Anwendungsbereich von b-intense
Infrarotkabinen
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b-intense
Infrarotkabinen bestehen aus Infrarotstrahler, Steuerungen und Zusatzausstattungen für die lokale, berührungslose Wärmeanwen-
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dung über eine Hinter- und eine Vorderheizung, um Muskelverspannungen abzubauen und bei der Behandlung von Schmerz- und Spannungs-
therapien zu helfen, die Abwehrkräfte des Körpers zu erhöhen und die Haut positiv zu beeinflussen.
Medizinische Wirkungsweise
Infrarot-Strahlung (IR-Strahlung) ist Teil des elektromagnetischen Spektrums. Die wichtigste natürliche Quelle für IR-Strahlung ist die Sonne,
etwa 54% der Sonnenstrahlung, die die Erdoberfläche erreicht, ist IR-Strahlung. Darüber hinaus ist die menschliche Haut vermehrt künstlichen
IR-Quellen im Kosmetik- und Wellnessbereich, aber auch im medizinischen Bereich ausgesetzt. Die Anwendung elektromagnetischer Strahlung
zur Wärmeapplikation ist weit verbreitet.
Infrarotstrahlen werden von den obersten Hautschichten absorbiert und in Wärme umgewandelt. IR-Exposition wird daher als Wärme wahrge-
nommen. Aufgrund der thermischen Belastung der Haut reagiert der Körper mit Wärmeabwehrreaktionen, die stufenweise ausgelöst werden.
Die physiologische Antwort auf Wärme hängt von der Gewebstemperatur, der Dauer und dem Ausmaß der Temperaturerhöhung und der Größe
des bestrahlten Areals ab.
Der menschliche Organismus ist in der Lage, seine Körperkerntemperatur unabhängig von Umgebungstemperaturschwankungen relativ kons-
tant zu halten. Dies verdanken wir einem effizienten Thermoregulationssystem, das als negatives Rückkopplungssystem bei Abweichungen des
Temperatur-Istwertes um mehr als ±0.1% vom Sollwert gegensteuert.
Bei Erwärmung kommt es zu einer Steigerung der Hautdurchblutung und der Schweißsekretion. Durch die Erweiterung der Gefäße kann mehr
Blut vom Körperkern zur Hautoberfläche gelangen, das Blut kühlt die Haut und führt die Wärme ab. Tiefer liegende Hautschichten erwärmen
sich nicht direkt durch die Infrarotstrahlung, sondern durch Wärmeleitung. Die erhöhte Schweißproduktion führt durch die nachfolgende Ver-
dunstung an der Hautoberfläche zur Abkühlung und ist somit ein wichtiger thermoregulatorischer Mechanismus. Darüber hinaus trägt Schweiß
aber auch zur optimalen Feuchtigkeitsversorgung der Haut bei.
Warnhinweise und Kontraindikationen: Obwohl jede Wärmeapplikation grundsätzlich die Gefahr einer Schädigung der Haut birgt, bieten
Infrarotbestrahlungen den Vorteil, dass der Wärmeübertrag berührungslos erfolgt und so die natürliche Abwehrreaktion am wenigsten beein-
trächtigt wird.
Normalerweise führen unangenehme Empfindungen oder leichte Schmerzen im Bestrahlungsgebiet, die bereits deutlich vor dem Auftreten von
Verbrennungen zu spüren sind, zu Verhaltensänderungen (wir bewegen uns von der Strahlungsquelle weg), sodass wir durch unsere natürli-
chen Abwendungsreaktionen geschützt sind.
Bei reduzierter oder fehlender Schmerzempfindung, z.B. auch unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Einnahme von Beruhigungsmitteln und
Schmerzmedikation, ist eine thermische Schädigung allerdings nicht ausgeschlossen.
Außerdem sind Personen mit bestimmten Erkrankungen unter Bestrahlungsbedingungen, die normalerweise als harmlos einzustufen sind,
gefährdet. Dazu zählen Personengruppen mit eingeschränkten Wärmeregulationsmechanismen wie dies beispielsweise bei Herz-Kreislauf-Er-
krankungen und Diabetes mellitus Typ 2 der Fall ist.
Die Empfänglichkeit für hitzebedingte Krankheitszustände ist außerdem bei der Einnahme von manchen Medikamenten (z.B. Diuretika, Anti-
histaminika, Antiepileptika,..), beim Sjögren Syndrom und bei Hauterkrankungen (z.B. Ichthyose, anhidrotische ektodermale Dysplasie) erhöht,
da in diesen Fällen das Schwitzen und damit der kühlende Effekt auf die Haut beeinträchtigt ist.
Bei großflächigen Narben kann möglicherweise aufgrund der reduzierten Gefäßversorgung ebenfalls zu wenig Wärme abgeführt werden.
Besondere Vorsicht ist auch bei Erkrankungen geboten, die zu einer erhöhten Stoffwechselaktivität und damit gesteigerten Wärmebildung
führen (Status epilepticus, Maligne Hyperthermie).
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