional r9782[0] = Zeitstempel zur Änderungsverfolgung hardware-abhängig r9782[1] = 1) Diese Parameter sind in der Expertenliste der Control Unit zu finden. Datensicherung Speichermedium Hinterlegungsort...
Safety Integrated Basic Functions 9.11 Übersicht der Parameter und Funktionspläne 9.11 Übersicht der Parameter und Funktionspläne Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) SI Basic Functions - Parametermanager • 2800 SI Basic Functions - Überwachungen und Störungen/Warnungen • 2802 SI Basic Functions - SI Status CU, MM, CU+MM und Status Gruppe STO •...
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Safety Integrated Basic Functions 9.11 Übersicht der Parameter und Funktionspläne Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Tabelle 9- 15 Parameter für Safety Integrated Nr. Control Unit (CU) Nr. Motor Module Name änderbar in (MM) p9601 p9801 SI Freigabe sichere Funktionen...
IT-Sicherheit (Industrial Security) Um den sicheren Betrieb der Anlagen zu gewährleisten, müssen Sie geeignete Schutzmaß- nahmen ergreifen, z. B. Industrial Security oder Netzwerksegmentierung. Weitere Informationen zum Thema Industrial Security finden Sie im Internet unter: www.siemens.de/industrialsecurity Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive PROFIdrive ist das PROFIBUS- und PROFINET-Profil für Antriebstechnik mit breitem Anwendungsbereich in der Fertigungs- und Prozessautomatisierung. PROFIdrive ist unabhängig vom eingesetzten Bussystem (PROFIBUS, PROFINET). Hinweis PROFINET für Antriebstechnik ist in folgender Literatur genormt und beschrieben: •...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive ● Antriebsgerät (PROFIBUS: Slave, PROFINET IO: IO-Device) Beispiel: Control Unit CU320-2 ● Controller (PROFIBUS: Master Klasse 1, PROFINET IO: IO-Controller) Ein Controller ist typischerweise eine übergeordnete Steuerung, in der das Automatisierungsprogramm abläuft. Beispiel: SIMATIC S7 und SIMOTION ●...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Interface IF1 und IF2 Die Control Unit CU320-2 kann über zwei separate Schnittstellen (IF1 und IF2) kommunizieren. Tabelle 10- 3 Eigenschaften von IF1 und IF2 PROFIdrive Nein Standardtelegramme Nein Taktsynchronität Antriebsobjekt-Typen Alle Alle Nutzbar von PROFINET IO, PROFIBUS DP PROFINET IO, PROFIBUS DP, CANopen...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Applikationsklasse 1 (Standardantrieb) Im einfachsten Fall wird der Antrieb über einen Drehzahlsollwert mittels PROFIBUS/PROFINET gesteuert. Die komplette Drehzahlregelung erfolgt dabei im Antriebsregler. Typische Anwendungsbeispiele sind einfache Frequenzumrichter zur Pumpen- und Lüfter-Steuerung. Bild 10-1 Applikationsklasse 1 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Applikationsklasse 2 (Standardantrieb mit Technologiefunktion) Hierbei wird der Gesamtprozess in mehrere kleine Teilprozesse aufgeteilt und auf die Antriebe verteilt. Die Automatisierungsfunktionen befinden sich somit nicht mehr ausschließlich im zentralen Automatisierungsgerät, sondern auch verteilt in den Antriebsreglern.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Applikationsklasse 3 (Positionierbetrieb) Der Antrieb enthält hier zusätzlich zur Antriebsregelung eine Positioniersteuerung. Der Antrieb agiert somit als autonomer Einfach-Positionierantrieb, während die übergeordneten technologischen Prozesse auf der Steuerung ablaufen. Über PROFIBUS/PROFINET werden Positionieraufträge an den Antriebsregler übergeben und gestartet. Positionierantriebe haben ein sehr weites Anwendungsfeld, beispielsweise das Auf- und Abdrehen der Verschlüsse bei der Flaschenabfüllung oder das Positionieren von Messern in einer Folienschneidmaschine.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Applikationsklasse 4 (Zentrale Bewegungssteuerung) Diese Applikationsklasse definiert eine Drehzahl-Sollwertschnittstelle mit Ablauf der Drehzahlregelung auf dem Antrieb und der Lageregelung in der Steuerung, wie sie für Robotik- und Werkzeugmaschinen- Anwendungen mit koordinierten Bewegungsabläufen auf mehreren Antrieben erforderlich ist. Die Bewegungsführung wird überwiegend mit einer zentralen numerischen Steuerung (CNC) realisiert.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Auswahl der Telegramme in Abhängigkeit von der Applikationsklasse Die in der folgenden Tabelle aufgelisteten Telegramme (siehe auch Kapitel "Telegramme und Prozessdaten") können in folgenden Applikationsklassen verwendet werden: Tabelle 10- 4 Auswahl der Telegramme in Abhängigkeit von der Applikationsklasse Telegramm Beschreibung Klasse 1...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Telegramm Beschreibung Klasse 1 Klasse 2 Klasse 3 Klasse 4 (p0922 = x) Drehzahl / Lageregelung mit DSC und Momentenvorsteuerung, 1 Lagegeber, Spannstatus, Zusatzistwerte Drehzahlsollwert 32 Bit Branche Metall Drehzahlsollwert 16 Bit, PCS7 Einspeisung Einspeisung Branche Metall Control Unit mit Digitalein-/ausgängen Control Unit mit Digitalein-/ausgängen und 2 Messtastern Control Unit mit Digitalein-/ausgängen und 6 Messtastern...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive PROFIdrive-Telegramme ● Standardtelegramme Die Standardtelegramme sind entsprechend dem PROFIdrive-Profil aufgebaut. Die interne Verschaltung der Prozessdaten erfolgt automatisch entsprechend der eingestellten Telegrammnummer. Es sind folgende Standardtelegramme über p0922 einstellbar: – 1 Drehzahlsollwert 16 Bit – 2 Drehzahlsollwert 32 Bit –...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Es sind folgende herstellerspezifischen Telegramme über p0922 einstellbar: – 102 Drehzahlsollwert 32 Bit mit 1 Lagegeber und Momentenreduzierung – 103 Drehzahlsollwert 32 Bit mit 2 Lagegeber und Momentenreduzierung – 105 Drehzahlsollwert 32 Bit mit 1 Lagegeber und Momentenreduzierung und DSC –...
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● Dabei sind p200x als Bezugsgrößen maßgeblich (Telegramminhalt = 4000 hex bzw 4000 0000 hex bei Doppelwörtern, wenn die Eingangsgröße den Wert p200x hat). Aufbau der Telegramme Den Aufbau der Telegramme finden Sie im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch in folgenden Funktionsplänen: ● 2415: PROFIdrive - Standardtelegramme und Prozessdaten 1 ●...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Antriebsobjekt Telegramme (p0922) SERVO (Lagereg) 139, 999 VECTOR 1, 2, 20, 220, 352, 999 VECTOR (EPOS) 7, 9, 110, 111, 999 81, 82, 83, 999 TM15DI_DO Keine Telegrammvorbelegung definiert. TM31 Keine Telegrammvorbelegung definiert. TM41 3, 999 TM120 Keine Telegrammvorbelegung definiert.
Bei Änderung eines Telegramms, das den Interface Mode fest vorbelegt (z. B. p0922 = 102), in ein anderes Telegramm (z. B. p0922 = 3), bleibt die Einstellung in p2038 erhalten. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) PROFIdrive - PROFIBUS (PB) / PROFINET (PN), Adressen und Diagnose •...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Übersicht der Steuerwörter und Sollwerte Tabelle 10- 5 Übersicht der Steuerwörter und Sollwerte, profilspezifisch, siehe Funktionsplan [2439] Abkürzung Name Signal- Datentyp Verschaltungs- nummer parameter STW1 Steuerwort 1 (bitweise) STW2 Steuerwort 2 (bitweise) NSOLL_A Drehzahlsollwert A (16 Bit) p1155 p1070(Erw.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Tabelle 10- 6 Übersicht der Steuerwörter und Sollwerte, herstellerspezifisch, siehe Funktionsplan [2440] Abkürzung Name Signal- Datentyp Verschaltungs- nummer parameter MOMRED Momentenreduzierung p1542 M_VST Momenten-Vorsteuerwert p1513 DSC_STW Steuerwort für DSC-Splines p1194 T_SYMM Symmetrierzeit-Konstante p1195 MT_STW Messtaster Steuerwort p0682 POS_STW Positioniersteuerwort...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen BICO Schnellhalt (AUS3) Abbremsen mit AUS3-Rampe p1135, dann Impulslöschung und Einschaltsperre Hinweis: Das Steuersignal AUS3 wird aus der UND-Verknüpfung von BI: p0848 und BI: p0849 gebildet. Betrieb freigeben Betrieb freigeben BI: p0852, Impulsfreigabe möglich p1224.1 (nur Betrieb sperren erweiterter...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen BICO Motorpotenziometer Sollwert tiefer BI: p1036 Motorpotenziometer Sollwert tiefer Motorpotenziometer Sollwert tiefer nicht angewählt Hinweis: Wenn Motorpotenziometer Sollwert höher und tiefer gleichzeitig 0 oder 1 sind, wird der aktuelle Sollwert eingefroren. Reserviert STW1 (Steuerwort 1), Positioniermode, r0108.4 = 1 Siehe Funktionsplan [2475].
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Bedeutung Bemerkungen Parameter Keine Wirkung Tippen 1 Tippen 1 EIN BI: p2589 siehe auch Funktionsplan 3610 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch Keine Wirkung Tippen 2 Tippen 2 EIN BI: p2590 siehe auch Funktionsplan 3610 im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch Keine Wirkung Führung durch PLC Führung durch PLC...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Abwahl von "Fahren auf Festanschlag" Die Flanke ist zum Wegfahren vom Festanschlag notwendig, d. h. bei Richtungsumkehr. Reserviert Reserviert Motorumschaltung Motorumschaltung beendet BI: p0828[0] Keine Wirkung Master-Lebenszeichen Bit 0 Nutzdatensicherung (4-Bit-Zähler) CI: p2045 Master-Lebenszeichen Bit 1 Master-Lebenszeichen Bit 2 Master-Lebenszeichen Bit 3...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Hinweis: Das Einfrieren des Hochlaufgebers über p1141 ist bei Tippbetrieb (r0046.31 = 1) deaktiviert. Drehzahlsollwert freigeben Sollwert freigeben BI: p1142 Sollwert sperren Hochlaufgebereingang auf Null setzen Störung quittieren Störung quittieren BI: p2103 Keine Wirkung Hinweis: Das Quittieren erfolgt bei einer 0/1-Flanke über BI: p2103 oder BI: p2104 oder BI: p2105.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Drehzahlregler freigeben Freigabe des Drehzahlreglers und der Bremse. p0856, (auch Bremse) Reglerfreigabe über r2093.9. Parameter p0856 p2093.9 bleibt für "Erweiterte Bremsansteuerung" frei verschaltbar. Reserviert Drehzahl-/Drehmomentgesteuerter Folgeantrieb Momentenregelung p1501 Betrieb Einstellung der Signalquelle für die Umschaltung zwischen Drehzahl- und Drehmomentregelung Reserviert Reserviert...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive NSOLL_A (Drehzahlsollwert A (16 Bit)) ● Drehzahlsollwert mit einer 16-Bit-Auflösung mit Vorzeichenbit. ● Das Bit 15 bestimmt das Vorzeichen des Sollwertes: – Bit = 0 → Positiver Sollwert – Bit = 1 → Negativer Sollwert ●...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive XERR (Lageabweichung) Über diesen Sollwert wird die Lageabweichung für Dynamic Servo Control (DSC) übertragen. Das Format von XERR ist identisch mit dem Format von G1_XIST1. KPC (Lageregler-Verstärkungsfaktor) Über diesen Sollwert wird bei Dynamic Servo Control (DSC) der Lageregler- Verstärkungsfaktor übertragen.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.2.3 MOMRED MOMRED (Momentenreduzierung) Über diesen Sollwert kann die aktuell im Antrieb wirksame Momentengrenze reduziert werden. Beim Verwenden der herstellerspezifischen PROFIdrive-Telegramme mit dem Steuerwort MOMRED wird der Signalfluss bis zur Skalierung der Momentengrenze automatisch verschaltet. Bild 10-6 Sollwert MOMRED Mit MOMRED wird angegeben, um wie viel Prozent sich die Momentengrenze reduzieren...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive OVERRIDE (Pos Geschwindigkeits-Override) Dieses Prozessdatum gibt den Prozentwert für den Geschwindigkeits-Override vor. Normierung: 4000 hex (16384 dez) entspricht 100 %. Wertebereich: 0 ... 7FFF hex Werte außerhalb dieses Bereichs werden als 0 % interpretiert. MDI_TARPOS (MDI Position) Dieses Prozessdatum gibt die Position bei MDI-Sätzen vor.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive MDI_MOD Detaillierte Tabelle siehe Funktionsplan [2480]. Tabelle 10- 18 Signalziele für MDI_MOD (Positioniermode, r0108.4 = 1) Bedeutung Verschaltungs- parameter 0 = Relative Positionierung ist angewählt p2648 = r2094.0 1 = Absolute Positionierung ist angewählt 0 = Positioniere absolut auf kürzestem Weg p2651 = r2094.1 1 = Positioniere absolut in positiver Richtung p2652 = r2094.2...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Betrieb sperren Impulssperre liegt an Reserviert Motorischen Betrieb sperren Motorischen Betrieb sperren BI: p3532 Der motorische Betrieb als Hochsetzsteller wird gesperrt. Motorischen Betrieb freigeben Der motorische Betrieb als Hochsetzsteller wird freigegeben. Hinweis: Während "Motorischen Betrieb sperren"...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive E_STW1_BM (Steuerwort für Einspeisungen, Branche Metall) Siehe Funktionsplan [2427]. Tabelle 10- 20 Beschreibung E_STW1_BM (Steuerwort für Einspeisungen, Branche Metall) Bedeutung Bemerkungen Parameter EIN / AUS1 BI: p0840 Impulsfreigabe möglich AUS1 Zwischenkreisspannung reduzieren über Rampe (p3566), dann Impulssperre/Netzschütz aus AUS2 kein AUS2 BI: p0844...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive M_LIM Momentengrenze bei Telegramm 220 (Branche Metall). Nicht bei U/f-Steuerung verfügbar. M_VST Über diesen Sollwert wird der Summenvorsteuerwert übertragen: ● Dynamischer M-Sollwert + (quasi-)stationärer M-Sollwert. 10.1.2.4 Beschreibung der Zustandswörter und Istwerte Hinweis In diesem Kapitel ist die Belegung und Bedeutung der Prozessdaten im Interface Mode SINAMICS (p2038 = 0) dargestellt.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Abkürzung Name Signal- Datentyp Verschaltungs- nummer parameter G3_XIST1 Geber 3 Lageistwert 1 r0482[2] G3_XIST2 Geber 3 Lageistwert 2 r0483[2] E_DIGITAL Digitaleingang (16Bit) r2089[2] E_DIGITAL _1 Digitaleingang (16Bit) XIST_A Lageistwert A r2521[0] AKTSATZ EPOS Angewählter Satz r2670 IAIST_GLATT Ausgangsstrom geglättet...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Betrieb freigegeben BO: r0899.2 Betrieb freigegeben Freigabe Elektronik und Impulse, dann Hochlauf auf anliegenden Sollwert Betrieb gesperrt Störung wirksam Störung wirksam BO: r2139.3 Der Antrieb ist gestört und dadurch außer Betrieb. Nach Quittierung und erfolgreicher Behebung der Ursache geht der Antrieb in Einschaltsperre.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Hinweis: Die Meldung wird wie folgt parametriert: p2141 Schwellwert p2142 Hysterese I-, M- oder P-Grenze erreicht oder I-, M- oder P-Grenze nicht erreicht BO: r1407.7 überschritten I-, M- oder P-Grenze erreicht oder überschritten Haltebremse offen Haltebremse geöffnet BO: r0899.12...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Keine Störung wirksam Es liegt keine Störung im Störpuffer an. Austrudeln aktiv (AUS2) Kein AUS2 aktiv BO: r0899.4 Austrudeln aktiv (AUS2) Ein AUS2-Befehl steht an. Schnellhalt aktiv (AUS3) Kein AUS3 aktiv BO: r0899.5 Schnellhalt aktiv (AUS3) Ein AUS3-Befehl steht an.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive ZSW2 (Zustandswort 2) Siehe Funktionsplan [2454]. Tabelle 10- 25 Beschreibung ZSW2 (Zustandswort 2) Bedeutung Bemerkungen Parameter Antriebsdatensatz DDS wirksam – Drive Data Set wirksam (5-Bit-Zähler) BO: r0051.0 Bit 0 Antriebsdatensatz DDS wirksam – BO: r0051.1 Bit 1 Antriebsdatensatz DDS wirksam –...
