Betriebsanleitung
Zementsilowagen Kds 56 der DB
Die gewaltigen Zerstörungen an Wohn- und Infrastruktur führten nach 1945 zu einer großen Nachfrage nach Baustofftransporten. Aufgrund
der Menge der zu ersetzenden Gebäude und fehlender Arbeitskräfte war es Gebot der Stunde, schnell und günstig zu bauen. Somit wurde
Beton – vor dem Krieg auch schon eingesetzt, aber noch nicht so verbreitet – zum Baustoff der Stunde. Einer der wichtigsten Bestandteile,
Zement, wurde jedoch bisher fast ausschließlich in Papiersäcken verpackt in gedeckten Wagen transportiert. Dieses Verfahren war zeitraubend
und teuer. Behälterwagen für staubförmige Güter, z. B. Kohlenstaub, gab es zwar schon länger, doch beschränkte sich ihr Einsatz bisher auf
eher wenige Privateinsteller. Einer der Gründe war, dass die restlose Entleerung des Ladegutes bisher nur sehr schwer gelang und es viele
Störungen bei einer Unterbrechung der Be- und Entladung gab. Die DB entwickelte daher gemeinsam mit der Waggonindustrie einen neuen
zweiachsigen Staubbehälterwagen mit zwei stehenden Behältern. Die ersten zehn Wagen lieferte Westwaggon 1953 zur Erprobung an die DB.
Da sie noch über eine HiK-Bremsanlage verfügten, wurden sie als Kd 54 bezeichnet. Außerdem hatten sie, wie auch die folgenden 150 Wagen,
die von Talbot und Westwaggon kamen, ein Doppelschakenlaufwerk. Da dieses in Verbindung mit der sehr speziellen Untergestellkonstruktion
der Kds 54 zu Problemen führte, erhielten alle Folgelieferungen ein Laufwerk mit Einfachschaken. Bereits nach 50 Wagen wurde das
Behältervolumen auf zweimal 27 m³ gesteigert. Die Wagen bewährten sich sehr gut, so dass bis 1964 insgesamt 1222 Kds 54 beschafft
wurden. Außerdem wurde auch ein Wagen mit zwei Behältern von zweimal 34 m³ Fassungsvermögen entwickelt und als Kds 56 in Dienst
gestellt. Im Gegensatz zum Kds 54, der RIV-fähig war, konnte der Kds 56 nur aufgrund spezieller Vereinbarungen international eingesetzt
werden. Neben der DB beschafften auch private Einsteller Wagen dieses Typs, so zum Beispiel das Kraftfutterwerk „Albert O. Petersen" („Club
Mast"), Varta und Heidezement.
Operating instructions
Silo Car Kds 56 DB
After 1945, the vast destruction of residential buildings and infrastructure led to a high demand for the transport of building materials. due to
the number of buildings that needed to be replaced and the lack of manpower, the order of the day was to build fast and cheap. thus, concrete
was the building material of this period – this also occurred before the war, but not the same extent. One of the most important components,
cement, was almost exclusively packed in paper bags and transported in covered trucks. This process was time-consuming and expensive. Tank
cars for powdered materials such as coal dust had been available for some time, but their use was limited at that point to a few private adjusters.
One of the reasons was that it was very difficult to completely empty the cargo, which caused many interruptions in loading and unloading. DB,
jointly with the railcar industry, developed a new two-axle powder tank car with two standing containers. Westwaggon delivered the first ten
cars to DB for inspection in 1953. Since they still had a Hik braking system, they were designated Kd 54. They also had a dual link suspension
system, as did the next 150 cars from Talbot and Westwagon. Because of this, coupled with the very special undercarriage construction of the
Kds 54, all subsequent deliveries received a simple link suspension system. After only 50 cars had been made, the container volume was
doubled to 27 m³. The cars proved so useful that a total of 1222 Kds 54s were ordered by 1964. In addition, a car was designed with two tanks
of 34 m³ capacity and put into service as the Kds 56. In contrast to the Kds 54, which was RIV-compatible, the Kds 56 could only be used
internationally under special agreements. In addition to DB, private adjuster cars of this type were produced as well, for example, the animal
feed mill „Albert O. Petersen" („Club Mast"), Varta and Heidezement.
1