besonderes Merkmal aufgeführt wurden.ehr dazu im Kapitel,
Beplankung. Erfahrene Modellbauer können nahezu fast jeden
Typ Zeese mit unserem Bausatz verwirklichen.
Biegen von Hölzern
Die häufigste Arbeit im Historischen Modellbau ist das Biegen
von Holz. Nahezu jedes zu verarbeitende Holz muß geformt
werden. Als ich vor 30 Jahren mit dem Bauen von Historischen
Schiffen begann, habe ich jeden Vorschlag in der Modellbau-Li-
teratur ausprobiert, aber keinen praktikablen darunter gefunden.
Immer noch wird behauptet, daß das Kochen von Holzleisten ein
geeignetes Mittel zum Biegen von Leisten sei. Das ist nicht der
Fall! Auch verschiedene Holzfolterinstrumente (mit Zahnrädern
oder Gartenscheren ähnlich) sind in der Regel ungeeignet. Auch
Heißdampf ist unbefriedigend.
Um Holz möglichst schonend zu verformen, muß man erst
einmal die grundsätzliche Struktur von Holz untersuchen. Tut
man das, stellt man fest, daß die Holzfasern von länglichen Zellen
gebildet werden, wobei die Zellhaut (je nach Holzart) unter-
schiedlich fest und durchlässig gegen Wasser ist (Membrane). Die
Wasserdurchlässigkeit ist in der Regel von außen nach innen um
den Faktor 5 größer. Wenn diese Zellhaut erst einmal beschädigt
ist, schrumpft das Holz unabwendbar, und es ist nur noch eine
Frage der Zeit, bis der Wind durch die Beplankung pfeift. Auch
nachträgliche Konservierungsmaßnahmen schaffen langfristig
keine Abhilfe und können den Verfall nur hinausschieben. Beim
Kochen zerstört das in die Holzzellen eingedrungene Wasser die
Holzzellen, sie platzen. Wodurch die Legende der Holzkocherei
enstanden ist, ist für mich nicht nachvollziehbar.
In der ernsthaften Literatur wird genau beschrieben wie die
Schiffsbauer der vergangenen Jahrhunderte vorgegangen sind. Die
Planken wurden durch die Einleitung von Heißdampf biegsam
gemacht. Kleinere Planken gewässert, schräg mit Steinen be-
schwert, darunter ein Feuer entzündet und die Plankenoberfläche
mit Feudel oder Spritze naßgehalten.
All diese Überlegungen führten zur Entwicklung meines Holzbie-
gesystems. Es besteht als Grundgerät aus einem 20/30 Watt-Löt-
kolben, auf den je nach Bedarf entweder die Form- und Biegespit-
ze Bestell-Nr. 3003 für dünnere Hölzer oder der Plankenbieger
Bestell-Nr. 3006 für stärkere Leisten aufgesteckt wird. Das System
ist selbstregulierend ausgelegt. Die einmal eingestellte Arbeitstem-
peratur wird gehalten, das heißt, das System ist für Dauerbetrieb
ausgelegt (durch weiteraufstecken oder abziehen der Vorsätze
wird die Temperatur geregelt). Die zu biegenden Hölzer werden
nur kurz gewässert, je nach Holzart zwischen 1 bis 15 Minuten
in kaltes Wasser gelegt, dann herausgenommen und noch einige
Minuten ruhen lassen. Das zu biegende Holz sollte gut durch-
feuchtet sein, auf gar keinen Fall klatschnaß sein. Die nasse Planke
in die Öse des Plankenbiegers schieben, einen Moment warten
(das in die Holzzellen gedrungene Wasser muß sich erwärmen),
dann am anderen Ende der Planke drücken und die Leiste beginnt
sich zu biegen. Selbst das Biegen von Hölzern um ihre Schmal-
seite für Handläufe, ist mit den Vorsätzen möglich. Dabei hat sich
herausgestellt, daß der Durchmesser der zu biegenden Leisten
mindestens ein Drittel der Breite betragen muß.
Aber den besten Ratschlag den man einem Modellbauer geben
kann ist, gehen Sie an ihre Restekiste, weichen Sie alle nur mögli-
chen Hölzer ein und probieren Sie aus, was möglich ist. Lassen Sie
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einige Reste über Nacht im Wasser liegen und am nächsten Tag
werden sie herausfinden welche Holzsorten eine längere Wässe-
rung vertragen.
Weißleim und Sekundenkleber ...
... sind die meist verwendeten Klebstoffe. Weißleime gibt es in
verschiedenen Qualitäten, man sollte mindesten zwei Sorten
besorgen. So genannte Propellerleime oder Expressleime eignen
sich nur für Verklebungen. Wasserlösliche Leime benutzt man
zum großflächigen Arbeiten, verschließen von Fugen, härten des
Rumpfinneren usw., aber unbedingt die Wasserlöslichkeit über-
prüfen. Warum keine Express-Leime? Express-Leime schlagen
durch die Hölzer und die entstandenen Leimflecken sind nicht
mehr zu beseitigen.
Sekundenkleber sollten in mindestens drei Sorten verfügbar sein,
nämlich ein dickflüssiger (z.B. Best.Nr. 3008 Spezial Holzmo-
dellkleber), sowie ein dünnflüssiger Sekundenkleber (z.B. Best.
Nr. 3018 Modellbau-Sekundenkleber) und ein Extremkleber
(z.B. Best.Nr. 3027 Modellbau-Extremkleber). Die beiden ersten
Kleber werden zum Punktkleben benutzt, der dünnflüssige Kleber
Nr. 3018 eignet sich zum Verkleben von Knoten und punktuellem
Kleben.
Den Extremkleber Nr. 3027 verwendet man zum Härten von
kleinen Holzteilen, die sonst leicht zerbrechen, aber auch zur
Verklebung fertigmontierter Teile (Grätings, Leitern, usw).
Besonders geeignet zum Verkleben von trockenen und feuchten
Hölzern ist unser Spezial Holzmodellbaukleber Best.Nr. 3008 in
20 g Flaschen mit Dosierspitze. Dieser Kleber ist speziell für die
Bedürfnisse im Holzmodellbau abgemischt. Die offene Zeit ist
wesentlich länger als bei normalem Sekundenkleber und erlaubt
ein bequemes Korrigieren der Teile.
Bauanleitung
Es besteht die Gefahr, Spanten mit der Malle zu verkleben, daher,
sollten Sie mit dem Klebstoff sehr sparsam sein. Es reicht eigent-
lich immer nur ein Tropfen.
Sie können die Malle auch mit einer Bienenwachskerze einreiben,
das verringt die Gefahr des verklebens.
Der Vordersteven (mit einer 1 gekennzeichnet), sowie der
Achtersteven (2) aus dem Beutel Position 1, werden an Bug und
Heck in die Malle gesteckt. Die Fugen müssen eventuell mit einer
Schlüsselfeile vorsichtig nachgearbeitet werden. Es ist unbedingt
auf einen korrekten Sitz zu achten. Mit Stoßnadeln oder kleinen
Abschnitten der Spanten werden die Steven in den Bohrungen
fixiert.
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