Dim
Dim (engl. für „dämpfen") verringert die Abhörlautstärke auf beiden Monitorausgängen
um 20 dB. Normalerweise setzen Sie diese Funktion ein, um zwischen zwei definierten
Lautstärken beim Mischen zu wählen, ohne den Volume-Regler bewegen zu müssen. 20 dB
hat sich in der Praxis als guter Differenzwert etabliert.
Mono
Die Mono-Schaltung bildet die Summe der Stereo-Abhörkanäle. Das Mono-Signal
wird auf beiden Kanälen wiedergegeben. Die Mono-Schaltung dient zur Prüfung
der Monokompatibilität einer Mischung, das heißt, welche Signalanteile bei einer
Monowiedergabe zu schwach oder gar nicht mehr zu hören wären. Diese Prüfung hat nicht
mehr den hohen Stellenwert früherer Zeiten, zumindest für die Radiomischung oder Vinyl-
Produktion ist sie aber immer noch unverzichtbar.
Tape Return
An die Tape Return-Eingänge (siehe auch Seite 13 „Tape Return") können Sie Ausgänge des
Aufnahmegeräts anschließen (Wandler/Rechner, Bandmaschine ... ). Die dort aufgenom-
mene Mischung können Sie dann über Tape Return abhören und auf Knopfdruck mit dem
Ausgangssignal des Neos vergleichen. Wenn auch in den meisten Fällen das Signal nicht mehr
von einem „Tape" zurückkommen dürfte, haben wir der Geläufigkeit wegen dennoch den
klassischen Begriff beibehalten.
Master Insert
Mit dem Schalter Master Insert binden Sie ein oder mehrere externe Bearbeitungsgeräte ein,
die über die Insert Send-/Insert Return-Buchsen an die Neos angeschlossen sind. Sie bear-
beiten stets das Summensignal der Masterbahn. Üblicherweise dürften an dieser Stelle bei
Bedarf Kompression und Entzerrung des Summensignals in Frage kommen.
Bend
Der englische Begriff steht für „biegen" oder „beugen". Die Bend-Funktion aktiviert einen
passiven Dioden-Limiter, der mehrstufig ausgelegt ist und den Pegelverlauf beugen sowie
Pegelspitzen eingrenzen kann. Zum Einsatz kommen Dioden aus Germanium und Silizium.
Während erstere weichere Kennlinien aufweisen, arbeiten Silizium-Dioden etwas härter. Das
Bend-Diodennetzwerk ist so abgestimmt, dass mit zunehmenden Pegeln intensiver einge-
griffen wird. Der Arbeitsbereich beginnt bei etwa -6 dB und umfasst ca. 20 dB. Bei geringen
Pegelunterschieden ist die Arbeitsweise eher unauffällig, dynamisches Material wird deut-
lichere Effekte hervorrufen. Interessant ist daher das Zusammenspiel des Bend-Limiters mit
der Aussteuerung der Eingangskanäle und des Master-Signals. Da der Limiter-Effekt durch
höhere Pegel intensiviert wird, können Sie gezielt oder insgesamt deutlichere Limiting-
Effekte hervorrufen. Die üblichen Anwendungen dürften primär im Rock-/Pop-Genre ange-
siedelt sein, wenn eine klangliche Verdichtung gefragt ist oder die spezifische Kolorierung
des Dioden-Limitings gefragt ist. Bei transientenreichen Signalen kann auch ein gewisser
Einfluss auf Rhythmik bzw. Timing genommen werden (Perkussion, Piano, gezupfte Saiten
...). Generell gewährleistet die Bend-Funktion natürlich auch eine gewisse Absicherung,
indem Pegelspitzen vor dem Wandler begrenzt werden.
Fader
Der Schieberegler dient der Pegeleinstellung beider Kanäle des Summensignals für die
Aufnahme. Der Regelweg reicht von +8 dB bis -∞. Der 0-dB-Punkt ist gegenüber den Eingangs-
Fadern etwas verschoben, damit Verstärkungen bis +8 dB möglich sind. Grob kann man zwei
Verfahrensweisen in der Aussteuerung unterscheiden: Entweder werden die Eingangskanäle
bei moderatem Summenpegel hoch ausgesteuert, oder das Summensignal setzt sich aus
zurückhaltenden Pegeln der Eingangskanäle zusammen und wird selbst hoch ausgesteuert.
Jede Arbeitsweise hat ihre Berechtigung, das Für und Wider hängt u. a. vom Genre und
weiteren Bearbeitungen ab. Sicherlich bietet die Neos jedoch für alle Arbeitsweisen beste
technische und ergonomische Voraussetzungen.
Neos
Bedienelemente Masterbahn
dB
+8
7
6
5
3
2
0
-2
-4
-5
-6
-8
-10
-12
-15
-18
-20
-24
-28
-36
-46
∞
-
19
MUTE
DIM
MONO
TAPE
RETURN
MASTER
INSERT
TAPE
RETURN
MASTER
INSERT
BEND