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Bautrocknung (Erhöhter Wärmebedarf); Bautrocknung/Fussbodentrocknung; Leistungszahl Und Jahresarbeitszahl; Leistungszahl - Viessmann KWT VITOCAL 350-G PRO Typ BW 352.A027 Planungsanleitung

Inhaltsverzeichnis

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Vitocal 350-G Pro
(Fortsetzung)
1.3 Bautrocknung (erhöhter Wärmebedarf)
In neuen Gebäuden ist je nach Bauart (z. B. monolithisch) in Fließ-
oder Zementestrichen, Innenputzen usw. eine große Menge Wasser
gebunden.
Um Schäden am Gebäude zu vermeiden, muss das gebundene Was-
ser durch Beheizung verdunstet werden. Hierfür ergibt sich im Ver-
gleich zur normalen Gebäudebeheizung ein erhöhter Wärmebedarf.

1.4 Bautrocknung/Fussbodentrocknung

Nutzoberflächen (Fliesen, Parkett usw.) erlauben vor der Verlegung
nur eine geringe Restfeuchte des Unterlagsbodens. Auch bei der
Unterlagsbodentrocknung ist ein erhöhter Wärmebedarf erforderlich.

1.5 Leistungszahl und Jahresarbeitszahl

Für die Beurteilung der Effizienz von elektrisch betriebenen Kompres-
sionswärmepumpen sind in der EN 14511 die Kenngrößen Leistungs-
zahl und Arbeitszahl definiert.

Leistungszahl

Die Leistungszahl ε beschreibt das Verhältnis von momentan abge-
gebener Heizleistung zur effektiven Leistungsaufnahme des Geräts.
P
H
ε
=
P
E
P
Die von der Wärmepumpe je Zeiteinheit an das Heizwasser abge-
H
gebene Wärme (W)
P
Durchschnittliche elektrische Leistungsaufnahme des Gerätes
E
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne inkl. Leistungsaufnahme
für Regelung, Verdichter, Fördereinrichtungen und Abtauung (W)
Die Leistungszahlen moderner Wärmepumpen liegen zwischen 4 und
6, d. h. bei einer Leistungszahl von 4 steht das Vierfache der einge-
setzten elektrischen Energie als Heizwärme zur Verfügung. Der weit-
aus größere Teil der Heizwärme stammt aus der Wärmequelle (Luft,
Erdreich, Grundwasser).
Betriebspunkt
Leistungszahlen werden bei festgelegten Betriebspunkten gemessen.
Der Betriebspunkt wird durch die Eintrittstemperatur des Wärmequel-
lenmediums (Luft A, Sole B, Wasser W) in die Wärmepumpe und der
Heizwasseraustrittstemperatur (Vorlauftemperatur Sekundärkreis)
angegeben.

Jahresarbeitszahl

Die Jahresarbeitszahl β ist das Verhältnis von abgegebener Wärme-
menge über ein Jahr zu der in diesem Zeitraum von der gesamten
Wärmepumpenanlage aufgenommenen elektrischen Arbeit. Dabei
werden auch die Stromanteile für Pumpen, Regelungen, usw. berück-
sichtigt.
Q
WP
β
=
W
EL
1.6 Kühlung
In den Sommermonaten oder Übergangszeiten kann bei Sole/Was-
ser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen das Temperaturniveau der
Wärmequelle (Primärquelle) zur natürlichen Gebäudekühlung „natural
cooling" verwendet werden. Bei manchen Wärmepumpen ist durch
den gleichzeitigen Betrieb des Verdichters eine aktive Kühlung „active
cooling" möglich, welche die Kälteleistung des Verdichters nutzt. Die
erzeugte Wärme wird über die Primärquelle (oder einen Verbraucher)
abgeführt.
VITOCAL
Die Wärmepumpe mit der Primärquelle ist nicht für diesen erhöhten
Wärmebedarf ausgelegt. Dieser Bedarf muss durch bauseits zu stel-
lende Trocknungsgeräte gedeckt werden.
Bei Wasser/Wasser-Wärmepumpen genügt es, den größeren Wär-
mebedarf durch eine erhöhte Fördermenge abzudecken. Sole/Was-
ser-Wärmepumpen sind dafür nicht geeignet.
Beispiel:
■ Luft/Wasser-Wärmepumpen
A2/W35: Lufteintrittstemperatur 2 °C, Heizwasseraustrittstempera-
tur 35 °C
■ Sole/Wasser-Wärmepumpen
B0/W35: Soleeintrittstemperatur 0 °C, Heizwasseraustrittstempera-
tur 35 °C
■ Wasser/Wasser-Wärmepumpen
W10/W35: Wassereintrittstemperatur 10 °C, Heizwasseraustritts-
temperatur 35 °C
Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Eintritts- und Austritts-
temperatur ist, umso höher ist die Leistungszahl. Da die Eintrittstem-
peratur der Wärmequelle durch die Umgebungsbedingungen vorge-
geben ist, sollten zur Erhöhung der Leistungszahl möglichst geringe
Vorlauftemperaturen angestrebt werden, z. B. 35 °C in Verbindung mit
Fußbodenheizung.
Q
von der Wärmepumpe innerhalb eines Jahrs abgegebene Wär-
WP
memenge (kWh)
W
der Wärmepumpe innerhalb eines Jahres zugeführte elektrische
EL
Arbeit (kWh)
1
7

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