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Yamaha MG8 Bedienungsanleitung Seite 14

Inhaltsverzeichnis

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Optimale Mischergebnisse
I Gehen Sie in die Breite!
Positionieren Sie Ihre Instrumente so, dass sie „Luft zum
Atmen" haben, und arrangieren Sie sie musikalisch mit den
anderen Instrumenten. Trotzdem werden Sie manchmal viel-
leicht Klänge oder Stimmen nahe beieinander oder sogar über-
einander arrangieren wollen, um ihren gemeinsamen Auftritt zu
betonen. Es gibt keine klaren und einfachen Vorschriften. Nor-
malerweise (aber auch dies ist keine Regel) werden Bass und
Haupt-Gesangsstimmen im Zentrum arrangiert; ebenso die
Bassdrum, wenn das Schlagzeug in stereo abgenommen wird.
5-3. Die Klangregelung einsetzen
Allgemein gilt: Weniger ist mehr. Es gibt eine Reihe von Fällen, in
denen es nötig sein wird, bestimmte Frequenzbereiche zu dämpfen;
beim Anheben von Frequenzen sollten Sie sparsam und vorsichtig vor-
gehen. Ein vernünftiger Einsatz der Klangregelung / des Equalizers
kann Überschneidungen zwischen Instrumenten beseitigen und damit
ein insgesamt besseres Klangprofil erreichen. Schlechte Klangrege-
lung – und vor allem Frequenzanhebungen – klingen unerträglich.
I Frequenzabsenkung für ein saubereres
Mischergebnis
Beispiele: Im Klangspektrum von Becken finden wir viele tiefe und
mittlere Frequenzen, die wir aber nicht als musikalischen Klang
wahrnehmen, die aber die Klarheit anderer Instrumente in diesen
Bereichen stören können. Sie können also grundsätzlich die unte-
ren Klangbereiche auf Becken-Kanälen ganz ausblenden, ohne
damit ihren Klanganteil am Mischergebnis nachteilig zu verändern.
Sie werden dennoch den Unterschied hören: das Mischergebnis
gewinnt eine größere „Räumlichkeit", und Instrumente in den unte-
ren Klangbereichen werden mit einem besseren Klangprofil durch-
dringen. Auch ein Klavier hat ein unglaublich kräftiges
Klangspektrum im unteren Bereich, so dass durch eine entspre-
chende Dämpfung in den unteren Frequenzen andere Instrumente –
z. B. Schlagzeug und Bass – mit ihrem Anteil besser zur Geltung
kommen. Natürlich werden Sie dies nicht tun, wenn das Klavier
allein erklingt bzw. eine zentrale Rolle spielt.
Das Gegenteil gilt für Bassdrums und Bassgitarren: Sie können
oft die Höhen dieser Instrumente absenken, um mehr Raum in der
Mischung zu schaffen, ohne den Charakter dieser Instrumente zu
beeinträchtigen. Dennoch müssen Sie hineinhören: jedes Instru-
ment ist verschieden, und manchmal werden Sie den „Saitenan-
schlag" bei einer Bassgitarre nicht unterdrücken wollen.
I Anheben: mit Zurückhaltung
Heben Sie Klangbereiche an, soviel Sie wollen, wenn Sie spezi-
elle oder ungewöhnliche Effekte ausprobieren möchten. Wenn
es aber um ein gutes Mischergebnis geht, sollten Sie nur in sehr
kleinen Dosen von einer Frequenzanhebung Gebrauch machen.
Eine kleine Anhebung im mittleren Bereich kann Gesangsstim-
men mehr Präsenz geben, und bestimmte Instrumente „luftiger"
klingen lassen, indem die Höhen stärker betont werden. Hören
Sie hinein, und wenn sich das Ergebnis nicht klar und sauber
anhört, versuchen Sie Frequenzen, die sich im Gesamt-Klang
störend bemerkbar machen, lieber zu dämpfen, anstatt durch
Anhebungen dem Mischergebnis zu mehr Klarheit zu verhelfen.
Eines der größten Probleme bei der Klanganhebung ist, dass