Seite 662
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive ZSW1_BM (Zustandswort 1, Branche Metall) Siehe Funktionsplan [2428]. Tabelle 10- 26 Beschreibung ZSW1_BM (Zustandswort 1, Branche Metall) Bedeutung Bemerkungen Parameter Einschaltbereit Einschaltbereit BO: r0899.0 Stromversorgung eingeschaltet, Elektronik initialisiert, Netzschütz ggf. abgefallen, Impulse gesperrt. Nicht einschaltbereit Betriebsbereit Betriebsbereit BO: r0899.1...
Seite 663
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Drehzahl- BO: r2197.7 Soll-Ist-Überwachung im Toleranzband Soll-Ist-Abweichung im Istwert innerhalb eines Toleranzbandes; Toleranzbereich dynamische Über- oder Unterschreitung für t < t zulässig, z. B. n = n ± soll f = f ±, usw., soll ist parametrierbar...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter übermittelt als Attribut in Warnmeldung Warnungsklasse Bit 1 BO: r2139.12 Wert = 0: Warnung (bisherige Warnstufe) Wert = 1: Warnungsklasse A Wert = 2: Warnungsklasse B Wert = 3: Warnungsklasse C Reserviert Reserviert Drehzahlsollwert begrenzen Drehzahlsollwert begrenzt...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Reserviert – – – Reserviert – – – DO-Lebenszeichen Bit 0 r2050(3) DO-Lebenszeichen Bit 1 r2050(3) DO-Lebenszeichen Bit 2 r2050(3) DO-Lebenszeichen Bit 3 r2050(3) NIST_A (Drehzahlistwert A (16 Bit)) ● Drehzahlistwert mit einer 16-Bit-Auflösung. ●...
Seite 666
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive MIST Drehmomentistwerts. MIST_GLATT Anzeige des mit p0045 geglätteten Drehmomentistwerts. PIST_GLATT Anzeige der mit p0045 geglätteten Wirkleistung. NIST_A_GLATT Anzeige des mit p0045 geglätteten Drehzahlistwerts. MSOLL_GLATT Anzeige des mit p0045 geglätteten Drehmomentsollwerts. AIST_GLATT Anzeige der mit p0045 geglätteten Momentenausnutzung. MELDW (Meldungswort) Siehe Funktionsplan [2456].
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Hochlaufvorgang beendet. Das Ende eines Hochlaufvorganges wird wie folgt erkannt: Der Drehzahlsollwert ist konstant, • der Drehzahlistwert ist in das Toleranzband um • den Drehzahlsollwert gelangt, die Wartezeit (p2166) ist abgelaufen. • Momentenausnutzung <...
Seite 668
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Hinweis: Die Meldung wird wie folgt parametriert: p2155 Schwellwert p2140 Hysterese Anwendung: Drehzahlüberwachung. Vdc_min Regler aktiv Vdc_min Regler aktiv r0056.15 (Vdc < p1248) Vdc_min Regler deaktiv Variable Meldefunktion Das überwachte Signal einer SERVO-Achse hat BO: r3294 den vorgegebenen Schwellenwert überschritten Das überwachte Signal einer SERVO-Achse ist...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Impulse freigegeben BO: r0899.11 Impulse freigegeben Die Impulse zur Motoransteuerung sind freigegeben. Impulse gesperrt Anwendung: Ein Ankerkurzschlussschütz darf nur bei gesperrten Impulsen eingeschaltet werden. Dieses Signal kann als eine von mehreren Bedingungen bei der Ansteuerung eines Ankerkurzschlussschützes ausgewertet werden.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Sollposition erreicht BO: r2683.3 Sollposition erreicht Sollposition nicht erreicht Achse fährt vorwärts Achse fährt vorwärts BO: r2683.4 Achse steht oder fährt rückwärts Achse fährt rückwärts Achse fährt rückwärts BO: r2683.5 Achse steht oder fährt vorwärts Software-Endschalter Minus SW-Endschalter Minus angefahren BO: r2683.6...
Seite 671
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Tippen aktiv BO: r2094.0 Tippen aktiv BO: r2669.0 Tippen nicht aktiv Referenzpunktfahrt aktiv Referenzpunktfahrt aktiv BO: r2094.1 BO: r2669.1 Referenzpunktfahrt nicht aktiv Fliegendes Referenzieren aktiv Fliegendes Referenzieren aktiv BO: r2684.1 Fliegendes Referenzieren nicht aktiv Verfahrsätze aktiv Verfahrsätze aktiv BO: r2094.2...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Direktausgabe 1 nicht aktiv Festanschlag erreicht Festanschlag erreicht BO: r2683.12 Festanschlag nicht erreicht Festanschlag Klemmmoment Festanschlag Klemmmoment erreicht BO: r2683.13 erreicht Festanschlag Klemmmoment nicht erreicht Fahren auf Festanschlag aktiv Fahren auf Festanschlag aktiv BO: r2683.14 Fahren auf Festanschlag nicht aktiv Verfahrbefehl aktiv...
Seite 673
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter SOS aktiv r9734.3 SOS aktiv SOS nicht aktiv SLS aktiv SLS aktiv r9734.4 SLS nicht aktiv SOS angewählt SOS angewählt r9734.5 SOS abgewählt SLS angewählt SLS angewählt r9734.6 SLS abgewählt Internes Ereignis Internes Ereignis r9734.7 Kein Internes Ereignis...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Teststop erforderlich r0743.13 Teststop erforderlich Teststop nicht erforderlich 14, 15 Reserviert – – – S_ZSW3B Safety Info Channel Zustandswort 3 Tabelle 10- 36 Beschreibung S_ZSW3B Bedeutung Bemerkungen Parameter Bremsentest Bremsentest angewählt r10234.0 Bremsentest abgewählt Sollwertvorgabe Antrieb/Extern Sollwertvorgabe beim Antrieb...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive WARN_CODE Anzeige des Warncodes (siehe Funktionsplan 8065). FAULT_CODE Anzeige des Störcodes (siehe Funktionsplan 8060). E_ZSW1 (Zustandswort für Einspeisung) Siehe Funktionsplan [2457]. Tabelle 10- 37 Beschreibung E_ZSW1 (Zustandswort für Einspeisung) Bedeutung Bemerkungen Parameter Einschaltbereit Einschaltbereit BO: r0899.0 Nicht einschaltbereit Betriebsbereit Betriebsbereit...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Netzschütz angesteuert BO: r0899.12 Netzschütz angesteuert Netzschütz nicht angesteuert 13...1 Reserviert – – – E_ZSW1_BM (Zustandswort für Einspeisungen, Branche Metall) Siehe Funktionsplan [2430]. Tabelle 10- 38 Beschreibung E_ZSW1_BM (Zustandswort für Einspeisungen, Branche Metall) Bedeutung Bemerkungen Parameter...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter 13...14 Reserviert – – – Controller-Lebenszeichen Toggle Bit Kommunikation aktiv r2090.15 Toggle Bit Toggle Bit Kommunikation nicht aktiv 10.1.2.5 Steuer- und Zustandswörter für Geber Die Prozessdaten für die Geber sind bei verschiedenen Telegrammen vorhanden. Zum Beispiel ist das Telegramm 3 für die Drehzahlregelung mit 1 Lagegeber vorgesehen und überträgt die Prozessdaten von Geber 1.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Geber n Steuerwort (Gn_STW, n = 1, 2, 3) Das Gebersteuerwort steuert die Geberfunktionen. Siehe Funktionsplan [4720] Tabelle 10- 39 Beschreibung der einzelnen Signale in Gn_STW Name Signalzustand, Beschreibung Referenzmar- Funktionen Wenn Bit 7 = 0, dann gilt Referenzmarkensuche anfordern: kensuche oder Bedeutung Fliegendes...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Name Signalzustand, Beschreibung Absolutwert zyklisch anfordern Anforderung zur zyklischen Übertragung des absoluten Lageistwertes in Gn_XIST2. Verwendung (z. B.): Zusätzliche Messsystem-Überwachung • Synchronisation im Hochlauf • Keine Anforderung Parkender Geber Parkender Geber anfordern (Handshake mit Gn_ZSW Bit 14) Keine Anforderung Geberfehler quittieren Anforderung zum Zurücksetzen von Geberfehlern.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Beispiel 1: Referenzmarkensuche Annahmen für das Beispiel: ● Abstandscodiertes Referenzieren ● Zwei Referenzmarken (Funktion 1 / Funktion 2) ● Lageregelung mit Geber 1 Bild 10-8 Ablaufdiagramm bei der Funktion "Referenzmarkensuche" Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Beispiel 2: Fliegendes Messen Annahmen für das Beispiel: ● Messtaster mit steigender Flanke (Funktion 1) ● Lageregelung mit Geber 1 Bild 10-9 Ablaufdiagramm bei der Funktion "Fliegendes Messen" Geber 2 Steuerwort (G2_STW) ● siehe G1_STW Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Geber n Zustandswort (Gn_ZSW, n = 1, 2) Das Geberzustandswort dient zum Anzeigen von Zuständen, Fehlern und Quittierungen. Siehe Funktionsplan [4730] Tabelle 10- 40 Beschreibung der einzelnen Signale in Gn_ZSW Name Signalzustand, Beschreibung Referenz- Status: Gilt für Referenzmarkensuche und Fliegendes Messen.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Name Signalzustand, Beschreibung Reserviert Absolutwert zyklisch Quittierung für Gn_STW.13 (Absolutwert zyklisch anfordern) übertragen Hinweis: Die zyklische Übertragung des Absolutwertes kann durch höherpriore Funktionen unterbrochen werden. siehe bei Gn_XIST2 • Keine Quittierung Parkender Geber Parkender Geber aktiv (d. h. parkender Geber abgeschaltet) Kein parkender Geber aktiv Geberfehler Fehler vom Geber bzw.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Geber 1 Lageistwert 2 (G1_XIST2) Abhängig von der jeweiligen Funktion werden in Gx_XIST2 unterschiedliche Werte eingetragen. ● Prioritäten für Gx_XIST2 Für die Werte in Gx_XIST2 sind folgende Prioritäten zu beachten: Bild 10-11 Prioritäten bei den Funktionen und Gx_XIST2 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive ● Auflösung: Geberstriche • 2n n: Feinauflösung, Anzahl der Bits für die interne Vervielfachung Bild 10-12 Einteilung und Einstellungen bei Gx_XIST2 ● Geberstriche Inkrementalgeber – Bei Gebern mit sin/cos 1 Vpp gilt: Geberstriche = Anzahl der Sinus-Signalperioden Fehlercode in Gn_XIST2 Tabelle 10- 41 Fehlercode in Gn_XIST2...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.2.7 Zentrale Steuer- und Zustandswörter Beschreibung Die zentralen Prozessdaten sind bei verschiedenen Telegrammen vorhanden. Zum Beispiel ist das Telegramm 391 für die Übertragung von Messzeiten, Digitaleingängen und Digitalausgängen vorgesehen. Es gibt folgende zentrale Prozessdaten: Empfangssignale: ●...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Störungen quittieren Störungen quittieren BI: p2103[0] 8...9 Reserviert Führung übernommen CU hat die Führung p3116 nachdem die propagierten Störungen an allen Antriebsobjekten quittiert wurden, wird die Störung implizit auch am Antriebsobjekt 1 (DO1 ≙...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive A_DIGITAL_1 (Digitalausgänge) Über dieses Prozessdatum können die Ausgänge der Control Unit gesteuert werden. Siehe Funktionsplan [2499]. Tabelle 10- 45 Beschreibung A_DIGITAL_1 (Digitalausgänge) Bedeutung Bemerkungen Parameter 0 ... 7 Reserviert – – – Digitalausgang 16 – Digitalausgang DI 20 auf der Control Unit BI: p0746 (DI/DO 16)
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive CU_ZSW1 (Zustandswort des DO1-Telegramms (Telegramme 39x)) Siehe Funktionsplan [2496]. Tabelle 10- 47 Beschreibung CU_ZSW1 (Zustandswort der CU) Bedeutung Bemerkungen Parameter Reserviert Reserviert Reserviert Störung wirksam Die anstehenden Störungen stehen im BO: r2139.3 Störpuffer. Keine Störung wirksam Es stehen keine Störungen im Störpuffer an.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive E_DIGITAL (Digitaleingänge) Siehe Funktionsplan [2498]. Tabelle 10- 48 Beschreibung E_DIGITAL (Digitaleingänge) Bedeutung Bemerkungen Parameter Digitalein-/ausgang 8 – Der DI/DO 8 auf der Control Unit muss durch p0728.8 = 0 als BO: p0722.8 (DI/DO = 8) Eingang parametriert sein.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bedeutung Bemerkungen Parameter Digitaleingang 20 (DI 20) – Digitaleingang DI 20 auf der Control Unit BO: r0722.20 Digitaleingang 21 (DI 21) – Digitaleingang DI 21 auf der Control Unit BO: r0722.21 Digitaleingang 22 (DI 22) –...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Treten im DP-Takt mehr Messtasterflanken auf, als im Telegramm übertragen werden können, gehen Messwerte verloren. In MT_DIAG Bit 0..7 wird dann das entsprechende Bit "MTx_TELEGRAMM_VOLL" gesetzt. Es weist auf den Verlust von Messwerten hin. Eine Reduzieren der Messfrequenz oder die Wahl eines Telegrammblocks mit erhöhter Transferkapazität verhindert den Verlust von Messwerten.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Messtaster Zeitstempel Für das Telegramm 395 gibt es keinen Telegramplatzbezug von Zeitstempel zu Messtaster und Flanke. Die Zuordnung erfolgt daher für jeweils 4 Zeitstempel über Messtasterbezüge. Tabelle 10- 52 Zuordnung Messtaster Zeitstempelbezug zu Zeitstempel Messtaster Zeitstempelbezug MT_ZSB1 Bezug ZS1...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Tabelle 10- 53 Bitbelegung von MT_ZSB1 (Anzeige r0566[0...3]) Messtaster Zeitstempelbezug Parameter MT_ZSB1 Bezug ZS1 Bit 0 - 2: Bit 3: r0566[0] 0x0: MT_ZS1 vom MT1 1: MT_ZS1 steigende Flanke 0x1: MT_ZS1 vom MT2 0: MT_ZS1 fallende Flanke 0x2: MT_ZS1 vom MT3 0x3: MT_ZS1 vom MT4 0x4: MT_ZS1 vom MT5...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Merkmale der Zentralen Messtasterauswertung ● Zeitstempel von Messtastern mehrerer Antriebe können zusammen in einem Telegramm gleichzeitig übertragen werden. ● Die Zeit in der Steuerung und dem Antriebsgerät wird über das CU_STW1 und das CU_ZSW1 synchronisiert. Hinweis: Die Zeitsynchronisation muss von der Steuerung unterstützt werden! ●...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.2.8 Motion Control mit PROFIdrive Mit der Funktion "Motion Control mit PROFIBUS" bzw. "Motion Control mit PROFINET" kann eine taktsynchrone Antriebskopplung zwischen einem Master und einem oder mehreren Slaves über den Feldbus PROFIBUS bzw. eine taktsynchrone Antriebskopplung über PROFINET realisiert werden.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Übersicht der Regelung ● Die Lageistwerterfassung im Slave erfolgt wahlweise durch ein: – Indirektes Messsystem (Motorgeber) – Zusätzliches direktes Messsystem ● Die Geberschnittstelle muss in den Prozessdaten projektiert werden. ● Der Regelkreis wird über den PROFIBUS geschlossen. ●...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Aufbau des Datenzyklus Der Datenzyklus setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: ● Global-Control-Telegramm (nur PROFIBUS) ● Zyklischer Teil – Soll- und Istwerte. ● Azyklischer Teil – Parameter und Diagnosedaten. ● Reserve (nur PROFIBUS) – Weitergabe des Token (Token Holding Time, TTH). –...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.2.9 Diagnosekanäle bei zyklischer Kommunikation Über zwei unabhängige Diagnosekanäle DS0 und DS1 können Warnungen und Störungen übertragen werden. Die übertragenen Informationen sind in den Parametern r0945[8] für Störungen und in r2122[8] für Warnungen abgelegt. Damit können die Warnungen und Störungen vom SINAMICS Antrieb in die Systemdiagnose einer übergeordneten Steuerung eingebunden und automatisch an einem HMI dargestellt werden.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive ● Die Quittierung der Warnungen oder Störungen erfolgt über die bisherigen bekannten Quittierungswege. ● Übertragung über Interface IF1 und/oder IF2 möglich Hinweis Einschränkung Wenn Shared Device aktiviert ist, kann nur einer der Controller Diagnosen empfangen. Zur Übertragung bei zyklischer Kommunikation gilt: ●...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Zuordnung der Kommunikationsschnittstellen zu zyklischen Interfaces Die zwei zyklischen Interfaces für Soll- und Istwerte unterscheiden sich durch die verwendeten Parameterbereiche (BICO-Technik etc.) und die nutzbaren Funktionalitäten. Die Interfaces werden als zyklisches Interface 1 (IF1) und zyklisches Interface 2 (IF2) bezeichnet.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Tabelle 10- 55 Implizite Zuordnung Hardware zu zyklischen Interfaces bei p8839[0] = p8839[1] = 99 Gesteckte Hardwareschnittstelle Keine Option, nur Control Unit Onboard Control Unit Onboard Schnittstelle (PROFIBUS, PROFINET oder USS) CU320-2 DP mit CBE20 (optionale PROFINET- COMM BOARD Control Unit Onboard Schnittstelle)
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Parameter für IF2 Um das IF2 für eine PROFIBUS- oder PROFINET-Anschaltung zu optimieren, stehen folgende Parameter zur Verfügung: ● Empfangs- und Sende-Prozessdaten: r8850, p8851, r8853, r8860, p8861, r8863 ● Diagnoseparameter: r8874, r8875, r8876 ● Binektor-Konnektor Wandler p8880, p8881, p8882, p8883, p8884, r8889 ●...
