GERAPID - BETRIEBS- UND WARTUNGSHANDBUCH
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3. Technische Information
um, die von ST oder ZVR benötigt werden. Beide Geräte
werden durch einen potentialfreien Kontakt ausgelöst,
der wie in Abschnitt 4.2 gezeigt angeschlossen ist.
Optional kann ST direkt an externe Spannung angesch-
lossen werden. In diesem Fall wird eine Platine mit
Löschkondensatoren und Diode verwendet, um das
Schalten der Spule des Arbeitsstromauslösers zu verbes-
sern [Abb. 19-4c]. Arbeitsstromauslöser mit Doppelwic-
klung ist mit dieser Option für eine externe Steuerversor-
gung mit 110/125/220/250 V DC verfügbar.
Optional ist es möglich, beide Geräte direkt mit 24 V DC
extern zu versorgen (±5 %). In diesem Fall darf das Frei-
gabesignal für ST nicht länger als 100 ms sein.
Der ST dient zur Fernauslösung. Es ist für Kurzzeitbetrieb
mit max. Einschaltdauer von 9 %. Die Versorgung des ST
erfolgt über Hilfskontakte, die nach dem Öffnen die Ver-
sorgungsspannung unterbrechen. Dies schützt ST vor
Überhitzung.
Der ZVR [Abb. 9] dient zur Fernbetätigung und in Kombi-
nation mit einer internen elektronischen Steuerung zur
Spannungsregelung.
Der ZVR löst bei Spannungsunterbrechung oder Abfall
der Versorgungsspannung unter 20 V aus. In diesen Fäl-
len löst der ZVR den Leistungsschalter aus. Daher ist es
möglich, dieses Gerät in Kombination mit dem elektroni-
schen Überstromauslöser zur Spannungsüberwachung
einzusetzen, wenn ein unbeabsichtigtes Wiederanlaufen
von Maschinen nach einem vorübergehenden Span-
nungsausfall verhindert werden soll.
Der ZVR ist für den Dauerbetrieb vorgesehen. Seine
Nennleistung beträgt 10 W.
Der ZVR ist aufgrund seiner Funktionsweise ein selb-
stüberwachendes Gerät, dh. das Auslösen des Lei-
stungsschalters erfolgt bei Unterbrechung der Hilfsader
(NOT-AUS-Prinzip).
Hinweis: Das manuelle Schließen des Leistungsschalters
mit installiertem ST, während die Drucktaste OPEN ge-
drückt und die Steuerspannung angelegt wird, kann zur
Überhitzung und Beschädigung der ST-Spule führen.
Abb. 9 Nullspannungsauslöser
3.2.7
Optional kann der Zwangsauslöser (FT) in den Schalter
eingebaut werden. Dies ist ein mechanischer Stößel, der
in der Grundplatte des Schalters montiert ist. Abb. 10a
zeigt das Schalterinnere mit Antriebsmodul und FT-Ver-
riegelung. Beim Drücken nach oben wird die
Zwangsauslösung
Auslöseklinke direkt freigegeben und der Lei-
stungsschalter geöffnet. Die Position des Auslöse-
stifts ist wie in Abb. 10b.
Die FT-Verriegelung kann mit dem Schaltnockensy-
stem des OEM auf dem Boden des Schaltschranks für
Anwendungen mit ausfahrbaren Leistungsschaltern
verwendet werden. Ein Schaltnockensystem würde
die FT-Verriegelung während des Ein- und Ausfahrvor-
gangs des Regals über eine vertikale Verbindung un-
ter dem Laufwagen aktivieren. Dadurch wird sicher-
gestellt, dass der Schalter immer öffnet, bevor die
Haupttrennschalter getrennt werden.
Die FT-Verriegelung kann auch verwendet werden, um
eine von der Vordertür zugängliche Auslöseverriege-
lung bereitzustellen, z. B. zum Auslösen des Shalters,
bevor eine Handkurbel zum Einfahren eingeführt wer-
den kann, oder als mechanische Auslösevorrichtung,
die für den Bediener zugänglich ist. Solche Verriege-
lungen können entwickelt werden, indem der FT-Kol-
ben mit einem Hebel unter dem Wagen betätigt wird,
der mit einem Griff an der Vordertür gekoppelt ist.
Abb. 10a Zwangsauslösung
Abb. 10b Positionierung des Zwangsauslösestiftes
Untersicht