Siemens SIMATIC NET SCALANCE W1740 Projektierungshandbuch Seite 24

Beschreibung
2.5 IEEE 802.11r
Frame Aggregation
Bei IEEE 802.11n/ac ist es möglich einzelne Frames zu einem größeren Frame
zusammenzufassen, was als Frame Aggregation bezeichnet wird. Es gibt zwei Arten der Frame
Aggregation:
• Aggregated MAC Service Data Unit (A-MSDU)
Mehrere MSDU-Frames mit der gleichen Zieladresse werden aneinanderhängt und
zusammen als ein A-MSDU versendet. Dadurch wird die Netzwerklast verringert. A-MSDUs
eignen sich durch ihre kürzere maximale Länge eher für die Bündelung mehrerer kürzerer
Frames.
• Aggregated MAC Protocol Data Unit (A-MPDU)
Mehrere MPDU-Frames mit der gleichen Zieladresse werden zusammengefasst und als ein
großes A-MPDU versendet. Dadurch kann der Gesamtdurchsatz vergrößert werden.
Die SCALANCE W-Geräte unterstützen beide Arten der Frame Aggregation. Die Einstellungen
legen Sie auf der WBM-Seite "AP 802.11n/ac (Seite 264)" fest.
Maximum Ratio Combining (MRC)
Beim Mehrantennensystem werden die Funksignale von den einzelnen Antennen empfangen
und zu einem Signal kombiniert. Zum Kombinieren der Funksignale wird das MRC-Verfahren
verwendet. Das MRC-Verfahren gewichtet die Funksignale nach ihrem Signal-Rausch-Verhältnis
und kombiniert die Funksignale zu einem Signal. Das Signal-Rausch-Verhältnis wird verbessert
und die Fehlerrate wird verringert.
2.5 IEEE 802.11r
Beim Roaming wandert der WLAN-Client von einem Access Point zum nächsten. Beim
Verbindungsübergang kann eine Verzögerungszeit von mehreren 100 ms entstehen.
In dieser Zeit können die folgenden Schritte durchlaufen werden:
• Client sucht nach einem neuen Access Point (Scanning)
• Anmeldung an einem neuen Access Point (Authentication und Association)
• Ermöglichen einer Datenverbindung über den neuen Access Point
Bei zeitkritischen Anwendungen sind geringere Verzögerungszeiten notwendig, z. B. für Voice
over IP. Der Standard IEEE 802.11r enthält Erweiterungen, die das Roaming optimieren, und
wird deshalb auch Fast BSS Transition (FT) genannt.
Beim FT muss sich der WLAN-Client nicht bei jedem Wechsel des Access Points erneut
authentifizieren. Dazu werden die Access Points in einer Mobilitätsdomäne zusammengefasst.
Von dem ersten Access Point, an dem sich der WLAN-Client anmeldet, erhält er die ID der
Mobilitätsdomäne mitgeteilt. Die Anmeldeinformation wird innerhalb der Mobilitätsdomäne
zwischengespeichert. Diese Anmeldung gilt für alle Mitglieder der Mobilitätsdomäne.
Anhand der ID erkennt der WLAN-Client, ob der Access Point dergleichen Mobilitätsdomäne
angehört und sich somit ohne Verzögerung anmelden kann. Nur die WLAN-Clients mit IEEE
802.11r-Unterstützung können das verbesserte Roaming bzw. Handover nutzen.
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SCALANCE W1780 / W1740 nach IEEE 802.11ac Web Based Management V3.0
Projektierungshandbuch, 03/2022, C79000-G8900-C485-04