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● Wenn p8839[x] = 2 eingestellt ist und fehlendem / defektem COMM - BOARD wird das entsprechende Interface nicht automatisch von der Control Unit Onboard Schnittstelle versorgt. Stattdessen wird die Meldung A08550 ausgegeben. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) IF1 PROFIdrive PZD Telegrammauswahl • p0922 Liste der Antriebsobjekte •...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.4 Azyklische Kommunikation 10.1.4.1 Allgemeines zur azyklischen Kommunikation Im Gegensatz zur zyklischen Kommunikation findet bei der azyklischen Kommunikation eine Datenübertragung nur nach entsprechender Anforderung statt (z. B. zum Parameter lesen und schreiben). Für die azyklische Kommunikation stehen die Dienste "Datensatz lesen" und "Datensatz schreiben"...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Bild 10-16 Daten lesen und schreiben Eigenschaften des Parameterkanals ● Je 16-Bit breite Adresse für Parameternummer und Subindex ● Gleichzeitiger Zugriff durch weitere PROFIBUS-Master (Master Klasse 2) oder PROFINET IO-Supervisor (z. B. Inbetriebnahme-Tool). ● Übertragung verschiedener Parameter in einem Zugriff (Multiparameterauftrag). ●...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.4.2 Aufbau der Aufträge und Antworten Struktur von Parameterauftrag und Parameterantwort Parameterauftrag Offset Werte nur Auftrags-Header Auftragsreferenz Auftragskennung beim Achse Anzahl Parameter Schreiben 1. Parameteradresse Attribut Anzahl Elemente Parameternummer Subindex n. Parameteradresse Attribut Anzahl Elemente Parameternummer Subindex 1.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Beschreibung der Felder bei DPV1-Parameterauftrag und -antwort Feld Datentyp Werte Bemerkung Auftragsreferenz Unsigned8 0x01 ... 0xFF Eindeutige Identifizierung des Auftrag-/Antwortpaares für den Master. Der Master ändert die Auftragsreferenz mit jedem neuen Auftrag. Der Slave spiegelt die Auftragsreferenz in seiner Antwort.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Feld Datentyp Werte Bemerkung Format Unsigned8 0x02 Datentyp Integer8 0x03 Datentyp Integer16 0x04 Datentyp Integer32 0x05 Datentyp Unsigned8 0x06 Datentyp Unsigned16 0x07 Datentyp Unsigned32 0x08 Datentyp FloatingPoint Andere Werte Siehe PROFIdrive Profile V3.1 0x40 Zero (ohne Werte als positive Teilantwort eines Schreibauftrags) 0x41 Byte...
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Fehlerwerte in DPV1-Parameterantworten Tabelle 10- 57 Fehlerwerte in DPV1-Parameterantworten Fehler- Bedeutung Bemerkung Zusatz- wert Info 0x00 Unzulässige Parameternummer. Zugriff auf nicht vorhandenen Parameter. – 0x01 Parameterwert nicht änderbar. Änderungszugriff auf einen nicht änderbaren Parameterwert. Subindex 0x02 Untere oder obere Wertgrenze Änderungszugriff mit Wert außerhalb der Wertgrenzen.
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Fehler- Bedeutung Bemerkung Zusatz- wert Info 0x6C Parameter %s [%s]: Unbekannte – – Einheit. 0x6D Parameter %s [%s]: Schreibzugriff – – nur in Inbetriebnahmezustand Geber (p0010 = 4). 0x6E Parameter %s [%s]: Schreibzugriff – – nur in Inbetriebnahmezustand Motor (p0010 = 3).
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Das Antriebsobjekt mit der Antriebsobjektnummer 1 ist die Control Unit (CU), die bei jedem Antriebssystem mindestens vorhanden ist. 2. Abhängig vom Ergebnis des ersten Leseauftrages werden über weitere Leseaufträge auf dem Antriebsobjekt 1 solange die Indizes des Parameter p0101 "Antriebsobjekt Nummern"...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Aufgabenbeschreibung Nach dem Auftreten von mindestens einer Störung (ZSW1.3 = "1") am Antrieb 2 (ebenfalls Antriebsobjekt-Nummer 2) sollen aus dem Störpuffer die anstehenden Störcodes aus r0945[0] ... r0945[7] gelesen werden. Der Auftrag soll über einen Auftrags- und Antwort-Datenbaustein abgewickelt werden. Vorgehensweise grundsätzlich 1.
Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 10.1.4.5 Beispiel 2: Parameter schreiben (Multiparameterauftrag) Voraussetzungen ● Der PROFIdrive-Controller ist in Betrieb genommen und voll funktionsfähig. ● Die PROFIdrive-Kommunikation zwischen Controller und Device ist funktionsfähig. ● Der Controller kann nach PROFIdrive DPV1 Datensätze lesen und schreiben. Voraussetzung speziell für dieses Beispiel: ●...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive Hinweise zum Parameterauftrag: ● Auftragsreferenz: Der Wert ist aus dem gültigen Wertebereich willkürlich gewählt. Die Auftragsreferenz setzt Auftrag und Antwort in Relation. ● Auftragskennung: 02 hex → Diese Kennung ist für einen Schreibauftrag erforderlich. ● Achse: 02 hex →...
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Kommunikation 10.1 Kommunikation nach PROFIdrive 3. Parameterantwort auswerten Parameterantwort Offset Antwort-Header Auftragsreferenz gespiegelt = 40 hex Antwortkennung = 02 hex Achse gespiegelt = 02 hex Anzahl Parameter = 04 hex Hinweise zur Parameterantwort: ● Auftragsreferenz gespiegelt: Diese Antwort gehört zum Auftrag mit Auftragsreferenz 40. ●...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.1 Allgemeines über PROFIBUS 10.2.1.1 Allgemeine Informationen über PROFIBUS bei SINAMICS PROFIBUS ist ein internationaler offener Feldbusstandard mit breitem Anwendungsbereich in der Fertigungs- und Prozessautomatisierung. Herstellerunabhängigkeit und Offenheit sind durch folgende Normen garantiert: ●...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Master und Slave ● Eigenschaften von Master und Slave Eigenschaften Master Slave Als Busteilnehmer aktiv passiv Senden von Nachrichten ohne externe Aufforderung nur auf Anfrage des Masters gestattet möglich Empfangen von Nachrichten uneingeschränkt möglich nur empfangen und quittieren gestattet ●...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Reihenfolge der Antriebsobjekte im Telegramm Die Reihenfolge der Antriebsobjekte im Telegramm auf der Antriebsseite wird über eine Liste in p0978[0...24] angezeigt und kann darüber auch verändert werden. Über das Inbetriebnahme-Tool STARTER kann die Reihenfolge der Antriebsobjekte eines in Betrieb genommenen Antriebssystems im Online-Betrieb im Projektnavigator unter "Antriebsgerät"...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.1.2 Beispiel: Telegrammaufbau für zyklische Datenübertragung Aufgabenstellung Das Antriebssystem besteht aus folgenden Antriebsobjekten: ● Control Unit (CU_S) ● Active Infeed (A_INF) ● SERVO 1 (bestehend aus Single Motor Module und weitere Komponenten) ● SERVO 2 (bestehend aus Double Motor Module Anschluss X1 und weitere Komponenten) ●...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Einstellungen der Konfiguration (z. B. HW-Konfig bei SIMATIC S7) Die Komponenten werden zur Projektierung auf Objekte abgebildet. Aufgrund des dargestellten Telegrammaufbaus sind die Objekte in der Übersicht der "DP Slave Eigenschaften" wie folgt zu konfigurieren: Telegramm 370 •...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP DP Slave Eigenschaften – Details Bild 10-20 Slave-Eigenschaften – Details Der Achstrenner trennt die im Telegramm vorhandenen Objekte wie folgt auf: Objekt 1 ––> Active Infeed (A_INF) • Slot 4 und 5: Objekt 2 ––> SERVO 1 •...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.2 Inbetriebnahme des PROFIBUS 10.2.2.1 Einstellen der PROFIBUS-Schnittstelle Schnittstellen und Diagnose-LED Eine PROFIBUS-Schnittstelle mit LED und Adressschaltern gibt es standardmäßig auf den Control Units CU320-2 und CU320-2DP. Bild 10-21 Schnittstellen und Diagnose-LED Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP ● PROFIBUS-Schnittstelle Die PROFIBUS-Schnittstelle ist im "SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten" beschrieben. ● PROFIBUS Diagnose-LED Hinweis An die PROFIBUS-Schnittstelle (X126) kann zur Ferndiagnose ein Teleservice-Adapter angeschlossen werden. Bei der CU320-2 erfolgt die Einstellung der PROFIBUS-Adresse hexadezimal über zwei Drehcodierschalter.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Hinweis Die Drehcodierschalter zur Einstellung der PROFIBUS-Adresse befinden sich unter der Blindabdeckung. Hinweis Die Adresse 126 ist für die Inbetriebnahme vorgesehen. Zulässige PROFIBUS-Adressen sind 1 ... 126. Bei Anschluss mehrerer Control Units an einem PROFIBUS-Strang stellen Sie die Adressen gegenüber der Werkseinstellung unterschiedlich ein.
Durch eine Gerätestammdatei (GSD) sind die Merkmale eines PROFIBUS-Slaves eindeutig und vollständig beschrieben. Die GSD-Dateien finden Sie hier: ● Im Internet unter dem Link: http://support.automation.siemens.com/WW/llisapi.dll?func=cslib.csinfo2&aktprim=99&lan g=de, dann über die Index-Suche nach GSD-Dateien suchen ● Auf der CD des Inbetriebnahme-Tools STARTER Bestell-Nr.
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– Erster und letzter Teilnehmer im Strang: Abschlusswiderstand einschalten – Andere Teilnehmer im Strang: Abschlusswiderstand ausschalten ● Schirmung der PROFIBUS-Leitungen Der Leitungsschirm muss im Stecker großflächig und beidseitig aufgelegt werden (siehe SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten). Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
● Die einzustellende PROFIBUS-Adresse für die Applikation ist bekannt. ● Der Telegrammtyp jedes Antriebsobjektes ist von der Applikation her bekannt. PROFIBUS-Master ● Die Eigenschaften des Slaves SINAMICS S120 bezüglich der Kommunikation müssen beim Master vorhanden sein (GSD-Datei oder Drive ES Slave-OM). Inbetriebnahmeschritte (Beispiel mit SIMATIC S7) 1.
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.2.5 SIMATIC HMI-Adressierung Sie können mit einem SIMATIC HMI als PROFIBUS-Master (Master Klasse 2) direkt auf einen SINAMICS zugreifen. Ein SINAMICS verhält sich gegenüber einem SIMATIC HMI wie eine SIMATIC S7. Für Zugriffe auf Antriebsparameter gilt die einfache Abbildung: ●...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Tabelle 10- 60 Variablen: Register "Allgemein" Feld Wert Name frei wählbar Steuerung frei wählbar je nach adressiertem Parameterwert, z. B.: INT: für Integer 16 DINT: für Integer 32 WORD: für Unsigned 16 REAL: für Float Bereich Parameternummer (Datenbausteinnummer)
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.2.6 Überwachung Telegrammausfall Bei der Überwachung des Telegrammausfalls unterscheidet SINAMICS zwei Fälle: ● Telegrammausfall bei Busstörung Nach Telegrammausfall und Ablauf der zusätzlichen Überwachungszeit (p2047) wird das Bit r2043.0 auf "1" gesetzt und die Warnung A01920 ausgegeben. Der Binektorausgang r2043.0 kann genutzt werden, z.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Beispiel: Schnellhalt bei Telegrammausfall Annahme: ● Ein Antriebsgerät mit einem Active Line Module und einem Single Motor Module. ● Die Betriebsart VECTOR ist aktiviert. ● Der Antrieb befindet sich nach einer Rücklaufzeit (p1135) von zwei Sekunden im Stillstand.
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.3 Motion Control mit PROFIBUS Motion Control/Taktsynchrone Antriebskopplung mit PROFIBUS Bild 10-25 Motion Control/Taktsynchrone Antriebskopplung mit PROFIBUS, Optimierter Zyklus mit T = 2 ∙ T MAPC Reihenfolge der Datenübernahme in die Regelung 1. Der Lageistwert G1_XIST1 wird um die Zeit T vor Beginn eines jeden Taktes in das Telegrammabbild gelesen und beim nächsten Zyklus zum Master übertragen.
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Bezeichnungen und Beschreibungen bei Motion Control Tabelle 10- 61 Zeiteinstellungen und Bedeutungen Name Grenzwert Beschreibung 250 µsec Zeitbasis für T BASE_DP ≥ T DP-Zykluszeit DP_MIN = Dx + MSG + RES + GC = ganzzahliges Vielfaches ∙ T ≤...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Einstellkriterien für Zeiten ● Zyklus (T – T ist für alle Busteilnehmer gleich einzustellen. – T > T und T > T ist damit groß genug, um die Kommunikation mit allen Busteilnehmern zu ermöglichen. Hinweis Nach dem Ändern von T am PROFIBUS-Master muss ein POWER ON des...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Nutzdatensicherung Die Nutzdatensicherung erfolgt in beiden Übertragungsrichtungen (Master <––> Slave) durch ein Lebenszeichen (4-Bit-Zähler). Die Lebenszeichenzähler werden von 1 bis 15 inkrementiert und starten dann wieder mit dem Wert 1. ● Master-Lebenszeichen – Als Master-Lebenszeichen wird STW2.12 ... STW2.15 verwendet. –...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.4 Querverkehr Bei PROFIBUS DP fragt der Master in einem DP-Zyklus nacheinander alle Slaves ab. Dabei übergibt der Master seine Ausgangsdaten (Sollwerte) an den jeweiligen Slave und erhält als Antwort die Eingangsdaten (Istwerte). Mit der Funktion "Querverkehr" ist ein schneller dezentraler Datenaustausch zwischen den Antrieben (Slaves) möglich, ohne direkte Beteiligung des Masters.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Links und Abgriffe Die im Subscriber projektierten Links (Verbindungen zu Publisher) enthalten folgende Informationen: ● Von welchem Publisher kommen die Eingangsdaten? ● Welchen Inhalt haben die Eingangsdaten? ● Wo kommen die zusätzlichen Sollwerte an? Innerhalb eines Links sind mehrere Abgriffe möglich.
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.4.1 Sollwertzuordnung im Subscriber Informationen zu Sollwerten ● Anzahl der Sollwerte Die Anzahl der zu übertragenden Sollwerte (Prozessdaten) teilt der Master dem Slave beim Busaufbau über das Konfiguriertelegramm mit (ChkCfg). ● Inhalt der Sollwerte Aufbau und Inhalt der Daten wird über die lokale Prozessdaten-Projektierung beim "Slave SINAMICS"...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Parametriertelegramm (SetPrm) Die Filtertabelle wird als eigener Block beim Busaufbau mit dem Parametriertelegramm vom Master zum Slave übertragen. Bild 10-27 Filterblock im Parametriertelegramm (SetPrm) Konfigurationstelegramm (ChkCfg) Über das Konfigurationstelegramm erfährt ein Slave, wieviele Sollwerte vom Master empfangen werden und wieviele Istwerte zum Master gesendet werden.
