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Der Schnellabstieg; Ohrenanlegen; B-Stall; Steilspirale - GRADIENT golden5 Betriebshandbuch

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Betriebshandbuch für Golden5

6.3. Der Schnellabstieg

Es kann durchaus vorkommen, dass aufgrund der Wettersituation oder auch der persönlichen Verfassung
ein Flug schneller beendet werden soll. Bedenke dabei immer, dass die Luftkräfte stärker sind als Du. Es ist
fast immer sinnvoller, aus einem Steiggebiet wegzufliegen, als zu versuchen, in steigenden Luftmassen mit
irgendwelchen Schnellabstiegsverfahren Höhe zu vernichten.
Übe die Schnellabstiegsverfahren aber trotzdem (am besten im Rahmen eines Sicherheitstrainings), um
sie im Falle eines Falles zu beherrschen.
Die gebräuchlichsten Verfahren lauten Ohrenanlegen, B-Stall und Steilspirale.

6.3.1. Ohrenanlegen

Das Ohrenanlegen ist die einfachste Methode zum Erhöhen der Sinkgeschwindigkeit. Abhängig davon wie
viel vom Flächenende Du einholst werden 3 bis 6 m/s erreicht. Beim Ohrenanlegen kannst Du die Sink- und
Vorwärstgeschwindigkeit durch Betätigung des Beschleunigers weiter erhöhen.
Die Richtungssteuerung kann durch Gewichtsverlagerung erfolgen.
Einleitung: Nimm die äußeren A-Leinen oder äusseren geteilten A-Gurte an ihrem separaten Gurt in die
Hand (die Bremsgriffe sollten in der Hand bleiben, kontrolliere, daß Du die richtigen Leinen in der Hand
hast). Ziehe beide Leinen (also links und rechts je eine) gleichzeitig dosiert nach unten und halte sie fest.
Je nachdem wie weit die Leinen nach unten gezogen werden wird mehr oder weniger von Flügelende
deformiert. Durch leichtes Nachziehen oder Freigeben kannst du die Ideale Position finden.
Ausleitung: Der Golden5 öffnet selbständig sobald die Leinen losgelassen werden. Die Öffnung kann durch
einen oder mehrfachen (Pumpen) kurzzeitigen Bremsleinenzug beschleunigt werden.

6.3.2. B-Stall

Der B-Stall ist eine effektive Art des Schnellabstieges. Abhängig davon wie weit die B-Tragegurte
herabgezogen werden lassen sich Sinkgeschwindigkeiten zwischen 5 und 8 m/s erreichen.
Einleitung: Nimm die B-Tragegurte in die Hand (die Bremsgriffe sollten in der Hand bleiben), kontrolliere,
daß Du die richtigen Tragegurte in der Hand hast. Ziehe beide Tragegurte (also links und rechts) gleichzeitig
nach unten und halte sie fest. Je nachdem wie weit die Tragegurte nach unten gezogen werden erhöht sich
die Sinkgeschwindigkeit. Wundere Dich nicht, wenn der Schirm beim Strömungsabriss nach hinten kippt.
Er stabilisiert sich bald wieder über Dir, wenn auch ohne Vorwärtsgeschwindigkeit. Achte darauf, nicht zu
weit zu ziehen, sonst kann sich die Kappe eventuell deformieren.
Die Tragegurte sollten nach innen gezogen werden um eine Kappendeformation zu verhindern.
Ausleitung: Wenn die B-Tragegurte wieder nach oben geführt werden fährt der Golden5 von alleine
wieder an und beginnt wieder normal zu Fliegen. Der Golden5 hat keine Tendenzen zum Sackflug oder
zum Überschiessen. Die Tragegurte müssen allerdings symmetrisch und gleichmäßig nach oben geführt
werden.
Achtung: Werden die Tragegurte ungleichmäßig gelöst so kann es zu einem Kreisflug kommen. Werden
die Tragegurte sehr unsymmetrisch und langsam gelöst kann es zum Spiralen kommen.
Achtung: Sollte der Schirm in Spannweitenrichtung nicht gestreckt bleiben (z. B. Hufeisenbildung), dann
ist der B-Stall sofort zu beenden.

6.3.3. Steilspirale

Die Steilspirale ist die effektivste Art des Schnellabstieges. Jeder Pilot sollte in der Lage sein eine Steilspirale
zu Fliegen, falls er sie eines Tages anwenden muß. Achte aber bei diesem Manöver immer auf die Höhe,
welche sehr schnell abnehmen kann. Die erreichbaren Sinkwerte liegen bei 16 bis 18 m/s oder mehr.
Während der Spirale sind der Pilot und der Schirm einer extremen Belastung durch die Zentrifugalkraft
ausgesetzt. Die erreichte Zentrifugalkraft kann über 3 g liegen. Der Schirm ist diesen Belastungen ebenfalls
ausgesetzt.
Einleitung: Richte deinen Blick in die Kurveninnenseite, gebe die Außenbremse komplett frei und ziehe
langsam die kurveninnere Bremse immer weiter herab, so daß der Schirm aus einer normalen Kurve immer
steiler kurvt. Die Einleitung sollte durch Gewichtsverlagerung unterstützt werden. Achte beim
Bremsleinenzug auf den Bremsdruck. Sollte er abnehmen, ist das ein Zeichen von Strömungsabriss,
welcher Trudeln zur folge haben kann. Sobald der Schirm beschleunigt und auf die Nase kippt, kontrollierst

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