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Luftschallübertragung - aerex BW 175 Planungsunterlagen

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AEREX BW
Einbauempfehlungen
Eine flächenelastische Lagerung des Kompaktaggregats kann z. B.
durch Aufstellung auf einem gesonderten Podest auf der Rohdecke er-
folgen (nicht auf dem Estrich).
Für das Kompaktaggregat Aerex BW sind z. B. folgende Aufbauten auf
einer Aufstellfläche von 80 cm x 80 cm geeignet:
> 30 mm Stahlplatte
50 mm Regufoam 150, Fa. BSW GmbH
Stahlbetondecke
alternativ
> 50 mm Stahlplatte
37 mm Regufoam 150, Fa. BSW GmbH
Stahlbetondecke
Die Aufstellung kann auch auf der schwimmenden Estrichplatte erfol-
gen, es ist dann aber darauf zu achten, dass der Estrich zum nächst-
gelegenen Aufenthaltsraum durch eine Trennfuge schalltechnisch
getrennt ausgeführt wird. Eine punktelastische Lagerung des Kom-
paktaggregats kann z. B. durch Unterlage der Gerätefüße mit 50 mm
x 50 mm Mafund-Platten der Fa. Eichler GmbH erfolgen (nicht auf
dem Estrich).
Zur Reduktion der Körperschallübertragung in die Lüftungsverteilung
sollten flexible Bauteile zwischen Gerät und Verteilleitungen, z. B.
Segeltuchstutzen, eingebaut werden. Da die Lüftungsleitungen auch
durch Ventilatoren- und Strömungsgeräusche zu Schwingungen
angeregt werden, sollte die Befestigung der Leitungen ebenfalls nur
körperschallentkoppelt, z. B. mit elastischer Zwischenlage, erfolgen.
Die Montage dieser Befestigungen sollte nach Möglichkeit nicht in
Bauteilen erfolgen, die direkt an schutzbedürftige Räume grenzen.
Wenn dies nicht möglich ist, sollten diese Bauteile mindestens eine
flächenbezogene Masse von m = 220 kg/m² aufweisen.
4.2 Luftschallübertragung
Räume, in denen Lüftungsgeräte installiert werden, sollten - horizon-
tal und vertikal - nach Möglichkeit nicht direkt an schutzbedürftige
Räume grenzen.
Dies kann durch "Zwischenschaltung" nicht besonders schutzbedürf-
tiger Räume, z. B. Bäder, WC, Küche, Flure usw. erfolgen.
Ist dies nicht möglich, müssen die Bauteile zwischen Aufstellraum des
Lüftungsgeräts und schutzbedürftigem Raum ausreichend schall-
dämmend dimensioniert werden, um eine unzulässige Luftschallüber-
tragung zu vermeiden.
Dabei sind alle Elemente des Bauteils unbedingt zu berücksichtigen,
da z. B. Zugangstüren, Durchbrüche für Installationen usw. die resul-
tierende Schalldämmung des Zwischenbauteils entscheidend beein-
flussen können. Eine ausreichende Schalldämmung des Zwischen-
bauteils kann durch einschalige, massive Bauweise mit einem Schall-
dämmmaß von Rw 53 dB erreicht werden, die Koinzidenzfrequenz des
Bauteils sollte dabei < 50 Hz oder > 125 Hz liegen.
Geeignete Bauteile wären hier z. B. eine 19 cm dicke Wand aus Nor-
malbeton oder eine 24 cm dicke Wand aus Kalksandstein der Roh-
dichteklasse 2,0 mit beidseitigem Putz. Die Angaben sind gültig für
eine mittlere flächenbezogene Masse der flankierenden Bauteile von
ca. 300 kg/m².
Für zweischalige Bauteile sind spezielle Aufbauten verfügbar, z. B.:
Metallständerwand W-143 der Fa. Knauf:
Metallprofil MW 100, beidseitig 3-fach beplankt mit 12,5 mm Knauf
Piano Schallschutzplatten, Hohlraumbedämpfung mit 80 mm Mine-
ralfaserplatten, z. B. Isover Akustic TP 1.