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.4.3 Inbetriebnahme des PROFIBUS-Querverkehrs Nachfolgend wird die Inbetriebnahme eines Querverkehrs zwischen zwei SINAMICS- Antriebsgeräten beispielhaft mit dem Zusatzpaket Drive ES beschrieben. Einstellungen in HW-Konfig Am Beispiel des unteren Projekts werden die Einstellungen in HW-Konfig beschrieben, bei Verwendung von Standard-Telegrammen.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 3. Konfigurieren Sie über dessen Eigenschaftendialog in der Übersichtansicht das Telegramm für das angeschlossene Antriebsobjekt. Bild 10-29 Telegrammauswahl für Antriebsobjekt 4. Anschließend wechseln Sie in die Detailansicht. – Die Slots 4/5 enthalten die Ist- und Sollwerte für das erste Antriebsobjekt, z.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 5. Legen Sie über die Schaltfläche "Slot einfügen" hinter dem bestehenden Sollwertslot 5 einen weiteren Sollwertslot 6 für das erste Antriebsobjekt an. Bild 10-31 Neuen Slot einfügen 6. Ändern Sie den neuen Sollwertslot 6 unter der Spalte "PROFIBUS Partner" vom Typ "Ausgang"...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 8. In der Spalte "E/A Adresse" steht die Startadresse für jedes Antriebsobjekt. Wählen Sie die Startadresse der Daten des zu lesenden Antriebsobjekts aus. Im Beispiel wird "268" vorgeschlagen. Wenn nicht die kompletten Daten des Publishers gelesen werden sollen, stellen Sie dies über die Spalte "Länge"...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 9. Klicken Sie auf das Register "Querverkehr-Übersicht". Hier werden Ihnen die konfigurierten Querverkehrsbeziehungen angezeigt, analog zum gegenwärtigen Stand der Projektierung in HW-Konfig. Bild 10-33 Querverkehr - Übersicht Nach Anlegen der Querverkehrs-Verbindung erscheint für das Antriebsobjekt statt der Angabe "Standard Telegramm 2"...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Die Details nach Anlage der Querverkehrs-Verbindung für ein Antriebsobjekt des Antriebsgeräts sehen wie folgt aus: Bild 10-35 Details nach Anlage der Querverkehrs-Verbindung 10. Passen Sie für jedes Antriebsobjekt des angewählten Antriebsgeräts, das aktiv am Querverkehr teilnehmen soll, die Telegramme entsprechend an.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Inbetriebnahme im STARTER Die Konfiguration des Querverkehrs erfolgt über HW-Konfig und stellt lediglich eine Erweiterung eines bestehenden Telegramms dar. Eine Erweiterung eines Telegramms wird vom STARTER unterstützt. Bild 10-36 Konfiguration der Querverkehrs-Verbindungen im STARTER Damit die Konfiguration des Querverkehrs für die Antriebsobjekte abgeschlossen wird, müssen die Telegrammanteile der Antriebsobjekte im STARTER gemäß...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 3. Anschließend stellen Sie den Telegrammanteil in der Telegrammauswahl auf das "Standard Telegramm" (im Beispiel: Standard Telegramm 2) und erhalten dadurch eine aufgesplittete Anzeige der Telegrammtypen (Standard Telegramm + Telegrammverlängerung). Die Telegrammverlängerung steht dabei für den Telegrammanteil des Querverkehrs.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 4. Wählen Sie im Projektnavigator für das Antriebsobjekt "SERVO_01" nacheinander "Kommunikation" > "Protokollauswahl auf PROFIBUS" aus. Anschließend erhalten Sie den Aufbau des PROFIBUS-Telegramms in Empfangs- und Senderichtung. Die Erweiterung des Telegramms ab PZD5 ist der Anteil für den Querverkehr. Bild 10-38 Konfiguration des PROFIBUS-Querverkehrs im STARTER 5.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Eine dem Konnektor zugeordnete Liste zeigt alle Signale, die zur Verschaltung möglich sind. Bild 10-39 Verknüpfung der PZDs für Querverkehr mit den Standard Telegrammen Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
PROFIBUS-Querverkehr für SINAMICS zu nutzen. Die GSD-Dateien finden Sie hier: ● Im Internet unter dem Link: http://support.automation.siemens.com/WW/llisapi.dll?func=cslib.csinfo2&aktprim=99&lan g=de, dann über die Index-Suche nach GSD-Dateien suchen ● Auf der CD des Inbetriebnahme-Tools STARTER Bestell-Nr. 6SL3072-0AA00-0AGx ●...
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Bild 10-40 Hardwarekatalog der Gerätestammdatei mit Querverkehrsfunktionalität Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Publisher des Antriebsgeräts fehlt bzw. ausgefallen ist. Eine Unterbrechung zum Publisher wird zusätzlich durch die Störung F01946 am betroffenen Antriebsobjekt gemeldet. Ein Publisher-Ausfall hat nur Auswirkungen auf die betroffenen Antriebsobjekte. Nähere Informationen zu den Meldungen finden Sie im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch. Antriebsfunktionen...
Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP 10.2.5 Meldungen über Diagnosekanäle Meldungen können nicht nur über die bekannten Inbetriebnahme-Tools (STARTER, SCOUT) angezeigt werden. Nach der Aktivierung einer Diagnosefunktion werden die Meldungen auch über die genormten Diagnosekanäle zur überlagerten Steuerung übertragen. Dort werden die Meldungen ausgewertet bzw. zur komfortablen Darstellung an die entsprechenden Oberflächen (SIMATIC HMI, TIA-Portal, ...) weiter geleitet.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Folgende Parametrierungen sind möglich: Einstellung Code für Parametrierung Inaktiv PROFIdrive-Fehlerklassen Beim Kommunikationsaufbau zwischen SINAMICS und einem Master/Controller wird zunächst der aktivierte Diagnosemodus von diesem Master/Controller zum Antrieb übertragen. Bei aktivierter Diagnose überträgt SINAMICS zunächst einmalig alle aktuell anstehenden Meldungen an den Master/Controller.
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Kommunikation 10.2 Kommunikation über PROFIBUS DP Fehler Lage- / Drehzahlistwert Bei der Auswertung der Gebersignale (Spursignale, Nullmarken, Absolutwerte, ...) wurde ein unzulässiger Signalzustand erkannt. Geber / Zustand der Gebersignale überprüfen. Zulässige Maximalfrequenzen beachten. Interne Kommunikation gestört Die interne Kommunikation zwischen den SINAMICS-Komponenten ist gestört oder unterbrochen.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 10.3.1 Allgemeines über PROFINET IO Allgemeines PROFINET IO ist ein offener Industrial Ethernet Standard mit breitem Anwendungsbereich in der Fertigungs- und Prozessautomatisierung. PROFINET IO basiert auf Industrial Ethernet und nutzt TCP/IP- und IT-Standards. Bei industriellen Netzwerken ist die Verarbeitung der Signale in Echtzeit und Determinismus wichtig.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO IO-Devices: Antriebsgeräte mit PROFINET-Schnittstelle ● SINAMICS S120 mit CU320-2 DP und gestecktem CBE20 ● SINAMICS S120 mit CU320-2 PN ● SINAMICS S120 mit CU310-2 PN Bei allen Antriebsgeräten mit PROFINET-Schnittstelle kann über PROFINET IO mit IRT oder über RT zyklisch kommuniziert werden.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO PROFINET IO mit RT (Real Time) Real Time bedeutet, dass ein System externe Ereignisse in definierter Zeit verarbeitet. Innerhalb von PROFINET IO werden Prozessdaten und Alarme immer in Real Time (RT) übertragen. Die RT-Kommunikation stellt die Basis für den Datenaustausch bei PROFINET IO dar.
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Adresse nicht dauerhaft gespeichert. Nach POWER ON/OFF geht der Eintrag für die IP- Adresse verloren. Die IP-Adresse kann über die STARTER-Funktion "Erreichbare Teilnehmer" nichtflüchtig vergeben werden (siehe SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). Diese Funktion kann auch mit Hardware-Konfig von STEP 7 durchgeführt werden. Hier heißt die Funktion "Ethernet–Teilnehmer bearbeiten".
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Gerätenamen (NameOfStation) Im Auslieferungszustand hat ein IO-Device keinen Gerätenamen. Erst nach der Zuweisung eines Gerätenamens mit dem IO-Supervisor ist ein IO-Device für einen IO-Controller adressierbar, z. B. für die Übertragung der Projektierungsdaten (u. a. die IP-Adresse) im Anlauf oder für den Nutzdatenaustausch im zyklischen Betrieb.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Reihenfolge der Antriebsobjekte im Telegramm Die Reihenfolge der Antriebsobjekte im Telegramm auf der Antriebsseite wird über eine Liste in p0978[0...24] angezeigt und kann darüber auch verändert werden. Über das Inbetriebnahme-Tool STARTER kann die Reihenfolge der Antriebsobjekte eines in Betrieb genommenen Antriebssystems im Online-Betrieb im Projektnavigator unter "Antriebsgerät"...
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 10.3.1.4 Kommunikationskanäle bei PROFINET PROFINET-Verbindungskanäle ● Eine Control Unit besitzt eine integrierte Ethernet-Schnittstelle (X127). ● Die PROFINET-Versionen CU320-2 PN und CU310-2 PN haben je eine PROFINET- Schnittstelle (X150) mit zwei Ports onboard: P1 und P2 ●...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Integrierte PROFINET-Schnittstelle PN Name of Station • p8920[0...239] PN IP Address of Station • p8921[0...3] PN Default Gateway of Station • p8922[0...3] PN Subnet Mask of Station •...
Ringtopologie entsteht. Weiteres zur Ringtopologie finden Sie im Kapitel Medienredundanz (Seite 771). Literatur ● Die Einbindung einer SINAMICS S120 mit CU310-2 PN/CU320-2 DP/CU320-2PN in ein PROFINET IO-System ist ausführlich im Systemhandbuch "SIMOTION SCOUT Kommunikation" beschrieben. ● Ein Beispiel für die Anbindung der Control Unit an eine SIMATIC S7 über PROFINET IO finden Sie in der FAQ "PROFINET IO Kommunikation zwischen S7-CPU und SINAMICS...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Takterzeugung über PROFINET IO (taktsynchrone Kommunikation) SINAMICS S120 mit CU310-2 PN/CU320-2 DP/CU320-2 PN kann nur die Rolle eines Synchronisations-Slaves innerhalb eines PROFINET IO-Netzes einnehmen. Für eine CU310-2 PN/CU320-2 DP/CU320-2 PN mit CBE20-Baugruppe gilt: ● Übertragungsart IRT, IO-Device ist Synchronisations-Slave und taktsynchron, Sendetakt steht am Bus an: Control Unit synchronisiert sich auf und der Sendetakt gibt den Takt für...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO STEP 7 Routing mit CBE20 Die CBE20 unterstützt kein STEP 7 Routing zwischen PROFIBUS und PROFINET IO. PG/PC mit Inbetriebnahme-Tool STARTER anschließen Um eine Control Unit mit einem PG/PC mit dem Inbetriebnahme-Tool STARTER in Betrieb zu nehmen, gibt es die Anschlussmöglichkeiten PROFIBUS, PROINET oder Ethernet.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 10.3.2.1 Medienredundanz Um die Verfügbarkeit des PROFINET zu erhöhen, können Sie zur Redundanz eine Ringtopologie einrichten. Wenn der Ring an einer Stelle unterbrochen wird, werden die Datenwege zwischen den Geräten automatisch rekonfiguriert. Nach der Rekonfiguration sind die Geräte in der neu entstandenen Topologie wieder erreichbar.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Diese RT-Klasse unterscheidet zwei Optionen: ● IRT "hohe Flexibilität" ● IRT "hohe Performance". Software-Voraussetzungen für Projektierung von IRT: ● STEP 7 5.4 SP4 (HW-Konfig) Hinweis Weitere Informationen zur Konfiguration der PROFINET-Schnittstelle bei I/O-Controller und I/O-Device finden Sie in der Literatur: SIMOTION SCOUT Kommunikation Systemhandbuch.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Baugruppen Folgende S110/S120-Baugruppen unterstützen das IRT "hohe Performance": ● S120 CU320 in Verbindung mit der CBE20 ● S120 CU320-2 DP in Verbindung mit der CBE20 ● S120 CU320-2 PN ● S120 CU310 PN ● S120 CU310-2 PN ●...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO RT-Klasse einstellen Über die Eigenschaften der Controllerschnittstelle des IO-Controller wird die RT-Klasse eingestellt. Ist die RT-Klasse IRT "hohe Performance" eingestellt, können keine IRT "hohe Flexibilität"-Devices am IO-Controller betrieben werden und umgekehrt. IO-Devices mit RT können immer betrieben werden, egal welche IRT-Klassen eingestellt sind.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Aktualisierungszeiten und Sendetakte bei RT-Klassen Definition Aktualisierungszeit/Sendetakt: Betrachtet man ein einzelnes IO-Device des PROFINET IO-Systems, so wurde innerhalb der Aktualisierungszeit das IO-Device vom IO-Controller mit neuen Daten (Ausgänge) versorgt und es hat neue Daten (Eingänge) an den IO-Controller gesendet. Der Sendetakt ist die kleinstmögliche Aktualisierungszeit.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Erläuterungen zu obiger Tabelle: Wenn sich IO-Devices mit RT-Klasse "RT" in einer Synchronisations-Domain befinden, dann können nur noch die Sendetakte aus dem Bereich "gerade" eingestellt werden. Mit der Einstellung eines Sendetaktes aus dem Bereich "gerade" können auch nur die Untersetzungen aus dem Bereich "gerade"...
GSD: GSD-Dateien für Geräte, die IRT beinhalten, ab der Firmware-Version V2.5. 10.3.4 PROFINET GSDML Zum Einbetten eines SINAMICS S in ein PROFINET-Netzwerk unterstützt SINAMICS S120 zwei unterschiedliche PROFINET GSDML-Varianten (Gerätestammdatei): ● PROFINET GSDML für Kompaktmodule ● PROFINET GSDML mit Subslot-Projektierung PROFINET GSDML für Kompaktmodule...
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Eine detaillierte Beschreibung der Verarbeitung einer GSDML-Datei in HW-Konfig finden Sie in der SIMATIC-Dokumentation. 10.3.5 Motion Control mit PROFINET Motion Control/Taktsynchrone Antriebskopplung mit PROFINET Bild 10-45 Motion Control/Taktsynchrone Antriebskopplung mit PROFINET, Optimierter Zyklus mit CACF = 2 Reihenfolge der Datenübernahme in die Regelung 1.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Bezeichnungen und Beschreibungen bei Motion Control Tabelle 10- 66 Zeiteinstellungen und Bedeutungen Name Grenzwert Beschreibung Zeitbasis für Zykluszeit T DC_BASE Berechnung: =T_DC_BASE × 31,25 µs = 4 × 31,25 µs = 125 µs DC_BASE T_DC_MIN ≤...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Einstellkriterien für Zeiten ● Zyklus (T – T ist für alle Busteilnehmer gleich einzustellen. T ist ein Vielfaches des SendClock. – T > T und T ≧ T CA_Valid IO_Output ist damit groß genug, um die Kommunikation mit allen Busteilnehmern zu ermöglichen.
• r8858[0...39] 10.3.6.1 EtherNet/IP SINAMICS S120 unterstützt die Kommunikation mit dem Feldbus EtherNet Industrial Protocol (EtherNet/IP oder auch EIP). EtherNet/IP ist ein auf dem Ethernet basierender offener Standard, der hauptsächlich in der Automatisierungsindustrie verwendet wird. EtherNet/IP wird von der Open DeviceNet Vendor Association (ODVA) betreut.
Kommunikationsbaugruppe oder ein Optionsmodul verwendet werden muss. PN-GATE FOR SINAMICS ermöglicht beliebigen Steuerungs-Geräten, mit Standard Ethernet Interface, sich taktsynchron über PROFINET mit IRT an SINAMICS S120 anzubinden und Motion Control, Robotic oder CNC Applikationen mit SINAMICS S120- Antrieben zu realisieren. Neben SINAMICS S120 können weitere beliebige PROFINET Devices (Antriebe, dezentrale Peripherie, etc.) angeschlossen werden.
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 10.3.7.2 Voraussetzungen für PN Gate Hardware ● SINAMICS CU320-2 PN mit Firmware-Version 4.5 oder höher ● Communication Board Ethernet 20 (CBE20) ● Kurze Ethernetleitung zur Verbindung von CBE20 und CU320-2 PN (X 132) Empfehlung: Ethernetleitung mit der Bestellnummer: 6SL3060-4AB00-0AA0 ●...
