Verstärkung – Die Funktionen von Gain-Regler und Kanalfader
Die Verstärkung eines Eingangs wird mit zwei Einstellelementen bestimmt: dem Gain-Regler und dem Kanalfader.
Diese Regelung in zwei Stufen entspricht dem Aufbau eines Studiomischpults. Sie erlaubt eine hohe Flexibilität.
Man kann sich den Gain-Regler als einen Grob-Regler für die Verstärkung und den Kanalfader als eine Feinre-
gelung vorstellen.
Gain-Regler
Die Eingangsempfindlichkeit des 552 wird mit dem Gain-Regler eingestellt. Wenn der Kanalfader in der Mittel-
stellung steht (0 dB, 12-Uhr-Position) nehmen Sie die entsprechende Einstellung mit dem Gain-Regler vor. Wenn
die gewünschte Verstärkung eingestellt ist, können die den Knopf des Gain-Reglers in der Frontplatte des 552
versenken. Dieser Regler hat einen Einstellbereich von 22 bis 72 dB Verstärkung.
Kanalfader
Der Kanalfader ist im Mischbetrieb das wichtigste Bedienelement. Mit dem Kanalfader nehmen Sie im Betrieb die
Feinanpassung des Pegels vor. Der Fader hat einen Einstellbereich von „Aus" (linker Anschlag) bis +15 dB über
der mit dem Gain-Regler eingestellten Verstärkung (rechter Anschlag). Um einen für den Fremdspannungsabstand
optimalen Pegelverlauf zu erhalten, sollte der Kanalfader im Bereich der Mittelstellung bleiben.
Hochpass-Filter
Jeder Eingangskanal verfügt über ein regelbares Hochpass-Filter. Hochpass-Filter (auch als Trittschallfilter
bezeichnet) dienen dazu, tieffrequente Störanteile im Signal zu unterdrücken. Windgeräusche sind ein typisches
Beispiel derartiger tieffrequenter Störungen, die sich mit einem Hochpassfilter bedämpfen lassen. In den meisten
Audioanwendungen kann das Hochpass-Filter vorteilhaft eingesetzt werden, da die Signalanteile unterhalb 100 Hz,
besonders bei der Sprachaufnahme, selten benötigt werden.
Das Hochpass-Filter des 552 hat eine im Bereich von 80 bis 240 Hz einstellbare Eckfrequenz (-3 dB Punkt). Unter-
halb von 80 Hz fällt die Filterkurve mit 12 dB/Oktave ab. Bei höheren Eckfrequenzen beträgt die Flankensteilheit 6
dB pro Oktave. Siehe „Technische Daten". Zweck dieser variablen Flankensteilheit ist es, in der 80 Hz-Stellung eine
stärkere Unterdrückung von Windgeräuschen und Trittschall zu erreichen. Die höheren Eckfrequenzen können z.B.
dazu eingesetzt werden, den Nahbesprechungseffekt von Richtmikrofonen zu reduzieren. In diesem Fall ist eine
weniger steilflankige Bedämpfung wünschenswert.
Beim Ein- bzw. Ausschalten setzt die Filterwirkung weich, ähnlich wie bei einer Blende, ein. So werden Schaltge-
räusche und stark hörbare plötzliche Änderungen vermieden.
Das Hochpassfilter des 552 zeichnet sich dadurch aus, dass es im Signalweg vor jeder Verstärkung liegt. Die Hoch-
passfilter der meisten Mischer liegen hinter dem Mikrofonvorverstärker. Dadurch werden alle tieffrequenten Störsignal
bereits verstärkt. Dadurch, dass die Schaltung des 552 die tieffrequenten Signalanteile unterdrückt, bevor das Signal
verstärkt wird, bietet der Mischer bei Signalen mit starken tieffrequenten Anteilen eine höhere Aussteuerungsreserve
(Headroom).
Soweit möglich, sollten Sie versuchen, durch die Auswahl des geeigneten Mikrofons, dessen Aufstellung, einen Wind-
schutz oder das Trittschaltfilter des Mikrofons Störanteile am Eingang des Mischers zu vermeiden. Viele Mikrofone
haben ein eingebautes Trittschaltfilter. Sie können das Hochpass-Filter des 552 zusammen mit dem Filter des
Mikrofons einsetzen, um eine noch höhere Flankensteilheit zu erreichen.
Das Filter kann vollständig aus dem Signalweg entfernt werden, indem der Regler an den linken Anschlag (rastend)
gebracht wird. Der Regler des Hochpassfilters kann nach der Einstellung in der Frontplatte versenkt werden.