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Einschränkungen Der Technologie; Verwechslung Von Mhf Und Fhf - Philips Avalon FM20 Gebrauchsanweisung

Fetalmonitor
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11 Überwachung der fetalen Herzfrequenz und des Kineto-CTGs mit Ultraschall
Die Herzfrequenzmuster eines Fetus können außerordentliche Variationen zeigen. Dies reicht von
einem stabilen Muster mit minimalen Variationen, wenn der Fetus „schläft", bis hin zu starken, wenige
Sekunden andauernden Akzelerationen von 40 bis 60 Schlägen/min über die Basalfrequenz und bis
hin zu extremer Variabilität, wenn der Fetus aktiv ist. Dezelerationen von 60 bis 80 Schlägen/min
unter die Basalfrequenz können sogar noch abrupter auftreten als Akzelerationen. Schlag-zu-Schlag-
Arrhythmien können die Variabilität noch weiter verstärken und treten am Tiefpunkt von variablen
Dezelerationen oder bei fetalen Atembewegungen auf, die die fetale Herzfrequenz ebenfalls
tendenziell verringern. Das Erkennen dieser normalen Variationen im fetalen Herzfrequenzmuster
trägt erheblich dazu bei, echte Informationen über den Fetus von Artefakten abzugrenzen.
Einschränkungen der Technologie
Alle Gewebe, die sich auf den Aufnehmer zu oder von diesem weg bewegen, erzeugen ein
Dopplerecho. In das resultierende Signal, das über den Lautsprecher des Monitors ausgegeben und zur
weiteren Verarbeitung des fetalen Herzsignals herangezogen wird, können daher die Bewegungen der
Wände oder Klappen des fetalen Herzens, Kindsbewegungen, fetale Atembewegungen oder
Schluckauf, Bewegungen der Mutter (z.B. Atembewegungen oder Positionswechsel) sowie das
Pulsieren der mütterlichen Arterien einfließen.
Bei der Verarbeitung des fetalen Herzsignals werden periodische Ereignisse wie Herzschläge mit
einem Autokorrelationsalgorithmus erfasst. Ist das Signal fehlerhaft, beispielsweise aufgrund einer
fetalen Arrhythmie, kann das Ultraschallgerät die abrupten Veränderungen u.U. nicht erfassen, so dass
das eigentliche FHF-Muster falsch dargestellt wird. Signale, die sich aus Bewegungen der fetalen
Extremitäten ergeben, sind in der Regel äußerst stark und überlagern das fetale Herzsignal. Bei
längeren Bewegungen mit entsprechender Überlagerung des fetalen Herzsignals ist die numerische
Anzeige für die FHF leer, und im aufgezeichneten CTG ist eine Lücke. Durch Positionswechsel des
Fetus, Positionswechsel der Mutter und Uteruskontraktionen kann sich das fetale Herz ganz oder
teilweise aus dem Ultraschallstrahl heraus verschieben, so dass das Signal verloren geht oder sogar
Dopplerechos von den pulsierenden mütterlichen Arterien erfasst werden. In diesen Fällen ist die
mütterliche Herzfrequenz oder manchmal auch eine gemischte Herzfrequenz aus fetalen und
mütterlichen Herzsignalen in der numerischen Anzeige des Monitors und auf dem aufgezeichneten
CTG sichtbar.
Im Gegensatz zur zeitlich genau definierten R-Zacke eines mit einer Kopfschwartenelektrode erfassten
EKG-Signals besteht das Ultraschall-Dopplersignal des fetalen Herzens aus mehreren Komponenten:
Vorhof (Diastole), Herzkammern (Systole), Klappen, pulsierende Arterien. Die Zusammensetzung
dieser Komponenten ist abhängig von der Lage des Fetus und von der Position und dem Winkel des
Aufnehmers, wobei die Komponenten durch Faktoren wie fetale oder mütterliche Atembewegungen
noch weiter moduliert werden. Diese Auswirkungen können einen sogenannten „Artefakt" erzeugen.
Die optimale Positionierung des Aufnehmers ist daher entscheidend, um diese Auswirkungen und
damit die Entstehung von Artefakten zu minimieren.

Verwechslung von MHF und FHF

Wenn der Monitor eine FHF erkennt, bedeutet dies nicht automatisch, dass der Fetus lebt. Daher ist
vor der Überwachung zu prüfen, ob der Fetus lebt. Während der Überwachung muss außerdem
regelmäßig geprüft werden, ob die abgeleitete Herzfrequenz tatsächlich vom Fetus stammt (siehe „Vor
Einsatz des Monitors überprüfen, ob der Fetus lebt" auf Seite 10 und „Automatische
Koinzidenzprüfung (CCV)" auf Seite 143).
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