Zum WIG – Schweißen nimmt man am besten eine bequeme, sitzende Haltung ein. Ein Rechtshän-
der nimmt das Schlauchpaket in die rechte Hand und den Zusatzwerkstoff in die Linke. Der Zusatz-
werkstoff sollte aus dem gleichen Material bestehen, wie das Werkstück. Beim V2A-Schweißen im
DC – Betrieb schleift man die Wolframelektrode spitz an, mit dem Schliffbild zur Spitze verlaufend.
Verwendet wird eine rote Beim Aluminium-Schweißen im AC – Betrieb wird die Elektrode
Halbrund angeschliffen.
Schweißbeispiel aus der Praxis:
Wir schweißen nun V2A-Rohr 42,2 mm mit 2 mm Wandstärke. Die persönlich gewählte Amperezahl
liegt dafür bei 39 – 45 A. Dabei muss man die Wolframelektrode kreisförmig um das Rohr führen,
was einiger Übung bedarf. Das beste Schweißergebnis erzielt man, wenn das Rohr von innen eben-
falls mit Argon befüllt. Die Naht sieht dann innen im Rohr genauso gut aus, wie außen.
WIG – Schweißen ist sehr gut geeignet, um Steignähte zu schweißen.
Die Benutzung der Pulsfunktion kann das Schweißergebnis noch mal verbessern. Wer allerdings bei
linearer Stromführung keine guten Nähte erzielt, wird dies auch mit Pulsfunktion nicht erreichen.
Die Pulsfunktion ist eher dazu geeignet, die letzten 10 – 20 % bis zum optimalen Schweißergebnis
hinzuzufügen.
Die Pulsfunktion kann bei richtiger Anwendung die Qualität der Naht verbessern, durch besseres
Aufschmelzen des Schweißgutes und trotzdem geringerer Gesamtstromstärke. Das führt zu weniger
Verzug, besserer Stabilität, weniger Anlauffarben etc.. Bezogen auf unser Schweißbeispiel „Rohr
42,4 mm" könnte man also als Impulsstromstärke 45 - 55 A wählen und als Stromstärke (hier: un-
terer Wert ) 32 – 40 A. Der verwendete Zusatzwerkstoff ist am besten ebenfalls aus V2A oder edler
und 1 – 1,5 mm stark. Die komfortablere Einstellung zum Schweißen ist das 4T – Verfahren. Nur beim
4–Takt-Schweißen lassen sich alle Möglichkeiten, dieses technisch herausragenden Gerätes ausnut-
zen.(z.B.: Stromabsenkung)
Während des Pulsschweißens ist die wechselnde Stromstärke auch akustisch wahrnehmbar. Bei
langsamer Pulsfrequenz, durch ein an – und abschwellendes Brummen. Bei schneller Pulsfrequenz
durch lautes helles Summen.
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Zuletzt behandeln wir noch die Möglichkeit des Plasmaschneidens
Wir haben hier wirklich 3 vollwertige Geräte in einem.
Zum Plasmaschneiden, muss wieder einiges umgebaut werden. Hinten am Gerät schließen wir nun
eine Druckluftleitung (Kompressor) an. Dazu benötigen wir auch den Wasserabscheider mit Mano-
meter, den wir am Gerät montieren. Durch ihn wird die Druckluft geleitet, entfeuchtet und der richti-
ge Arbeitsdruck eingestellt. Vorn am Gerät verbinden wir das Plasmaschlauchpaket mit der Buchse.
Rechts daneben wird wieder die Steuerelektronik angeschlossen. Der Kippschalter rechts oben am
Gerät wird in die 3. mögliche Position gestellt. Schalter nach unten - Symbolik zeigt den Plasmabren-
ner.
Das Massekabel wird am zu schneidenden Werkstück befestigt.Der Kompressor muss den nötigen
Arbeitsdruck aufgebaut haben. 5 bar. Der Plasmabrenner wird im richtigen Abstand über das Werk-
stück gehalten und gezündet. Gleichzeitig mit dem zündenden Lichtbogen wird die Druckluft vorn
aus der Gasdüse geblasen. Im Lichtbogen wird das Material verflüssigt und mit der Druckluft aus
dem festen Material ausgeblasen. So entsteht eine scharfe Trennlinie im Material. Die Stromstärke
wird in Abhängigkeit von der Materialstärke gewählt. Es ist wichtig, dass der Kompressor wirklich
konstanten Druck abgibt, sonst ergibt sich ein unsauberes Schnittbild. Ein zu kleiner Kompressor
ist also für große Schneidleistung nicht geeignet. Man kann Stahl und Edelstahl auf diese Weise
trennen, aber auch Buntmetalle, wie Kupfer.
Denken Sie bitte beim Arbeiten mit diesem Gerät an geeignete Schutzkleidung.Beim Schweißen, vor
allem beim WIG – Schweißen, muss die Haut vor der aggressiven ultravioletten Strahlung geschützt
werden. Beim Elektroden – Handschweißen und beim Plasmaschneiden besteht außerdem Entzün-
dungsgefahr für die Kleidung.
Viel Spaß bei der Arbeit und beim Üben!
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