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Einführung
Am Anfang stand ein Knopf...
Und der Knopf war gut. Großartig, um ehrlich zu sein.
Sie konnten einfach die Hand ausstrecken und ihn anfassen. Nach links
drehen. Und dann nach rechts drehen. Das war Aktion in Echtzeit.
Und dann gab es viele Knöpfe ganz unterschiedlicher Art. Knöpfe zur
Veränderung der Attack- und Release-Zeit eines Sounds. Knöpfe zum
Einstellen des Cutoff-Filters und der Resonanz. Und Knöpfe zur
Steuerung vieler anderer Aspekte des Klangs eines Analog Synthesizer
Sounds.
Und durch einfaches Drehen eines Knopfes in die eine oder andere
Richtung konnte eine riesige, praktisch unbegrenzte Vielfalt
elektronischer Sounds abgerufen werden. Satte Sounds. Merkwürdige
Sounds. Wunderbare Sounds. Magische Sounds.
Das war in den 60er Jahren, und die Macht des Knopfes hat die Musik
für immer verändert.
Und das Wort Synthesizer wurde zu einem gängigen Begriff.
Aber der Knopf war nicht perfekt...
Am Anfang war der Knopf eine brilliante Idee und leicht verständlich.
Der Musiker hatte vollständige Kontrolle über den Klang. Und er
eröffnete eine ganz neue Klangwelt.
Das war in den 70er Jahren und es wurden einige der großartigsten
Aufnahmen in der Musik-Geschichte gemacht. Analog-"Synths" fanden
ihren Weg auf Bühnen, in Studios und in professionelle Kompositions-
Ateliers der ganzen Welt.
Aber so einfach, geradlinig und leistungsfähig Analog-Synthesizer auch
waren, ihr Preis machte sie für den einfachen Musiker in den meisten
Fällen unerschwinglich. Außerdem waren sie außerordentlich
empfindlich gegen geringe Veränderungen der Stromversorgung, die
zu katastrophalen Tonhöhen-Schwankungen führten und die Stimmung
des Instruments instabil machten.
Und es gab keinen zuverlässigen Weg, die Einstellungen auf dem
Bedienfeld und Original-Sounds zu speichern, außer mühevoll lange
Listen und Notizen mit Bleistift und Papier zu kritzeln.
Es mußte doch bestimmt einen besseren Weg geben.
Die Ingenieure in der ganzen Welt machten sich auf die Suche nach
diesem besseren Weg, und erzielten große Fortschritte bei der
Entwicklung einer stabileren, kostengünstigeren und praktischeren
Technologie. Ein Durchbruch bei der elektronischen Klangsynthese
stand bevor.
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Und dann kam das Wunder des digitalen Sounds...
Der Anfang der 80er Jahre erlebte einen Durchbruch in der digitalen
Synthesizer-Technologie, die erneut die moderne Musik revolutionierte.
Musiker in der ganzen Welt begrüßten die erschwinglichen neuen
Technologien wie FM, die exakt die Klang-Charakteristiken von
akustischen und anderen Instrumenten produzieren konnten, und AWM
(PCM) die auf "Samples" von Natur-Instrumenten beruhten und eine
u n g l a u b l i c h e V i e l f a l t m u s i k a l i s c h e r u n d k l a n g l i c h e r
Ausdrucksmöglichkeiten eröffneten.
Diese neue Generation digitaler Synthesizer waren — zumindest auf
den ersten Blick — viel bedienungsfreundlicher als die analogen
Synthesizer und hatten nur ganz wenige Knöpfe und ein Display, das
alle Informationen über die einzelnen Funktionen lieferte.
Über Nacht war der Knopf praktisch überflüssig geworden.
Instabile Stimmung gehörte der Vergangenheit an. Speichern war die
Zukunft.
Digitale Synthesizer waren — im Innern — mit mehr Funktionen
ausgestattet als je zuvor. Hunderte von überraschenden akustischen
und elektronischen Sounds oder Voices konnten gespeichert und mit
einem Schalterdruck wieder abgerufen werden. Eine schier unglaubliche
Vielfalt neuer und aufregender technischer Merkmale stand zur
Verfügung. Gesamte Bedienungsfeld-Einstellungen und Konfigurationen
konnten ebenfalls gespeichert und sofort wieder abgerufen werden.
Es war die digitale Revolution, die MIDI, GM, XG, Sequenzer, Sampling,
Looping, mehrstimmiges Spielen, DSP-Effekte und viele andere
revolutionierende Neuerungen in der elektronischen Musik-Technologie
möglich machte.
Diese Entwicklungen haben für immer die Art und Weise verändert,
wie wir unterrichten, komponieren, spielen und einfach nur Musik
hören.
Darüber hinaus sorgten globale Konstruktions-Standards dafür, daß die
Musik-Hardware und Software verschiedener Hersteller nahtlos
zusammenarbeiteten.
Aber die Digital-Technologie kreierte keine perfekte Welt.
Chaos regierte über das Land...
So praktisch, dynamisch und bedienerfreudlich digitale Synthesizer auch
waren, von Perfektion waren sie noch weit entfernt. Sie hatten bestimmte
Grenzen, obwohl diese sich von denen analoger Synthesizer
unterschieden.
Schlankes Layout des Bedienfelds und der Abschied vom Knopf
bedeuteten, daß all die vielen hundert großartigen neuen Funktionen
in zahllosen Seiten und Untergruppen versteckter Menüs organisiert
und "gestapelt" werden mußten. Um überhaupt eine Funktion finden
zu können, mußte man daher einen oder mehrere Schalter mehrfach
drücken, und dann noch weitere Schalter, um die Funktionen zu
verändern.
Und die steile Lernkurve vieler digitaler Synthesizer wurde selbst zu
einer Legende. Der Synthesizer war auf dem besten Wege, ein Objekt
der Wissenschaft zu werden, statt ein intuitives Musikinstrument.
Es war daher abzusehen, daß viele Musiker sich nach den nostalgischen
Tagen der Einfachheit sehnen würden — nach dem Knopf. Die
Sehnsucht nach diesen warmen, satten, wunderbaren Analogklängen.
Und nach weniger versteckten Funktionen.
Und das Verlangen nach einem einfacheren, anwenderfreudlicheren
elektronischen Instrument.
Es gab einen deutlichen Bedarf für einen Digital-Synthesizer im Analog-
Stil, der einerseits die intuitiven Knöpfe besitzt, und darüberhinaus alle
Vortreile der digitalen Speicher-und anderer praktischer Funktionen
— insbesondere der interaktiven Funktionen.
Ein Synthesizer, der auch die eingefleischtesten Verfechter von

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