Projektierung Funktionale Sicherheit
6
Sicherheitstechnische Auflagen
6.3.4
Anforderungen an die Inbetriebnahme
6.3.5
Anforderungen an den Betrieb
114
Produkthandbuch – MOVIMOT
•
Zum Nachweis der realisierten Sicherheitsteilfunktionen muss nach erfolgreicher
Inbetriebnahme eine Überprüfung und Dokumentation der Sicherheitsteilfunktio-
nen vorgenommen werden.
•
Dabei müssen die Einschränkungen zu den Sicherheitsteilfunktionen gemäß Kapi-
tel "Einschränkungen" berücksichtigt werden. Nicht sicherheitsbezogene Teile und
Komponenten, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen (z. B. Motorbremse),
müssen bei Bedarf außer Betrieb gesetzt werden.
•
Für den Einsatz der Antriebseinheit in sicherheitsgerichteten Anwendungen sind
grundsätzlich Inbetriebnahmeprüfungen der Abschalteinrichtung und der korrekten
Verdrahtung durchzuführen und zu protokollieren.
•
Der Betrieb ist nur in den spezifizierten Grenzen der Datenblätter zulässig. Dies
gilt sowohl für die externe Sicherheitssteuerung als auch für die Antriebseinheit.
•
Die geräteinterne Diagnosefunktion ist bei dauerhaft freigegebenem oder dauer-
haft gesperrtem STO-Eingang eingeschränkt. Erst beim Pegelwechsel des STO-
Signals werden erweiterte Diagnosefunktionen durchgeführt. Daher muss die Si-
cherheitsteilfunktion über den STO-Eingang für PL d gemäß EN ISO 13849-1 und
SIL 2 gemäß EN 61800-5-2 mindestens einmal in 12 Monaten und für PL e gemäß
EN ISO 13849-1 und SIL 3 gemäß EN 61800-5-2 mindestens einmal in 3 Monaten
bei anliegender Netzspannung angefordert werden, um eine vollständige Testab-
deckung zu erreichen. Dafür ist folgender Prüfablauf einzuhalten.
[3]
[2]
[4]
[1]
Maximal 12 Monate bei PL d/SIL 2
Maximal 3 Monate bei PL e/SIL 3
[2]
Interne Diagnose
[3]
High: kein STO
[4]
Low: STO aktiv
•
Um nach einem Geräte-Reset (z. B. nach Einschalten der Netzspannung) eine
vollständige Testabdeckung zu erreichen, darf der Testübergang (STO aktiv →
nicht aktiv) frühestens nach > 700 ms gestartet werden. Das Gerät meldet den Zu-
stand "Betriebsbereit" oder "STO – sicher abgeschaltetes Moment" zurück, wenn
es sich nicht in einem Fehlerzustand befindet.
•
Ein erkannter Hardware-Defekt in den internen Abschaltkanälen für STO führt zu
einem verriegelnden Fehlerzustand der Antriebseinheit. Wenn der Fehler zurück-
gesetzt wird (z. B. durch Aus-/Einschalten der Netzspannung oder durch einen
Low-Pegel am STO-Eingang für mindestens 30 ms), muss danach ein vollständi-
ger Testdurchlauf der internen Diagnose nach dem oben genannten Prüfablauf
durchgeführt werden. Tritt der Fehler erneut auf, ist das Gerät zu ersetzen oder
der Service von SEW‑EURODRIVE zu kontaktieren.
®
performance DAC
[1]
> 700 ms
[2]
> 700 ms
[2]
t
15205932683