durch die Klanganhebung Störgeräusche verstärkt werden
und außerdem eine Übersteuerung der nachfolgenden
Signalverarbeitung verursacht werden kann.
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MG8/2FX
5-4. Der Raumklang
Der Einsatz von Nachhall (Hall) und/oder Echo über die Effekt-
busse des Mischpults in vernünftigen Grenzen kann ein Mischer-
gebnis abrunden, aber zuviel davon kann zu einem „Verwaschen"
führen und die Klarheit des Klangs beeinträchtigen. Die richtige
Einstellung des Hallklangs hat einen großen Einfluss darauf, ob er
sich sauber in das Gesamtmischergebnis einfügt.
I Einstellen der Hall- und Echozeiten
Unterschiedliche Hall-/Echogeräte bieten unterschiedliche
Möglichkeiten und Optionen; meistens aber lassen sich die Zei-
ten einstellen. Ein geringer Unterschied im Timing lässt den
Klang entweder optimal oder nur durchschnittlich werden. Die
zu wählende Nachhallzeit wird in hohem Maße vom Tempo und
von der „Dichte" der Musik und des Mischergebnisses abhän-
gen. Bei einem langsamen Tempo und geringerer Dichte (d. h.
einer geringen Anzahl von Stimmen und geringer Klangfülle)
können Sie den Klang ggf. durch verhältnismäßig lange Hallzei-
ten verbessern. Aber: lange Hallzeiten können ein schnelleres
und lebendigeres Musikstück völlig undifferenziert klingen las-
sen. Ähnliche Grundregeln gelten für den Einsatz von Echo.
I Hallklang
Wie „hell" oder „bassig" ein Hallklang ist, hat ebenfalls eine
starken Einfluss auf den Gesamtklang Ihrer Mischung. Unter-
schiedliche Hallgeräte bieten unterschiedliche Hilfsmittel, um
dies zu kontrollieren: Einstellen unterschiedlicher Hallzeiten für
hohe und niedrige Frequenzen, einfache Klangregelung, und
andere. Ein zu „strahlender" Reverb klingt nicht nur unnatür-
lich. Er wird womöglich auch problematische Höhen in das
Mischergebnis einfließen lassen. Wenn Sie feststellen, dass Sie
mehr Höhen vom Hallsignal hören als von anderen Klangdetails
aus dem Mischergebnis, dann sollten Sie den Höhenanteil des
Hallklangs reduzieren. So können Sie einen vollen Raumklang
erreichen, ohne die Klarheit zu beeinträchtigen.
I Hallpegel
Es ist erstaunlich, wie schnell das Gehör die Orientierung ver-
liert und Sie glauben lässt, dass ein völlig verwaschener Klang-
mix perfekt klingt. Damit Sie nicht in diese Falle tappen,
beginnen Sie damit, den Hallpegel ganz auf Null setzen. Ziehen
Sie ihn dann langsam in den Mix hinein, bis Sie ihn gerade
hören. Alles, was mehr ist als das, bezeichnet man bereits als
„Special Effect". Es wird sicher nicht Ihre Absicht sein, den
Hall das Mischergebnis dominieren zu lassen, solange Sie nicht
vorhaben, den Effekt eines Band-Auftrittes in einer Höhle zu
erzeugen – was sicher seine Berechtigung hat, wenn es wirklich
das war, was Sie vorhatten.
5-5. Integrierte Effekte
Ihr MG-Mischpult hat ein leistungsfähiges internes Effektsy-
stem und bietet außergewöhnliche Leistungen und hohe Vielsei-
tigkeit, ohne dass externe Geräte erforderlich wären. Mit dem
internen DSP (Digitaler Signal-Prozessor) können Sie genau
wie mit Hilfe eines externen Effektgerätes Hall- und Echoef-
fekte getrennt für jeden Kanal zumischen. Dafür müssen Sie
keine zusätzlichen Kabel verlegen, und es kann nicht zu Beein-
trächtigungen der Signalqualität durch externe Verbindungen
kommen. Näheres hierzu finden Sie auf Seite16.

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