Betriebsanleitung
Diesellokomotive BR 119 – H0
Seit 1967 deckte die Deutsche Reichsbahn ihren Bedarf an schweren
HauptstreckenDiesellokomotiven durch Importe aus der UdSSR. Darüber
hinaus wurden auch Loks mit geringerer Achslast für den Reise und
Güterzugdienst auf Nebenstrecken benötigt. Diese neuen Lokomotiven
sollten auch in der Lage sein, Anschlussleistungen auf Hauptbahnen
zu übernehmen. Als weitere Forderungen wurden die Ausstattung mit
elektrischer Zugheizung und eine zentrale elektrische Versorgung der
Reisezüge von der Lok aus formuliert.
Diese technischen Bedingungen erfüllte eine dieselhydraulische
Lok mit zwei dreiachsigen Drehgestellen am besten. So bot es sich
an, die technische Grundkonzeption der Baureihe 118.2 als Basis
für eine Weiterentwicklung zu nutzen. Im Oktober 1974 wurde der
rumänische Hersteller "Lokomotivfabrik 23. August" mit der Fer-
tigung von zwei Musterloks beauftragt. Die endgültige Abnahme
der 119 001 erfolgte 1977. Mit der 119 192 schloss die Deutsche
Reichsbahn 1985 die Beschaffung der Baureihe ab. Für die komplette
Baureihe 119 ergaben sich im Laufe ihres Lebens eine Reihe an
Änderungen am äußeren Erscheinungsbild. Teilweise wurden Einzelheiten
der Loks während der Beschaffung geändert, so dass sich die einzelnen
Serien voneinander unterschieden. Dies gilt zum Beispiel für das mittlere
Spitzenlicht oben oder in Lokmitte unter den Fenstern. Während ihres
Einsatzes wurden weitere Veränderungen vorgenommen. So flossen
bei Aufenthalten in den Ausbesserungswerken neue Erkenntnisse in die
Loks ein, es gab aber auch Korrekturen, deren Gründe heute kaum mehr
rekonstruierbar sind. So existierten beispielsweise verschiedene Breiten
des Seitenstreifens – zum Teil sogar an einer einzigen Lok kombiniert. Dies
führte dazu, dass in ihrer Einsatzzeit kaum eine 119 wie die andere aussah.
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