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Independence Pioneer Betriebshandbuch Seite 12

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independence
gliders for real pilots
www.independence-world.com
dem der Pilot folgen sollte indem er sein Gewicht zur Kurvenaußenseite verlagert.
Sinkgeschwindigkeit und Schräglage in der Steilspirale werden durch dosiertes Ziehen der kurveninneren
Bremsleine erhöht.
Leichtes Anbremsen der Kurvenaußenseite verhindert ein Einklappen der äußeren Flügelspitze.
Zur Ausleitung der Steilspirale wird die kurveninnere Bremse langsam gelöst.
Schnelles Ausleiten hat zur Folge, dass die hohe Fluggeschwindigkeit (bis über 100 km/h) in einer starken
Pendelbewegung in Höhe umgesetzt wird. Eine extreme Verlangsamung am Ende der Pendelbewegung mit
anschließendem Abkippen der Kappe ist die Folge. Ebenfalls muß man damit rechnen, dass man in seine eigene
Wirbelschleppe (Rotor) gerät!
Wegen des extremen Höhenverlustes in der Steilspirale ist immer auf ausreichende Sicherheitshöhe zu achten!
Achtung: Fast jeder Gleitschirm erreicht irgendwann die Sinkgeschwindigkeit, bei der sich die Kappe mit den
Öffnungen nach unten ausrichtet („auf die Nase geht!") und trotz Lösen der Steuerleinen in dieser Position
verbleibt und weiter abspiralt (stabile Steilspirale).
Dies kann durch ungünstige Einflüsse sogar früher als die bei der Zulassung vorgeschriebenen 14 m/sec sein.
Die Ursachen vielschichtig sein. Zum Beispiel: Gurtzeuggeometrie (Aufhängehöhe), Kreuzgurten, festhalten am
Tragegurt, Verlagerung des Pilotengewichts zur Kurveninnenseite und ähnliches.
Sollte wider erwarten eine stabile Steilspirale auftreten, wird diese durch Verlagern des Pilotengewichtes zur
Kurvenaußenseite und dosiertes Gegenbremsen ausgeleitet.
Achtung: bei einer stabilen Steilspirale können extreme G-Belastungen auf den Körper einwirken
und erfordern einen hohen Kraftaufwand!
13.2. Ohren anlegen:
Das sogenannte „Ohren anlegen" ist eine einfache, wenn auch nicht allzu wirksame Abstiegshilfe bei der die
Vorwärtsgeschwindigkeit höher ist als die Sinkgeschwindigkeit. Sie ist eher dazu geeignet, die Gleitleistung zu
verringern und von einer Gefahrenquelle horizontal Abstand zu gewinnen als schnell abzusteigen.
Zum Ohren anlegen werden die beiden Außenflügel durch ziehen äußeren A-Tragegurte (A') symmetrisch nach
unten eingeklappt.
Zu großes Einklappen durch herunterziehen der nächsten beiden A-Stammleinen Seiten verringert die
Fluggeschwindigkeit und kann im Extremfall zum Strömungsabriß führen. Deshalb darf immer nur der äußere A-
Tragegurt (A') zum Ohrenanlegen verwendet werden. Durch das „Ohren anlegen" kann die Sinkgeschwindigkeit
auf ca. 5 m/sec. erhöht und die Gleitleistung halbiert werden.
Durch betätigen des Fußbeschleunigers kann das Sinken und die Vorwärtsfahrt nochmals deutlich gesteigert
werden.
Zur Ausleitung genügt es, wenn die äußeren A-Tragegurte wieder losgelassen werden. Die Kappe des Pioneer
öffnet in der Regel selbstständig. Um die Öffnung zu beschleunigen kann der Pilot leicht anbremsen.
Achtung: Fliege nie eine Steilspirale mit angelegten Ohren, denn dabei werden die mittleren A-Leinen über ihre
Grenzen belastet.
13.3. B-Stall:
Der B-Stall ist mit dem Pioneer einfach einzuleiten. Die B-Tragegurte werden langsam und symmetrisch bis zu 20
cm heruntergezogen. Die Strömung reißt ab und der Schirm geht in einen vertikalen Sinkflug über.
Zur Ausleitung genügt es die B-Tragegurte in einer Schaltzeit von ca 1 Sekunde wieder nach oben zu führen.
Fängt der Schirm während des B-Stalls sich zu drehen an oder bildet der Schirm eine Rosette ist die Flugfigur
sofort wieder auszuleiten. Die Gründe können sein: drehen: asymmetrisches ziehen der Tragegurte, 1 B-
Tragegurt und 1 C-Tragegurt heruntergezogen; Rosette: zu starkes herunterziehen der B-Tragegurte
Alle Abstiegshilfen sollten bei ruhiger Luft und in ausreichender Sicherheitshöhe geübt werden um sie in
Notsituationen eingesetzt werden können!
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