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Endress+Hauser Liquisys M CCM223 Betriebsanleitung Seite 42

Messumformer für freies chlor, chlordioxid und gesamtchlor
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Inbetriebnahme
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phenylendiamin unter Bildung eines roten Farbstoffes, wobei die Intensität der Rotfärbung
proportional zum Chlorgehalt zunimmt. Bei der DPD-Methode wird das Messwasser stets
auf einen pH-Wert von ca. 6,3 gepuffert. Deshalb geht der pH-Wert des Messwassers hier
nicht in die DPD-Messung mit ein. Aufgrund der Pufferung werden bei der DPD-Methode
alle Anteile des freien wirksamen Chlors erfasst und somit das gesamte freie Chlor
bestimmt.
Wird im Feld B2 bzw. B3 die pH-Kompensation eingeschaltet, so wird aus dem Messsignal
des Chlorsensors, das der unterchlorigen Säure (HOCl) entspricht, durch Einbeziehung des
pH-Wertes im Bereich pH 4 ... 9 die der DPD-Messung entsprechende Summe von unter-
chloriger Säure und Hypochlorit errechnet. Hierzu ist der Kurvenverlauf im Messumformer
gespeichert.
Bei der Messung des freien Chlors mit eingeschalteter pH-Kompensation ist die Kali-
brierung stets in der pH-kompensierten Betriebsart vorzunehmen.
Durch Einsatz der pH-Kompensation entspricht der angezeigte und am Geräteausgang
anliegende Chlormesswert dem DPD-Messwert auch bei veränderlichen pH-Werten. Erfolgt
keine pH-Kompensation, so entspricht der Chlormesswert der DPD-Messung nur bei unver-
ändertem pH-Wert gegenüber der Kalibrierung. Ohne pH-Kompensation muss die Chlor-
messeinrichtung bei Veränderung des pH-Wertes neu kalibriert werden.
Die pH-Kompensation kann sowohl automatisch mittels angeschlossener pH-Elektrode
(Ausführung EP) als auch manuell (Ausführung ES) durch Eingabe des vorliegenden
pH-Wertes im Feld B3 erfolgen.
Die Messung von Chlordioxid und Gesamtchlor ist nicht oder nur unwesentlich pH-abhängig
und erfordert daher keine pH-Kompensation.
Genauigkeit der pH-Kompensation bei der Messung von freiem Chlor
Die Genauigkeit des pH-kompensierten Chlormesswerts ergibt sich aus der Summe mehre-
rer Einzelabweichungen (Chlor, pH, Temperatur, DPD-Messung etc.).
Ein hoher Anteil an unterchloriger Säure (HOCl) bei der Chlor-Kalibrierung wirkt sich güns-
tig auf die Genauigkeit aus, ein geringer Anteil an unterchloriger Säure dagegen ungünstig.
Die Ungenauigkeit des pH-kompensierten Chlormesswerts steigt je größer die pH- Differenz
zwischen Messbetrieb und Chlor-Kalibrierung ist bzw. je ungenauer die zugrunde liegenden
Einzelmesswerte sind.
Kalibrierung von freiem Chlor bei Berücksichtigung des pH-Wertes
Bei der Referenzmessung (DPD-Methode, Photometer) wird durch die Pufferung auf pH 6,2
das gesamte freie Chlor bestimmt. Dagegen wird bei der amperometrischen Messung nur die
Komponente HOCl erfasst.
Im Betrieb wirkt die pH-Kompensation bis zum pH-Wert 9. Bei diesem pH-Wert liegt jedoch
nahezu kein HOCl mehr vor, der Messstrom ist sehr gering. Die pH-Kompensation bewirkt
nun, dass der gemessene HOCl-Wert auf den tatsächlichen Wert des freien Chlors angeho-
ben wird.
Eine Kalibrierung des gesamten Messsystems ist nur bis zu einem pH-Wert 8 bzw. 8,2 des
Mediums sinnvoll möglich.
Sensor
pH-Wert
CCS141
8,2
CCS140
8
Oberhalb dieser pH-Werte wird bei der Kalibrierung der Gesamtfehler der Messeinrichtung
unvertretbar groß.
HOCl-Anteil
unkompensierter Wert
15 %
12 nA
20 %
4 nA
Liquisys M CCM223/253
kompensierter Wert
80 nA
20 nA
Endress+Hauser

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Diese Anleitung auch für:

Liquisys m ccm253

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