Zulässig und möglich sind:
• Sedierung und Analgesie vor Blockade nach Bedarf des Patienten
• Allgemeinanästhesie vor Blockade
• Blockaden distal von vorherigen Regionalanästhesieverfahren in anästhesierten oder
teilanästhesierten Regionen
• Erweiterung des Indikationsspektrums
• Erhöhung des Sicherheitsstandards
Das Ruhepotential an der Nervenmembran beträgt etwa 80 mV. Das Zellinnere ist gegenüber
dem umgebenden Medium negativ geladen. Wird durch eine ausreichend große Ionenbewe-
gung das Membranpotential auf 55 mV gesenkt, so wird die Membran frei permeabel und
ein Aktionspotential wird erzeugt.
Die verschiedenen Nervenfasertypen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer elektrischen Stimu-
lationsfähigkeit. Die Aα-Fasern der motorischen Efferenzen haben die kürzeste Chronaxie
(50–100 μs). Die afferenten Fasern für die Schmerzempfindung (Aδ- und C-Fasern) benötigen
bei minimaler Stromstärke eine längere Reizdauer (150 bzw. 400 μs). Gemischte periphere
Nerven können mit kurzen Reizen (0,10 ms) lokalisiert werden, ohne Schmerzempfindung
auszulösen. Für rein sensible Nerven empfiehlt sich die Wahl einer längeren Reizdauer (0,30 ms,
0,50 ms oder 1,00 ms).
Bei Verwendung von unipolaren Kanülen (isoliert und mit leitfähiger Spitze) korreliert die
zur Auslösung von Muskelkontraktionen notwendige Stromstärke (= Reizamplitude) mit der
Entfernung der Kanülenspitze zum Nerv. Je geringer diese Stromstärke ist, desto exakter ist
der gesuchte Nerv lokalisiert. Die Latenz wird kürzer und der Erfolg der Blockade zuverlässiger.
Um jedoch nicht zu nahe an den Nerv zu kommen bzw. den Nerv nicht zu schädigen,
sollten die vorgegebenen Stromschwellen beachtet und nicht unterschritten werden.
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