SIGNALVERARBEITUNG IM C400XL
Kompression
Die Aufgabe eines Kompressors besteht grundsätzlich
darin, die Dynamik eines Audiosignals zu steuern.
Dabei werden die lautesten Stellen eines Signals
abgeschwächt und die leiseren Stellen angehoben.
Aber das »Wie« und die konkreten Anwendungen
dieses Verfahrens bei der Musikproduktion verdienen
etwas mehr Aufmerksamkeit.
In der folgenden Illustration werden die grundlegenden
Kompressionsparameter und ihr Zusammenwirken
dargestellt.
Der Threshold-Parameter definiert den Signalpegel,
bei dem der Kompressor aktiv wird. Wenn das Signal
unter diesen Schwellwert fällt, wird die Kompression
wieder aufgehoben. Sobald der Pegel den
vorgegebenen Schwellwert überschreitet, wird der
Kompressor aktiv. Wenn er darunter fällt, ist der
Kompressor nicht aktiv.
Mit dem Ratio-Parameter legen Sie fest, wie stark der
Pegel des Signals reduziert werden soll, wenn es den
vorgegebenen Schwellwert überschreitet.
In der Illustration wird der Ratio-Parameter durch den
Kurvenverlauf oberhalb des Kompressor-
Schwellwertes dargestellt.
Der Attack-Parameter legt die Zeit fest, in der der
Kompressor die Pegelabschwächung durchführt, die
mit dem »Ratio«-Parameter vorgegeben wurde.
Der Release-Parameter definiert die Zeit, die der
Kompressor nach dem Unterschreiten des
Schwellwertes benötigt, um die Kompression wieder
aufzuheben.
Jeder dieser Parameter wirkt sich auf die Dynamik des
bearbeiteten Signals aus, und nur korrekte
Einstellungen führen zum gewünschten Ergebnis.
Die Programme des C400XL unterstützen den
Anwender, da geeignete Attack- und Release-Werte
Bestandteil jedes Programms sind.
Die Pegelkompensation per Makeup Gain ist
ebenfalls ein bei vielen Kompressoren einstellbarer
Parameter. Da die Absenkung lauter Stellen in einem
Signal dazu führt, dass dessen Pegel geringer wird, ist
es im Ausgleich normalerweise erforderlich, den
Gesamtpegel am Ausgang wieder anzuheben. Auf
diese Weise wird die Dynamik der leiseren Passagen
verbessert.
Der Limiter ist letzten Endes ein zusätzlicher
Kompressor. Er spricht sehr schnell an (das heißt, er
hat eine kurze Attackzeit) und ein Kompressionsver-
hältnis von 1:unendlich. Aber wozu ist ein solcher
Limiter erforderlich?
Damit ein Kompressor bei der Musikproduktion
sinnvoll eingesetzt werden kann, müssen die
Attackzeiten relativ lang sein (das heißt: von 10 bis
200 Millisekunden). Dies hat den Nachteil, dass
bestimmte Pegelspitzen »durchschlüpfen« können,
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