ANHANG E
TAUPUNKT – ALLGEMEIN
• Die Umgebung und alle Teile des Probeentnahme-Systems müssen über der Taupunkttemperatur
gehalten werden, wenn Kondensation vermieden werden soll. Elektrische Beheizung oder auch andere
Heizmethoden müssen unter Umständen eingebaut werden. Ein Temperaturunterschied von 10°C
über der Taupunkttemperatur ist ein üblicher Wert.
• Bei Messungen unterhalb von 0°C muss klar sein ob es sich um einen Tau- oder Frostpunkt handelt.
Verwechslung beider Zustände kann zu einem Fehler von 1°C pro 10°C unterhalb von 0°C führen.
RELATIVE FEUCHTE - ALLGEMEIN
• Besonders sorgfältig muss man auf die Temperatur achten. Der Einfluss der Temperatur auf die
relative Feuchtemessung ist enorm. Ein Fehler bei der Temperaturmessung könnte zu einem so
großen Messfehler führen, dass die komplette Messung unbrauchbar ist. In vielen Situationen ist
die Temperaturdifferenz, die entsteht wenn man eine Messung an verschiedenen Stellen im Prozess
durchführt, die größte Fehlerquelle bei einer Messung. Die Wichtigkeit der Temperaturmessung
kann nicht oft genug betont werden, wenn es um die Messung der relativen Feuchte geht.
• Man muss vorsichtig sein, wenn man in der relativen Feuchte die Messunsicherheiten, Änderungen
oder Differenzen beziffert. So kann zum Beispiel die Differenz zwischen 50%rF und 52%rF als 2%rF
beziffert werden oder auch als 4% vom Messwert. Es ist sehr wichtig die zwei Aussagen klar zu
differenzieren.
EMPFEHLUNGEN IN BEZUG AUF MESSBEREICHE
• Umgebungsfeuchte – mit einem Hygrometer sollte man nicht in der Nähe von Objekten messen, die
sowohl Temperatur als auch Feuchte ausstrahlen. Bitte nicht in die direkte Nähe des Messfühlers
atmen.
• Hohe Feuchte (über der Umgebungsfeuchte) – ein großzügiger Abstand über dem Taupunkt des zu
messenden Gases sollte eingehalten werden. Es ist üblich mit einer elektrischen Heizung zu arbeiten.
• Spurenfeuchte und sehr trockene Gase – wenn es möglich ist, sollte das Probeentnahme-System
und das Messgerät mit trockenen Gas gespült werden oder auf einen sehr niedrigen Druck gebracht
werden. Flüssigkeiten können aus dem System entfernt werden, indem die Bauteile (wenn es möglich
ist) erhitzt werden (aber bitte nicht die Messgeräte – zumindest wenn sie nicht dafür geeignet sind).
Je niedriger die zu messenden Feuchtebereiche sind, desto länger die Vorbereitung und die Messung.
• Vermeiden Sie den Einsatz von hygroskopischen Materialien. Bei niedriger Feuchte (alles unter einem
Taupunkt von 0°C) ist die Beeinflussung durch die Menge von Wasser, welches von hygroskopischen
und porigen Materialien abgegeben wird, enorm. Je geringer der zu messende Feuchtebereich, desto
größer wird die Beeinflussung durch ungeeignete Materialien.
• Wählen Sie diffusionsfeste Materialien, um zu vermeiden, dass Wasser in das Probeentnahme-System
diffundiert. Edelstahl und anderen Metalle sind praktisch undurchlässig. PTFE (Teflon) ist geringfügig
durchlässig und kann bis zu einer Taupunkttemperatur von ca. -20°C eingesetzt werden. Materialien wie
z.B. PVC oder Gummi sind sehr durchlässig und dadurch praktisch unbrauchbar für Feuchtemessung
in niedrigen Bereichen (eigentlich werden diese Materialien überhaupt nicht für die Feuchtemessung
eingesetzt).
• Oberflächenbearbeitung der eingesetzten Rohre ist sehr wichtig bei sehr trockenen Gasen. Selbst
die winzigste Menge von Wasser, welche am nichthygroskopischen Material haften bleibt hat einen
signifikanten Einfluss auf die Messung. Polierter Edelstahl (z.B. elektropoliert) wird empfohlen, um die
besten Ergebnisse zu bekommen.
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DT722 Transmitter Bedienungsanleitung
97332DE Ausgabe 1.1, Juli 2014