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Schneidenbezugspunkt - Siemens Sinumerik 840DE sl Funktionshandbuch

Werkzeuge
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nicht zusammen, wird die Schnittrichtung bei Drehung des Werkzeugs nicht modifiziert. Diese
Situation führt wahlweise zu einem Alarm (siehe MD20125 $MC_CUTMOD_ERR).
Der Drehwinkel in der Ebene, wie er aus dem orientierbaren Werkzeugträger bzw. aus der
aktiven kinematischen Transformation ermittelt wurde, steht in den BTSS-Variablen pTCutMod
bzw. ptCut- ModS sowie in den Systemvariablen $P_CUTMOD_ANG bzw.
$AC_CUTMOD_ANG zur Verfügung. Dieser Winkel ist der Originalwinkel ohne eventuell
anschließende Rundungen auf Vielfache von 45° oder 90°.
Grenzfälle
Haben bei einem Drehwerkzeug Schneidenlage, Schnittrichtung, Frei- und Halterwinkel
gültige Werte, sodass sich durch geeignete Drehungen in der Ebene alle Schneidenlagen (1
bis 8) ergeben können, werden in den Fällen, in denen eine der beiden Schneiden (Haupt- bzw.
Nebenschneide) um weniger als ein halbes Eingabe-Inkrement (0,0005° bei einer Eingabe-
Feinheit von 3 Nachkommastellen) von einer Koordinatenachse entfernt ist, die
Schneidenlagen 1 bis 4 gegenüber den Schneidenlagen 5 bis 8 bevorzugt.
In allen anderen Fällen (Fräswerkzeuge bzw. Drehwerkzeuge ohne gültige
Schneidenparameter), in denen Drehungen nur in 90°-Schritten möglich sind, gilt: Ist der
Betrag des Drehwinkels kleiner als 45° + 0,5 Eingabe-Inkremente (entspricht 45,0005° bei
einer Eingabe-Feinheit von 3 Nachkommastellen), werden Schneidenlage und Schnittrichtung
nicht verändert. D. h., diese Fälle werden wie Drehungen behandelt, die kleiner 45° sind.
Analog dazu werden Drehungen, deren Betrag um weniger als 45° + 0,5 Eingabe-Inkremente
von 180° abweicht, wie Drehungen im Bereich zwischen 135° und 225° behandelt.

Schneidenbezugspunkt

Bei Drehwerkzeugen sind einerseits der Schneidenmittelpunkt und andererseits der
Schneidenbezugspunkt definiert. Die Lage dieser beiden Punkte zueinander wird dabei durch
die Schneidenlage bestimmt.
Der Abstand der beiden Punkte ist für die Schneidenlagen 1 bis 4 gleich dem √2-fachen des
Schneidenradius, für die Schneidenlagen 5 bis 8 gleich dem 1-fachen Schneidenradius. Im
ersten Fall liegt der Schneidenbezugspunkt relativ zum Schneidenmittelpunkt in der
Bearbeitungsebene auf einer Winkelhalbierenden, im zweiten Fall auf einer Koordinatenachse.
Dreht man das Werkzeug um einen beliebigen Winkel um eine Achse senkrecht zur
Bearbeitungsebene, würde sich der Schneidenbezugspunkt mitdrehen, wenn er relativ zum
Werkzeug eine feste Position hätte. Die oben genannte Bedingung (Lage auf einer Achse bzw.
einer Winkelhalbierenden) wäre dann nicht mehr erfüllt. Dies ist nicht erwünscht. Vielmehr soll
der Schneidenbezugspunkt immer so modifiziert werden, dass der Abstandsvektor zwischen
Schneidenbezugspunkt und Schneidenmittelpunkt eine der 8 genannten Richtungen hat. Die
Schneidenlage muss dazu gegebenenfalls modifiziert werden.
Die Verhältnisse sind beispielhaft im folgenden Bild dargestellt:
Werkzeuge
Funktionshandbuch, 06/2019, A5E47435126A AA
2.9 Modifikation der Korrekturdaten bei drehbaren Werkzeugen
W1: Werkzeugkorrektur
151

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