26
Doppel-Metallständerwand W-115 der Fa. Knauf:
doppeltes Metallständerwerk aus Profilen CW 100, Ständer mit
Schaumstoffzwischenlage akustisch getrennt, beidseitig 2-fach be-
plankt mit 12,5 mm Knauf Piano Schallschutzplatten, Hohlraumbe-
dämpfung mit 100 mm Mineralfaserplatten, z. B. Isover Trennwand-
Klemmfilz Piano.
Doppel-Metallständerwand W-145 Diva der Fa. Knauf:
doppeltes Metallständerwerk aus Profilen MW 100, Ständer mit 5 cm
Mineralfaserzwischenlage akustisch getrennt, beidseitig 3-fach be-
plankt mit 12,5 mm Knauf Piano Schallschutzplatten, Hohlraumbe-
dämpfung mit 75 mm Mineralfaserplatten, z. B. Isover Trennwand-
Klemmfilz Piano.
Bei Anwendung dieser Bauteilaufbauten sind die Detailausbildungen
des Herstellers unbedingt zu beachten. Die Angaben sind gültig für
eine mittlere flächenbezogene Masse der flankierenden Bauteile von
ca. 300 kg/m².
Werden Lüftungsleitungen in Hohlräumen, z. B. Installationsschäch-
ten oder abgehängten Decken, geführt, die an schutzbedürftige Räu-
me grenzen, so muss die Schalldämmung dieser Hohlräume zum
schutzbedürftigen Raum ausreichend dimensioniert werden.
Eine Übertragung des Luftschalls über das Lüftungsverteilsystem
muss ebenfalls mit geeigneten Mitteln reduziert werden.
Bauteile wie Kanalschalldämpfer und geeignete Luftventile können
hier Verwendung finden, ebenso kann die Schallpegelsenkung durch
das Luftkanalsystem zur Dimensionierung herangezogen werden.
Eine Methode zur Abschätzung der Geräuschübertragung von Lüf-
tungsanlagen in schutzbedürftige Räume ist in VDI 2081 Blatt 1 gege-
ben.
4.3 Raumakustik
An parallel zueinander stehenden, schallharten Raumbegrenzungen
werden Schallwellen reflektiert. Durch diese Reflexionen können sich
stehende Wellen, die Eigenfrequenzen des Raums darstellen, ausbil-
den.
In dem betreffenden Raum können sich dann ungleichmäßige Schall-
pegelverteilungen ausbilden, die als störend wahrgenommen werden
können.
Diese Eigenfrequenzen sind von den Raumabmessungen abhängig,
sie entstehen, wenn die Raumabmessungen der halben Wellenlänge
der betreffenden Frequenz oder einem ganzzahligen Vielfachen davon
entsprechen. Besonders ausgeprägt ist die Ungleichmäßigkeit des
Schallfeldes in Räumen dann, wenn mehrere Eigenfrequenzen zusam-
menfallen, d. h., wenn sie gleichzeitig zwischen verschiedenen gegen-
überliegenden Raumbegrenzungsflächen auftreten.
Bei den am Kompaktaggregat festgestellten deutlichen Einzeltönen in
den Terzfrequenzen 50 Hz, 80 Hz und 100 Hz sollten im Aufstellraum
und in dem zu schützenden Aufenthaltsraum Raumabmessungen von
3,40 m, 2,125 m und 1,70 m mit einer Abweichung von mind. 10 %
vermieden werden. Abmessungen, die einer ganzzahligen Vielfachen
dieser Abmessungen entsprechen, sollten ebenfalls (mit einer Abwei-
chung von mind. 10 %) vermieden werden.
Wenn solche Abmessungen nicht vermieden werden können, kann
durch raumakustische Maßnahmen mit auf die betreffende Frequenz
abgestimmten Schallabsorbern an den Raumbegrenzungsflächen Ab-
hilfe geschaffen werden.

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