Praxisbeispiel Feldstufentest
Im Idealfall erfolgt die Durchführung eines jeden
Trainings wie auch eines Stufentests mit professio-
neller Begleitung: Auch ein Sportkamerad ist eine
wertvolle Hilfe, wenn Rundenzeiten zu stoppen
sind oder für die Laktatmessung am Ohrläppchen
statt an der Fingerbeere Blut abgenommen werden
soll. Achten Sie auf Sauberkeit und Sicherheit!
30
Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Methoden
zur Leistungsanalyse über Laktatmessung, die für
verschiedene Sportarten entwickelt wurden oder
besondere physiologische und sportmedizinische
Erkenntnisse berücksichtigen (s. Literaturangaben
auf Seite 42). Sofern Sie mit diesen Methoden
nicht vertraut sind, können Sie sich für den An-
fang an folgendem Beispiel orientieren:
Nehmen Sie eine vertraute Übungsstrecke und
ermitteln Sie zunächst Ihren Ruhewert: Laufen
Sie entspannt ca. 1200 m, ohne ins Schwitzen zu
geraten und Ihren Körper besonders zu fordern
(„Aufwärmtraining"). Führen Sie eine erste Mes-
sung mit dem Lactate Scout durch und wählen Sie
dafür als Messmodus „PrL" (Ruhewert): Je nach
Kondition sollte der ermittelte Wert bei 0,9 - 2,0
mmol/l liegen. Laufen Sie nun die gleiche Strecke
und wählen Sie als erste moderate Belastungsstufe
ein gut realisierbares Lauftempo (2,0 - 3,5 m/s).
Amateursportler
14
Trainierter Sportler
12
Profisportler
10
8
6
4
2
0
//
0
3,0
3,5
4,0
Ruhe
v (m/s)
Als „Geschwindigkeitsmesser" können Sie hierzu
die Stoppuhr „clc" des Lactate Scout laufen lassen.
Wählen Sie danach als Messmodus „Ld" (Load)
und ermitteln Sie den zweiten Wert. Steigern Sie
nun wiederholt („stufenweise") die Intensität der
Belastung, indem Sie Ihr Lauftempo bei gleichblei-
bender Streckenlänge um jeweils 0,5 m/s erhöhen
und so die Rundenzeit verkürzen. Achten Sie stets
auf Ihre körperliche Verfassung!
Sollten Sie starke Erschöpfung oder gar ge-
sundheitliche Beschwerden feststellen, ist die
Belastung unverzüglich zu reduzieren bzw. das
Training abzubrechen! Ziel ist es, den noch un-
kritischen Belastungspunkt zu ermitteln, an dem
Ihre Laktatwerte auffällig ansteigen. Ein solcher
Anstieg tritt meist nach der dritten oder vier-
ten Stufe ein bei Werten um die 4 mmol/l als
sog. „Schwellenbereich" (nach Mader-Modell).
4,5
Das dabei gewählte Lauftempo liegt über Ihrer ae-
roben Ausdauerleistungsfähigkeit: Um das im Kör-
per gesteigert vorhandene Laktat abzubauen, lau-
fen Sie noch einige Minuten locker und entspannt.
Wählen Sie als Messmodus „AFL" und ermitteln
Sie Ihren Nachbelastungswert (im Idealfall unter 3
mmol/l). Trainieren Sie in den nächsten Wochen
mit einem leicht unterhalb des Schwellenbereichs
angesetzten Tempo und führen Sie dann erneut
einen Stufentest durch: Viel Erfolg!
31