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1 Projekt CU320-2 PN mit 3 simulierten Achsen plus ET200S – Beispielapplikation (PROFIdrive) in Sourcecode – Doxygen Doku ● Documentation – German PN Gate Dokumentation in Deutsch. – English PN Gate Dokumentation in Englisch. Weitere Informationen finden Sie im "Projektierungshandbuch SINAMICS S120 PN Gate". Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Einstellungen der Control Unit Hinweis Der Betrieb mit 2 Controllern ist nur in Verbindung mit einer Sicherheits-CPU möglich. SINAMICS S120 ermöglicht den gleichzeitigen Anschluss von zwei Steuerungen an eine Control Unit über PROFINET, z. B. einer Automatisierungssteuerung (A-CPU) und einer Safety-Steuerung (F-CPU).
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Beispiel Die folgende Abbildung zeigt eine Beispielkonfiguration eines Antriebs mit 3 Achsen. Die A- CPU sendet das Standardtelegramm 105 für Achse 1 und das Standardtelegramm 102 für Achse 2. Die F-CPU sendet jeweils das PROFIsafe Telegramm 30 für Achse 1 und Achse 3. Bild 10-48 Beispiel Kommunikationsablauf Konfiguration...
Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Hinweis Beim Hochlauf benötigt das Antriebssystem die Konfigurationsdaten der A-CPU zuerst und baut dann die zyklische Kommunikation zu dieser CPU unter Berücksichtigung der zu erwartenden PROFIsafe-Telegramme auf. Sobald das Antriebssystem anschließend die Konfiguration der F-CPU erhalten hat, wird auch hier die zyklische Kommunikation aufgebaut und die PROFIsafe-Telegramme werden berücksichtigt.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Beispiel: Zwei Steuerungen in einem gemeinsamen Projekt Starten Sie dazu STEP 7: 1. Legen Sie unter S7 für das neue Projekt eine Antriebssteuerung, im Beispiel A-CPU genannt, mit einer SIMATIC 300 an. Bild 10-49 Neues S7-Projekt anlegen 2.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Bild 10-50 Antriebssteuerung in HW-Konfig angelegt 3. Klicken Sie "Station\Speichern und übersetzen" (Ctrl+S) Das bisherige Projekt wird gespeichert. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 4. Öffnen Sie das Kontext-Menü von dem Antrieb S120 und klicken Sie "Objekt öffnen mit STARTER", um die Antriebe im STARTER zu projektieren. Bild 10-51 Neues Projekt aus HW-Konfig in STARTER übertragen Das STARTER-Fenster wird automatisch geöffnet Das Projekt wird im Navigationsfenster angezeigt.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 2. Konfigurieren Sie eine Einspeisung und drei Antriebe in Servoregelung. Wir haben für die Kommunikation der Einspeisung Telegramm 370 und für die Antriebe die Standardtelegramme 1,2 und 3 ausgewählt. – Klicken Sie danach unter Projekt "Speichern und alles neu übersetzen". –...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO In der PROFIdrive-Tabelle wurden die PROFIsafe-Telegramme hinzugefügt: Bild 10-55 Bestand der Telegramme darstellen 4. Übertragen Sie Ihre Telegrammänderungen ins HW-Konfig durch Klicken auf "Adressen einrichten". Bild 10-56 Die Telegramme wurden mit HW-Konfig abgeglichen Nach einer erfolgreichen Übertragung der Telegramme an HW-Konfig werden die roten Ausrufezeichen durch Haken ersetzt.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Projektieren der Safety-Steuerung: 1. Klicken Sie im HW-Konfig-Fenster das "S120"-Bauteil. Bild 10-57 Aktualisiertes Projekt in HW-Konfig 2. Der Zugriff aller Telegramme steht auf voll. Damit die PROFIsafe-Steuerung Zugriff auf die Telegramme 30 erhält, müssen Sie diese frei geben. Öffnen Sie mit der rechten Maustaste auf das S120-Bauteil das Kontextmenü...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 3. Sperren Sie in folgendem Fenster die Zugriffswert der PROFIsafe Telegramme für die A- CPU. Bild 10-58 Safety-Telegramme der A-CPU freigegeben PROFIsafe-Steuerung in STEP 7 einfügen Die PROFIsafe-Steuerung projektieren Sie genauso, wie die Antriebssteuerung unter STEP 7.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Projektierung der F-CPU in HW-Konfig 1. Als Unterschied zur Antriebssteuerung wählen Sie jetzt eine PROFIsafe fähige Steuerung aus, z. B. eine CPU 317F-2 PN/DP. Die PROFIsafe-Steuerung haben wir manuell in "F- CPU" umbenannt. 2. Zur Kommunikation müssen Sie wieder PROFINET IO auswählen. Bild 10-59 PROFIsafe-Steuerung Konfiguration 3.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO 8. Im Kontextmenü wählen Sie "Shared einfügen". Die S120-Antriebssteuerung wird an das PROFINET der PROFIsafe-Steuerung angeschlossen. In der Tabelle hat die PROFIsafe-Steuerung automatisch für die PROFIsafe-Telegramme 30 Vollzugriff erhalten. Bild 10-60 Fertiges neues Projekt in HW-Konfig 9.
Wenn im STARTER hinter jedem Telegrammtyp ein Haken steht, ist die Projektierung des Shared-Device gelungen. 10.3.8.3 Übersicht wichtiger Parameter Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) PN Remote Controller Anzahl • p8929 SI Freigabe antriebsintegrierte Funktionen (Control Unit) • p9601 SI Freigabe antriebsintegrierte Funktionen (Motor Module) •...
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● Senkung der Wärmeemissionen ● Längere Nutzungsdauer durch Verringerung der effektiven Betriebszeiten PROFIenergy-Eigenschaften des Antriebssystems SINAMICS S120 Geräte des Antriebssystems SINAMICS S120 genügen den folgenden Anforderungen: ● SINAMICS S120 Geräte sind zertifiziert für PROFIenergy ● SINAMICS S120 Geräte unterstützen die PROFIenergy-Funktionseinheit Klasse 3 ●...
Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Steuerbefehle/Abfragebefehle • 2381 Zustände • 2382 Ablaufsteuerung Steuerwerk • 2610 Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Pe Energiesparmodus ID • r5600 Pe Energiesparmodus Pausenzeit minimal • p5602[0...1] Pe Energiesparmodus Aufenthaltszeit maximal • p5606[0...1] Pe Energiesparen Eigenschaften generell •...
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Diagnosefunktion aktivieren Die Diagnose wird über die Parametrierung der jeweiligen Projektierungs-Tools (HW-Config, TIA-Portal, ...) aktiviert bzw. deaktiviert. Bild 10-62 Aktivierung PROFINET Folgende Parametrierungen sind möglich: Einstellung Code für Parametrierung Inaktiv PROFIdrive-Fehlerklassen Beim Kommunikationsaufbau zwischen SINAMICS und einem Master/Controller wird zunächst der aktivierte Diagnosemodus von diesem Master/Controller zum Antrieb übertragen.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Meldungen Bei der Weitergabe über den PROFINET-Diagnosekanal werden folgende PROFIdrive- Fehlertexte angezeigt: Hardware- /Softwarefehler Es wurde ein Fehlverhalten der Hardware oder der Software erkannt. POWER ON der betroffenen Komponente durchführen. Bei wiederholtem Auftreten Hotline kontaktieren. Netzfehler Es ist ein Fehler in der Netzversorgung (Phasenausfall, Spannungspegel, ...) aufgetreten.
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Kommunikation 10.3 Kommunikation über PROFINET IO Interne (DRIVE-CLiQ) Kommunikation gestört Die interne Kommunikation zwischen den SINAMICS-Komponenten ist gestört oder unterbrochen. DRIVE-CLiQ Verdrahtung überprüfen. Für einen EMV-gerechten Aufbau sorgen. Zulässige maximale Mengengerüste / Takte beachten. Einspeisung gestört Die Einspeisung ist gestört oder ausgefallen. Einspeisung und Umfeld (Netz, Filter, Drosseln, Sicherungen,...) überprüfen.
● Momentenverteilung bei n Antrieben ● Sollwertkaskadierung bei n Antrieben ● Lastverteilung materialgekoppelter Antriebe ● Master-Slave-Funktion bei Einspeisungen ● Kopplungen zwischen SINAMICS DC-MASTER und SINAMICS S120 Voraussetzungen Für den Betrieb des SINAMICS Link müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: ● r2064[1]: Die Bus-Zykluszeit (T ) muss ein ganzzahliges Vielfaches von p0115[0] (Stromreglertakt) sein.
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link Sende- und Empfangsdaten Das SINAMICS Link-Telegramm beinhaltet 16 Fächer (0...15) für die Prozessdaten (PZD1...16). Jedes PZD ist genau 1 Wort lang (= 16 Bit). Nicht benötigte Fächer werden automatisch mit Null gefüllt. Fach SINAMICS Link Telegramminhalt Jeder SINAMICS Link-Teilnehmer kann pro Übertragungstakt 1 Telegramm mit 16 PZD versenden.
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link 10.4.2 Topologie Für SINAMICS Link ist ausschließlich eine Linientopologie mit dem folgenden Aufbau zugelassen. Die Einstellungen der Parameter müssen Sie manuell in den Expertenlisten der Control Units und Antriebsobjekten durchführen. Verwenden Sie dafür das Inbetriebnahme- Tool STARTER.
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link 2. Stellen Sie den Control Unit-Parameter p8835 = 3 (SINAMICS Link). 3. Stellen Sie die Parameter p2037 der Antriebsobjekte auf "2" (Sollwerte nicht einfrieren). 4. Weisen Sie den Teilnehmern in Parameter p8836 die SINAMICS Link- Teilnehmernummer zu.
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Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link Tabelle 10- 69 Sendedaten des Antriebs 2 (DO3) zusammenstellen p2051[x] p2061[x] Inhalt Fächer im Sendepuffer Parameter p8871[x] Index Index ZSW1 r0899 PZD 7 Drehzahlistwert Teil 1 r0061[0] PZD 8 Drehzahlistwert Teil 2 PZD 9 Drehmomentistwert Teil 1 r0080 PZD 10...
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link Daten empfangen Die gesendeten Telegramme aller Teilnehmer stehen gleichzeitig auf dem SINAMICS Link zur Verfügung. Jedes Telegramm hat eine Länge von 16 PZD. Jedes Telegramm trägt eine Markierung vom Absender. Sie wählen für den jeweiligen Teilnehmer aus allen Telegrammen diejenigen PZD aus, die Sie empfangen wollen.
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link Tel. Wort = Telegrammwort Hinweis Für Doppelworte müssen 2 PZD hintereinander gelesen werden. Lies einen 32-Bit-Sollwert ein, der sich auf PZD 2+PZD 3 des Telegramms von Teilnehmer 2 befindet, und bilde diesen auf PZD 2+PZD 3 des Teilnehmers 1 ab: p8872[1] = 2, p8870[1] = 2, p8872[2] = 2, p8870[2] = 3 Aktivierung Zur Aktivierung der SINAMICS Link-Verbindungen führen Sie bei allen Teilnehmern ein...
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Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link 7. Stellen Sie bei beiden Teilnehmern p0009 = 0, führen Sie "RAM nach ROM kopieren" und anschließend ein POWER ON durch, um die geänderte Firmware-Variante und die neuen Einstellungen in den CBE20 zu aktivieren. 8.
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Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link 11. Empfangsdaten für Teilnehmer 1 festlegen – Legen Sie fest, dass die Daten, die in den Empfangspuffer p8872 des Teilnehmers 1 in den Platz 0 gelegt werden, vom Teilnehmer 2 empfangen werden: p8872[0] = 2 –...
Kommunikation 10.4 Kommunikation über SINAMICS Link 10.4.5 Ausfall der Kommunikation beim Hochlauf oder im zyklischen Betrieb Läuft mindestens ein Sender nach der Inbetriebnahme nicht korrekt hoch oder fällt im zyklischen Betrieb aus, wird an den anderen Teilnehmern die Warnung A50005 ausgegeben: "Sender wurde am SINAMICS Link nicht gefunden."...
Applikationen 11.1 Einschalten einer Einspeisung durch einen Antrieb Beschreibung Bild 11-1 BICO-Verschaltung Mit dieser BICO-Verschaltung kann ein Antriebsobjekt (DO) X_INF (= alle Antriebsobjekte "Infeed"; also: A_INF, B_INF, S_INF) durch ein Antriebsobjekt "VECTOR" eingeschaltet werden. Diese Einschaltvariante wird hauptsächlich bei Antriebsgeräten der Bauform "Chassis"...
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Applikationen 11.1 Einschalten einer Einspeisung durch einen Antrieb Einzelschritte beim Wiederanlauf: ● Nach Netzwiederkehr und erfolgtem Hochlauf der Elektronik werden die auftretenden Störungen am Antriebsobjekt "VECTOR" durch dessen WEA abhängig von den Einstellungen in p1210 quittiert. ● Über die BICO-Verbindung von r1214.3 mit p2105 werden die Störungen des Antriebsobjekt X_INF quittiert.
Applikationen 11.2 Motorumschaltung 11.2 Motorumschaltung Beschreibung Die Motorumschaltung wird z. B. eingesetzt für: ● Umschaltung unterschiedlicher Motoren und Geber ● Umschaltung unterschiedlicher Wicklungen in einem Motor (z. B. Stern-Dreieck- Umschaltung) ● Adaption der Motordaten Werden mehrere Motoren alternativ an einem Motor Module betrieben, sind entsprechend viele Antriebsdatensätze zu erstellen.
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Applikationen 11.2 Motorumschaltung Beispiel einer Motorumschaltung von vier Motoren (geberlos) Voraussetzungen ● Die Erstinbetriebnahme ist abgeschlossen. ● 4 Motordatensätze (MDS), p0130 = 4 ● 4 Antriebsdatensätze (DDS), p0180 = 4 ● 4 Digitalausgänge zur Steuerung der Hilfsschütze ● 4 Digitaleingänge zur Überwachung der Hilfsschütze ●...
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Applikationen 11.2 Motorumschaltung Parameter Einstellungen Bemerkung r0830.0 bis Digitalausgänge Die Digitalausgänge für die Schütze werden den Bits r0830.3 Schütze zugewiesen. p0831[0...3] Digitaleingänge Die Digitaleingänge für die Rückmeldung der Hilfskontakte Motorschütze werden zugewiesen. p0833.0..2 0, 0, 0 Die Steuerung der Schützschaltung und die Impulslöschung übernimmt der Antrieb.
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Applikationen 11.2 Motorumschaltung Beispiel einer Stern- / Dreieckumschaltung (über Drehzahlschwelle; geberlos) Voraussetzungen ● Die Erstinbetriebnahme ist abgeschlossen. ● 2 Motordatensätze (MDS), p0130 = 2 ● 2 Antriebsdatensätze (DDS), p0180 = 2 ● 2 Digitalausgänge zur Steuerung der Hilfsschütze ● 2 Digitaleingänge zur Überwachung der Hilfsschütze ●...
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Hinweis: Mit Hilfe von p2140 können Sie eine zusätzliche Hysterese für die Umschaltung definieren (vgl. Funktionsplan 8010 im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch). Ablauf der Stern-/Dreieckumschaltung 1. Startbedingung: Bei Synchronmotoren muss die Istdrehzahl kleiner als die Stern-Feldschwächdrehzahl sein. Dadurch wird verhindert, dass die erzeugte generatorische Spannung größer als die Klemmenspannung wird.
Applikationen 11.3 Applikationsbeispiele mit DMC20 11.3 Applikationsbeispiele mit DMC20 Das DRIVE-CLiQ Hub Module Cabinet 20 (DMC20/DME20) dient der sternförmigen Verteilung eines DRIVE-CLiQ-Strangs. Mit dem DMC20 kann ein Achsverband um 4 DRIVE- CLiQ-Buchsen für weitere Teilverbände erweitert werden. Die Komponente ist speziell für Anwendungen geeignet, die es erfordern, gruppenweise DRIVE-CLiQ-Teilnehmer entfernen zu können, ohne den DRIVE-CLiQ-Strang und damit den Datenaustausch zu unterbrechen.
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Applikationen 11.3 Applikationsbeispiele mit DMC20 Beispiel: Dezentraler Aufbau In einer Maschine existieren mehrere direkte Längenmesssysteme. Diese sollen in einem Schaltschrank zusammengefasst werden und über eine DRIVE-CLiQ-Leitung mit der Control Unit verbunden werden. Mit dem Einsatz eines DMC20 können bis zu fünf Messsysteme zusammengefasst werden. Bild 11-4 Beispiel dezentraler Aufbau mit DMC20 Beispiel: Hot-Plugging...
