DIE TECHNISCHEN GRUNDLAGEN DES ETHERWAVE®
THEREMIN
TECHNISCHE GRUNDLAGEN:
– Funktionsweise des ETHERWAVE
– Schaltungsaufbau des ETHERWAVE
– Abgleich der Tonhöhensteuerung
– Abgleich der Lautstärkesteuerung
– Warum das Netzteil geerdet ist
EINFÜHRUNG
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie das
ETHERWAVE Handbewegungen in Tonhöhen- und
Lautstärkeänderungen umsetzt. Wir hoffen, Ihnen
damit alle notwendigen Informationen zu vermitteln,
um Ihr ETHERWAVE ihren persönlichen Spielbe-
dürfnissen anpassen zu können. Nach diesem kleinen
technischen Exkurs folgt eine Beschreibung zum
Abgleich der internen Schaltungen für Tonhöhen- und
Lautstärkensteuerung.
Die folgenden Erläuterungen gelten ebenso für das
Etherwave Plus.
FUNKTIONSWEISE DES ETHERWAVE
Die Tonerzeugung des ETHERWAVE besteht im
Wesentlichen aus mehreren Schwingkreisen. Da
Schwingkreise in der heutigen Klangerzeugung kaum
noch verbreitet sind, wollen wir an dieser Stelle
einige Begriffe und technische Konzepte erläutern, die
das Verständnis der Funktionsweise des ETHERWAVE
vereinfachen.
Ein Schwingkreis besteht aus einem Kondensator und
einer Spule. Ein Kondensator wiederum ist ein elek-
tronisches Bauteil, bestehend aus zwei Elektroden, die
durch eine Isolierschicht (z.B. Luft oder ein Kunststoff)
voneinander elektrisch getrennt sind. Die Kapazität eines
Kondensators (gemessen in der Einheit Farad) hängt
von der Größe der Elektroden und deren Abstand zuei-
nander ab. Eine Spule besteht aus einem aufgewickelten
Draht, oftmals mit einem Eisenkern in der Mitte. Die
Induktivität einer Spule wird von Anzahl und Durch-
ZUM INHALT
messer der Windungen sowie vom Material des
Spulenkerns bestimmt. Im Schwingkreis findet ein
periodischer Energieaustausch zwischen magnetischem
Feld der Spule und elektrischem Feld des Konden-
sators statt. Die Frequenz, mit der sich dieser Vorgang
wiederholt, ist die Resonanzfrequenz des Schwing-
kreises.
HANDKAPAZITÄT
Bringt man eine Hand in die Nähe einer Theremin-
Antenne, bildet man einen Kondensator, dessen
Elektroden Antenne und menschlicher Körper sind.
Die Antennen des Theremin sind mit Antennen-
spulen verbunden. Diese drei Komponenten bil-
den somit zusammen einen Schwingkreis. Abstands-
änderungen zwischen Hand und Antenne haben
kleine
Kapazitätsänderungen
(gebildet aus Hand und Antenne) und damit Ände-
rungen der Resonanzfrequenz des Schwingkreises zur
Folge (Abb. 3).
Die Handkapazität liegt beim Theremin im Bereich
von unter einem Picofarad (also sehr gering). Die feste
Kapazität der Antenne, welche weitgehend von deren
Größe bestimmt wird, beläuft sich üblicherweise auf
etwa 10 bis 15 Picofarad. Aufgrund dieser Gegeben-
heiten liegt die Resonanzfrequenz des Schwingkreises
der Tonhöhenantenne bei etwa 285 kHz, die der
Lautstärkeantenne bei etwa 450 kHz und somit weit
oberhalb des Hörbereichs.
Antennenschwingkreis beim Theremin
Antenne
Hand des
Spielers
Antennenspule
Theremin-
Schaltung
Abb.3 Handkapazität schematisch und als Schaltung
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des
Kondensators
Darstellung als Schaltbild
Antennenspule
Antennen-
kondensator
Impedanz des
Antennen-
schwingkreises
Handkapazität