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Einführung
Ein Kompressor dient dazu, die Dynamik eines
Signals zu verringern. Wie aber kann eine verrin-
gerte Dynamik dazu beitragen, dass Ihre Gitarre
sich besser in den Gesamtsound integriert? Es
gibt durchaus Situationen, in denen keine
Kompression verwendet werden sollte – es gibt
aber auch Situationen, in denen Kompression der
Schlüssel zu einem grundsoliden, unüberhörbaren
Sound ist. Dazu ein paar Beispiele.
Nehmen wir an, dass Sie zu einem Stück eine
rhythmische Begleitung spielen sollen – mit einem
unverzerrten Sound und ohne Variationen. Da wir
aber alle nur Menschen sind, ist so etwas prak-
tisch unmöglich: Früher oder später werden Sie
die Saiten auch mal etwas stärker anschlagen. In
diesem Fall wird der Toningenieur bei einem
Konzert die Gitarre in der Mischung etwas zurück-
nehmen, um irritierende Pegelspitzen zu vermei-
den. Da Sie nun also mit einem niedrigeren Pegel
arbeiten müssen (was weder Sie noch der
Toningenieur geplant hatten), sind Ihre leiser ge-
spielten Akkorde jetzt kaum noch zu hören. In die-
ser Situation sollten Sie einen Kompressor ver-
wenden. Wenn ein Kompressor korrekt eingestellt
ist, kann er „aus dem Rahmen fallende"
Pegelspitzen begrenzen, so dass Sie – und der
Toningenieur – mit einem viel ausgewogeneren
Klangbild rechnen können.
Auch bei Soli können Sie Kompression anwenden,
um Pegelschwankungen auszugleichen. Um einen
deutlich hörbaren Kompressionseffekt zu erzielen,
kombinieren Sie einen niedrigen Threshold-Wert
(hierdurch ist der Kompressor praktisch ständig ak-
tiv) mit einem hohen Ratio-Wert, der für eine inten-
sive, unüberhörbare Kompression sorgt.
Wenn Ihr Stil, das Genre oder ein konkretes Stück
jedoch einen größeren Dynamikumfang verlangen,
können Sie natürlich auch ganz auf Kompression
verzichten.
Wenn Sie die Kompression richtig einsetzen, wird
Ihr Sound deutlich davon profitieren. Es kann aber
auch passieren, dass Sie es übertreiben – und das
Ergebnis ruinieren. Dies gilt natürlich für viele
Effekte, aber es trifft in besonderem Maß auf jede
Form von Dynamikbearbeitung zu.
Um herauszufinden, welche klanglichen
Möglichkeiten die Kompression Ihnen bietet, soll-
ten Sie einfach die Presets des G-Major 2 auspro-
bieren, in denen der Kompressor verwendet wird –
sowohl mit Lead- als auch mit Rhythmussounds.
Experimentieren Sie und passen Sie die
Einstellungen des Kompressors Ihren
Anforderungen und Ihrem persönlichen Stil an.

COMPRESSOR

Illustration
Parameter „Threshold" (Schwellwert)
Wertebereich: -30 dB bis 0 dB
Wenn der Signalpegel den mit dem Threshold-
Regler eingestellten Punkt überschreitet, wird der
Kompressor aktiviert. Der Pegel des Signals über
diesem Grenzwert wird – den Einstellungen der
Parameter Ratio, Attack und Release entsprechend
– bearbeitet.
Parameter „Ratio" (Kompressionsverhältnis)
Wertebereich: „Off" (ausgeschaltet) bis „Infinite:1"
Mit dem Parameter „Ratio" geben Sie an, wie stark
das Signal komprimiert wird (siehe hierzu die
Illustration).
Beispiel: Wenn der Parameter „Ratio" auf „2:1" ein-
gestellt ist, wird ein Eingangssignal, das 4 dB über
dem eingestellten Threshold liegt, am Ausgang um
2 dB abgesenkt. Wenn Sie die Einstellung „Infinite"
verwenden, arbeitet der Kompressor als Limiter.
Parameter „Attack" (Ansprechzeit)
Wertebereich: 0 bis 200 ms
Mit dem Parameter „Attack" legen Sie die
Anstiegszeit des Kompressors fest. Je kürzer die
Attack-Phase, umso schneller erreicht der
Kompressor nach Überschreiten des Threshold-
Punktes das Kompressionsverhältnis, das mit dem
Parameter „Ratio" definiert wird.
Parameter „Release" (Freigabezeit)
Wertebereich: 0 bis 200 ms
Der Parameter „Release" definiert die Zeit, die der
Kompressor nach dem Unterschreiten des
Schwellwertes benötigt, um die Kompression wie-
der aufzuheben.
Parameter „Gain" (Pegelausgleich)
Wertebereich: -6 bis +6 dB
Verwenden Sie den „Gain"-Parameter, um den
Pegelverlust durch die Kompression auszuglei-
chen.
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