Hand bewegen, oder die Knöpfe anziehen und das Teleskop
mit den Zeitlupensteuerungen bewegen.
4. Astronomische
Beobachtungen
Für viele ist dies der erste Ausflug in die spannende Welt
der Amateurastronomie. Die folgenden Informationen und
Beobachtungstipps helfen Ihnen beim Einstieg.
Auswählen eines Beobachtungsorts
Der Beobachtungsort sollte so weit weg wie möglich von
künstlichem Licht entfernt sein, wie es beispielsweise von
Straßenlampen, Verandalichtern und Autoscheinwerfern
erzeugt wird. Diese hellen Lichter beeinträchtigen in erhe-
blichem Maß die Nachtsicht Ihrer Augen. Stellen Sie Ihr
Teleskop auf Gras oder Erde auf, statt auf Asphalt, da die-
ser mehr Wärme ausstrahlt. Hitze stört die Umgebungsluft
und verschlechtert die Bilder, die Sie durch das Teleskop
sehen. Vermeiden Sie Beobachtungen über Dächer und
Schornsteine hinweg, da dort oft warme Luft aufsteigt.
Vermeiden Sie ebenso Beobachtungen aus Räumen durch
ein geöffnetes (oder geschlossenes Fenster) heraus, da der
Unterschied zwischen der Raum- und der Außentemperatur
zu verzerrten und verschwommenen Bildern führt.
Suchen Sie sich deshalb, wenn möglich, einen Ort, der frei
von jeglicher Lichtverschmutzung ist und freie Sicht auf den
dunklen Nachthimmel bietet. Sie werden staunen, wie viele
zusätzliche Sterne und Weltraumobjekte Sie vor einem
dunklen Himmel entdecken können!
Sichtbedingungen und Lichtverhältnisse
Die atmosphärischen Bedingungen sind von Nacht zu Nacht
sehr unterschiedlich. Der Begriff „Sichtbedingungen" bezieht
sich darauf, wie ruhig die Atmosphäre zu einer bestimmten
Zeit ist. Bei schlechten Sichtbedingungen beeinträchtigen
atmosphärische Turbulenzen die Bildqualität. Wenn Sie in
den Himmel blicken und die Sterne blinkend dargestellt sind,
ist die Ansicht von schlechter Qualität. Sie können dann
nur bei niedriger Vergrößerung beobachten. Bei höheren
Vergrößerungen, werden die Bilder nicht klar fokussiert. Feine
Details auf dem Planeten und Mond sind dann wahrscheinlich
nicht sichtbar.
Bei guten Sichtbedingungen funkeln die Sterne nur minimal,
und Objekte erscheinen deutlich und konstant im Okular.
Nach oben hin sind die Sichtbedingungen am besten, in der
Nähe des Horizonts dagegen am schlechtesten. Außerdem
verbessern sich die Sichtbedingungen im Allgemeinen nach
Mitternacht, da die Erde bis dahin einen Großteil der während
des Tages aufgenommen Wärme wieder in den Weltraum
abgestrahlt hat.
Besonders wichtig für die Beobachtung von schwach
leuchtenden Objekten sind gute Lichtverhältnisse, d. h. die
Luft muss frei von Feuchtigkeit, Rauch und Staub sein. Alle
diese Faktoren führen zu einer Streuung des Lichts, was die
Helligkeit eines zu beobachtenden Objekts verringert. Einen
Hinweis auf die herrschenden Lichtverhältnisse gibt die
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scheinbare Helligkeit von schwach leuchtenden Sternen, die
Sie mit bloßem Auge erkennen können (wünschenswert ist
ein Wert von 5 oder 6 mag).
Abkühlen des Teleskops
Alle optischen Instrumente benötigen eine gewisse Zeit,
um ihr thermisches Gleichgewicht zu erreichen. Je größer
das Instrument und je größer die Temperaturänderung,
desto länger dauert dieser Vorgang. Bevor Sie Ihre
Beobachtungssitzung beginnen, sollten Sie Ihrem Teleskop
mindestens 30 Minuten Zeit geben, sich an die Temperatur
anzupassen.
Anpassen der Augen an die Dunkelheit
Wenn Sie von einem hell erleuchteten Gebäude nachts
ins Freie gehen, können Sie schwach leuchtende Nebel,
Galaxien und Sternhaufen – und sogar viele Sterne – nicht
sofort sehen. Ihre Augen benötigen ungefähr 30 Minuten, bis
sie sich so weit angepasst haben, dass sie etwa 80 % ihrer
spektralen Empfindlichkeit erreicht haben. Je mehr sich Ihre
Augen an die Dunkelheit anpassen, desto mehr Sterne ers-
cheinen in Ihrem Sichtfeld, und Sie sind in der Lage, feinere
Details bei Objekten zu erkennen, die Sie mit Ihrem Teleskop
betrachten.
Verwenden Sie eine Taschenlampe mit Rotfilter statt weißem
Licht, um sich in der Dunkelheit zurechtzufinden. Rotes
Licht beeinträchtigt im Gegensatz zu weißem Licht nicht die
Anpassung der Augen an die Dunkelheit. Eine Taschenlampe
mit roter LED ist für diesen Zweck ideal. Denken Sie
auch daran, dass in der Nähe befindliche Gebäude- und
Straßenbeleuchtungen oder Autoscheinwerfer Ihre Nachtsicht
beeinträchtigen können.
Auswählen des Okulars
Die Vergrößerung – oder Vergrößerungsleistung – wird durch
die Brennweiten des Teleskops und des verwendeten Okulars
bestimmt. Daher kann die resultierende Vergrößerung durch
Verwendung von Okularen unterschiedlicher Brennweiten
variiert werden. Viele Hobby-Astronomen besitzen fünf oder
mehr Okulare, um die Vergrößerungsleistung ihres Teleskops
möglichst variieren zu können. Dies ermöglicht eine Auswahl
des Okulars in Abhängigkeit des zu beobachtenden Objekts
und den Beobachtungsbedingungen. Ihr SpaceProbe II 76 mm
EQ enthält 25 mm (W) und 10 mm (X) Kellner-Okulare, die für
den Anfang gut ausreichen. Sie können später weitere Okulare
erwerben, wenn Sie eine höhere Vergrößerung erreichen
möchten.
Die Vergrößerung wird folgendermaßen berechnet:
Brennweite des Teleskops (mm)
Brennweite des Okulars (mm)
Das SpaceProbe II 76 mm EQ besitzt eine Brennweite von
700 mm. Dies ergibt bei der Verwendung des im Lieferumfang
enthaltenen 25-mm-Okulars folgende Vergrößerungsleistung:
700 mm
25 mm
= Vergrößerun
= 28x