11 Überwachung der fetalen Herzfrequenz und des Kineto-CTGs mit Ultraschall
Erzielen eines guten Herzfrequenzsignals
Zur Platzierung des Ultraschallaufnehmers ist zunächst die Lage des Fetus durch Palpation
festzustellen. Den Aufnehmer über dem fetalen Herzton platzieren, der im Lautsprecher des Monitors
am deutlichsten hörbar ist, und nach jedem Einstellen des Aufnehmers mindestens sechs
Sekunden abwarten, bis die Signalqualitätsanzeige eine gute Signalqualität anzeigt und die FHF
fortlaufend in der numerischen Anzeige sichtbar ist. Sobald die Position feststeht, an der ein starkes
fetales Signal vorliegt, den Aufnehmer mit dem Gurt am Bauch befestigen.
Falls die Qualität des Signals oder die Darstellung der Herzfrequenzkurve vom Ultraschallaufnehmer
fragwürdig ist, den Aufnehmer wie oben beschrieben neu positionieren. Alternativ ein Ultraschallgerät
zur Positionierung des Herzfrequenz-Ultraschallaufnehmers verwenden; das Ultraschallgerät
erleichtert das Auffinden der bestmöglichen Position für den Aufnehmer. Faktoren in der zweiten
Wehenphase, die sich auf die Qualität der per Ultraschall erfassten FHF-Kurve auswirken:
•
Uteruskontraktionen
•
Veränderte Form des mütterlichen Abdomens
•
Bewegungen der Mutter – Positionswechsel
•
Austreibungsphase – Pressen
•
Mütterliche Tachykardie/Akzelerationen mit Kontraktionen
•
Fetale Dezelerationen, fetale Tachykardie
•
Verzögertes Ansteigen der fetalen Herzfrequenz nach einer Dezeleration
•
Eintritt des Fetus in den Geburtskanal
•
Drehen des Fetus im Geburtskanal
In einigen Fällen kann in der zweiten Wehenphase kein gutes und zuverlässiges FHF-Ultraschallsignal
erfasst werden; hier muss die Verwendung einer Kopfschwartenelektrode in Betracht gezogen werden
(fetales EKG).
Herzton
Der vom Gerät ausgegebene Herzton stellt die Bewegungen des fetalen Herzens dar. Diese
Darstellung ermöglicht in den meisten Fällen die präzise Auskultation der FHF gemäß der am Monitor
angezeigten FHF und dem im CTG sichtbaren Herzfrequenzmuster. Gelegentlich ist eine FHF
hörbar, die nicht mit der dargestellten FHF und dem aufgezeichneten CTG übereinstimmt. Dies kann
dann auftreten, wenn sich das fetale Herz teilweise aus dem Ultraschallstrahl des Aufnehmers heraus
bewegt. In diesen Fällen ist die FHF möglicherweise über den Monitorlautsprecher hörbar, auch wenn
ein anderes periodisches Signal (meist die mütterliche Herzfrequenz) stärker geworden ist. Der
Autokorrelationsalgorithmus stellt die stärkere mütterliche Herzfrequenz dar, obwohl das schwächere
fetale Signal weiterhin vorhanden ist. Diese Situationen sind in der Regel nur kurz; wenn sie länger
andauern, genügt eine Neupositionierung des Aufnehmers.
161