15.3 State Overview
Der Bildschirm State Overview ist ein typisches RME-Merkmal. Seit 20 Jahren gibt RME seinen
Kunden mehr Informationen an die Hand als 'geht, geht nicht'. Die Settingsdialoge unserer Au-
diointerfaces beinhalten eine detaillierte Input Status Analyse, um Aufbau und Fehlersuche zu
vereinfachen und zu beschleunigen. Zusätzlich liefert RME zu jedem Audiointerface DIGI-
Check, eine Windows/Mac Software, welche Pegel, Channel Status, Inhalt des Datenstroms,
die wahre Samplefrequenz und vieles mehr analysiert.
Wenn der ADI-2 Pro angeschlossen, aber kein Ton zu
hören ist, dann hilft der State Overview. Er dient zum
Aufspüren von Problemen in einfach zu verstehender
Weise. Obwohl er (absichtlich) schlicht aussieht, übertrifft
seine detaillierte Analyse jedes andere, ähnliche Gerät.
Zu sehen sind der Status der digitalen Eingänge SPDIF
optisch und koaxial, AES, der Status der USB Verbindung
samt übertragenem Audio, und die aktuelle Einstellung des
SRC. Die derzeitige Clock-Quelle ist in voller Länge
angegeben, obwohl sich diese Info auch abgekürzt in der
Statuszeile findet.
Die untere Statuszeile zeigt immer die aktuelle Lautstärkeeinstellung der Ausgänge 1/2 und 3/4,
den aktuell für Lautstärkeeinstellung selektierten Ausgang (über ein Rechteck um den Namen),
die aktuelle Clock-Quelle, und die momentane Samplefrequenz. Bei Sync-Problemen blinkt die
Samplefrequenz und/oder färbt sich rot. Diese Informationen sind in fast allen Bildschirmen
sichtbar, und geben so einen schnellen Überblick über den derzeitigen Zustand. Der Bildschirm
State Overview ergänzt dies nun mit vielen Details.
Der gewählte SPDIF-Eingang, manuell oder automatisch, wird als SP op oder SP co (optisch
- -
oder koaxial) angezeigt. Die Spalte SYNC zeigt No Lock, also kein Signal am Eingang, als
.
Und lock sowie sync, je nach aktuellem Clock Status des jeweiligen Eingangs. Bei aktivem
SRC zeigt der entsprechende Eingang immer lock, nicht sync, weil die Phasenbeziehung der
externen und internen Clock keine Rolle mehr spielt.
Bei USB erscheint conn (connected) sobald eine gültige USB-Verbindung aufgebaut ist.
Die Spalte SR zeigt die von der Hardware gemessene Samplefrequenz der Eingänge SPDIF
und AES. Sie zeigt sogar Werte an, die am ADI-2 Pro selbst nicht einstellbar sind, wie 32, 64
und 128 kHz. Bei USB wird die Samplefrequenz nicht gemessen, sondern vom externen Com-
puter oder iOS-Gerät bestimmt, und hier zwecks Verifizierung dargestellt (bis zu 768 kHz).
Die Spalte State zeigt den Channel Status, Consumer (cons) oder Professional (pro), der ein-
gehenden Signale SPDIF und AES. Wird ein DoP (DSD over PCM) Header detektiert erscheint
DSD. Bei USB zeigt die Spalte State den aktuellen Kanalmodus, 2/2 oder 6/8, oder DSD wenn
ein DoP Header vorhanden ist.
Die Spalte Bit zeigt die Anzahl der im Audiosignal von AES und SPDIF gefundenen Bits. Zu
beachten ist, dass ein als 16 Bit angezeigtes 24 Bit-Signal tatsächlich nur 16 Bit besitzt. Ein als
24 Bit erkanntes Signal kann aber auch aus 16 Bit Audio plus 8 Bit Rauschen bestehen...
SPDIF und AES können aber auch AC-3 und DTS enkodiertes Surround-Audio transportieren.
Dieses Signal klingt wie zerhacktes Rauschen bei Vollpegel. Daher prüft die Empfangsschal-
tung im ADI-2 Pro auf eine Non-Audio Kennung im Channel Status. Wenn vorhanden wird das
Signal bereits am Eingang stumm geschaltet. Die Warnmeldung SPDIF NON-AUDIO in rot
erklärt, warum kein Audio an den analogen Ausgängen erscheint.
Auch Emphasis, eine spezielle Höhenanhebung aus den frühen Tagen der digitalen Audiotech-
nik, wird erkannt, und als SPDIF WARNING EMPHASIS in rot angezeigt. Siehe Kapitel 34.4.
Bedienungsanleitung ADI-2 Pro - v 1.9
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