ABS
90n
Das ABS verhindert ein Blockieren der
Räder und erhöht so die aktive Fahrsi-
cherheit. Denn: Blockierende Räder
sind gefährlich, weil sich rutschende
Vorderräder nicht mehr lenken lassen
und rutschende Hinterräder zum Aus-
brechen und Schleudern des Fahrzeugs
führen können.
Mit dem ABS werden unter den jeweils
gegebenen Bedingungen (Geradeaus-
oder Kurvenbremsungen, Asphalt, Eis,
Nässe usw.) die kürzest möglichen
Bremswege erreicht.
An das ABS werden grundlegend zwei
Anforderungen bei allen Bremsungen
gestellt:
> Gesicherte Fahrstabilität auf den ver-
schiedenen Fahrbahnoberflächen
und -zuständen (Asphalt, Beton,
Schmutz, Nässe, Schnee und Eis).
> Gesicherte Lenk- und Manövrierfä-
higkeit unter denselben Bedingun-
gen.
Zu diesen Anforderungen bedarf es ei-
niger wesentlicher Erläuterungen:
ABS kann physikalische Gesetze nicht
außer Kraft setzen. Die Folgen von
Bremsvorgängen bei zu geringen Si-
cherheitsabständen, Überschreiten der
Grenzgeschwindigkeit in Kurven sowie
die Gefahren des Aquaplaning kann es
nicht abwenden. Sie gehören nach wie
vor in Ihre Verantwortung. ABS sollte
Sie nicht dazu verleiten, aufgrund des
erhöhten Sicherheitsangebotes ein er-
höhtes Sicherheitsrisiko einzu-gehen.
Fahren mit ABS
Nach dem Starten des Motors erlischt
die ABS-Warnleuchte in der Instrumen-
tenkombination.
Das System selbst tritt erst nach Über-
schreiten einer Fahrgeschwindigkeit
von ca. 8 km/h in Funktion. Vermindert
das Fahrzeug die Geschwindigkeit un-
ter ca. 3 km/h tritt das ABS außer Funk-
tion, die Räder können also in der aller-
letzten Phase eines Bremsvorganges
theoretisch zum Blockieren neigen, was
jedoch in der Praxis nicht kritisch ist.
Der Regelvorgang des ABS findet in
Bruchteilen von Sekunden statt. Das
Pulsieren des Bremspedals zeigt Ihnen,
daß Sie im Regelbereich des ABS brem-
sen, sich also im Grenzbereich bewe-
gen. Zusätzlich ermahnt Sie ein Rattern
- als Folge des Regelvorgangs - bei ab-
nehmendem Reib- bzw. Haftwert zwi-
schen Reifen und Fahrbahn (Fahrbahn-
glätte), Ihre Fahrgeschwindigkeit den
Fahrbahngegebenheiten anzupassen.
Bei Fahrbahnen mit lockerer Auflage
und griffigem Untergrund, z.B. auf
Schotter oder Schnee, kann es auch zu
Verlängerungen des Bremsweges ge-
genüber dem blockierten Zustand kom-
men. Das gleiche gilt für Fahren mit
Schneeketten. Dem stehen jedoch die
Vorteile von Fahrstabilität und Lenkbar-
keit gegenüber.
Um die volle Funktionsfähigkeit zu
erhalten, keine Veränderungen am
ABS vornehmen. Arbeiten am ABS nur
von autorisierten Fachkräften durchfüh-
ren
lassen.<
Die volle Funktionsfähigkeit kann einge-
schränkt sein, wenn unterschiedliche
Reifengrößen montiert werden (z.B.
Winterreifen/Reserverad: baldmögliche
Rückrüstung erforderlich).
Bei einer Störung leuchtet die ABS-
Warnleuchte in der Instrumentenkombi-
nation auf, siehe Seite 18. Das Brems-
system arbeitet dann wie bei Fahrzeu-
gen ohne ABS weiter. Lassen Sie aber
das Bremssystem möglichst bald bei
Ihrem BMW Service überprüfen. Es
könnten sonst evtl. zusätzliche Störun-
gen im Bremssystem auftreten, ohne
erkannt zu werden.
Online Version zu Sach-Nr. 01 40 9 790 650 - © 08/98 BMW AG