1. Lieber Independence Pilot Es freut uns, Dich im Kreis der Independence Gleitschirmflieger begrüßen zu dürfen. Der Pioneer wurde für jene Piloten entwickelt, die Spaß an sehr guter Leistung, an hoher Geschwindigkeit und an einer hohen Wendigkeit haben und dabei nicht auf Sicherheit verzichten wollen. Der Pioneer zeichnet sich durch ein exzellentes Handling, seine Spurtreue beim Kreisen und im Geradeausflug und seine Leistung aus.
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4. Technische Beschreibung: Kappenaufbau: Die Kappe des Pioneer ist aus Ripstop Nylongewebe gefertigt. In diesen synthetisch hergestellten Stoff ist ein verstärkendes Fadennetz eingewebt, das ein Weiterreißen verhindert und die Zugfestigkeit an den Nähten erhöht. Die Beschichtung macht den Stoff wasserabweisend, UV- beständig und luftundurchlässig.
Funktionsweise und Handhabung: Vor dem Start werden die Brummelhaken vom gurtzeugseitigen Fußbeschleuniger in den Brummelhaken des Beschleunigungssystem eingehängt. Es ist darauf zu achten, dass das eingehängte Beschleunigerseil frei läuft. Vor erstmaligem Gebrauch muß die Länge des Fußbeschleunigers richtig eingestellt werden. Dies geschieht am besten im Simulator.
6. Gurtzeug Der Pioneer wurde mit Gurtzeugen des LTF Types GH getestet und zugelassen. Nahezu alle auf dem Markt befindlichen Gurtzeuge sind “GH” Gurtzeuge und für den Pioneer geeignet. Diese unterscheiden sich von GX Gurtzeugen durch eine niedrigere Aufhängung und nicht sehr effektiven (falls überhaupt vorhandenen) Kreuzgurten.
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- Luftraum frei? 9.2. Start: Der Pioneer ist sehr einfach zu starten. Generell empfehlen wir beide A-Gurte (A und A’) beim Start zu verwenden. Je nach Starttechnik, Windverhältnisse und Gelände kann man alternativ nur die mittleren A-Gurte zum aufziehen des Gleitschirmes verwenden.
Der Pioneer hat bei ganz freigegebenen Steuerleinen je nach Flächenbelastung eine Fluggeschwindigkeit von etwa 36 bis 39 km/h. In ruhiger Luft erreicht der Pioneer die minimale Fluggeschwindigkeit bei 60 bis 65cm Zug. In turbulenter Luft empfehlen wir, mit 5 bis 15 cm gezogenen Steuerleinen zu fliegen. Der momentane Anstellwinkel der Kappe ist dann höher und ein Unterschneiden der Luft an der Profilnase wird erschwert.
9.7. Landung: Der Pioneer ist einfach zu landen. Im Endanflug gegen den Wind lässt man den Schirm leicht angebremst ausgleiten. In ca 1m Höhe über Grund wird der Anstellwinkel durch zunehmendes Bremsen erhöht und abgefangen. Der Zeitpunkt der Landung sollte gleichzeitig mit dem vollen Bremseneinsatz zusammenfallen.
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Schirm in einer ungewohnten Position über dem Piloten ist. In diesem Fall gilt unbedingt: Steuerleinen auslassen! Bei betriebstüchtigen Zustand der Kappe und der Leinen nimmt der Pioneer innerhalb 2 bis 3 Sekunden selbstständig wieder Fahrt auf. Sollte dies, aus welchem Grund auch immer, nicht der Fall sein, sind die die A- Tragegurte nach vorne zu drücken oder ist das Beschleunigungssystem zu betätigen.
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Gleitschirmen lebensgefährliche Folgen haben! 12.8. Notsteuerung: Bei Ausfall der Steuerleinen kann der „Pioneer“ problemlos mit den hinteren Tragegurten gesteuert werden. Der Weg bis zum Strömungsabriß ist beim Steuern mit den hinteren Tragegurten natürlich viel kürzer als mit den Steuerleinen, er beträgt beim „Pioneer“ ungefähr 20cm. Leichte Kurven kannst Du auch durch Ziehen der Stabiloleinen oder durch Gewichtsverlagerung fliegen.
