Funktionsbeschreibung C 822
Analogteil
Wiedergabe
Die vom Tonkopf kommende Spannung (ca. 300 biV beim Abspielen
des DIN-Bezugspegels) wird zunächst mit den Transistoren Q 101 und
Q 102 verstärkt und mit dem Gegenkoppelungsnetzwerk R 153, R 156
und C 137 entsprechend entzerrt. Durch Verändern der Tonkopfre-
sonanz mit Hilfe derKondensatoren C 131, C 132 C 133 (Hinzuschalten
oder Auftrennen) kann der Wiedergabefrequenzgang im Hochtonbereich
korrigiert werden. Die Umschaltung der Wiedergabeentzerrung von
120 bis auf 70 ps erfolgt durch das Durchschalten von Transistor Q 103.
Der Wiedergabepegel wird beim Abspielen des Dolby-Bezugspegels
(200 nWb/m) mit VR 103 auf 580 mV an der Cinch-Ausgangsbuchse
eingestellt. Diese Einstellung ist für eine einwandfrei Funktion der
Dolbyschaltung notwendig.
Das Wiedergabesignal gelangt über den A -W-Schalter S 102 zum Eingang
der Dolbyschaltung IC 102, Pin 5. Ist der Dolby-Wahlschalter S 301
ausgeschaltet, wird das Signal innerhalb der Dolbyschaltung um ca.
26 dB linear verstärkt, während bei eingeschaltetem Dolby frequenz-
und pegelabhängig verstärkt wird. Das Ausgangssignal gelangt von Pin 7
(IC 102) über den A-W-Schalter S 103 zur Kopfhörerendstufe IC 103
Pin 2, zum Cinch-Ausgang und über den A-W-Schalter S 105 zur DIN—
Buchse.
Damit keine Schaltgeräusche an die Ausgangsbuchsen gelangen, wird
das Ausgangssignal mit Transistor Q 105 kurzgeschlossen, auch wird
der Eingang des Aufnahmeverstärkers mit Q 106 an OV gelegt. Das
high-Signal für die Stummschaltung wird auf der Laufwerksteuerplatte
erzeugt bei folgenden Funktionen: Fast Forwind, Rewind und Stop.
Aufnahme
Für die Aufnahme stehen drei verschiedene Quellen zur Verfügung.
Bei Belegung des DIN Einganges wird der Line Eingang abgeschaltet.
Durch das Anschließen eines Mono-oder Stereomikrofones wird das
von dem Line- oder DIN-Eingang kommende Signal abgeschaltet. Das
Signal am Mic-Eingang wird mit dem rauscharmen IC 101 verstärkt,
während das Signal am DIN-Eingang mit Q 601 verstärkt wird. Das
Signal vom Line-Eingang gelangt direkt zum Aussteuerungssteller
VR 101. Von hier gelangt es über den A-W-Schalter S 102 an den
Eingang Pin 5 der Dolbyschaltung IC 102. Mit S 201 wird das MPX-
Filter zugeschaltet um bei der Aufnahme von Rundfunksendungen
eventuell vorhandene Pilottonreste zu unterdrücken.
Innerhalb des Dolby-Prozessors verzweigt sich das Signal auf zwei
verschiedene Ausgänge, Pin 3 und Pin 7 von IC 102. Das vom Dolby-
Process unbeeinflußte Signal von Pin 3 wird bei Aufnahme über den
A-W-Schalter S 103 zum Monitorausgang (Line), Anzeige und Kopf-
hörerverstärker geführt. Das Signal von Pin 7 gelangt über A-W-Schalter
S 104 zum Aufnahmeverstärker (Q 107 und Q 108). Der Aufsprech-
strom wird durch VR 102 beeinflußt, der Pegel und die Entzerrung
werden über die Transistoren Q 109 bis Q 112 an die unterschiedlichen
Bandsorten angepaßt. Über den Sperrkreis L 103 wird das Aufnahme-
signal dem Tonkopf zugeführt, mit VR 105 wird die Vormagnetisierung
dazugemischt. Durch Zuschalten der Wiederstände R 307 bis R 315
durch die Bandsortenwahlschalter S 401 Fe, S 402 Cr, S 403 FeCr
und S 404 Met, wird der HF-Oszillator so beeinflußt daß sich für
die verschiedenen Bandsorten ein optimaler Arbeitspunkt ergibt.
Bei Aufnahmebetrieb wird der DIN-Ausgang mit A-W-Schalter S 105
vom Monitorsignal abgetrennt.
Aussteuerungsanzeige
Das Ausgangssignal gelangt sowohl bei Aufnahme wie auch bei Wieder-
gabe zum Kopfhörerverstärker IC 103. Mit C 146 und wird das Signal
für den Anzeigeverstärker (Q 1041 vom Ausgang des IC 103 (Pin 11
ausgekoppelt.
Mit VR 104 wird die 0-db Marke eingestellt. Um die verringerte Aus-
steuerbarkeit bei hohen Frequenzen zu berücksichtigen, wird über
R 172 und C 147 eine Frequenzgangkorrektur vorgenommen. Die
Anhebung bei 10 kHz gegenüber 400 Hz beträgt ca. 10 db. Die An-
zeige erfolgt mit einem Zeigerinstrument. In Abhängigkeit der Band-
sortenschalter wird die dazugehörige Skala des AussteuerungsinStru-
mentes optisch mit einer LED angezeigt.