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Applikationen 11.3 Applikationsbeispiele mit DMC20 Das komplette Antriebsobjekt (Motor Module, Motorgeber, Sensor Module) wird über p0105 deaktiviert. Über STW2.7 wird die Funktion "Achse parken" für alle der Motorregelung zugeordneten Komponenten (Motor Module, Motorgeber) gesetzt. Alle Komponenten, die zu Geber_2 oder Geber_3 gehören, bleiben aktiv.
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Applikationen 11.3 Applikationsbeispiele mit DMC20 2. Rechtsklick auf Topologie -> neues Objekt einfügen -> DRIVE-CLiQ-Hub 3. Topologie projektieren Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antriebsobjekt aktivieren/deaktivieren • p0105 Antriebsobjekt aktiv/inaktiv • r0106 DRIVE-CLiQ Hub Module Komponentennummer • p0151 DRIVE-CLiQ Hub Module Erkennung über LED •...
● Beschleunigungsabhängige Drehmomentvorsteuerung ● Flexible Sensorauswertung (z. B. Tänzerrolle, Zugmessdose) Hinweis Unterlagen zu einer Standardapplikation für den DCC-Achswickler erhalten Sie auf Anfrage von Ihrem zuständigen SIEMENS-Vertriebspartner. Funktionsbausteine Hinweis Genaue Informationen zu den Funktionsbausteinen enthalten das "SINAMICS SIMOTION Funktionshandbuch DCC-Bausteinbeschreibung" sowie das "SINAMICS SIMOTION Programmierhandbuch DCC-Editor".
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Applikationen 11.4 DCC-Achswickler An der Funktion "DCC-Achswickler" sind folgende DCB (Drive Control Blocks, Funktionsbausteine zur Antriebssteuerung) beteiligt: 1. Baustein TTCU: Wickelhärtenkennlinie Der Baustein wird zur Adaption des Zugsollwertes in Abhängigkeit des aktuellen Wickeldurchmessers verwendet. Der Sollwert wird gemäß einer auswählbaren Kennliniencharakteristik angepasst.
Applikationen 11.4 DCC-Achswickler Mit Hilfe eines Gebers ist ein drehzahlgeregelter Betrieb des Wicklers möglich. Ohne Geber kann der Wickler durch Steuerung des Zugmomentes betrieben werden, wobei zwei Skalierungsparameter p1552 und p1554 für die Zugmomentbegrenzung zur Verfügung stehen (siehe Drehmomentbegrenzung). Trägheitsmomentberechnung für Momentenvorsteuerung Der folgende Funktionsplan-Ausschnitt zeigt den Berechnungsablauf für bei Servoregelung mit Geber [5042] / ohne Geber [5210]: dn/dt...
Applikationen 11.4 DCC-Achswickler Begrenzung des Drehzahlreglerausgangs mit dynamischen Drehmomentgrenzen r1538 r1534 p1552 p1551 r0899.5 [5060 .7] [5610.3] r1509 [5060 .4] r1535 [5060 .7] p1554 r1539 Bild 11-9 Begrenzung des Drehzahlreglerausgangs mit dynamischen Drehmomentgrenzen (Beispiel SERVO). Anwendung im Fall VECTOR siehe Funktionsplan 6060. Anpassung der Momentengrenzen mittels Zugregler Dieses Verfahren wird häufig bei Wicklerapplikationen eingesetzt, um bei einem Bahnriss das Durchdrehen des Wicklers zu verhindern.
Applikationen 11.5 Control Units ohne Infeed-Control 11.5 Control Units ohne Infeed-Control Für einen störungsfreien Betrieb des Antriebverbandes ist es unter anderem notwendig, dass die Antriebe nur Energie aus dem Zwischenkreis entnehmen, wenn die Einspeisung in Betrieb ist. Bei einem Zwischenkreisverband, der genau von einer Control Unit geregelt wird und ein Antriebsobjekt X_INF hat, wird während der Inbetriebnahme die BICO- Verschaltung p0864 = p0863.0 automatisch vorgenommen.
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Im folgenden Beispiel regeln zwei Control Units Antriebe, die am selben Zwischenkreis angeschlossen sind. Die Quelle für das Signal "Einspeisung Betrieb" ist im Beispiel ein Digitaleingang. Bild 11-11 Beispiel-Verschaltung mit mehreren Control Units Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) CO/BO: CU Digitaleingänge Status • r0722 CO/BO: Antriebskopplung Zustands-/Steuerwort • r0863.0...2 BI: Einspeisung Betrieb •...
Applikationen 11.6 Schnellhalt bei Netzausfall oder Not-Aus (Servo) 11.6 Schnellhalt bei Netzausfall oder Not-Aus (Servo) Ein Antriebsverband reagiert generell bei Netzausfall mit einem AUS2, auch bei Verwendung eines Control Supply Module und eines Braking Modules. D. h. die angeschlossenen Motoren trudeln aus. Das Control Supply Module stellt eine Elektronikstromversorgung über das Netz oder den Zwischenkreis zur Verfügung.
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Applikationen 11.6 Schnellhalt bei Netzausfall oder Not-Aus (Servo) Zusätzlich zu der oben gezeigten Verdrahtung der Komponenten ist es erforderlich, eine Parametrierung für jedes Antriebsobjekt durchzuführen, das einen Schnellhalt bei Netzausfall durchführen soll. Wenn keine Parametrierung vorgenommen wird, trudelt der Antrieb nach Erkennung einer Zwischenkreisunterspannung aus (AUS2). Um die Funktion AUS3 (Schnellhalt) zu realisieren, müssen folgende Parameter eingestellt werden: ●...
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Applikationen 11.6 Schnellhalt bei Netzausfall oder Not-Aus (Servo) Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Grundlagen des Antriebssystems 12.1 Parameter Es gibt Einstell- und Beobachtungsparameter: ● Einstellparameter (schreibbar und lesbar) Diese Parameter beeinflussen direkt das Verhalten einer Funktion. Beispiel: Hoch- und Rücklaufzeit des Hochlaufgebers ● Beobachtungsparameter (nur lesbar) Diese Parameter dienen zum Anzeigen interner Größen. Beispiel: Aktueller Motorstrom Bild 12-1 Parameterarten...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.1 Parameter Die Datensätze CDS und DDS können während des laufenden Betriebs umgeschaltet werden. Zusätzlich existieren weitere Datensatztypen, die jedoch nur indirekt über eine DDS-Umschaltung aktiviert werden können. ● EDS Encoder Data Set - Geberdatensatz ● MDS Motor Data Set - Motordatensatz Bild 12-2 Einteilung der Parameter Antriebsfunktionen...
= 1; wird automatisch wieder auf 0 zurückgesetzt Zugriffsstufe Die Parameter sind in Zugriffsstufen eingeteilt. Im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch wird angegeben, in welcher Zugriffsstufe der Parameter angezeigt und geändert werden kann. Die erforderliche Zugriffsstufe 0 bis 4 kann in p0003 eingestellt werden.
Grundlagen des Antriebssystems 12.2 Datensätze 12.2 Datensätze 12.2.1 CDS: Befehlsdatensatz (Command Data Set) In einem Befehlsdatensatz (Command Data Set, CDS) sind die BICO-Parameter zusammengefasst (Binektor- und Konnektoreingänge). Diese Parameter sind für die Verschaltung der Signalquellen eines Antriebs zuständig. Durch entsprechende Parametrierung von mehreren Befehlsdatensätzen und Umschaltung der Datensätze kann der Antrieb wahlweise mit unterschiedlichen vorkonfigurierten Signalquellen betrieben werden.
– Kenndaten des Hochlaufgebers (p1120 ff) – Kenndaten des Reglers (p1240 ff) – ... Die im Antriebsdatensatz zusammengefassten Parameter sind im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch mit "Datensatz DDS" gekennzeichnet und mit Index [0...n] versehen. Die Parametrierung mehrerer Antriebsdatensätze ist möglich. Dies erleichtert das Umschalten zwischen verschiedenen Antriebskonfigurationen (Regelungsart, Motor, Geber), indem man den entsprechenden Antriebsdatensatz anwählt.
Grundlagen des Antriebssystems 12.2 Datensätze Zur Anwahl eines Antriebsdatensatzes dienen die Binektoreingänge p0820 bis p0824. Sie bilden die Nummer des Antriebsdatensatzes (0 bis 31) in Binärdarstellung (mit p0824 als höchstwertigem Bit). ● p0820 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 0 ● p0821 BI: Antriebsdatensatz-Anwahl DDS Bit 1 ●...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.2 Datensätze Wird Geber 1 (p0187) über DDS umgeschaltet, muss auch ein MDS umgeschaltet werden. Hinweis Unschalten von mehreren Gebern Um mit der EDS-Umschaltung zwischen zwei oder mehreren Gebern umzuschalten, müssen Sie diese Geber über verschiedene Sensor Module oder DRIVE-CLiQ-Ports anschließen. Bei Verwendung desselben Anschlusses für mehrere Geber muss auch der gleiche EDS und der gleiche Gebertyp verwendet werden.
– berechnete Bemessungsdaten (r0330 ff.) – ... Die im Motordatensatz zusammengefassten Parameter sind im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch mit "Datensatz MDS" gekennzeichnet und mit Index [0...n] versehen. Für jeden Motor, der über ein Motor Module von der Control Unit angesteuert wird, ist ein eigener Motordatensatz nötig.
Grundlagen des Antriebssystems 12.3 Antriebsobjekte (Drive Objects) 12.3 Antriebsobjekte (Drive Objects) Ein Antriebsobjekt (Drive Object, DO) ist eine eigenständige, in sich geschlossene Software- Funktionalität, die ihre eigenen Parameter und evtl. auch ihre eigenen Störungen und Warnungen hat. Die Antriebsobjekte können standardmäßig vorhanden sein (z. B. Auswertung Ein-/Ausgänge), einfach anlegbar (z.
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● Auswertung externer ENCODER Für die Auswertung eines optional anschließbaren zusätzlichen Encoders/Gebers ist ein eigenes Antriebsobjekt zuständig. Hinweis Antriebsobjekt/Drive Object Eine Auflistung aller Antriebsobjekte ist im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch im Kapitel Übersicht zu den Parametern zu finden. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Antriebsobjekt konfiguriert und aus dem Konfigurationsmodus in den Parametriermodus gewechselt wurde. Hinweis Jedem der vorhandenen Antriebsobjekte wird bei der Erstinbetriebnahme zur internen Identifizierung eine Nummer im Bereich von 0 bis 63 zugewiesen. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Antriebsobjekte Nummern • p0101 Antriebsobjekte Anzahl • r0102 Antriebsobjekte Typ •...
Grundlagen des Antriebssystems 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen In jedem Antriebsgerät gibt es eine Vielzahl von verschaltbaren Ein- und Ausgangsgrößen sowie regelungsinternen Größen. Mit der BICO-Technik (Binector Connector Technology) ist eine Anpassung des Antriebsgerätes an die unterschiedlichsten Anforderungen möglich. Die über BICO-Parameter frei verschaltbaren digitalen und analogen Signale sind im Parameternamen durch ein vorangestelltes BI, BO, CI oder CO gekennzeichnet.
Grundlagen des Antriebssystems 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen Konnektoren, CI: Konnektoreingang, CO: Konnektorausgang Ein Konnektor ist ein digitales Signal z. B. im 32-Bit-Format. Es kann zur Abbildung von Wörtern (16 Bit), Doppelwörtern (32 Bit) oder analogen Signalen benutzt werden. Konnektoren werden unterteilt in Konnektoreingänge (Signalsenke) und Konnektorausgänge (Signalquelle).
• Datentypen BICO-Ausgang: Datentyp BICO-Parameter Beispiel: FloatingPoint32 Die möglichen Verschaltungen zwischen BICO-Eingang (Signalsenke) und BICO-Ausgang (Signalquelle) sind SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch aufgelistet (Kapitel "Erklärungen zur Liste der Parameter" in der Tabelle "Mögliche Kombinationen bei BICO-Verschaltungen"). Die Verschaltung über BICO-Parameter kann in unterschiedlichen Befehlsdatensätzen (CDS) ausgeführt werden.
Grundlagen des Antriebssystems 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen 12.4.4 Beispiel-Verschaltungen Beispiel 1: Verschalten von digitalen Signalen Ein Antrieb soll über die Klemmen DI 0 und DI 1 auf der Control Unit mit Tippen 1 und Tippen 2 verfahren werden. Bild 12-7 Verschalten von digitalen Signalen (Beispiel) Beispiel 2: BB/AUS3 verschalten an mehrere Antriebe Das Signal AUS3 soll über die Klemme DI 2 auf der Control Unit an zwei Antriebe...
Grundlagen des Antriebssystems 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen 12.4.5 Hinweise zur BICO-Technik BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben Für BICO-Verschaltungen eines Antriebs zu den anderen Antrieben gibt es die folgenden Parameter: ● r9490 Anzahl BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben ● r9491[0...15] BI/CI der BICO-Verschaltungen zu anderen Antrieben ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.4 BICO-Technik: Verschalten von Signalen 12.4.7 Propagierung von Störungen Weiterleitung von Störungen der Control Unit Bei Störungen, die von dem Antriebsobjekt "Control Unit" ausgelöst werden, wird immer davon ausgegangen, dass zentrale Funktionen des Antriebs betroffen sind. Daher werden diese Störungen zusätzlich an alle anderen Antriebsobjekte weitergeleitet (Propagierung).
Eingänge für Safety Integrated Basic Functions Hinweis Ausführliche Informationen zu den Hardware-Eigenschaften der Ein-/Ausgänge finden Sie im SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units. Ausführliche Informationen zu den strukturellen Zusammenhängen aller Ein-/Ausgänge einer Komponente sowie deren Parameter sind enthalten in den aufgeführten Funktionsplänen im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch.
– Brücke geschlossen potenzialgebunden Das Bezugspotenzial der Digitaleingänge ist die Masse der Control Unit. ● Abtastzeit für Digitaleingänge/-ausgänge einstellbar (p0799) Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Control Unit 320-2: ● 2120 Digitaleingänge potenzialgetrennt (DI 0 ... DI 3) ● 2121 Digitaleingänge potenzialgetrennt (DI 4 ... DI 7) TB30: ●...
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– als Binektorausgang – als Konnektorausgang Hinweis Damit die Digitalausgänge funktionieren können, muss ihre eigene Elektronikstromversorgung angeschlossen sein. Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Control Unit CU310-2: ● 2038 – Digitalausgang (DO 16) TB30: ● 9102 Digitalausgänge potenzialgetrennt (DO 0 bis DO 3) TM31: ●...
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● Ressourcensharing der bidirektionalen Ein-/Ausgänge zwischen CU und übergeordneter Steuerung (siehe Kapitel "Nutzung der bidirektionalen Ein-/Ausgänge an der CU (Seite 863)") Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Control Unit CU310-2: ● 2030 Digitaleingänge/-ausgänge bidirektional (DI/DO 8 … DI/DO 9) ● 2031 Digitaleingänge/-ausgänge bidirektional (DI/DO 10 ... DI/DO 11) ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.5 Ein-/Ausgänge TM41 ● 9661 Digitaleingänge/-ausgänge bidirek. (DI/DO 0 und DI/DO 1) ● 9662 Digitaleingänge/-ausgänge bidirek. (DI/DO 2 und DI/DO 3) 12.5.2 Nutzung der bidirektionalen Ein-/Ausgänge an der CU Die bidirektionalen Ein-/Ausgänge der Klemme X122 und X132 an der CU (DO1) können sowohl von einem Antriebsobjekt als auch von einer übergeordneten Steuerung verwendet werden (Ressourcensharing).
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Grundlagen des Antriebssystems 12.5 Ein-/Ausgänge Zugriffsprioritäten ● Umparametrierung Ausgang Steuerung --> Ausgang Antrieb über Parameter p0738 ff. Der Antriebsausgang hat eine höhere Priorität als ein Standardausgang der Steuerung über DO1-Telegramm, aber ein Direktzugriff der Steuerung auf Klemme (Bypass) hat höhere Priorität gegenüber Antriebsausgang. Die Steuerung muss bei einer Umkonfiguration des Ausgangs auf den Antrieb einen u.
Grundlagen des Antriebssystems 12.5 Ein-/Ausgänge 12.5.3 Analogeingänge Die Signalverarbeitung durch die Analogeingänge ist in den unten gelisteten Funktionsplänen dargestellt. Eigenschaften ● Hardware-Eingangsfilter fest eingestellt ● Simulationsbetrieb parametrierbar ● Offset einstellbar ● Signal invertierbar über Binektoreingang ● Betragsbildung einstellbar ● Rauschunterdrückung (p4068) ●...
