Am 2.Drehknopf von links in der oberen Reihe, stellt man die richtige Stromstärke für die jeweilige
Schweißaufgabe ein. Sie lässt sich stufenlos bis 200 A regeln. Die gewählte Schweiß-Stromstärke
ist abhängig von der Materialstärke des, zu schweißenden Werkstücks, der Dicke und Zusammen-
setzung der Stabelektrode und der Schweißposition in der geschweißt wird. (Flachnaht, Kehlnaht,
Steignaht, Fallnaht, usw.), sowie den persönlichen Angewohnheiten des Schweißers. Es ist deswegen
schwierig, eine passende Stromstärke allgemeingültig zu definieren. Eine Stabelektrode wird beim
Schweißen gezogen, nicht geschoben.
Zum WIG – Schweißen bleibt nur das Massekabel unverändert am + Pol, alle anderen Einstellungen
und Anschlüsse müssen verändert werden.
Der Anschluss des Schlauchpakets erfolgt in der 2. Buchse von links, wie auch die Symbolik anzeigt.
Das Schlauchpaket muss hier verschraubt werden. Rechts daneben wird die Steuerelektronik ange-
schlossen. Auf der Geräte-Rückseite muss die Argon 4.6 – Druckflasche mit Druckminderer
angeschlossen werden. Auf der Vorderseite wird der Kippschalter rechts außen nach oben von MMA
auf WIG umgelegt. Den Kippschalter links davon stellen wir zunächst in die untere Einstellung für
linearen Schweißstrom. Den Schalter 2T/4T kann man nach persönlicher Vorliebe einstellen.
Manche Schweißer mögen es lieber den Schalter am Brenner, während des Schweißens gedrückt zu
halten (2 T), während Andere das 4T – Verfahren bevorzugen, bei dem man den Lichtbogen nur ein-
mal zündet und den Schalter am Brenner dann los lassen kann. Er wird dann erst wieder gedrückt,
um den Lichtbogen zu löschen. Allerdings verfügt das Gerät über einige Funktionen, die nur im
4 – Taktmodus abrufbar sind. Wenn wir jetzt die obere Reihe Drehknöpfe betrachten, gehen wir
von links nach rechts durch.
„Startstrom" ermöglicht eine andere Stromstärke zu Anfang des Schweißvorgangs
einzustellen, als den eigentlichen Schweißstrom, den wir am 2.Drehknopf regulieren.
Nur im 4 – Taktmodus Beim WIG-Schweißen kann das zum Beispiel eine kleinere
Stromstärke sein, um nach Absenken des Schweißhelms erst einmal den Lichtbogen
zu finden.
Es kann aber auch eine größere sein, um zum Beispiel bei dickem Aluminium etwas mehr Wärme ins
Material zu bringen. Die Nutzung dieser Funktion ist also abhängig vom jeweiligen Schweißvorha-
ben. Entscheidet man sich für Startstrom, wird dieser durch Drücken des Schalters am WIG-Brenner
ausgelöst und bleibt so lange aktiv, wie man den Schalter gedrückt hält. Nach dem Loslassen des
Schalters geht das Gerät automatisch in die, am 2. Drehknopf eingestellte, Schweißstromstärke über.
Ganz rechts haben wir noch den Drehknopf für den Schlussstrom. Dieser wird in der Regel kleiner
eingestellt, um Lunkerstellen am Ende der Naht, durch zu tiefen Einbrand zu vermeiden.
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Die Drehknöpfe Impulsstrom, Impulsweite und Impulsfrequenz wirken alle zusammen. Impuls-
schweißen funktioniert nur im Gleichstrombetrieb DC. Durch die beiden Drehknöpfe Schweißstrom
u. Impulsstrom kann man 2 unterschiedliche Stromstärken für einen Schweißvorgang einstellen,
zwischen denen der Schweißstrom dann immer wechselt. Es empfiehlt sich eine Differenz von
ungefähr einem Viertel des Maximalstroms. Wir haben es beim Impulsschweißen, mit einer Art
Pendelbewegung zu tun. Mit der Impulsweite stellen wir nun ein, wie lange „das Pendel", also der
Schweißstrom die Stromstärke des Impulsstroms annimmt, bevor er wieder zur normalen
Schweißstromstärke zurückpendelt. Die Impulsfrequenz legt fest, wie oft die Stromstärke in einem
festgelegten Zeitabschnitt zwischen den beiden eingestellten Werten hin und her wechselt. Ein guter
Schweißer kann so Einstellungen finden, die eine bessere Schweißleistung erbringen.
Der 3. Drehknopf in der unteren Reihe, die Stromverlagerung ist nur im Wechselstrombetrieb AC
bedeutsam. Beim Verarbeiten von Aluminium wird mit Wechselstrom geschweißt.
Der Kippschalter, oben rechts am Gerät wird also auf AC gestellt. Von der Funktionsweise her, ist die-
ses Verfahren, dem Impulsschweißen eigentlich recht ähnlich, aber die Frequenz des Wechselstroms
liegt fest, nämlich 50 x in der Sekunde. Außerdem wechselt der Strom jetzt ständig seine Richtung,
nicht seine Stromstärke.
Man hört auch sehr deutlich den lauten Summton, der dabei entsteht. Zurück zum Drehkopf 3:
Wenn der Strom jetzt zwischen + und - hin u. her springt, lässt sich mit der Stromverlagerung beein-
flussen, ob er mehr zum +Pol, oder mehr zum -Pol tendiert. Beides kann für die jeweilige Schweiß-
aufgabe Vorteile bringen. Orientierung zum +Pol: Oxidschicht wird leichter zerstört, Orientierung
zum –Pol: Tieferer Einbrand. Daraus folgt: Beim Schweißen von dünnen Aluminiumblechen ist eine
Stromverlagerung zum +Pol empfehlenswert.
Der 4. Drehknopf, die Stromabsenkung ist die langsame Absenkung des Schweißstroms beim
Löschen des Lichtbogens. Dadurch werden Lunkerstellen in der Schweißnaht beim Absetzen des
Lichtbogens verhindert.
Drehschalter 5, die Gasnachströmzeit kann in Sekunden eingestellt werden. Das nachströmende
Schutzgas verhindert die Oxidation der Schweißnaht am Luftsauerstoff. Empfehlung: 5 sec.
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