31. Ansteuerrichtlinien für Rohrmotore
ACHTUNG:
Einsteckmotoren entsprechen in mancher Hinsicht NICHT anderen haushaltsüblichen,
elektrischen Verbrauchern! Beachten Sie bitte unbedingt die nachfolgenden Ansteuerrichtlinien.
a) Motore niemals parallel ansteuern
b) Motore niemals gleichzeitig mit AUF- und AB- Signal ansteuern
c) Umschaltpausen zwischen AUF und AB Befehl von ca. 0,5 Sekunden einhalten
32. Anschlussfehler
Um Defekten an Mikroschaltern von Antrieben vorzubeugen sind nachfolgend die häufigsten Ursachen für Überlastung der
Endschalter erklärt.
a. Parallelschaltung von zwei oder mehr Antrieben
Die parallel geschalteten Antriebe haben nie genau die gleiche Laufzeit. Deshalb wird der zuerst abschaltende Antrieb von
den noch laufenden Antrieben mit einer induktiven und kapazitiven Spannung auf der Gegenwicklung erregt.
Diese Rückspannungen, die bis zu 1.000 Volt !!! betragen können, setzen den abgeschalteten Antrieb in die Gegenrichtung in
Bewegung, bis dieser über den Endschalter wieder Netzspannung erhält und wieder in die andere Richtung läuft.
Diese Pendelbewegungen setzen sich fort, bis alle parallel geschalteten Antriebe in ihren Endlagen angekommen sind.
Bei jedem Umschalten auf diese Art wird der Endschalter überlastet und beschädigt (siehe auch Punkt c). „Zu kurze
Umschaltpausen"). Zunächst wirkt sich dies, abgesehen von den Pendelbewegungen, oft in veränderten Endlagen des
Behanges aus. Im Extremfall verschweißen die Endschalter dauerhaft was zu einer permanenten Ansteuerung des Motors
führt.
b. Gleichzeitiger Auf- und Abbefehl
Durch die Verwendung von nicht gegenseitig verriegelten Schaltern oder mehrfach installierten Schalterstellen ohne
Verriegelung kann gleichzeitig die Auf- und Abrichtung angesteuert werden.
Dies ist nicht zulässig, weil durch die entstehende Gegeninduktion in den Wicklungen des Motors die Endschalterkontakte
überlastet werden. Die Schädigungen sind mit dem unter Punkt a beschriebenen vergleichbar.
c. Zu kurze Umschaltpausen
Bei einigen Installationen musste festgestellt werden, dass Umschaltpausen zwischen Auf- und Ab- Signalen nicht
eingehalten wurden. Die Steuerung muss beim Wechseln der Laufrichtungen eine Umschaltpause von ca. 0,5 Sekunden
einhalten. Dies ist erforderlich, damit der Antrieb mechanisch zum Stillstand kommt, die Induktionsspannungen im Motor
und die Ladung des Kondensators abgeklungen ist.
Wird ein Antrieb zu schnell umgeschaltet, so treten kurzfristig extrem hohe Ströme auf, welche die Kontakte des
ansteuernden Relais beschädigen und - manchmal nur vorübergehend - verschweißen können.
Dies führt dazu, dass beide Laufrichtungen gleichzeitig angesteuert werden. In der Folge werden die Mikroschalter des
Antriebs beschädigt. (siehe Punkt b.) Fehler dieser Art treten insbesondere bei programmierbaren Anlagen (SPS, EIB) oder
selbst entwickelten Relaisschaltungen immer wieder auf.
Alle durch die beschriebenen Effekte verursachten Störungen treten meist erst nach einer gewissen Betriebszeit auf, da die
Endschalter den Belastungen nur einige Male standhalten. Bei den gelieferten Steuerungen oder Schaltern sind all diese
Punkte berücksichtigt.
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