Gerätesteuerung
Laufwerk
Die Laufwerkbedientasten geben ihre Information aktiv LOW an IC 403,
einem Laufwerkcontroller. Am Ausgang stehen die logischen Entschei-
dungen als statische aktiv HIGH Signale an. Über die Zeitverzögerungs-
glieder R 430 und R 433 C .416 bis C 420 und der AND-Verknüpfung
(IC 4041 mit dem HIGH Signal DLL AUS, gelangen die angewählten
Steuersignale über Entkopplungsdioden an die entsprechenden Transi-
storstufen. Als Beispiel ist der Signalverlauf für FF = Fast Forward heran-
gezogen. Der HIGH Pegel gelangt über die Dioden D 411 und D 416
über das Zeitglied (Differenzierglied). C 435/R 438 an Transistor 0 407
der durchsteuert, damit legt Q 406 für die zeitbestimmende Dauer eine
Überspannung an den Magneten FF, die 0 V Zuschaltung übernimmt
Transistor Q 404. Die Spannungsstabilisierung wird mit 0408 und Q 409
realisiert. Diese Übererregung sichert ein schnelles und sicheres Ausspre-
chen des Magneten. Nach Ablauf des Zeitgliedes sperrt 0 406 , die
Diode D 419 übernimmt den Haltezustand des Magneten bis Transistor
Q 404 durch ein LOW Signal an der Basis (vom IC 403 oder DLL EIN)
den Magneten FF abschaltet. Dieses Prinzip gilt auch für die anderen
Magneten. In Stellung Play werden Magnet FF und RW bestromt. Magnet
Record, der an 0 V liegt, wird mit 0 410 die Überspannung und mit
Q 413 über D 418 die Haltespannung zugeschaltet.
Der Antriebsmotor wird mit Transistor 0 419 eingeschaltet. Dieses
HIGH Signal an der Basis wird über die Dioden D 424 bis D 427 ange-
legt. Bei DLL EIN gelangt das LOW Signal über D 414 auf die Basis
und 0419 sperrt. Der Motor wird abgeschaltet.
OLL
Es wird das kontaktlose Infrarot-Lichtleitersystem verwendet. Der
Infrarotsender LED 505 wird mit dem freischwingendem Oszillator
IC 402 und dem Transistor Q 401 angesteuert; Periodendauer: 1 ms,
f = 1 kHz. Dieses Taktverfahren sichert einen einwandfreien Betrieb
gegenüber Gleichlicht und Störreflexionen. Mit dem Fototransistor
Q 501 werden die Lichtimpulse in elektrische Impulse umgewandelt
und mit dem Komparator IC 402 verarbeitet. Wird die Lichtleiterstrecke
unterbrochen (DLL EIN) so steht am Ausgang von IC 402 Pin 7 ein
statischer HIGH Pegel für die Dauer der Unterbrechung an, der von
C 407 abgeblockt wird. IC 401 hat nun an Pin 4 ein HIGH Signal,
dieses Signal bleibt auch stehen, wenn Schalter S 508 geschlossen ist
(Kassette entnommen). An IC 401 Pin 2 steht ein LOW-Signal für DLL
EIN. Ist die Bedingung Pause und Record oder nur Pause erfüllt, wird
Q 417 über die Dioden D 422 und D 423 leitend, wird nun zusätzlich
DLL eingeschaltet so steuert 0416 durch und schaltet mit einem LOW
Signal an Pin 2 von IC 403 die Stoppfunktion ein. Gleichzeitig sind
durch den HIGH Pegel von DLL EIN, IC 401 Pin 4, die Tasten Record
und Pause für eine Eingabegesperrt und über Diode D 402 wird der Trei-
ber (IC 401, Pin 14) für die LED Stop aktiviert, die LED leuchtet. Mit
dem LOW Signal von IC 401 Pin 2 (DLL EIN) wird über Diode D 414
Transistor 0 419 gesperrt. Der Antriebsmotor wird abgeschaltet.
Record Sperre
Kontakt S 507 offen entspricht Record Sperre, 0418 ist durchgeschaltet
und gibt ein LOW Signal an den Eingang Pin 9 von IC 403. Damit wird
die Betriebsart Record blockiert.
Endabschaltung
Die Information „Band Läuft" wird von einer mehrpoligen Magnet-
scheibe, die am Antriebsrad des Zählers befestigt ist, an IC 501 gegeben.
Dieses IC beinhaltet ein Hallelement, das auf wechselnde magnetische
Felder reagiert. Die vom IC 501 erzeugten Impulse gelangen auf Pin 2
von IC 405, der die Endabschaltung realisiert. Mit Transistor Q 420
wird über Diode D 430 mit LOW Pegel 0 421 gesperrt, das bedeutet
Bandlauf. An IC 405 Pin 1 steht ein HIGH Signal an, IC 405 ist nun
aktiviert. Bleiben die Impulse an Pin 2 aus, so sendet IC 405 von Pin 6
ein LOW Signal = Stoppsignal an IC 403 Pin 2. Wird über Diode D 429 =
DLL EIN oder D 428 = Pause ein HIGH Signal an 0 421 gegeben, so
steuert er durch und legt LOW an Pin 1 von IC 405. Die Endabschal-
tung wird damit unwirksam.
Stummschaltung
Das Signal zur Stummschaltung wird von Transistor Q 411 geschaltet.
Sperrt Q 411 so liegt ein HIGH Signal am Kollektor an, die Stumm-
schaltung ist eingeschaltet (siehe Beschreibung Analogteil). Ein LOW
Pegel (Play, Pause) an Diode D 431 sperrt Q 422, Q 411 wird nach
einer Zeitverzögerung IC 428) leitend, es steht ein LOW Signal am
Kollektor von Q 411 an. Die Stummschaltung wird aufgehoben. Mit den
Dioden D 432 = Rew/FF, D 431 = Stopp und D 433 = DLL EIN (alle
high aktiv) wird die Stummschaltung wirksam.
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