Die Parameter p4077 bis p4080 der Skalierung begrenzen nicht die Spannungswerte/Stromwerte (bei TM31 kann der Ausgang als Stromausgang genutzt werden). Funktionspläne (siehe SINAMICS S120/150 Listenhandbuch) Terminal Board 30 (TB30) - Analogausgänge (AO 0 ... AO 1) • 9106 Terminal Module 31 (TM31) - Analogausgänge (AO 0 ... AO 1) •...
Wenn der Vorgang erfolgreich war, wird automatisch p7775 = 0 gesetzt. Wenn der Vorgang nicht erfolgreich war, zeigt p7775 einen entsprechenden Fehlerwert an. Weitere Details zu den Fehlerwerten finden Sie im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch. Hinweis NVRAM-Daten ändern Nur wenn die Impulssperre gesetzt ist, sind die Daten im NVRAM wiederherstellbar oder löschbar.
Grundlagen des Antriebssystems 12.6 Datensicherung NVRAM-Daten wiederherstellen Mit p7775 = 2 werden die NVRAM-Daten vor der Speicherkarte in die Control Unit zurückübertragen. Bei der Wiederherstellung entscheiden Sie, welche der Daten Sie benötigen und kopieren wollen. Es gibt zwei Gründe, die eine Wiederherstellung der NVRAM-Daten erfordert. ●...
Bei aktiviertem Schreibschutz kann p7775 nur von einer übergeordneten Steuerung über zyklische Kommunikation beschrieben werden. Weitere Informationen zu Störpuffern, Diagnosepuffern und Meldungspuffern finden Sie im SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch. 12.6.2 Redundante Datensicherung auf Speicherkarte Die "Redundante Datensicherung auf Speicherkarte" gibt im Zusammenhang mit dem "Firmware-Download über Webserver"...
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CU310-2 PN ≥ E CU320-2 DP ≥ G CU320-2 PN ≥ D Übersicht wichtiger Störungen und Warnungen (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Speicherkarte aus Sicherungskopie wieder hergestellt • F01072 POWER ON für Sicherungskopie auf Speicherkarte erforderlich • A01073 Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Parameter angezeigt und verändert werden. Störungen können sowohl diagnostiziert als auch quittiert werden. Das BOP20 wird auf die Control Unit aufgeschnappt. Dazu muss die Blindabdeckung entfernt werden (weitere Hinweise zur Montage siehe SINAMICS S120 Gerätehandbuch Control Units und ergänzende Systemkomponenten). Anzeigen und Tasten Bild 12-9 Übersicht der Anzeigen und Tasten...
Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) Anzeige Bedeutung Leuchtet, wenn bei einem Parameter der Wert erst nach dem Drücken der Taste P wirksam wird. Leuchtet, wenn mindestens ein Parameter geändert und die Berechnung zur konsistenten Datenhaltung noch nicht angestoßen wurde.
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Für die Tasten "P" und "FN" gilt: Es muss In Kombination mit einer anderen Taste immer zuerst "P" oder "FN" gedrückt • werden und dann erst die andere Taste. Übersicht wichtiger Parameter (siehe SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch) Alle Antriebsobjekte BOP Betriebsanzeige Auswahl • p0005 BOP Betriebsanzeige Modus •...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) Parameteranzeige Die Parameter werden im BOP20 über die Nummer ausgewählt. Aus der Betriebsanzeige gelangt man über die "P"-Taste in die Parameteranzeige. Mit den Pfeil-Tasten kann der Parameter ausgesucht werden. Durch nochmaliges Drücken der "P"-Taste wird der Wert des Parameters angezeigt.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) Wertanzeige Mit der "P"-Taste kann aus der Parameteranzeige in die Werteanzeige gewechselt werden. In der Werteanzeige können die Werte von Einstellparametern über Pfeil hoch und runter geändert werden. Der Cursor kann mit der "FN"-Taste gewählt werden. Bild 12-11 Wertanzeige Antriebsfunktionen...
Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) Beispiel: Änderung eines Parameters Voraussetzung: Die entsprechende Zugriffsstufe ist eingestellt (für dieses Beispiel p0003 = 3). Bild 12-12 Beispiel: p0013[4] von 0 auf 300 ändern Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) Beispiel: Ändern von Binektor- und Konnektoreingangs-Parameter Bei dem Binektor-Eingang p0840[0] (AUS1) des Antriebsobjektes 2 wird der Binektor- Ausgang r0019.0 der Control Unit (Antriebsobjekt 1) verschaltet. Bild 12-13 Beispiel: indizierten Binektor-Parameter ändern Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Grundlagen des Antriebssystems 12.7 Parametrieren über BOP20 (Basic Operator Panel 20) 12.7.4 Steuerung des Antriebs durch das BOP20 Für Inbetriebnahmezwecke kann über das BOP20 der Antrieb gesteuert werden. Auf dem Antriebsobjekt Control Unit steht dafür ein Steuerwort zur Verfügung (r0019), das mit den entsprechenden Binektoreingängen z.
Grundlagen des Antriebssystems 12.8 Beispiele Komponententausch 12.8 Beispiele Komponententausch Hinweis Damit alle Funktionalitäten einer Firmware-Version genutzt werden können, wird empfohlen, dass alle Komponenten eines Antriebsverbandes die gleiche Firmware-Version haben. Beschreibung Wenn die Art des Vergleichs auf höchster Stufe steht, gelten folgende Beispiele. Es werden folgende Fälle unterschieden: ●...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.8 Beispiele Komponententausch Beispiel: Austausch einer Komponente mit unterschiedlicher Bestellnummer Voraussetzung: ● Die ausgetauschte Komponente hat eine unterschiedliche Bestellnummer Tabelle 12- 11 Beispiel: Austausch einer Komponente mit unterschiedlicher Bestellnummer Handlung Reaktion Bemerkung Stromversorgung • ausschalten Defekte Komponenten •...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.8 Beispiele Komponententausch Beispiel: (p9909 = 0) Austausch einer defekten Komponente mit identischer Bestellnummer Voraussetzung: ● Die ausgetauschte Komponente hat eine identische Bestellnummer ● Topologievergleich Komponententausch inaktiv p9909 = 0. Tabelle 12- 12 Beispiel: Austausch eines Motor Modules Handlung Reaktion Bemerkung...
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Tausch von Motoren mit SINAMICS Sensor Module Integrated oder mit DRIVE-CLiQ Sensor Integrated Wenn in einem Motor mit integrierter DRIVE-CLiQ Schnittstelle (SINAMICS Sensor Module Integrated) ein Defekt aufgetreten ist, kontaktieren Sie zur Reparatur die Siemens- Geschäftsstelle Ihrer Region. Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Elektronisches Typenschild Das elektronische Typenschild besteht aus folgenden Daten: ● Komponententyp (z. B. SMC20) ● Bestellnummer (z. B. 6SL3055-0AA0-5BA0) ● Hersteller (z. B. SIEMENS) ● Hardwareversion (z. B. A) ● Seriennummer (z. B. "T-PD3005049) ● Technische Daten (z. B. Nennstrom) Isttopologie Die Isttopologie entspricht dem tatsächlichen DRIVE-CLiQ-Verdrahtungsbaum.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.9 Hinweise zur DRIVE-CLiQ-Topologie Überwachung der Topologien beim Einschalten Der Vergleich der Topologie verhindert eine falsche Ansteuerung/Auswertung einer Komponente (z. B. Antrieb 1 und 2). Beim Hochlauf des Antriebssystems vergleicht die Control Unit die ermittelte Isttopologie und die elektronischen Typenschilder mit der gespeicherten Solltopologie auf der Speicherkarte.
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ Für die Verdrahtung von Komponenten mit DRIVE-CLiQ gibt es Regeln. Es wird unterschieden zwischen verbindlichen DRIVE-CLiQ-Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen, und empfohlenen Regeln, die eingehalten werden sollten, damit die offline im Inbetriebnahme-Tool STARTER erstellte Topologie nicht mehr geändert werden muss.
• p9942 DRIVE-CLiQ Detaildiagnose Einzelverbindung Fehlerzähler • r9943 Ausführliche Informationen zu den Parametern der DRIVE-CLiQ-Diagnose finden Sie im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch. 12.10.1 Ändern der Offline-Topologie im Inbetriebnahme-Tool STARTER Die Geräte-Topologie kann im Inbetriebnahme-Tool STARTER durch Verschieben der Komponenten im Topologiebaum geändert werden (Drag&Drop).
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 2. Ziehen Sie die Komponente mit gedrückter Maustaste zur gewünschten DRIVE-CLiQ- Schnittstelle und lassen Sie dort die Maustaste los. Die Topologie im Inbetriebnahme-Tool STARTER ist geändert. 12.10.2 Verbindliche DRIVE-CLiQ-Regeln Die nachfolgenden Verdrahtungsregeln gelten für Standardtaktzeiten (Servoregelung 125 µs, Vektorregelung 250 µs).
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● Bei Vektor U/f-Steuerung dürfen nur an einem DRIVE-CLiQ-Strang der Control Unit mehr als 4 Teilnehmer angeschlossen werden. ● Ringverdrahtungen von Komponenten sind nicht zugelassen. ● Doppelverdrahtungen von Komponenten sind nicht zugelassen. Bild 12-17 Beispiel: DRIVE-CLiQ-Strang am DRIVE-CLiQ-Anschluss X103 einer Control Unit ●...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● Parallelbetrieb von Leistungsteilen bei Bauform Chassis: – Eine Parallelschaltung von Infeed Modules sowie von Motor Modules ist nur bei Vektorregelung oder bei U/f-Steuerung zulässig. – Maximal 4 Infeed Modules sind innerhalb einer Parallelschaltung erlaubt. –...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● An einem Antriebsobjekt "SERVO" oder "VECTOR" können je Antriebsdatensatz bis zu drei Geberdatensätze angelegt werden. Die maximale Anzahl der Geberdatensätze ist abhängig vom Mengengerüst und vom Stromreglertakt: – Bei einem Mengengerüst von maximal 6 Achsen in Servoregelung mit einem Stromreglertakt von 125 µs und einem Line Module dürfen maximal 12 Geber angeschlossen werden.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● Die Anzahl der maximalen DRIVE-CLiQ-Teilnehmer an einem DRIVE-CLiQ-Strang der Control Unit 320-2 ist abhängig vom Basistakt des DRIVE-CLiQ-Strangs: – Bei Stromreglertakt 31,25 µs sind maximal 3 DRIVE-CLiQ-Teilnehmer erlaubt – Bei Stromreglertakt 62,5 µs sind maximal 5 DRIVE-CLiQ-Teilnehmer erlaubt –...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● An DRIVE-CLiQ-Anschlüsse von Komponenten mit einer Abtastzeit von T = 31,25 μs dürfen nur Komponenten mit derselben Abtastzeit angeschlossen werden. Folgende Komponenten sind erlaubt: – Sensor Modules – Hochfrequenz-Dämpfungsmodule (HF-Dämpfungsmodule) –...
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ Für die Control Unit CU310-2 gilt: ● Die CU310-2 ist eine 1-Achs-Regelbaugruppe zum Aufstecken auf ein Power Module PM340 ● Die Verbindung zu Power Modules in der Bauform Chassis erfolgt über den DRIVE-CLiQ- Anschluss X100.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● In Servoregelung sollen Motor Modules der Bauform Booksize an der DRIVE-CLiQ- Buchse X100 der Control Unit in Linie angeschlossen werden. – Falls die DRIVE-CLiQ-Buchse X100 nicht verfügbar ist, soll bei diesen Motor Modules die nächst höhere DRIVE-CLiQ-Buchse gewählt werden.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ ● Ein Power Module mit dem CUA31 soll am Ende des DRIVE-CLiQ-Stranges angeschlossen werden. Bild 12-18 Beispiel DRIVE-CLiQ-Strang ● An freien DRIVE-CLiQ-Buchsen von Komponenten innerhalb eines DRIVE-CLiQ- Stranges (z. B. in Reihe verdrahtete Motor Modules) soll immer nur ein Endteilnehmer angeschlossen werden, z.
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10.4 Beispieltopologie: Antriebe in Vektorregelung Beispiel 1 Ein Antriebsverband mit drei Motor Modules Bauform Chassis mit gleichen Pulsfrequenzen oder drei Motor Modules Bauform Booksize in Vektorregelung. Die Motor Modules Bauform Chassis mit gleichen Pulsfrequenzen oder die Motor Modules Bauform Booksize in Vektorregelung können an einer DRIVE-CLiQ-Schnittstelle der Control Unit angeschlossen werden.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ Antriebsverband von vier Motor Modules Bauform Chassis mit unterschiedlichen Pulsfrequenzen Es ist vorteilhaft, Motor Modules mit unterschiedlichen Pulsfrequenzen an verschiedene DRIVE-CLiQ-Buchsen der Control Unit anzuschließen. Sie dürfen auch am selben DRIVE- CLiQ-Strang angeschlossen werden.
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10.5 Beispieltopologie: Parallele Motor Modules in Vektorregelung Antriebsverband von zwei parallelgeschalteten Line Modules und Motor Modules Bauform Chassis gleichen Typs Parallelgeschaltete Line Modules Bauform Chassis und Motor Modules Bauform Chassis gleichen Typs können jeweils an einer DRIVE-CLiQ-Buchse der Control Unit angeschlossen werden.
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10.6 Beispieltopologie: Power Modules Blocksize Bild 12-23 Antriebsverbände von Power Modules Blocksize Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ Chassis Bild 12-24 Antriebsverband eines Power Module Chassis Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10.7 Beispieltopologie: Antriebe in Servoregelung Im folgenden Bild ist die maximale Anzahl regelbarer SERVO-Antriebe mit Zusatzkomponenten dargestellt. Die Abtastzeiten der einzelnen Komponenten sind: ● Active Line Module: p0115[0] = 250 µs ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.10 Regeln zum Verdrahten mit DRIVE-CLiQ 12.10.8 Beispieltopologie: Antriebe in U/f-Steuerung (Vektorregelung) Im folgenden Bild ist die maximale Anzahl regelbarer Vektor U/f-Antriebe mit Zusatzkomponenten dargestellt. Die Abtastzeiten der einzelnen Komponenten sind: ● Active Line Module: p0115[0] = 250 µs ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.11 Notbetriebsmodus der DRIVE-CLiQ-Komponenten 12.11 Notbetriebsmodus der DRIVE-CLiQ-Komponenten Um auch bei einem Ausfall der Control Unit oder der DRIVE-CLiQ-Kommunikation (z. B. in Verbindung mit einer drehenden Spindel) das Antriebssystem vor zu hohen Spannungen zu schützen, ist in den DRIVE-CLiQ-Komponenten ein Notbetrieb (autarker Betrieb) für die folgenden Funktionen integriert: ●...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.11 Notbetriebsmodus der DRIVE-CLiQ-Komponenten Der Wiederanlauf der Kommunikation beinhaltet eine Topologieerkennung bei laufendem Notbetrieb. Hinweis Bei laufendem Notbetrieb wird die Deaktivierung der Komponente verhindert. Vorbereitung autarker Zeitscheibenbetrieb Die Applikation meldet (Basissystem DRIVE-CLiQ-Slavekomponenten) die Vorbereitung auf autarken Zeitscheibenbetrieb an. Dies geschieht zum Beispiel bei aktivierter Schutzfunktion "Ankerkurzschluss"...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.11 Notbetriebsmodus der DRIVE-CLiQ-Komponenten Umkonfigurationen, die mit einer Meldung "Timingänderung" an den DRIVE-CLiQ-Slave verbunden sein müssen, sind ● Veränderungen des DRIVE-CLiQ-Taktes für die Komponente ● Veränderungen von Oversampling-Einstellungen, die eine interne Umkonfiguration des Zeitscheibensystems erfordern. Zusätzlich zu beachten ist: ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe Die im System vorhandenen Softwarefunktionen werden mit unterschiedlichen Abtastzeiten (p0115, p0799, p4099) zyklisch abgearbeitet. Die Abtastzeiten der Funktionen werden bei der Konfiguration des Antriebsgerätes automatisch vorbelegt. Diese Einstellungen richten sich nach der gewählten Betriebsart (Vektorregelung/Servoregelung), nach Anzahl der angeschlossenen Komponenten und nach den aktivierten Funktionen.
Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe Taktzeiten bei Servoregelung Die folgende Tabelle ist eine Aufstellung der Anzahl der Achsen, die mit einer Control Unit in Servoregelung betrieben werden können. Die Anzahl der Achsen ist auch von den Taktzeiten der Regler abhängig: Tabelle 12- 14 Abtastzeiteneinstellung bei Servoregelung...
Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe Taktzeiten bei Vektorregelung Die folgende Tabelle ist eine Aufstellung der Anzahl der Achsen, die mit einer Control Unit in der Vektorregelung betrieben werden können. Die Anzahl der Achsen ist auch von den Taktzeiten der Regler abhängig: Tabelle 12- 15 Abtastzeiteneinstellung bei Vektorregelung...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe Mischbetrieb von Servoregelung und U/f-Steuerung Im Mischbetrieb von Servoregelung und U/f-Steuerung verbraucht eine Achse in Servoregelung bei 125 µs genau soviel Rechenleistung, wie zwei Achsen in U/f-Steuerung bei 500 µs. In Verbindung mit der Servoregelung sind maximal 11 Achsen erlaubt (1 Servoregelung plus 10 Vektorregelung U/f).
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Handbuch "SINAMICS/SIMOTION Editorbeschreibung DCC". Einsatz von EPOS Die folgende Tabelle zeigt die Aufstellung der Anzahl der Achsen, die mit einem SINAMICS S120 beim Einsatz eines Einfachpositioniersystems (EPOS) betrieben werden können. Die Anzahl der Achsen ist vom Stromreglertakt abhängig. Tabelle 12- 20 Abtastzeiten bei Verwendung von EPOS Taktzeiten [μs]...
● Technologieregler (p0115[6]) Die Performance-Stufen gehen von xLow bis xHigh. Detailierte Angaben zur Abtastzeiteneinstellung finden Sie im SINAMICS S120/S150 Listenhandbuch. Einstellen der Pulsfrequenz im Online-Betrieb mit dem STARTER Die minimale Pulsfrequenz geben Sie in p0113 ein. Bei taktsynchronem Betrieb (p0092 = 1) können Sie den Parameter nur so einstellen, dass sich ein resultierender Stromreglertakt...
Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe Einstellen der Abtastzeiten Falls Abtastzeiten benötigt werden, die nicht über p0112 > 1 einstellbar sind, können Sie die Abtastzeiten direkt über p0115 einstellen. Dafür muss p0112 auf "0" (Experte) eingestellt werden. Wird p0115 online verändert, werden die Werte höherer Indizes automatisch angepasst.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe ● Bei VECTOR-Antrieben kann eine Stromreglerabtastzeit zwischen 125,0 µs und 500,0 µs eingestellt werden (125,0 µs ≤ p0115[0] ≤ 500,0 µs). ● Bei SERVO-Antrieben mit einer Stromreglerabtastzeit von p0115[0] = 62,5 µs gilt: –...
Grundlagen des Antriebssystems 12.12 System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe 12.12.4 Voreinstellung der Abtastzeiten Die Stromreglerabtastzeiten (p0115[0]) werden wie folgt bei der Erstinbetriebnahme automatisch mit den Werten der Werkseinstellung voreingestellt: Tabelle 12- 22 Werkseinstellungen Bauform Anzahl p0112 p0115[0] p1800 Active Infeed Booksize 2 (Low) 250 µs...
6. Bei Offline-Betrieb des STARTER: Download in den Antrieb. 7. Führen Sie durch die Funktion "RAM nach ROM kopieren" ein nichtflüchtiges Speichern der Parameteränderungen durch (siehe auch SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). 8. Starten Sie anschließend die Neuberechnung der Reglereinstellungen (p0340 = 4).
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8. Nehmen Sie die Einstellung p0009 = 0 vor. Die Pulsfrequenz in p1800 wird automatisch angepasst. 9. Führen Sie durch die Funktion "RAM nach ROM kopieren" ein nichtflüchtiges Speichern der Parameteränderungen durch (siehe auch SINAMICS S120 Inbetriebnahmehandbuch). 10. Starten Sie anschließend die Neuberechnung der Reglereinstellungen (p0340 = 4).
12.13 Lizenzierung 12.13 Lizenzierung Die Nutzung des Antriebssystems SINAMICS S120 und der aktivierten Optionen erfordert, dass die dafür erworbenen Lizenzen der Hardware zugeordnet werden. Im Rahmen der Zuordnung bekommt man einen License Key, der die jeweilige Option mit der Hardware elektronisch verknüpft.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.13 Lizenzierung Hinweis Ein Betrieb des Antriebssystems mit einer nicht ausreichenden Lizenz für ein Funktionsmodul ist nicht möglich. Für den Betrieb muss eine ausreichende Lizenzierung vorhanden sein. Systemreaktion bei nicht ausreichender Lizenz für eine OA Applikation Eine nicht ausreichende Lizenzierung einer OA Applikation wird über folgende Störung und LED auf der Control Unit angezeigt: ●...
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12.13 Lizenzierung License Key erzeugen 1. Rufen Sie den "WEB License Manager" über folgenden Link auf: http://www.siemens.com/automation/license 2. Wählen Sie den Link "Direktzugang" an. Im License Manager steht die Fortschrittsanzeige auf "Login". 3. Geben Sie die Lizenznummer und Lieferscheinnummer Ihrer Lizenz ein und klicken Sie anschließend auf "Weiter".
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Grundlagen des Antriebssystems 12.13 Lizenzierung 4. Geben Sie im Feld darunter Ihre Lizenznummer ein und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche "License Key anzeigen". Daraufhin wird der aktuelle License Key angezeigt. Diesen License Key können Sie in Form eines Reports per Email anfordern. In diesem Report stehen alle bisher bestellten Lizenzen für diese Speicherkarte.
Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Um Ihre eigenen Projekte gegen Änderungen, unbefugtes Sichten oder Kopieren zu schützen, bietet Ihnen SINAMICS S120 die Funktionen "Schreibschutz" und "Know-how- Schutz" (Know-how-protection, kurz: KHP). Schutz Gültigkeit Ziel Auswirkung...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 6. Rufen Sie das Kontextmenü "Schreibschutz Antriebsgerät > Aktivieren" auf. Bild 12-27 Schreibschutz aktivieren Der Schreibschutz ist jetzt aktiviert. In der Expertenliste erkennen Sie den aktiven Schreibschutz daran, dass die Eingabefelder aller Einstellparameter grau schraffiert dargestellt werden.
Um die Funktionsfähigkeit und Bedienbarkeit der Antriebe nicht einzuschränken, sind bestimmte Parameter vom Schreibschutz ausgenommen. Die Liste dieser Parameter finden Sie im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch im Kapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz", Unterkapitel "Parameter mit WRITE_NO_LOCK". Die Funktion "Werkseinstellung wiederherstellen" ist auch bei aktiviertem Schreibschutz verwendbar.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Merkmale bei aktiviertem Know-how-Schutz ● Bis auf wenige Systemparameter und die in einer Ausnahmeliste geführten Parameter sind alle anderen Parameter gesperrt. Die Werte dieser Parameter sind in der Expertenliste nicht lesbar oder änderbar. ●...
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Bei aktivem Know-how-Schutz änderbare Parameter Bestimmte Parameter bleiben trotz aktivem Know-how-Schutz änderbar und lesbar. Die Liste dieser Parameter finden Sie im SINAMICS S120/150 Listenhandbuch im Kapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz" im Unterkapitel "Parameter für Schreibschutz und Know-how-Schutz/Parameter mit "KHP_WRITE_NO_LOCK".
"\\USER\SINAMICS\DATA". Hinweis Diagnose unter Know-how-Schutz Wenn bei aktivem Know-how-Schutz Service oder Diagnosen durchgeführt werden sollen, kann die Siemens AG nur in Zusammenarbeit mit dem OEM-Partner Support leisten. 12.14.2.1 Kopierschutz Merkmale des aktivierten Kopierschutzes Der Kopierschutz verhindert, dass Projekteinstellungen kopiert und auf andere Control Units übertragen werden können.
Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 12.14.2.2 Know-how-Schutz konfigurieren Voraussetzungen Vor dem Aktivieren des Know-How-Schutzes müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: ● Das Antriebsgerät wurde vollständig in Betrieb genommen. (Projektierung, Download ins Antriebsgerät, eine vollständige Inbetriebnahme. Abschließend haben Sie ein Upload durchgeführt, um die vom Antrieb berechneten Parameter in das Projekt des STARTER hochzuladen) ●...
Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Absoluter Know-how-Schutz Indem Sie den Parameter p7766 aus der Ausnahmeliste von p7764[0] = 0 entfernen, verhindern Sie jede Zugriffsmöglichkeit auf die Daten der Control Unit und Ihrer Projekteinstellungen. Es ist danach unmöglich, die geschützten Daten zu lesen oder zu ändern.
Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 8. Klicken Sie auf "Festlegen". Der Dialog "Know-how-Schutz für Antriebsgerät - Passwort festlegen" wird geöffnet. Bild 12-29 Passwort setzen 9. Geben Sie im Feld "Neues Passwort" das Passwort (1 bis 30 Zeichen) erstmalig ein. Achten Sie dabei auf Groß- und Kleinschreibung.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 6. Wählen Sie im Kontextmenü "Know-how-Schutz Antriebsgerät > Deaktivieren". Der Dialog "Know-how-Schutz für Antriebsgerät deaktivieren" wird geöffnet. Bild 12-30 Deaktivieren 7. Wählen Sie durch Mausklick auf das entsprechende Optionskästchen aus, ob Sie den Know-how-Schutz "temporär"...
Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz 5. Rufen Sie das Kontextmenü "Know-how-Schutz Antriebsgerät > Passwort ändern" auf. Der Dialog "Passwort ändern" wird geöffnet. Bild 12-31 Passwort ändern 6. Geben Sie in das oberste Eingabefeld Ihr altes Passwort ein. 7. Geben Sie in das folgende Eingabefeld Ihr neues Passwort ein und wiederholen es im untersten Eingabefeld.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Anwendungsbeispiel: Control Unit ist defekt Scenario: Die Control Unit eines Endkunden ist defekt. Der Maschinenhersteller (OEM) hat die STARTER-Projektdateien der Maschine des Endkunden zur Verfügung. Ablauf: 1. Der Endkunde schickt dem OEM die Seriennummern der neuen Control Unit (r7758) und der neuen Speicherkarte (r7843) und gibt die Maschine an, in der die Control Unit installiert ist.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Dialog "Laden ins Dateisystem" aufrufen 1. Rufen Sie den STARTER auf. 2. Öffnen Sie das gewünschte Projekt. 3. Selektieren Sie das gewünschte Antriebsgerät im Projektnavigator Ihres STARTER- Projekts. 4. Rufen Sie die Funktion "Laden ins Dateisystem" auf. Der Dialog "Laden ins Dateisystem"...
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Die Option "Zusatzdaten auf dem Zielgerät ablegen" ist in der Standardeinstellung deaktiviert. 2. Falls Sie Zusatzdaten wie z.B. Programmquellen auf dem Zielgerät speichern wollen, aktivieren Sie diese Option mit Mausklick. – Optional können Sie auch noch die Option "inklusive DCC-Plandaten" aktivieren. Dann können auch grafische Plandaten zusätzlich gespeichert werden.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Bild 12-33 Laden ins Dateisystem Know-how-Schutz Standardmäßig ist die Option "Ohne Know-how-Schutz" aktiv. Falls Sie die Daten wirklich ohne Schutz ablegen wollen (nicht empfohlen), können Sie den Dialog mit "OK" oder "Abbrechen" an dieser Stelle beenden. 2.
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Grundlagen des Antriebssystems 12.14 Schreibschutz und Know-how-Schutz Anschließend werden die Eingabefelder aktiv. Ohne Kopierschutz werden nur die Eingabefelder für die Passworteingabe aktiv. Mit Kopierschutz werden zusätzlich die beiden Eingabefelder für die Seriennummer aktiv. Generell werden die Eingaben in den Eingabefeldern verschlüsselt dargestellt. 3.
Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen Verfügbarkeit der SW-Funktionen Tabelle A- 10 Neue Funktionen Firmware 2.2 SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente Technologieregler 2 Befehlsdatensätze Erweiterte Bremsensteuerung Wiedereinschaltautomatik für Vektor und Smart Line Modules 5/10 kW Mischbarkeit der Betriebsarten Servo und Vektor U/f-Steuerung auf einer CU Geregelte V bis 480 V Eingangsspannung bei Active Line Modules...
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Externes Sensormodul für Inkremental-und Absolutwertgeberauswertung SME20/25 Tabelle A- 12 Neue Funktionen Firmware 2.4 bzw. 2.4 SP1 SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente SINAMICS S120 Funktionalität für AC DRIVE (CU310 DP/PN) Einfachpositionieren Geberdatensatzumschaltung (3 EDS-Geberdatensätze je Antriebsdatensatz) 2 Befehlsdatensätze (CDS) Einheitenumschaltung SI / US / %...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente Geberlose Drehzahlregelung bei Torquemotoren Fremderregte Synchronmaschinen mit Geber Synchronisieren Umrichter/Umrichter, Umrichter/Netz (Bypass) bei Chassis- Geräten Voltage Sensing Module (VSM) für Active Line Module auch bei Booksize- Geräten Ankerkurzschlussbremsung Synchronmotoren CANopen-Erweiterungen (Vektor, freier Prozessdatenzugriff, Profil DS301) PROFINET IO Kommunikation mit Option Module CBE20 Unterstützung neuer HW-Komponenten (AC DRIVE, SME120/125,...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen Tabelle A- 13 Neue Funktionen Firmware 2.5 bzw. 2.5 SP1 SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente DCC (Drive Control Chart) mit grafischem Verschaltungseditor (DCC- Editor): grafisch projektierbare Bausteine (Logik-, Rechen- und • Regelungsfunktionen) frei instanzierbare Bausteintypen (flexibles Mengengerüst) •...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente Unterstützung neuer Komponenten Basic Line Module (BLM) in Bauform Booksize • Unterstützung neuer Komponenten Aktive Interface Module (AIM), Bauform Booksize • TM54F (Terminal Module Failsafe) • CUA32 (Control Unit Adapter für PM340) •...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente Änderung der Basisabtastzeit bei der automatischen Umstellung der Abtastzeiten in Abhängigkeit der Anzahl der Antriebe auf CU320 bei Vektor (von 400 µs auf 500 µs) Dynamisches Energiemanagement; Erweiterung der Vdc_min-, Vdc_max-Regelung Endlostrace Erweiterte PROFIBUS-Überwachung mit Zeitglied und Binektor Indizierte Istwerterfassung...
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Referenzieren mit mehreren Nullmarken pro Umdrehung über die Geberschnittstelle Permanenterregte Synchronmotoren können geberlos bis Drehzahl Null geregelt werden "SINAMICS Link" : Direkte Kommunikation zwischen mehreren SINAMICS S120 Safety Integrated: Ansteuerung der Basic Functions über PROFIsafe • SLS ohne Geber für Asynchronmotoren •...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente Eine Performance-Lizenz ist ab der 4. Achse (bei Servo/Vector) bzw. ab der 7. U/f-Achse erforderlich, statt wie bisher ab einer Auslastung über 50 %. Tolerante Geberüberwachung 2.Teil: Überwachung Toleranzband Impulszahl • Umschaltbarkeit der Flankenauswertung bei Rechteckgebern •...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente PROFINET: Unterstützung des PROFIenergy-Profils PROFINET: Usability-Verbesserung Shared Device PROFINET: Kleinster einstellbarer Sendetakt 250 µs PROFINET: Stoßfreie Medienredundanz mit CU310-2 PN, CU320-2 PN und CU320-2 mit CBE20 Ethernet/IP-Kommunikationserweiterung über CBE20 SINAMICS Link: Kleinster einstellbarer Sendetakt 0,5 ms Parametrieren von SINAMICS-Link-Verbindungen ohne POWER ON Schreibschutz Know-how-Schutz...
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Anhang A.2 Verfügbarkeit der SW-Funktionen SW-Funktion SERVO VECTOR HW-Komponente SMC40 (EnDat 2.2) CANopen Erweiterungen Safety Integrated Functions Safety Integrated Extended Functions mit 2 TTL/HTL-Gebern Safety: Safe Brake Test Safety Info Channel Antriebsfunktionen Funktionshandbuch, (FH1), 01/2013, 6SL3097-4AB00-0AP3...
Anhang A.3 Funktionen SINAMICS S120 Combi Funktionen SINAMICS S120 Combi SINAMICS S120 Combi unterstützt die folgenden Funktionen, die Sie in diesem Funktionshandbuch beschrieben finden. Alle in dieser Liste nicht aufgeführten Funktionen stehen bei SINAMICS S120 Combi nicht zur Verfügung. Tabelle A- 19 Funktionsumfang SINAMICS S120 Combi...
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Safe Speed Monitor (SSM) Safe Acceleration Monitor (SAM) Kommunikation PROFIBUS DP/PROFINET IO Topologie Für SINAMICS S120 Combi gelten feste DRIVE-CLiQ-Topologieregeln. Das Gerät muss immer nach dem gleichen Schema angeschlossen werden. Systemtakte Für folgende Funktionen sind die Abtastzeiten fest auf 125 μs eingestellt: ●...