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Grenzen belastet. 13.3. B-Stall: Der B-Stall ist mit dem Pioneer einfach einzuleiten. Die B-Tragegurte werden langsam und symmetrisch bis zu 20 cm heruntergezogen. Die Strömung reißt ab und der Schirm geht in einen vertikalen Sinkflug über. Zur Ausleitung genügt es die B-Tragegurte in einer Schaltzeit von ca 1 Sekunde wieder nach oben zu führen.
Es sind nur Original Ersatzteile zu verwenden! Durch jede Veränderung am Gleitsegel, außer jene vom Hersteller genehmigten, erlischt die Betriebserlaubnis des Gerätes. Der Pioneer muß spätestens alle zwei Jahre oder alle 300 Betriebsstunden von einem autorisierten Fachbetrieb oder vom Hersteller überprüft werden. Entsorgung: Die in einem Gleitschirm eingesetzten Materialien fordern eine sachgerechte Entsorgung.
Galerieleinen (Topleinen) werden mit der Ebene und der Nummer beginnend von der Schirmmitte aus bezeichnet. Beispiel: A 5 = die 5. A-Leine aus der Schirmmitte (beim Pioneer M: 134,5 cm) Die Stabilogalerieleine hat die Zusatzbezeichnung “e”. Beispiel: B16E = B-Stabiloleine oben an der Kappe (beim Pioneer M: 128cm).
16.2. Einzelleinenlängen Pioneer Medium A Riser A Riser 122.5 126.5 Baby A Riser 108.5 B Riser B Riser B Riser 127.5 146.5 115.5 B Riser 104.5 127.5 159.5 C Riser 144.5 81.5 C Riser C Riser 79.5...
18. Nachprüfanweisung für das Gleitsegelmuster Pioneer Achtung: Die Firma Fly market GmbH & Co. KG haftet nicht für Fehler der verantwortlichen Person (bzw. Checkbetrieb), die den Check ausführt. Diese arbeitet immer auf eigene Verantwortung! Bei Zweifel an der Durchführung der Checks oder Lufttüchtigkeit des Gerätes...
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18.4. Notwendige Unterlagen Aktuelle Fassung der Nachprüfanweisung (Sicherstellung) Luftsportgeräte-Kennblatt Stückprüfprotokoll Vorangegangene Nachprüfprotokolle (nur bei weiteren Nachprüfungen) Wartungs- und Kalibrierunterlagen der Messgeräte Anweisungen des Herstellers zur Mängelbehebung Ggf. Lufttüchtigkeitsanweisungen 18.5. Prüfschritte Identifizierung des Gerätes: Nach der Übergabe des Gleitsegels wird eine Sichtung des Fluggerätes vorgenommen und das Gleitsegel anhand der offiziellen Herstellerunterlagen identifiziert.
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Bruchlast ermittelt. Liegt die ermittelte Bruchlast der A-Galerieleinen beim 1,5-fachen des Sollwert (z.B. Sollwert 26 daN, ermittelte Bruchlast >39 daN), dann kann eine Prüfung von weiteren Galerieleinen auf der B/C-Ebenen entfallen. Grenzwerte der Einzelleinen für den Pioneer: Stammleinen: A/B/C: 125 daN;...
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Der genaue Prüfablauf ist durch die Bedienungsanleitung des Bettsometer vorgegeben. Der ermittelte Messwert wird in das Nachprüfprotokoll eingetragen Kontrolle der Luftdurchlässigkeit des Tuches: Mittels einer JDC Textiluhr wird eine Porositätsmessung an jeweils mindestens 5 Punkten des Obersegels (wobei mindestens 2 Messpunkte im mittleren Schirmdrittel liegen müssen) und mindestens...
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18.6. Prüfmittel Für die einzelnen Prüfung zu verwendende Prüfmittel müssen mindestens dem technischen Standard der nachstehend genannten Geräte entsprechen: Luftdurchlässigkeitsmessgerät: JDC Längenmessgerät: Maßband aus Stahl Festigkeitsmessgerät für Leinen: elektronische Messung mit Maximalwertspeicher, Abtastrate > 5 Messungen/Sekunde Festigkeitsmessgerät für Kappe: Bettsometer, B.M.A.