10. Anwendungshinweise
14
10.2 Scheinbare Drehrichtung
Die Richtung (im oder gegen den Uhrzeigersinn bzw.
vorwärts / rückwärts), in der sich ein Objekt zu bewegen
scheint, wird durch die Blitzfolge, die tatsächliche Beweg-
ungsrichtung des Objekts und die Orientierung des
Stroboskopstrahls zum Objekt hin bestimmt.
Beispiel:
Angenommen, Sie möchten die Bewegung eines sich im
Uhrzeigersinn bei 1.000 U/min drehenden Ventilators
spürbar verlangsamen.
Fall 1: Sie stehen vor dem Objekt und „blitzen es an" mit
einer Frequenz von 1.005 FPM. Es scheint dann so, als ob
sich das Objekt gegen den Uhrzeigersinn mit einer
Drehzahl von 5 U/min bewegt.
Fall 2: Sie stehen vor dem Objekt und „blitzen es an" mit
einer Frequenz von 995 FPM. Es scheint dann so, als ob
sich das Objekt im Uhrzeigersinn mit einer Drehzahl von 5
U/min bewegt.
Fall 3: Sie stehen hinter dem Objekt und „blitzen es an" mit
einer Frequenz von 1.005 FPM. Es scheint dann so, als ob
sich das Objekt im Uhrzeigersinn mit einer Drehzahl von 5
U/min bewegt.
Fall 4: Sie stehen hinter dem Objekt und „blitzen es an" mit
einer Frequenz von 995 FPM. Es scheint dann so, als ob
sich das Objekt gegen den Uhrzeigersinn mit einer
Drehzahl von 5 U/min bewegt.
10.3. Oberschwingungen
Wenn Sie beim „anblitzen" eines Objekts die Blitzfolge
kontinuierlich erhöhen, hat es den Anschein, dass das
Objekt "einfriert", sich in Zeitlupe bewegt, sich nach vorne
bewegt, wieder "einfriert", sich rückwärts bewegt, mehrere
Bilder entstehen usw.
Diese Bilder erscheinen bei mathematisch bestimmbaren
Vielfachen oder Oberschwingungen der Ist-Drehzahl des
Objekts.