Dasselbe gilt für RGB-gesteuerte Geräte. Angenommen, zwei Monitore desselben Herstellers haben
einen Weißpunkt von 9600 K bzw. 6500 K (K = Kelvin). Ihre Farben sind unterschiedlich, die sie sich
auf eine jeweils andere Weißpunktreferenz beziehen. Beim Vergleich von Monitoren verschiedener
Hersteller ist die Situation noch schwieriger. Deshalb empfiehlt es sich, den Weißpunkt des Monitors
auf 5000 K (auch D50 genannt) einzustellen, da dies die für das grafische Gewerbe geltende
Standardfarbtemperatur ist. Wenn Ihnen die Darstellung von D50 nicht gefällt (Sie könnten es zu gelblich
finden), stellen Sie den Monitor auf 6500 K (D65) ein.
HINWEIS:
Der Weißpunkt ist die hellste neutrale Farbe, die ein Gerät ausgeben kann oder die in einem
Bild vorhanden ist. Das menschliche Sehsystem passt sich automatisch an den Inhalt eines Bildes
entsprechend dessen Weißpunkt an.
Weiterhin muss ein RGB-Bild, wie z. B. ein mit einer Digitalkamera aufgenommenes und auf dem
Computer bearbeitetes Foto, vor dem Drucken zuerst in den CMYK-Farbraum des jeweiligen Druckers
konvertiert werden. Leider verfügen die verschiedenen Geräte nicht über identische Farbspektren:
manche Farben, die auf einem Monitor angezeigt werden können, lassen sich nicht drucken, und
umgekehrt. Die folgende Grafik zeigt, dass der für das menschliche Auge wahrnehmbare Farbbereich
größer ist als der von einem typischen Monitor oder Drucker mit einer bestimmten Papiersorte
reproduzierbare Bereich. Außerdem sehen Sie, dass die Farbspektren der beiden Geräte nicht identisch
sind.
1.
Alle Farben
2.
Computermonitor-Farbspektrum
3.
CMYK-Druckfarbspektrum
Schließlich gibt es auch einige Farbräume, die nicht geräteabhängig sind, sondern stattdessen
darstellen, wie ein Betrachter die Farben sieht. Dazu gehört der von der CIE (Commission Internationale
de l'Éclairage) definierte Farbraum CIE Lab oder CIECAM02. Diese Farbräume haben gegenüber
CMYK und RGB den Vorteil, dass zwei Objekte mit den gleichen CIE Lab-Werten identisch aussehen,
wenn Sie unter denselben Bedingungen betrachtet werden. Die Werte dieser Farbräume werden
ermittelt, indem das von einem Objekt ausgestrahlte oder reflektierte Licht gemessen wird.
Die Lösung: Farbmanagement
Viele Farben eines RGB-gesteuerten Geräts können nicht mit einem CMYK-gesteuerten Gerät
dargestellt werden und umgekehrt. Diese Farben werden als Out-of-Gamut-Farben (außerhalb des
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Kapitel 6 Farbverwaltung
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