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Palmer PDREI Bedienungsanleitung Seite 35

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3) RöHRENCHARAKTERISTIKA
EL84, 6V6, 6L6 ENDRöHREN UND IHRE EIGENSCHAFTEN
In der Fachliteratur, in Gitarrenzeitschtiften und im Internet gibt es
eine weitgehende Übereinstimmung, wie Röhren "klingen" und wie man ihren
Klang beschreibt. Die Klangcharakteristik von Endröhren läßt sich allerd-
ings nur grundsätzlich darstellen, da z.B. die Schaltung der Eingangstufe
und Lautsprecher den Klang eines Verstärkers mitbestimmen. Zudem kann der
"Klang" eines Röhrentyps je nach Hersteller und Produktionsabschnitt bis-
weilen deutliche Unterschiede aufweisen.
EL84
Diese Röhre wurde hauptsächlich in den britischen Verstärkern der 50er
und 60er eingesetzt, hier sind besonders der VOX AC30 und die 18W Mar-
shall Combos zu erwähnen. Er ist in den vergangenen Jahren wieder sehr
populär geworden.
Die EL84 ist eine kleine Endröhre mit niedriger Leistung, einem glasklar-
en Höhenanteil und ausgeprägten oberen Mitten. Wenn sie übersteuert wird,
herrschen Obertöne hoher Ordnung vor, und die Verzerrung ist fett und ag-
gressiv. Bei hoher Übersteuerung treten knurrende Mitten in den Vordergr-
und, der Bassbereich bleibt definiert mit klaren Konturen.
6V6
Die 6V6 wurde bevorzugt in amerikanischen Verstärkern eingesetzt, z.B.
den Tweed-Modellen Champ und Deluxe von Fender. Sie hat seitdem nicht
an Popularität verloren und wird meist in Verstärkern mit niedriger bis
mittlerer Leistung verwendet. Sie ist besonders wegen ihres klassischen
Blues-Tons beliebt.
Ihre Leistung ist ähnlich der EL84, doch die Klangcharakteristik der 6V6
zeigt deutliche Unterschiede. Sie hat einen dünneren, schlankeren Ton mit
etwas weicheren Höhen und Bässen und spricht eleastisch und dynamisch an.
Bei leichter Übersteuerung erzeugt sie deutliche Obertöne zweiter und
dritter Ordnung, die den Grundton andicken und ihren hellen Klang etwas
überdecken. Bei starker Übersteuerung wird der Bassbereich dumpf und ver-
liert deutlich anArtikulation und Definition.
6L6
Durch die Nachfrage nach Verstärkern mit höherer Leistung Ende der 50er
fand die 6L6 schnell ihren Weg in die Schaltungen der Fender-Modelle
Bassman und Twin. Mit ihrer mittleren Leistung wird sie oft als "große
Schwester" der 6V6 mit einem runden, warmen und karen Ton beschrieben.
Die 6L6 ist schon bei niedrigen Spannungen sehr effizient, verarbeitet
aber auch hohe Spannungspegel ohne Probleme. Daraus resultieren kräftige
Bässe, die selbst bei harter Ansteuerung klar konturiert bleiben, detail-
lierte Mitten, die weniger im Vordergrund stehen als bei der 6V6 (oder
etwa der EL34 in Marshall-Amps), und glockenhelle klare Höhen. Da die 6L6
erst spät komprimiert, reagiert sie äußerst dynamisch und präzise auf An-
schlagsnuancen.Zur 6L6-Familie gehören auch die Typen KT66 und 5881, die
statt der 6L6 eingesetzt werden können, wenn man mit Klangfarben experi-
mentieren will.
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