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Merkmale und Funktionen
VORSICHT
Motorschaden durch Eindringen von Flüssigkeit!
Anstehen von Flüssigkeiten (z. B. Kühlschmiers-
toffen, Getriebeöl etc.) an der Abtriebswelle ist
nicht zulässig.
Verwenden Sie bei Anbau von Getrieben nur
Getriebe mit geschlossenem (öldichtem)
Schmiersystem. Getriebeöl darf nicht in stän-
digem Kontakt mit dem Wellendichtring der
Motoren stehen.
Überbestimmte Lagerung
Beim Anbau von Antriebselementen ist eine über-
bestimmte Lagerung zu vermeiden, da durch
ungünstige Toleranzverhältnisse unzulässig hohe
Lagerkräfte entstehen können.
Hinweis: Lässt sich eine überbestimmte Lage-
rung nicht vermeiden, so halten Sie Rücksprache
mit Bosch Rexroth.
Kupplungen
Die Maschinenkonstruktion und die verwendeten
Anbauelemente müssen sorgfältig auf den Motor
abgestimmt werden, damit die Belastungs-
grenzen von Welle und Lager nicht überschritten
werden.
Hinweis: Beim Anbau extrem steifer Kup-
plungen kann es durch umlaufende Radialkraft zu
einer unzulässig hohen Belastung von Welle und
Lager kommen.
Kegelradritzel oder schrägverzahnte
Antriebsritzel
Durch Wärmeausdehnung kann sich die DE-Seite
der Antriebswelle gegenüber dem Motorgehäuse
um bis zu 0,25 mm verschieben. Beim Einsatz
von schrägverzahnten Antriebsritzeln oder Kegel-
radritzeln, die direkt an die Abtriebswelle ange-
baut sind, führt diese Längenänderung
Bosch Rexroth AG
•
zu einer Lageverschiebung der Achse, wenn
die Antriebsritzel maschinenseitig nicht axial
festgelegt sind.
•
zu einer thermisch abhängigen Komponente
der Axialkraft, wenn die Antriebsritzel
maschinenseitig axial festgelegt sind. Hierbei
besteht die Gefahr, dass die maximal zuläs-
sige Axialkraft überschritten wird oder, dass
sich das Spiel innerhalb der Verzahnung
unzulässig stark erhöht.
•
zu Schädigungen des NDE-Lager durch Über-
schreitung der maximal zulässigen Axialkraft.
Hinweis: Verwenden Sie vorzugsweise eigen-
gelagerte Antriebselemente, die über axial aus-
gleichende Kupplungen mit der Motorwelle ver-
bunden sind.
5.2.8
Haltebremse
MS2S-Motoren sind optional mit Federdruck-
bremsen lieferbar. Die Haltebremsen arbeiten
nach dem Prinzip "elektrisch lösend" (Ruhe-
stromprinzip) und öffnen beim Anlegen der
Schaltspannung.
•
Die Lebensdauer (Schaltspiele) von Feder-
druckbremsen ist abhängig von der Anzahl
der Start-Stopp-Zyklen. Bei Federdruck-
bremsen entsteht immer ein Anlaufver-
schleiß, da sich bei Drehzahlerhöhung erst
ein Luftpolster zwischen Belag und Reibflä-
chen aufbauen muss. Dieser Verschleiß kann
sich durch Beschleunigungen der Reib-
scheibe, z. B. bei vertikaler Anordnung (Erd-
beschleunigung) oder durch externe Flieh-
kräfte erhöhen, wobei hier meist nur eine
Reibbelagseite betroffen ist.
•
Die Haltebremsen mit Not-Stopp-Funktion
sind zum Festsetzen von Motorwellen im
Stillstand vorgesehen. Die Haltebremsen
sind keine Arbeitsbremsen um Motoren im
Betrieb aus Drehzahl abzubremsen.
•
Bei Not-Stopp oder Spannungsausfall ist der
Betrieb der Bremsen in begrenztem Umfang
zulässig. Es können bis zu 500 Bremszyklen
aus Drehzahl 3000 1/min durchgeführt
MS2S
R911410076, Ausgabe 01